Jetzt würde ich gerne fragen ob Erfahrung mit Hunden immer ein guter Indikator bei der Hundevermittlung ist
Würde ich nicht sagen. Letztendlich kommt es doch immer darauf an, was das für ein Mensch ist, der sich ausgerechnet für diesen Hund interessiert.
Aber trotzdem würde ich einen richtigen Problemhund nicht an einen Anfänger abgeben. Anfänger wäre in dem Fall für mich im übrigen auch jeder, der zwar schon Jahrelang Hunde hält, aber nie einen problematischen Hund geführt hat. Denn als Vermittler eines solchen Hundes möchte man natürlich auf der sicheren Seite sein und in der Regel kennt man den Interessent einfach nicht gut genug, um ihn richtig einschätzen zu können. Da geben Referenzen in diese Richtung einfach mehr Sicherheit als verbale Aussagen, dass man sich das zutrauen würde.
Wie schauen eure Erfahrungen aus?
Ich habe jetzt 6 Jahre Rottweiler Erfahrung, finde aber nicht, dass ich mich deshalb gut für einen weiteren Rottweiler eignen würde. Schon gar nicht für einen problematischen.
Ich kenne auch blutige Anfänger, die einfach einen Angsthund in die Hand gedrückt bekommen haben. Der Start war holprig, aber sie haben es mit Bravur gemeistert. Genauso kenne ich einen erfahrenen Hundetrainer, der an einem Hund seiner eigenen Rasse komplett verzweifelt ist und diesen in geeignetere Hände abgeben musste.
Ganz generell finde ich, man muss immer individuell schauen, was passt und was nicht passt. Ich halte großen Abstand davon zu sagen Rasse X ist für jeden Anfänger geeignet. Denn wenn ich mit meinem Hund in den Schutzdienst möchte, werde ich mit einem Labrador einfach nicht glücklich und ich finde die Vorstellung ziemlich grausam über 10 Jahre lang mit einem "einfachen" Hund üben zu müssen, damit ich mir danach endlich meinen wirklichen Traum erfüllen darf. Das ist weder für den Halter, noch für den Hund eine glückliche Konstellation.