Welpen-Austausch Teil 4

  • Mein Hund durfte als Welpe sehr viel frei laufen. Für das erste Stück an der Straße gab es die Flexi, sonst offline. Ab Junghund, so mit ca 4 Monaten, habe ich auf die feste Leine gewechselt, es gab aber immer noch etwa 80% Freilauf. Heute mit 10 Monaten, laufe ich teilweise mit fester Leine, viel im Moment mit der Flexi. Schlepp hat sich bei seinem Gewicht als unpraktisch erwiesen, ich persönlich mag es auch nicht. Außerdem lief er damit so schief und hat sich immer verheddert. Flexi finde ich da praktischer. Sind keine anderen Hunde ins Sicht, gibts auch weiterhin Freilauf. Wie soll man sonst den Rückruf üben …

    Mein Hund zumindest weiß genau, wenn er an der Leine ist und kommen muss, oder ob fröhlich pfeifend weiter traben kann 🤪

  • Heute "arbeitet" Alice im Schwesternzimmer.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    Der Chef hat einfach mal nach Grösse sortiert 🙈😁

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.
  • Ich hab mich hier schon durch die diversen Freds gearbeitet. Anstrengend - denn es gibt verschiedene Meinungen wie man sowas angehen kann. Nicht brutal aber trotzdem konsequent, bloss nicht mit ner Wurfkette oder einer Schraubendose. Dann behaupten welche sie könnten dem Hund in 5 Minuten Leinenführigkeit beibringen. Im Grunde käme es nur (mal wieder) auf den Halter an, wenn der seinem Hund nicht klar gemacht hätte dass er der Leader, der Führer, der King, das Alpha-tier sei dann wäre ja klar dass der Hund die Oberhand übernehmen würde.

    Aus meiner Erfahrung (v.a. auch im Austausch mit anderen Junghundhaltern) kann ich sagen, dass die Fülle an Threads auch ein Stück weit gerechtfertigt ist.

    Es scheint wohl echt nicht jede Methode bei jedem Hund zu funktionieren.

    Bei meinem Welpen (jetzt Junghund) habe ich ab dem ersten Tag an einer (ca. 3-4m) Leine jeden Blick zu mir gemarkert und belohnt. Irgendwann dann nur noch, wenn er zu dem Zeitpunkt halbwegs neben mir gelaufen ist. Zusätzlich habe ich ihm, wenn es die Situation zugelassen hat, den vollen Radius gelassen und ihn nicht weitergezogen, wenn er mal irgendwo geschnuppert hat.

    Ergebnis: Er hat bis zur Hormon-Phase überhaupt nie gezogen, sondern lief immer in dem Radius ohne zu ziehen, dann auch an kürzeren Leinen.

    Dann kam eben die Hormonphase und er hat dann auch mal gezogen. Ich habe dann das "Leinenende-Signal" eingeführt, wie es in meiner Hundeschule, die ausschließlich positiv arbeitet, empfohlen wird. Ich fand das erst merkwürdig, aber selbst mein älterer Hund hat sich noch daran gewöhnt.

    Das geht so, dass man erst mal zuhause mit vielen guten Leckerli immer "Ende!" sagt und gleich ein Leckerli gibt. Das Wort soll erst mal mit dem Positiven verknüpft werden. Man macht das ein paar Tage lang immer mal wieder, alles ohne Leine. Immer nur "Ende!" - Leckerli.

    Draußen ist es tatsächlich so, dass meine Hunde sich jetzt fast immer, wenn ich "Ende!" sage, bevor sich die Leine spannt, sofort umorientieren. Das Leckerli gibt es dann an meiner Seite. Zusätzlich wird das gute Laufen und nicht Ziehen auch gemarkert und belohnt, sodass sie nicht extra nach vorne laufen, nur damit das "Ende!" und die Belohnung kommt, was eine unerwünschte Verhaltenskette wäre.

    Mittlerweile bin ich ein Fan von dem Signal, denn das funktioniert auch im Freilauf.

    Natürlich ziehen die beiden trotzdem mal, wenn etwas neu oder aufregend ist oder sie ganz dringend müssen. Ehrlich gesagt lasse ich sie dann auch mal, sie wiegen nicht viel, und Aufregung ist m.M.n. kein Ungehorsam. Sie können es dann eben nicht anders. Dafür mache ich dann Party, wenn sie es schaffen, in aufregender Umgebung zu mir zu schauen. Das lobe und belohne ich dann sehr, was meist dazu führt, dass sie den Fokus wieder mehr auf mich legen.

    Wahrscheinlich dauert diese Methode länger als die anderen empfohlenen Methoden und ist nicht ganz so perfekt. Aber für mich ist das ok.

    Momentan arbeite ich auch endlich daran, dass am Halsband nichts gemacht wird außer neben mir zu laufen. Also nicht markeiren, schnüffen, etc. Wie wenn man halt mit dem Hund in einem Geschäft wäre oder in der Innenstadt. Aber da ich ständig vergesse, das Halsband umzumachen, wird das wohl noch etwas dauern.

  • Ich marker auch jede Orientierung zu mir an lockerer Leine und jegliche Selbstkorrektur, sobald der Radius der Leine ausgeschöpft ist.

    Klappt sehr gut - wenn dann die Hormone kicken, werde ich spontan gucken was sich für ein Vorgehen anbietet, sollte das nötig sein.

  • Die Leine will ich möglichst positiv belegen. Denn ich möchte, dass sie sich auch gerne anleinen lassen im Freilauf (gibt hier auch das Signal "Leine", das heißt bei jedem anleinen gibts auch erstmal ein gutes Leckerchen). Als die zwei noch Welpen waren, hab ich nur sehr kurz Leine laufen üben gemacht. Angefangen mit ein paar Meter, über Wochen Monate langsam die Distanzen gesteigert. Bei längeren Leibe Strecken nehm ich die Flexi.

    Es gibt viel Bestätigung fürs schön an der Leine laufen, verbal und Leckerchen. Wenn man mich zu einen guten Geruchsstelle hinzerren will, gibts ein sanftes Abbruchwort (wir haben verschiedene starke Abbruchsignale) und ich bleibe stehen, bis sich der Hund wieder zu mir orientiert. Dann belohnt ich, und geh mit Hund gemeinsam zur Gerichsstelle (ggf. muss ich öfters stehen bleiben, oder ich belohnen öfters, während wir zur Geruchsstelle gehen). Wir haben auch ein Entschleunigungswort, bei "langsam", sollen sie ihr Tempo veringern, egal ob im Freilauf, beim Spiel oder an der Leine. Das klappt ganz gut, sofern die Situation nicht zu aufregend ist.

    Wenn meine Beiden an der Leine ziehen dann zu 75 % aus Aufregung. Sie setzen die Aufregung in Bewegung um und ich hab in sehr aufregenden Situationen das Gefühl, sie können in dem Augenblick gar nicht anders. Ich mach dann gern die Leine ans Geschirr und lass sie moderat ziehen (orientierung an mir und Spannung aus der Leine nehmen wird natürlich ruhig belohnt). Bei der älteren, hat sich das Aufregungsziehen im Laufe der Zeit sehr veringert (sie ist jetzt 2,5 Jahre alt). Die Junge ist grad voll in der Pupertät mit 9 Monaten und ist noch ziemlich oft aufgeregt draußen.

  • Wenn meine Beiden an der Leine ziehen dann zu 75 % aus Aufregung. Sie setzen die Aufregung in Bewegung um und ich hab in sehr aufregenden Situationen das Gefühl, sie können in dem Augenblick gar nicht anders.

    Ja, da bin ich mir auch sicher.

    Es ist wie mit allem anderen auch: Was in reizarmer Umgebung gut klappt, klappt unter Reizeinfluss noch lange nicht.

    Ich mache deswegen wirklich immer Party, wenn sie es z.B. mal schaffen, schön bei mir zu laufen, obwohl vorne eine Katze sitzt oder ein Hund läuft. Man merkt aber sehr deutlich, welche mentale Anstrengung das für sie ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!