Zeigt doch mal her eure Pferde/Ponys oder RB Teil 3
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Ich bräuchte mal fachkundige Meinungen zu dem was heute passiert ist und was ihr vom geplanten weiteren Vorgehen haltet.
Kiko steht seit 8 Jahren auf der Anlage in einer (je nach Fluktuation) 12-köpfigen Wallachherde. Er kam rangniedrig an und als der ranghöchste Wallach in die Jahre kam, hat er sich "hochgearbeitet" (alles ohne Konflikte, war ein ganz sanfter Übergang). Seit ich würde mal sagen 3 Jahren ist er der "Chef" und hat schon so einige neue Pferde kommen sehen. Auch das ging immer problemlos. Klar gab es ein paar Diskussionen, aber nichts dolles und nie Verletzte.
Nun kam vor knapp 5 Wochen ein neuer Wallach. Integration fand auf den Winterpaddocks statt (der Neue bekam ein abgetrenntes Stück, von dem aus er aber mit an der Heuraufe fressen konnte). Heisst die Pferde hatten engen Kontakt, bis sie nach einer Woche zusammengelassen wurden. Hat alles gut geklappt.
Nun kam vor einer Woche noch ein neuer Wallach, der auf einem abgetrennten Stück mit auf der Koppel stand. Klar gab es mal Kontakt am Zaun, aber natürlich weniger als auf dem Paddock. Der alte Neue steht aber verletzungsbedingt seit einer Woche einzeln (außer Sichtweite) und kennt den ganz Neuen noch garnicht.
So, heute war dann Zusammenführung der restlichen Herde mit dem ganz Neuen. Es gab wohl zwischen meinem und dem Neuen eine kurze Auseinandersetzung (im Rahmen, ich war nicht dabei). Dann ging es eine Zeitlang gut, gibt auch ein Video, da hält meiner den Neuen halt von der Herde fern. Aber nicht böse, sondern positioniert sich beim grasen und körpersprachlich.
Dann war wohl in einer Ecke was zu gucken, alle Pferde sind hin, es wurde eng, meiner wollte trennen und daraufhin hat der andere getreten. Der Neue hat dann gelahmt und wurde aus der Herde genommen (ihm geht's gut, er läuft wieder klar, hat eine kleine Macke).
Tjoah, meinem hingegen geht's nicht so gut.
Er hat 8 offene Wunden (nicht so dramatisch) und lahmt auf beiden Hinterbeinen. Das eine ist vom Griffelbein abwärts etwas geschwollen, am anderen hat er einen sichtbaren Hufabdruck am Oberschenkel und rudert etwas mit dem Bein.
Tierärztin war da, soweit so gut. Er muss jetzt auch einzeln stehen (in der Nähe des alten Neuen). Montag nächste Untersuchung.
Soviel zur Vorgeschichte......nun stellen die Stallbetreiber den Neuen morgen in die restliche Herde (weil mir denen gab es ja keine Konflikte....ach nee, warum wohl).
Ich halte das für absolut keine gute Idee, hilft aber nichts, ist deren Entscheidung. Laut Aussage der Besitzerin des Neuen ist der gerne ranghoch. Meine Denke ist jetzt, dass der sich jetzt schön in der Herde etabliert und wenn meiner wieder dazukommt knallt es erst recht. Meiner bekommt von der Entwicklung ja genau garnichts mit.
Kann mir jemand erklären, warum das dennoch eine gute Idee sein soll? Ich würde es wirklich gerne verstehen und würde dann mit besserem Gefühl in die Zukunft gucken können.
Vorallem aber würde ich gerne wissen wie man weiter vorgehen sollte, wenn meiner und der alte Neue wieder fit sind. Alles in mir schreit, dass ich mein Pferd nicht einfach wieder da rein stellen werde. Habe ich auch so kommuniziert. Leider bekomme ich auf meine Frage wie sie sich das sonst vorstellen bisher keine Antwort.
Ich werde morgen nochmal das Gespräch suchen, hätte dafür aber gerne ein paar Vorschläge wie man das weitere Vorgehen gestalten könnte, welche Optionen es gibt?
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Wäre er mein Wallach, würde der auf keinen Fall da reingestellt werden. Der wurde ja ordentlich verprügelt.
Einen Neuen so zu integrieren, und den Leader rauszunehmen.. ne. Blöde Idee.
Wenn man weiss, dass ein Pferd immer die Leaderposition will, muss man viel vorsichtiger vorgehen. Und manchmal dauert dann eine Integration Monate. Mit viel gemeinsam an der Heuraufe, getrennt durch den Zaun etc. Viel Interaktion, bevor die aufeinander treffen.
Es gibt Pferde, die nichts anderes dulden als die höchste Position. Und die holen sie sich, egal wer da im Weg steht. Ich kenne solche Pferde. Die machen keine halben Sachen.
Deiner ist anders. Der hat sich langsam die Fähigkeiten angeeignet, ohne dass er wie ein Dampfhammer dafür arbeiten musste.
Ich glaube der würde eher untergehen, sollte er nicht kleine Brötchen backen wenn er zurückkommt in die Herde. Schwierig. Sehr schwierig.
Verstehe ich so nicht vom vorgehen her.
Ich hoffe dein Pferd wurde nicht schwerer verletzt und dass er nicht Langzeit Patient ist. So Tritte können saudoof sein.
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Ich drück Deinem Pferd die Daumen für eine gute und schnelle Heilung.
Ohne Ahnung von Pferden (bis auf das, was "man" so im Jungmädchenalter lernt) würde ich aus dem Bauch heraus sagen, hör auf Dein Gefühl.
Wenn die Herde den neuen Neuen jetzt als Chef akzeptiert, denke ich, Deiner sollte dann wie ein Neuankömmling behandelt werden. Wird doof sein für ihn, aber sicherer als ihn sofort dazuzulassen. Etwas anders wäre es, glaube ich, wenn der neue Neue zwar als eher ranghoch, aber nicht als Chef akzeptiert wird. Aber auch dann wird es wohl erstmal eine Klarstellung geben, dass Deiner der Chef ist.
Ich hätte in der Vorgehensweise nur dann einen Sinn gesehen, wenn der Neue rangniedrig wäre. Dann würde es für ihn keinen Unterschied machen, wenn Deiner wieder dazukommt.
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Ich sage es ganz ehrlich - das wird nix mehr.
Bei deinem Pferd können jetzt schon keine Haarrisse an den Gelenken ausgeschlossen werden.
Ich würde da keine weiteren Experimente/Risiken eingehen.
Das Gespräch suchen ist sicher erst einmal richtig, aber bei Unverständnis wirst du dir vermutlich einen neuen Stall suchen müssen.
Warum die Betreiber so agiert haben, kann ich mir nicht erklären.
Ich wünsche deinem Pferd alles Gute und dir gute Nerven!
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Selbst habe ich ja Modell Sozialarbeiter. Die man entgegen jeglicher Richtlinien einfach überall reinwerfen kann und die bisher in jede Herde ne Menge Ruhe und Harmonie gebracht hat.
Aber mit solchen Kandidaten... schwierig. Da hätte ich Sorge um mein Pferd. Es gibt einfach Konstellationen die nicht passen.
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Also zunächst einmal tut mir das sehr leid, dass das deinem Pferd passiert ist und ich wünsche euch, dass wirklich nichts Schlimmeres ist und er schnell wieder fit wird. Solche Geschichten sind halt leider wirklich manchmal unberechenbar und lieber mit mehr Geduld jetzt diese Genesung angehen! 🤞
Es gibt aus meiner Sicht keinen guten Grund aus Sicht der Herdenintegration, warum der andere da jetzt drin steht, während deiner noch rekonvaleszent ist. Vielleicht möchten die Stallbetreiber nicht ein weiteres Pferd extra stehen haben, weil Mehraufwand? Ich würde da an pragmatische Gründe denken, die keinen tieferen Sinn haben. Denn dein Pferd muss jetzt ne Weile extra stehen und definitiv neu integriert werden dann.
Hör auf dein Bauchgefühl, auch wenn’s unbequeme Umstände mit sich bringt (andere Lösung am Stall, Stallwechsel). Es ist total erfrischend, dass du grundsätzlich so eine entspannte Einstellung zum Thema Herdenhaltung und den unschönen Seiten hast, aber man darf auch sagen, dass das jetzt sehr doll ist.
Eine Freundin von mir hat einen Pensionsstall, die würde in einem solchen Fall den Besitzern von dem neuen Pferd freundlich sagen, dass das nicht passt und sie sich leider etwas anderes suchen müssen - Pferd extra stellen, Frist setzen im Rahmen der Kündigungsfrist. Da haben die Bestandspferde immer Schutz und Vorrang und sie nimmt sich wirklich Zeit und Nerven für die Integration, aber bei „solchen“ Pferden, die auch andere so in die Ecke stellen usw. zieht sie eine Grenze. Für die Pferde selbst ist das dann manchmal auch viel besser, wenn die irgendwo in kleineren Gruppen landen, weil die dann nicht diesen zwanghaften Führungsstress haben.
Es gibt halt auch leider Arschlochpferde. Hatte auch mal eins, meine erste Stute. Die hat wirklich gemobbt und zerlegt und es war nur Kleingruppenhaltung möglich. Damals waren diese Fressständer im Offenstall so in und die hat minutiös bestimmt, wer dort wann wie lange reingeht und die Pferde dort auch Arsch an Arsch eingeparkt und über Stunden festgehalten und solche Späße. Hab sie dennoch geliebt. 🥰🫣
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Danke euch allen!
Ich habe heute morgen mit dem Stallbetreiber gesprochen und ihm meine Argumente genannt. Er war einsichtig und vor Montag, wenn die Tierärztin da war und hoffentlich eine Prognose abgeben kann, passiert garnichts. Der Neue bleibt abgetrennt. Und dann überlegen wir, wie es langfristig weiter geht .
Meinen einzeln zu stellen hat leider garnicht geklappt, er ist durch die Zäune um zu dem alten Neuen zu kommen
Nachdem wir dann alle Optionen durchgegangen sind, habe ich mich dazu entschieden ihn wieder mit in die Herde zu stellen. Da ist er am ruhigsten, hin und zurück wird er geführt. Er ist auch ganz ruhig rein, hat gefressen und ist nicht rumgerannt.
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