Schlechte Welpenstunde?

  • Hallo zusammen,


    seit 3 Wochen gehe ich mit meinem 16 Wochen alten Welpen jetzt in die Welpenstunde. Dort ist auch nur noch ein anderer gleichaltriger Malteser Welpe, also eine kleine Gruppe.

    Bisher habe ich nicht das Gefühl als hätten wir wahnsinnig viel gelernt, weil die Stunden auch einfach zu kurz sind bzw. weil er so Sachen wie Sitz, Abruf sowieso mit uns schon geübt hat.

    Aber klar, man nimmt immer was für sich mit, was man noch verbessern kann. Daher will ich hier auch nicht meckern.


    Meine Frage ist jedoch, ist es normal, dass die beiden Hunde nie zusammen mal spielen dürfen?


    Mein Kleiner ist immer so sehr auf den anderen Hund fixiert, dass er sich nur schwer ablenken lässt bzw. konzentrieren kann.

    Sobald der andere Hund in unserer Nähe ist, zieht er sofort hin oder auch wenn der andere gerade die Aufmerksamkeit der Trainerin hat, weil sie gerade etwas mit ihm übt, ist es für uns wahnsinnig schwer, dass er mal ruhig sitzen bleibt.


    Ich dachte, wenn die Hunde sich vielleicht mal mehr als nur 5 Sek beschnuppern dürften, würde es ihm vielleicht leichter fallen.

    Die Trainerin meint aber das Gegenteil wäre der Fall und er wäre noch "geiler" auf den anderen Hund.


    Da ich im Bekanntenkreis eigentlich eher so gehört habe, dass nach dem Training immer noch ein paar Minuten ohne Leine/Geschirr gespielt wird, war ich dann doch überrascht.

    Vor allem weil ich mir erhofft hatte, dass er eben in der Welpenstunde beaufsichtigten Kontakt zu anderen Hunden hat, bei dem wir auch lernen auf welche Signale wir so achten müssen, ab wann ein Spiel nicht mehr so fair ist etc.

    Wäre ja perfekt mit einer Trainerin die drauf schaut und korrigieren/abbrechen kann.


    Was meint ihr dazu? Wollte einfach mal noch ein paar Meinungen dazu hören.


    Danke!

  • Ich würde die Welpenstunde als Training dafür nutzen, zu lernen, dass dein Welpe eben nicht zu jedem Hund hin darf. Es ist extrem wichtig, dass da keine Erwartungshaltung konditioniert wird.

    Außerhalb der Welpenstunde kannst du dich ja trotzdem mit anderen Hunden verabreden. Am besten auch mit gut sozialisierte Althunden.:nicken:


    Ich hab die Welpenstunde dafür genutzt, zu üben : andere Hunde = entspannen.

    Die meiste Zeit standen wir nur neben den anderen Welpen und Julie hat da ganz ruhig rum gelegen.


    Sitz oder Ähnliches, dafür brauche ich nun wirklich keinen Trainer.

  • Hi,


    in unserer Hundeschule wurde das in der Welpenstunde so gemacht, dass erst geübt wurde und am Ende noch kurz freies aber gemanagtes Spiel möglich war.


    Der Hund soll ja lernen, sich trotz Ablenkung auf den Halter zu konzentrieren und eben nicht jeden Hund, den er sieht, als potenziellen Spielkameraden zu sehen. Auch soll er lernen, dass er auf Freigabe vom Halter warten soll, bis er losgeht. Stichwort Impulskontrolle und Gehorsam.


    Was hält euch denn davon ab, am Ende oder vorher privat noch ein kurzes Gassiründchen zu planen, damit sich die beiden Babys kennenlernen? Oder du fragst die Trainerin, ob sie deine Wünsche berücksichtigen könnte.


    Freie Interaktion zwischen Hunden fand meine Trainerin immer sehr anstrengend für sich selbst, weil sie sehr darauf achten musste, dass niemand unter die Räder kommt und kein Hund gemobbt wird, besonders wenn es viele verschiedene Rassen sind. Aber wenn ihr nur zu 2t seid, müsste es doch möglich sein, am Ende der Stunde ein kurzes Intermezzo unter Aufsicht zu gestalten.


    Vielleicht ist das aber auch was Prinzipielles, viele Trainer haben feste Grundsätze, nach denen sie trainieren. Unsere hat zb nie, nie, nie Leinenkontakt zugelassen. Freier Kontakt immer nur nach der Stunde und nur auf Freigabe usw.


    PS: ich würde übrigens meinem Hund, wenn er zu anderen Hunden hinzieht, nie den Erfolg verschaffen, dann nachzugeben und ihn hinzulassen, sonst hast du schnell einen Hund, der immer, wenn er wohin will, hinzieht, und nicht ordentlich an der Leine läuft. Wenn ich entscheide, dass wir zu dem anderen Hund hingehen, dann geht mein Hund an der durchhängenden Leine und ohne zu ziehen mit mir in einem angemessenen Tempo dort hin.

  • Von entspannen sind wir da leider komplett weit entfernt. Er ist richtig gestresst und bellt sogar, was er sonst ganz selten macht.

    Wir haben uns letztens mit dem Hund meiner Schwester getroffen (10 mal so schwer und groß, aber freundlicher Riese) und da war er anfangs auch aufgeregt, nach ein paar Minuten hat sich das aber komplett gelegt.

    Da konnte er dann auch mal ruhig sitzen, aber daran ist wirklich die komplette Welpenstunde über nicht zu denken so unter Strom steht er.

  • also ich war damals zu einer welpenstunde die mir vom Prinzip super gefallen hatte, mir bzw. meinem hund waren aber die anderen welpen dort leider zu groß / schwer daher waren wir nur einmal dort.

    Da gab es kleine Einheiten und dann zweimal jeweils einige minuten Spiel auf einem Spielgelände neben dem wo geübt wird. Die Trainer waren natürlich dabei :) und es gab auch kein "geh mal sielen mit dem da" . Diese "Spiel" einheiten konnten auch zum alleinigen renne, schnuppern, erkunden genutzt werden.

    Während der Einheiten gab es kein Spiel unter den Hunden, das war ja auch nicht der Sinn der Gruppe :)

  • Ich glaube auch, dass es für Deinen Hund noch schwerer wäre sich zu konzentrieren, wenn er davor mit dem anderen Hund spielen durfte.

    Er wäre dann vermutlich so hochgepusht, dass nichts mehr ginge.

    Du kannst ja die andere Welpenbesitzerin fragen, ob ihr nachher zum Spielen noch wo hingeht?


    Ich muss aber auch dazu sagen, die Welpenschulen die ich kenne, haben ein Spiel nach der Stunde noch erlaubt.


    Für mich klingt es so, als bräuchtest Du nur Spielgefährten für Deinen Hund, aber keine Trainerin. Und die kannst Du auch wo anders suchen, dafür musst Du keine Hundeschule besuchen.

  • Also bei uns war es so, dass wir anfangs immer die Hunde losmachen durften zum Spielen & das hat super geklappt. Es war kein "außer Rand und Band Spiel" - sondern ziemlich kontrolliert aber sie konnten zumindest mal kurz Dampf ablassen. Danach haben wir diverse Übungen gemacht und da saß kein einziger Hund unkonzentriert oder aufgeregt da. Zum Schluss gabs nochmal eine Spielrunde und fertig :-)


    Ich denke, hätte Juicy anfangs nicht mal eben spielen dürfen, wäre sie auch ganz neugierig und aufgeregt gewesen. Die Erwartungshaltung hat sich dadurch aber nicht entwickelt - wir laufen entspannt an fremden Hunden vorbei.

  • Mir gefällt nicht spielen ehrlicherweise extrem gut. Für mich ist Welpenstunde aber auch nichts anderes als Training unter kontrollierten Bedingungen, zum Beispiel, nicht an der Leine zu fremden Hunden zerren und sich auf mich konzentrieren.

    Zu kurz ist die Stunde bestimmt nicht, Welpen haben ja doch eher die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches. Die ganzen Eindrücke müssen ja auch verarbeitet werden.

  • Schlecht ist die Welpenstunde offensichtlich nicht. Sollte hier jemals wieder ein Welpe einziehen ( wegen unserem Alter unwahrscheinlich ) würde ich darauf bestehen, daß er auf dem HuPla nicht spielt . Mein Jungspund dreht danach total hohl und beim nächsten Besuch des Platzes ist nix mehr mit Leinenführigkeit vor lauter Erwartungshaltung. Also gibt es das nicht mehr.


    Wenn meine Trainerin sieht, daß die Hunde unruhig sind und auf die anderen fixiert, machen wir so ne Art " Zirkeltraining", d.h. wir gehen gleichzeitig immer einen Platz weiter, so daß jeder Hund dort, wo ein anderer seinen Platz hat, schnüffeln darf. Das nimmt ne Menge Neugier raus, so daß die Hunde am Ende wesentlich entspannter sind.


    Was ich aber wichtig finde, daß es außerhalb des HuPla gleichaltrige Spielkameraden gibt sowie souveräne ältere Hunde, sprich genug Sozialkontakte, idealerweise in diversen Größen.

  • Meine Shelties hätten die Welpenstunde toll gefunden xD! Die wollten immer nur den "Arbeits-Teil" und nicht das spielen :lol:.


    Was meinst du denn mit "kurz" und was macht ihr überhaupt dort? Also so 10 Minuten Kommandos üben und fertig?


    Du schreibst, du erwartest an sich angeleiteten Kontakt mit anderen Hunden, nicht Kommandos üben. So Welpenstunden gibt es zu Hauf, die meisten sind grob eine Mischung aus Spiel und Üben, wenn man das will, wird man mit Sicherheit fündig! (bei uns im Verein gibt es zudem was Medical Training, was Alltagstraining (wackelnde Untergründe, Rollstuhl-Begegnung, unter einem Tuch aushalten mit seinem Menschen etc.)) . Wenn du weißt, was du willst, schau dich genau danach um =)


    Allgemein zu deiner Kontaktfrage in Welpenstunden: es kommt sehr auf den Hund, das Management durch die Trainer und die eigenen Ziele an, wie man das bewertet und ob man das überhaupt will. Das kannst du in deinem Fall auch nur selbst wissen. Wie ist denn der menschliche Anhang vom Malteser so? Würde der (und sein Hund) Kontakt wollen? Dann verabredet euch doch einfach, 10 Minuten früher da zu sein und lasst die Hunde Kontakt haben. Oder halt hinterher. Dass dein Hund dann konzentrierter mitmacht, glaube ich allerdings nicht. Ich hab eher den Eindruck, dass so was die Erwartungshaltung noch hochspult, gerade wenn es Spiel ist und nicht nur ruhig begrüßen.

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