Hund nach 11 Jahren abgeben ?

  • Du schreibst, deine Hündin sucht in den letzten Monaten plötzlich eure Nähe und schreckt knurrend aus dem Schlaf hoch. Habt ihr den Hund deswegen mal beim Tierarzt vorgestellt? Bei einem alten Hund lassen oft die Sinne nach, das kann erst mal verunsichern, es könnten aber auch Schmerzen dahinter stecken. Das würde ich als erstes zeitnah abklären lassen.


    Zum Rest ist es schwierig, was zu raten, vielleicht magst du genauer erklären, welche Trainingsansätze ihr ausprobiert habt? Man wird sicher nicht alles ausbügeln können, was 11 Jahre versäumt wurde, aber sicher kann man noch das ein oder andere verbessern.


    Eine Abgabe ist halt bei so einem Hund auch nicht einfach, zumindest wenn es der Hund wirklich besser haben und nicht einfach nur weg soll. Ein alter Hund, schon mehrmals herum gereicht, mit einigen großen Erziehungsdefiziten... Da jemanden zu finden, der sich bewusst ist, was er sich ins Haus holt und auch einen Plan hat, wie er mit dem Hund arbeiten soll, ist schon sehr schwierig.


    Auf keinen Fall solltet ihr den Hund aber an jemanden geben, der überhaupt nicht passt, wie jetzt das gesundheitlich eingeschränkte Paar mit Stadtwohnung. Das wäre sowohl dem Hund als auch den neuen Besitzern gegenüber extrem unfair.

  • Ich bleibe mal objektiv....:verzweifelt:


    Vielleicht sieht und hört die Omi einfach nicht mehr so gut und ist deshalb in vielen Situationen total verunsichert? Wenn ich nicht sehen und hören kann was da auf mich zukommt, wäre ich auch verunsichert.

    Ich würde sie mal ordentlich durchchecken lassen.

    Dann der Junghund, Menschen die gestresst sind.....was wiederum dann auch den Hund stresst.

    Sie bräuchte Halt und sucht eure verstärkt eure Nähe. Stattdessen wird ein neues Zuhause gesucht :ka: und das leider nicht besonders umsichtig.


    Auch ein alter Hund kann immer noch lernen, man könnte also gut auch noch mit ihr an einigen Macken arbeiten.

    Aber das muss man halt auch wollen.


    Ich wünsche der Ömi viel Glück und hoffe dass sie noch einen schönen Lebensabend haben wird.

    Ich könnte mir nie, niemals vorstellen meine Emmi abzugeben. Und wenn sie noch so schrullige Eigenschaften entwickeln würde im Alter. Ich finde das hat niemand verdient. Jetzt wars dann doch nicht ganz so objektiv....|)

  • Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen alten Hund abzugeben. Die gehört seit Welpenbeinen zu mir - mitgefangen, mitgehangen. Und so wie sie früher frech und aktiv war, so gehört sie mit ihren Spleens und Zipperlein heute zu mir. Sie begleitet mich ein Drittel meines Lebens, auch wenn sie nicht mein "Seelenhund" ist. Sie hat sich dieses Leben nicht selbst ausgesucht und ich habe die Verantwortung dafür, dass sie ein schönes Leben hat. In guten wie in schlechten Zeiten, wie in einer guten Ehe auch. Keiner kennt mich besser als mein Oldie, der seit Jahr und Tag mit mir zusammen lebt. So seh ich das. Niemals würde ich den Hund abgeben, weil ich genervt von seinen Altersmacken bin.


    Was ich tun würde: den Senior durchchecken lassen (Blutbild, Bewegungsapparat, Augen und Ohren). Wenn ihr nur einen Hund mitnehmen wollt, dann gebt den jüngeren ab in ein gutes Zuhause. Oder wieso soll der junge coole Hund bleiben und der alte problematische Hund muss weichen?

  • Tja, ist wohl ein Fall von "Wie man sich bettet, so liegt man..."


    Ist schon irgendwie unfair, für eure Erziehungsschwächen jetzt jemand anderen suchen zu wollen.


    Du stellst dir das irgendwie sehr rosig und einfach vor.

    Hunde in dem Alter sind sowieso schon schwerstvermittelbar (zumindest, wenn man Wert, auf ein GUTES neues Zuhause legt). Mit charakterlichen Macken sinkt die Chance nah an 0. Und ggf. kommen bei deiner Hündin noch gesundheitliche Probleme hinzu.


    Frag dich doch mal selber: Warum sollte jemand eine 11jährige Hündin mit Verhaltensauffälligkeiten nehmen, wenn nette, halb so alte Hunde in Scharen verfügbar sind?

  • Ich würde euch auch den Gang zum örtlichen Tierschutz empfehlen.

    Und dort ggf eine gangbare Möglichkeit finden. vielleicht gibt es ja eine kompetente Pflegestelle, die ihr bezahlt und wo der Hund erst einmal aufgefangen wird und eine vernünftige Einschätzung der LAge geschehen kann.


    Es kann euch hier nämlich keiner sagen, ob der Hund "nur" nicht erzogen ist, oder inzwischen zusätzlich krank oder schmerzen hat. Ob das Verhalten möglicherweise bei anderer Haltung sogleich besser wird oder ob ggf besondere Haltung oder spezielles Training (das ihr dann hoffentlich auch bezahlt) dem Hund hilft. Vielleicht tut das der Tierschutz.


    Tierarzt wäre auf jeden Fall der erste Schritt. Besser gestern als heute.

    Und vorher würde ich den Hund überhaupt nicht abgeben.


    Haben die angedachten Übernehmer den Hundeerfahrung? einen alten, kranken, unerzogenen Hund mit Macken zu übernehmen bei körperlicher Eingeschränktheit kann gut gehen, kann aber auch schief gehen. Sind die Menschen euch gut bekannt? Was, wenn die nächsten Sommer keine Lust oder Kraft mehr haben, nehmt ihr den Hund dann in eure Mietwohnung zurück? Älter, mit noch mehr Baustellen?

  • Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, meinen Senior abzugeben. Er war auch nicht immer der einfachste Hund, ich habe auch einiges falsch gemacht bei ihm, aber gerade deshalb ist er mein Grummelopa und wird bis zum letzten Atemzug bei mir bleiben.


    Aber wenn ich so lese was du über den Hund schreibst und auch wie, dann frage ich mich, ob es für den Hund nicht auch noch einmal eine Chance sein könnte. Denn er könnte noch 3 bis 5 Jahre ein erfülltes Leben führen, wenn er ärztlich durch gecheckt wurde.


    Denn offenbar scheint ihr schon längst über eine Abgabe nachzudenken.


    Zu den Leuten allerdings... Ich weiß nicht. Mit 11 Jahren ist der Hund noch kein Tattergreis.

  • du willst den hund eher nicht mit in die neue wohnung nehmen weil er laut meldet und willst sie an jemanden mit einer wohnung vermitteln ?

    Allein das finde ich schon absurd

  • Die Beschreibung von "Alte" klingt aber wirklich lieblos :verzweifelt:


    Ich finde es ja grundsätzlich sehr schade, wenn es sich jemand leicht machen will und lieber den alten, schwierigeren Hund abgibt, als den jüngeren, den man noch leichter formen kann.


    Wenn es zwischen den beiden nicht so funktioniert, würde ich den abgeben, der als zweites kam und dann endlich mal an den "Macken" der älteren Hündin arbeiten.

    Der jüngere wird auch leichtere Vermittlungschancen mit mehr Auswahl haben, als ein alter Hund mit so vielen Baustellen.

  • Bei so lang etablierten Problemchen, die sich durch den Umgang gefestigt haben, ist eine Abgabe als kompletter Neu-Anfang für den Hund nicht das Verkehrteste. Es lernt sich leichter mit wem Neuen was Neues, als dass sich was Verfestigtes mit wem Bekannten ändern lässt.


    Ich halte lediglich das anvisierte Rentner-Paar nicht unbedingt für geeignet - von dem her, was ich aus der kurzen Beschreibung herauslesen kann.


    Ich würde mir professionelle Vermittlungshilfe suchen, entweder übers Tierheim oder aber über eine Rasse-in-Not-Orga, die sich oft auch um Mixe der jeweiligen Rasse kümmern. Auch das Omihunde-Netzwerk wäre evtl. ein Ansprechpartner, auch wenn ein kleinerer Hund mit 11 Jahren noch nicht zum alten Eisen zählt. Auch ein TH-Aufenthalt mit anschliessender Vermittlung ist heutzutage bei den meisten TH nichts Negatives mehr - für die Hündin wäre das um Klassen besser, als eine Hals-über-Kopf-Vermittlung an privat.

  • Alte und Junge habe ich verwendet damit man nicht durcheinander kommt.

    Natürlich haben sie Namen.

    Beim Tierarzt waren wir bereits. Ein Blutbild haben wir noch nicht machen lassen.

    Ich habe versucht es sachlich darzustellen.

    Klar ist es schwierig sich anhand von ein paar Wörtern ein Bild zu machen ohne den Menschen und den Hund zu kennen.

    Emotionen kommen beim Schreiben nicht, das kann ich nicht.

    Keinesfalls wird hier einfach jung gegen alt getauscht, was viele sicher denken.

    Man kann immer leichtfertig sagen, das man das selber nicht machen würde.

    Aber keiner von euch steckt in dieser Situation.

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