Hallo, Ihr da überall...!
Ich weiß auch nicht, immer habe ich mich für eine einigermassen souveräne und coole Hundehalterin gehalten, die mit allem und jedem irgendwie klarkommt und Bock auf alles hat. Es gibt keinen schwierigen Hund. Punkt. Sollen die anderen doch die easy-peasy Hunde halten, ich nehm immer das, was keiner will und schaff das schon. Kein Ding. Genervt war ich immer nur von anderen Hunden, bzw. Hundehaltern, die sich nicht an die Regeln gehalten haben und es mir dadurch noch schwerer gemacht haben. Ich liebe einfach Hunde. Keine Ahnung, was das ist bei mir, aber ich hab da echt einen großen Knall.
Egal.
Ja, und nun ist das mit Seppel passiert, meinem Dackel-Terrier-Mix. Den hab ich mit 3 bekommen und 3 Jahre später ist er an einer schlimmen Herzgeschichte gestorben. Das letzte Jahr hab ich ihn quasi auf Samt gebettet und absolut keiner psychischen Belastung mehr ausgesetzt, damit er sich ja nicht aufregt und wieder Wasser in die Lunge läuft. Der Hund hatte eine echt gute Zeit hier und gerade das letzte Jahr mit ihm war großartig. Aber... ich glaube, ich habe die psychische Belastung für mich echt unterschätzt. Da kommt jetzt gerade noch so viel nach und hoch und ich schaff es einfach nicht, mich konsequent auf einen neuen Hund einzulassen obwohl mir das so fehlt eine Fellnase an meiner Seite zu haben.
Versteht Ihr was ich meine?
Ich meine... die Vorstellung, dass hier wieder ein Hund einzieht treibt mir die Tränen in die Augen vor Glück und gleichzeitig habe ich so viel Angst.
Das passt einfach gar nicht zu mir. Nichts von meinem Verhalten gerade passt mehr zu mir. Auch nicht meine Denkmuster. Denn plötzlich fange ich an für alles und jedes eine (vermeintliche) Sicherheit zu brauchen. Beispielsweise überlege ich echt, dass der nächste Hund ja bloss nicht schwierig sein "darf". Ich will jetzt auch mal einen Hund der easy-peasy ist zum Beispiel. Einen, der diesen berühmten "Will-to-please" hat und einen, von dem ich am besten auch weiss, wie die gesamte Ahnentafel aussieht. Ich will Kontrolle. Und im nächsten Augenblick wieder ist mir alles so was von egal Hauptsache Hund. Das ist... anstrengend.
War jemand von euch schon mal in so einer ähnlichen Situation? Könnt Ihr dieses Verhalten von mir irgendwie nachvollziehen? Manchmal denk ich, ich hab sowas änliches wie ein Burn-Out oder ne angehende Depression. Oder vielleicht ist das auch einfach nur ganz normale Trauerarbeit. Ich-weiß-es-nicht. Ich weiss nur, dass das bei meiner vorherigen Hündin, der Kira (Husky-Schäferhund-Mix) alles nicht so kompliziert war mit dem Trauern. Obwohl sie viiiiel länger bei mir war und auch ein echter Herzenshund.
Grüße Sylvie