Warum ist es so schwierig, dass Tierschutz und Hundezucht friedlich koexistieren?

  • Aber solche Tierheimes, die sich haarsträubende Gründe ausdenken, damit man da keinen Hund bekommt, sorgen mit dafür, dass der TS nicht immer so gut abschneidet.

    und genau das ist eben Unsinn. Alle in einen Topf werfen ist eben nichts anderes, als seine eigenen Vorurteile leben.

    Nur weil man einen blöden Berliner/Münchner/New Yorker kennt, der alle schief anredet, sind nicht alle Berliner, Münchner, NYer so. Etc.


    So einfach ist das. Und wohl doch so schwer zu begreifen

  • Nabor, ja, sowas habe ich auch zur Genüge mitbekommen - aber nach allem, was ich hier lese, hättest du beim Weitersuchen auch vernünftige Tierschützer gefunden. Dass einem nach sowas die Lust zum Weitersuchen im TS gründlich vergeht, ist eine andere Sache.


    Ich meinte da eben gerade niemanden, der einmal über irre Bedingungen stolpert, sondern jemanden, der wirklich überall durchfällt, auch bei den Vernünftigen - deshalb schrieb ich ja NIRGENDWO im TS.

  • Aber solche Tierheimes, die sich haarsträubende Gründe ausdenken, damit man da keinen Hund bekommt, sorgen mit dafür, dass der TS nicht immer so gut abschneidet.

    und genau das ist eben Unsinn. Alle in einen Topf werfen ist eben nichts anderes, als seine eigenen Vorurteile leben.

    Nur weil man einen blöden Berliner/Münchner/New Yorker kennt, der alle schief anredet, sind nicht alle Berliner, Münchner, NYer so. Etc.


    So einfach ist das. Und wohl doch so schwer zu begreifen

    Ich schrieb in meinem Beitrag übrigens auch, dass ich da mittlerweile mehr differenziere. Vielleicht hast du das ja überlesen.

  • Naja manche Leute haben so wie ich schon bei verschiedenen Tierschutzvereinen negative Erfahrungen gemacht (und auch ein paar positive). Mit jeder negativen Erfahrung die man selbst erlebt oder aus dem näheren Umfeld miterlebt wird halt das Misstrauen größer.


    Ich bin für Tierschutz und hatte dort schon tolle Hunde her, aber leider fallen mir spontan mehr Fälle von Bekannten ein, bei denen es Ärger mit dem jeweiligen Verein gab, als Probleme mit dem jeweiligen Züchter.


    Vielleicht haben andere ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich und deshalb neigen viele zum verallgemeinern?

  • Ich kann gar nicht sagen was ich „besser“ finde. Es gibt guten TS und diese komischen Vereine die Hunde aus dem Kofferraum verkaufen.
    Es gibt tolle Rassen vom VDH, aber es wurden auch Rassen gezüchtet, die einfach krank sind um optischen Trends zu folgen.


    Bekriegen sollte man sich nicht. Ich verstehe jeden der einen Hund vom Züchter möchte, würde aber selbst wieder vernünftigen TS unterstützen. Jeder wie er mag.

  • Vielleicht ist es so schwer weil es menschlich ist dass man das, was man selbst macht als richtig empfindet und alles andere erst mal in Frage stellt.

    Mit den Begriffen guter Züchter und guter Tierschutz kann ich nichts anfangen.

    Was ist ein guter Züchter? wer die Standards seines Verbandes einhält mit allen vorgesehenen Kontrollen ist ein Züchter sonst bekäme er keine Papiere für seine Tiere und wäre somit gar kein Züchter. Was ist dann ein guter Züchter?

    Tierschutz soll Tiere schützen. Der Name sagt nicht aus dass er gutes und geschicktes kaufmännisches Verhalten bedeutet. Für mein Verständnis ist schlechter Tierschutz z. Beispiel so was wie Animal Hording, Vernachlässigung der Tiere, Vermittlung in Haltungen die den Bedürfnissen der Tiere nicht entsprechen.

    Tierschutz bedeutet erstmal nicht Menschen zufrieden zu stellen sondern Tieren in Not zu helfen.

    Alles andere ist halt wichtig um möglichst vielen Tieren zu helfen.

  • Ein guter Züchter wäre für mich jemand, bei dem als Basis alle seine Hunde gut leben. Der dann sehr überlegt und sorgsam verpaart, mit allen nötigen Gesundheitsuntersuchungen und Leistungsprüfungen natürlich. Perfektion gibt es bei Lebewesen nie, aber, wie es bei Pferden heißt: "Züchten ist Denken in Generationen" - und das möchte ich auch spüren, wenn jemand Hunde züchtet: Da soll schon an deutlich mehr gedacht worden sein als an ein hübsches buntes Fell und einen schnellen Euro.


    Darüber hinaus wäre ein sehr wichtiges Kriterium für mich, dass dafür gesorgt wird, dass keiner der dort gezüchteten Hunde je auf den Tierschutz angewiesen ist. Dazu zähle ich Rücknahmegarantien und eine gute Vernetzung in der jeweiligen Rasse-Szene, so dass in Not geratenen Tieren möglichst effizient geholfen werden kann. Sprich: ein guter Züchter sollte im Notfall auch ein aktiver Tierschützer sein.

  • Ich denke welchem „Lager“ man angehört hängt immer auch von den Erwartungen ab, die man an einen Hund hat.


    Jetzt ist die Frage: Was will ich als Halter?


    Habe ich kein Problem damit, wenn mein vermeintlich unkomplizierter Hund sich als eine verhaltenskreative Wundertüte entpuppt? Dann werde ich sicher im Auslandstierschutz fündig.


    Habe ich ungefähre Vorstellungen, wie meine Art der Hundehaltung aussieht, aber bin ich bereit mich auf einen Hund mit Vergangenheit einzustellen und dabei halbwegs flexibel? Ab ins Tierheim


    Wünsche ich mir einen Hund, der sehr sicher gewisse Rasseeigenschaften mitbringt und ein quasi unbeschriebenes Blatt ist, das ich so weit wie möglich formen kann? Dann ab zum Züchter.


    Für mich ist das eine nicht besser oder schlechter, als das andere. Es geht darum dem Hund gerecht zu werden und das kann ich nur, wenn er in mein Leben passt.


    Seriöser Tierschutz und seriöse Züchter haben gemeinsam, dass sie das beste für ihre Hunde wollen. Dass sie im Sinne des Hundes handeln.


    Unseriös sind für mich Tierschutzvereine, die keine sinnvollen Vermittlungskriterien anlegen. Mit sinnvoll meine ich solche, die für den Hund wichtig sind, nicht einem idealistischen Tierschützer.


    Unseriös sind für mich Züchter, die wahllos Welpen verkaufen, sich danach aber so gar nicht mehr für die Nachzucht interessieren.


    Was mich stört sind die typischen Phrasen wie “Adopt, don’t shop”, oder “mit jedem Rassewelpen verliert ein armer TS-Hund sein zu Hause”.


    Meine ganze Hundehaltung ist egoistisch, ich brauche keinen Hund um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Entsprechend treffe ich auch eine egoistische Entscheidung, wo mein Hund herkommt. Je nach den Lebensbedingungen, die ich bieten kann, kann das der Tierschutz oder ein Züchter sein.


    Aber es ist meine freie Entscheidung und ich sehe nicht ein, warum ich gezwungenermaßen dafür geradestehen sollte, dass andere Hunde in die Welt gesetzt haben, die sie dann nicht behalten konnten/wollten.


    Was mich auch stört ist die Behauptung, dass man jede Rasse auch im Tierschutz bekommt. Ich kann nur für meine sprechen, aber mir ist in den letzten drei Jahren nur ein Toller bekannt geworden, der im Tierheim saß. Und das ist schlicht kein Anfängerhund, für den hätte ich nicht die Ressourcen gehabt.

    Die meisten “Rassehunde” im Tierschutz stammen nicht von FCI-Züchter und wenn ich mir da teilweise angucke, was als reinrassiger XY bezeichnet wird, das hat mit der Urpsrungsrasse oft nicht mehr zu tun als das Exterieur.


    Auf Züchterseite nervt es mich, dass bei einigen Rassen nur nach Exterieur und wenig nach ursprünglichen Arbeitseigenschaften bewertet wird. Dass Rassestandarts teilweise völlig aus dem Ruder laufen und dem Wohl des Hundes entgegen stehen. Und ich finde es unverantwortlich, wenn Erkrankungen in der Nachzucht oder den eigenen Linien unter den Teppich gekehrt werden.


    Meiner Meinung nach menschelt es auf beiden Seiten und genau das ist das Problem. Es fehlt eine sachliche Herangehensweise an das Thema Hund. Damit wäre allen geholfen.


    Tierschutz kann sein einen Hund, der kein zu Hause hat aufzunehmen. Tierschutz kann aber auch sein dafür zu sorgen, dass ein Hund so gut in sein Umfeld passt, dass er niemals sein zu Hause verlieren wird.

  • Es gibt solche Züchter und solche Züchter und solche Tierschutzvereine und solche Tierschutzvereine, es gibt tolle Hunde vom Züchter und tolle aus dem Tierschutz, es gibt auch schwierige Hunde vom Züchter und aus dem Tierschutz, Hunde in falschen Händen vom Züchter und Tierschutz usw usw usw. Das kann man überhaupt nicht vergleichen. Nur weil ich mit einem schlechte Erfahrungen gemacht habe sind doch nicht alle so. Aber die Menschheit neigt dazu zu verallgemeinern , über den Tellerrand zu schauen ist anscheinend viel zu kompliziert.

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