Das Mäuschen hat Angst.

  • Hallo ihr lieben


    Ich hätte da mal meine erste Frage ?


    Seit Mittwoch Nachmittag hab ich nun meine Emma zuhause. Sie ist ein 8 Wochen alter Husky Schäferhund Mischling.


    Lösen lasse ich sie momentan im Garten und das funktioniert auch ganz gut so weit, ausser ich bin nicht schnell genug.

    Gestern bin ich dann das erste Mal mit ihr ein bisschen die Straße hinunter geschlendert, (ruhige Straße) um die Welt zu erkunden. Sie geht ganz gut an einer schleppleine und ist auch sehr neugierig. Wir haben nicht viele Menschen getroffen und wen doch, dann war sie neugierig und hat sich gefreut.


    Heute war es leider ganz anders, sie hat das erste Mal 2 Hunde getroffen und sie wie wild angebellt. Ich hab sie erstmal machen lassen und mich abgewendet und bin in die gegen gesetzte Richtung gegangen.


    Desweiteren haben wir einen Nachbarn getroffen mit dem ich dann etwas gequatscht habe, bei dem fing sie dann an zu jaulen und hat den Schwanz eingekniffen.


    Ich glaub mein Fehler war das ich sie auf den Arm genommen hab, war irgendwie leider meine erste Reaktion. Er konnte sie dann zwar streicheln aber erst hat sie geknurrt, hat dann aber aufgehört.


    Bin dann mit ihr in Richtung nach Hause gegangen als eine Freundin von mir um die Ecke kam, da wieder das gebelle und Angst.


    Nur diesmal hab ich mich dann einfach neben der Freundin auf den Boden gesetzt und sie gelassen, sie war erst skeptisch, hat sich das angeguckt und ist dann langsam zu uns gekommen. War ihr zwar immer noch nicht geheuer aber sie hat sich streicheln lassen.


    Ich würde jetzt gerne von euch wissen, hab ich sie einfach überfordert heute?

    Eigentlich wollte ich morgen mit ihr bei uns ins Naturschutzgebiet was etwa 500 Meter von uns anfängt um sie da mal ohne Leine laufen zu lassen damit sie etwas mehr von der Welt zu sehen bekommt. Da sind aber natürlich auch andere Menschen und vor allem Hunde,ich denke das ist gut für sie. Hab aber jetzt Angst das sie zu viel Angst hat und alles anbellt was geht und steht.


    Ist es noch zu früh dafür und sollte lieber noch warten?

    Bei Menschen die sie kennt macht sie das übrigens nicht.


    Dienstag gehen wir auch das erste Mal in die Welpenschule.


    Ich danke euch jetzt schon für die Hilfe.


    Lg Meli

  • Ich würde jetzt gerne von euch wissen, hab ich sie einfach überfordert heute?

    Eigentlich wollte ich morgen mit ihr bei uns ins Naturschutzgebiet was etwa 500 Meter von uns anfängt um sie da mal ohne Leine laufen zu lassen damit sie etwas mehr von der Welt zu sehen bekommt. Da sind aber natürlich auch andere Menschen und vor allem Hunde,ich denke das ist gut für sie. Hab aber jetzt Angst das sie zu viel Angst hat und alles anbellt was geht und steht.


    Ist es noch zu früh dafür und sollte lieber noch warten?

    Bei Menschen die sie kennt macht sie das übrigens nicht.


    Dienstag gehen wir auch das erste Mal in die Welpenschule.

    Ja, Du hast sie damit überfordert... meine Güte, das ist ein 8 Wochen altes Baby!


    Nein, geh nicht ins Naturschutzgebiet, lass sie nicht zu andern Menschen, erst recht nicht zu Hunden(!!), denn sie hat noch keinen Impfschutz, geh nicht in die Hundeschule, nein, einfach alles nicht!


    Lass dieses Baby erst mal ankommen bei Dir und Deiner engsten Umgebung, also Wohnung (anfangs vielleicht sogar noch auf begrenztem Raum mit Absperrung), ein bisschen Garten, zum Pipi und Kacki machen, steh ein bisschen mit ihr herum und zeig ihr erstmal eine gaaaaaanz kleine Welt, mehr nicht!


    Sie hat den Schock des Verlustes der Familie noch längst nicht verkraftet, da darfst Du sie nicht überfallen mit hunderten von neuen Eindrücken, Menschen und Hunden, die ihr alles Angst machen.


    Was kannte sie bisher, wurde sie gut sozialisiert beim "Züchter" (Mischlings-Vermehrung müsste man besser sagen)?

    Alles Gute für die Kleine... geh es erst mal gaaaaaanz langsam an!

  • Hochheben würde ich sie nicht, auch wenn ich verstehen kann, dass man das im ersten Impuls tut.


    Du kannst Ihr aber Schutz bieten. Dazu gehst Du in die Hocke, breitest die Arme ein bisschen aus und sie kann sich dann vor Dich setzen und sich alles genau betrachten. Du kannst auch die Hand an ihre Brust legen und beruhigend säuseln. Wenn sie entspannt, gehts weiter. An fremde Hunde bitte nicht ranlassen und auch nicht an fremde Menschen. Gucken ist erlaubt, anfassen nicht, zumal wenn sie Angst hat.


    Bisschen die Straß hoch und runter wackeln finde ich schon ok, aber schau auf Deinen Hund, obs zuviel ist oder nicht. Wenn ein Tag aufregend war, dann achte auf viel Ruhe am nächsten Tag.


    Ich würde sie aber auch erst mal ankommen lassen, Euch kennen lernen, das Zuhause, Garten und die Straße. Nach einer Woche kann man dann mal mit ein paar kurzen neuen Eindrücken starten (also mal an der Straße stehen und Autos gucken oder auf einer Wiese sitzen und alles beschnuppern usw).

  • Hochheben würde ich sie nicht, auch wenn ich verstehen kann, dass man das im ersten Impuls tut.

    Doch, ich würde sie durchaus hochheben, wenn ihr das Sicherheit gibt. Nur wächst sie natürlich rasch, so dass dies bald nicht mehr möglich ist.

    Aber wie gesagt, lieber zum Vorneherein Neues nur in gaaaaaanz kleinen Portionen zeigen, am besten erst mal ein paar Tage gar nichts, nur "Sein", gucken, pieseln und kacken... und natürlich schlafen!

  • Mein Welpe hat die erste ein/zwei Wochen auch recht oft Menschen und vor allem Hunde angebellt.

    Ich habs grundsätzlich so gemacht, dass ich am Anfang bei "Spaziergängen" (oder wie man die winzigen ersten Erkundungsrunden nennen möchte :lol:) JEDE Aufmerksamkeit auf mich belohnt habe. Mich einmal angucken -> Belohnung. Sich mir zuwenden -> Belohnung. Dadurch hat sie das grundsätzlich natürlich häufiger gemacht.

    Außerdem habe ich Schnalzen als kleines Aufmerksamkeitssignal aufgebaut. Hat sie also was spannendes gesehen (Oh, da bewegt sich ein Blatt, toll!), dann habe ich immer mal geschnalzt. Wenn sie sich dann mit zugewendet hat -> Belohnung. Bei Hundesichtung konnte ich das dann auch irgendwann nutzen. (Natürlich aber nicht immer und ständig! Sie durfte sich viel angucken, also bloß nicht immer Schnalzen, wenn sie mal was Anschauen möchte:p).


    Darüber hinaus habe ich am Anfang bewusst nicht zu enge Wege gewählt und habe möglichst viel Abstand zwischen Menschen/Hunde und uns gebracht.

    Und alles: langsam, kurz, gemächlich, ohne Druck.


    Inzwischen ist das Bellen gar kein Problem mehr.

    Bzw war ja vorher auch nicht das Bellen das Problem, sondern nur ein Symptom für Unsicherheit.

    Und Unsicherheit ist nun wirklich das normalste der Welt. Die Kleinen verlieren ja erstmal ALLES, was für sie vertraut und normal ist, wenn man sie von ihren Müttern wegholt.

  • Lass dieses Baby erst mal ankommen bei Dir und Deiner engsten Umgebung, also Wohnung (anfangs vielleicht sogar noch auf begrenztem Raum mit Absperrung), ein bisschen Garten, zum Pipi und Kacki machen, steh ein bisschen mit ihr herum und zeig ihr erstmal eine gaaaaaanz kleine Welt, mehr nicht!


    Sie hat den Schock des Verlustes der Familie noch längst nicht verkraftet, da darfst Du sie nicht überfallen mit hunderten von neuen Eindrücken, Menschen und Hunden, die ihr alles Angst machen.


    Was kannte sie bisher, wurde sie gut sozialisiert beim "Züchter" (Mischlings-Vermehrung müsste man besser sagen)?

    Alles Gute für die Kleine... geh es erst mal gaaaaaanz langsam an!

    Zustimmung. Viel zu früh viel zu viel.

  • Was ich auch für wichtig halte bzw. wozu ich raten möchte:

    Lass sie nicht von Menschen streicheln, wenn sie deutlich zeigt, dass sie das nicht möchte. Bei einem kleinen Welpen ist das Knurren vielleicht süß, aber wenn sie mal älter ist... Ich hätte Angst, dass sie lernt, dass Frauchen/Herrchen sie nicht beschützt und andere Menschen doof sind (und dass sie im schlimmsten Fall lernt, dass ihr Knurren nicht ernst genommen wird und sie dadurch anfängt zu schnappen als nächst höhere Stufe).

  • Hochheben würde ich sie nicht, auch wenn ich verstehen kann, dass man das im ersten Impuls tut.

    Doch, ich würde sie durchaus hochheben, wenn ihr das Sicherheit gibt. Nur wächst sie natürlich rasch, so dass dies bald nicht mehr möglich ist.

    Aber wie gesagt, lieber zum Vorneherein Neues nur in gaaaaaanz kleinen Portionen zeigen, am besten erst mal ein paar Tage gar nichts, nur "Sein", gucken, pieseln und kacken... und natürlich schlafen!

    Ich möchte nur ergänzen:

    Bitte NICHT hochheben, um sie dann von ihrem Angstobjekt bedrängen und angrabbeln zu lassen.


    Zum Schützen ist das okay, aber sie dann so festhalten und sie von jemandem anfassen lassen, den sie a) gruselig fand und b) den sie ANGEKNURRT hat geht. gar. nicht.

    Never.

    Mach das nie wieder.


    Wie sehr soll sie sich denn noch ausdrücken, dass sie keinen Kontakt möchte?


    Husky Schäferhund ist sowieso nicht die offenste Mischung, das letzte, was man tun sollte, ist den Hund jetzt schon flooden, seine Warnungen und Kommunikation ignorieren und in Konfrontation zwingen.

  • Ich möchte nur ergänzen:

    Bitte NICHT hochheben, um sie dann von ihrem Angstobjekt bedrängen und angrabbeln zu lassen.

    Vielen Dank für die Klärung, ja, genau das meinte ich natürlich.


    Viele Menschen neigen dazu, gaaaaanz nah zu einem Hundebaby zu gehen, ihm tiiiief in die Augen zu gucken und zu sagen "Jööööö, bist du aber süüüüüsss, du, du, du, du, duuuu...." Grad bei so einer süssen Kleinen mit blauen Augen liegt das leider nahe... :fear:

    Solch ein Benehmen versetzt das Hundekind in echte Todesangst, denn das ist eine Bedrohung auf höchster Stufe. Bitte vermeide solche Gesichter und starrende Augen ganz nah an Deinem Hundekind!:rotekarte: Greif energisch ein und halte die Leute von Deinem Hundebaby fern!


    Ich finde es sowieso ein Unding, einen Welpen so früh schon von Mutter und Geschwistern weg zu holen, aber es ist halt nun mal schon geschehen. Der 56. Tag ist nur der tierschutzrechtlich früheste Termin, ab wann man Welpen von ihrer Mutter trennen darf. Das bedeutet nicht, dass dies "gut" ist, deutlich zu sehen bei vielen völlig verängstigsten 8-wöchigen Welpen.

    Ich gab meine Dalmatiner-Welpen frühestens mit 10 Wochen ab, manchmal auch später.

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