Besuchshund im Altenheim - Verlange ich zuviel?

  • Hallo zusammen,


    ich muss mal in die Runde fragen: Seit gut einem Jahr gehe ich mit meinem Hund 1x wöchentlich (ehrenamtlich) in ein örtliches Altenheim. Er ist ein von den Maltesern ausgebildeter Besuchshund und wird dort inzwischen von den Besuchern immer sehnlichst erwartet. Ich nenne sie liebevoll "seinen Fanclub".

    Er hat viel Spaß an der Aufgabe und mir macht es auch Freude, wenn da nicht der soziale Dienst wäre, der sozusagen für mich zuständig ist. Irgendeine Person vom sozialen Dienst geht immer mit mir durchs Heim, wenn ich meine Runde drehe (dagegen habe ich, allein schon aus versicherungstechnischen Gründen, auch nichts). Aber die machen das so lustlos und auch nur, weil sie quasi ihre Liste abhaken a la "Frau Müller durfte heute 10min den Hund streicheln, weitere Ansprache braucht sie diese Woche nicht mehr" (ich übertreibe jetzt mal etwas).


    Gestern war ich das letzte Mal vor Weihnachten da. Es gab gerade in der Cafeteria eine Weihnachtsfeier für einen Teil des Heims (in verschiedene Abteilungen unterteilt), da wurde ich quasi "rausgeschmissen", als ich nur durchging von wegen "nur für Bewohner und Personal". Ich wollte auch keine Kekse abgreifen, sondern habe quasi nur da angehalten auf dem Weg zu einem anderen Trakt, weil eine Bewohnerin meinen Hund streicheln wollte.

    Auch sonst gabs weder vom sozialen Dienst noch von der Heimleitung irgendwie ein (weihnachtliches) Wort des Danks für meine Arbeit.

    Ich erwarte wirklich keine Reichtümer, aber eine Geste wie eine Tüte Hundekekse (die ich übrigens auch jede Woche mitbringe für die Arbeit), ein paar Plätzchen oder was selbst gebasteltes (damit beschäftigen die die Senioren in der Weihnachtszeit zu genüge) wäre nett gewesen.


    Erwarte ich da wirklich zuviel und so etwas ist heutzutage nicht mehr "en vogue"?

    Wären da nicht die Bewohner, von denen mir einige echt ans Herz gewachsen sind, würde ich in den Sack hauen und mir ein anderes Heim suchen. Die Warteliste der Heime, die sich einen ehrenamtlichen Besuchshund wünschen, ist lang. Ich könnte mir denken, da würde ich woanders wesentlich besser behandelt.

    :motzen::wuetend:


    Weihnachtliche Grüße

    Clumberine

  • Zusatzfrage: Soll man das beim sozialen Dienst / Heimleitung mal ansprechen (also die generelle geringe Wertschätzung, nicht das fehlende Weihnachts-Dankeschön) oder einfach still hinnehmen?

  • Sicher, menschliche Gesten der Wertschätzung wären nett.

    Es lebt sich jedoch leichter wenn du diese nicht erwartest.

    Du machst das ehrenamtlich und für die alten Menschen.

    Dem Sozialdienst scheint die zusätzliche Aufgabe mit dir zu gehen eher lästig zu sein.

    Was sagt denn die Heimleitung und wie wurde deine Tätigkeit eingeführt?

    Eigentlich ist es auch kein gutes Thema fürs Forum, da über Dritte in deren Abwesenheit gesprochen wird.

    Bitte vorsichtig oder über PN behandeln.

  • Wenn dich das ärgert, dann würde ich das mal ansprechen. Es gibt doch sicher auch mal eine Besprechung. Wer koordiniert deine Besuche bzw. mit wem hast du ursprünglich vereinbart, dass du mit deinem Hund als Besuchshund kommst?


    Und warte mal ab, vielleicht liegt ja noch die nächsten Tage eine Weihnachtskarte von der Heimleitung in deinem Postkasten.


    In "meinem" Seniorenheim ist man sehr froh über die vielen ehrenamtlichen Helfer des Sozialdienstes. Und meinens Wissens werden die jedes Jahr im Januar von der Heimleitung in ein Restaurant zum Essen eingeladen.

  • Es gibt solche und solche Heime. Du darfst nie den Fehler machen, dich emotional verpflichtet zu fühlen.

    Wenn du dich nicht gewollt und gewürdigt fühlst, solltest du wechseln.

    Mach' nicht den Fehler und baue Frust auf, das verleidet dir dein Ehrenamt.

  • Wenn dich das ärgert, dann würde ich das mal ansprechen. Es gibt doch sicher auch mal eine Besprechung. Wer koordiniert deine Besuche bzw. mit wem hast du ursprünglich vereinbart, dass du mit deinem Hund als Besuchshund kommst?


    Und warte mal ab, vielleicht liegt ja noch die nächsten Tage eine Weihnachtskarte von der Heimleitung in deinem Postkasten.


    In "meinem" Seniorenheim ist man sehr froh über die vielen ehrenamtlichen Helfer des Sozialdienstes. Und meinens Wissens werden die jedes Jahr im Januar von der Heimleitung in ein Restaurant zum Essen eingeladen.

    Nein, Besprechungen mit mir gibt es wirklich NIE. Ich komme, laufe meine Runde, rede mit Heimbewohnern und gehe wieder. Das wars.


    Ursprünglich wurde das mit einer Mitarbeiterin des sozialen Dienstes fixiert, die aber Anfang des Jahres das Heim verlassen hat.

    Den Heimleiter habe ich noch nie gesehen, ich weiß nicht mal, wie der aussieht.

    Das mit der Weihnachtskarte ist wohl unwahrscheinlich, die wissen ja nicht mal, wo ich wohne, außer dass ich aus dergleichen Stadt komme.

  • Es ist natürlich ein blödes Gefühl und verleidet einem selber die Freude, wenn man von einer lustlosen Person, der man beinahe lästig ist, begleitet werden muss.

    Das trübt das Erleben des positiven auf allen Seiten und ich würde es in der Tat mal ansprechen.

    Einfach um darauf aufmerksam zu machen, eventuell auch aufzuzeigen das die Begleitung eine zusätzliche Belastung für den Sozialdienst ist . Haben die vielleicht auch anderes zu tun in der Zeit?


    Ob da noch was kommt an kleiner Aufmerksamkeit wirst du sehen. Eventuell kannst du ja auch signalisieren das du bereit bist an derlei Veranstaltungen auch teilzunehmen bzw das es dir nichts ausmacht auch mal auf der Runde anzuhalten wenn da jemand den Wunsch nach Kontakt hat.


    Ansonsten versuche dir das Gefühl zu erhalten was die Freude der Bewohner auslöst.

  • Ursprünglich wurde das mit einer Mitarbeiterin des sozialen Dienstes fixiert, die aber Anfang des Jahres das Heim verlassen hat.

    Also die hat kurz nach Beginn eurer Besuche aufgehört? Das ist natürlich blöd. Vielleicht - so schön wie die Besuche für die Bewohner auch sind - empfinden die derzeitigen Mitarbeiter des Sozialdienstes die Hundebesuche auch nicht so wert- oder sinnvoll?

    Das trübt das Erleben des positiven auf allen Seiten und ich würde es in der Tat mal ansprechen.

    Einfach um darauf aufmerksam zu machen, eventuell auch aufzuzeigen das die Begleitung eine zusätzliche Belastung für den Sozialdienst ist . Haben die vielleicht auch anderes zu tun in der Zeit?

    Das ist ein guter Gedanke.

    Frag doch um einen Termin mit der Leitung des Sozialdienstes nach. Und frag dann bei dem Termin, ob eure Besuche vielleicht ungelegen kommen, weil du dieses Gefühl hast. Oder zu häufig sind oder wann es zeitlich besser passen würde.

    Kann es sein, dass die Sozialdienstperson, die euch begleitet, sich auch einfach etwas blöd vorkommt, weil sie quasi ja nur "dumm dabeistehen muss" und nicht aktiv was tun kann? Oder selbst mit Hunden nichts anfangen kann?

  • Mir würde es um die Bewohner und nicht um die Mitarbeiter gehen. Solange mich die Bewohner zu schätzen wissen und sich freuen wäre für mich alles ok.


    Dass man für die Mitarbeiter wirkt wie eine unerwünschte Belastung ist natürlich unangenehm. Aber da es bei der ganzen Sache ja nur darum geht den Bewohnern eine Freude zu machen würde ich dem Verhalten der Mitarbeiter nicht viel Beachtung und Bedeutung beimessen.


    Ich verstehe dass man sich gerne mehr wertgeschätzt fühlen möchte und sich ein bisschen Dank oder eine nette Geste von den Mitarbeitern erhoffst. Aber du tust es ja nicht für die Mitarbeiter und nicht um dafür Lob und Wertschätzung zu kassieren.

    Es geht doch eher darum den Bewohnern eine Freude zu machen, sie (kurz) vom Alltag abzulenken. Von jemand anderem als den Bewohnern sollte man da mMn keinen außerordentlichen Dank erwarten sollen. Die Bewohner scheinen sich ja über die Besuche zu freuen - und nur darum geht es.

  • Ich würde auch nochmal dass Gespräch mit demr Zuständigen vom Sozialen Dienst suchen.

    Viell kannst du dort auch falls es das bei euch gibt, nach ner Erkennung für Dich fragen. (hier kenne ich ein Ansteckschildchen mit Name u Symbol vom Heim)


    Falls es nicht befriedigend ist, bliebe nur die Heimleitung oder dein Ansprechpartner bei den Maltesern


    Ansonsten würde ich mir, auch wenns für die Bewoh er schade ist ein andres Heim suchen.

    Es soll ja für beide Seiten positiv sein.


    LG Newstart

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