Welche Sozialkontakte braucht euer Hund?

  • Kommt auf den Hund drauf an.


    Henry ist irre sozial und mag alle. Für ihn war bei mir sofort klar...da muss ein zweiter her. Es gab jedes Mal Terror an der Leine, wenn wir auf andere Hunde trafen, weil er unbedingt hin wollte.

    Wir haben hier zwar viele Hunde, aber wirklich gepasst haben nur 2 (und auch die Halterin dazu) und die sehen wir leider nicht allzu oft.

    Jetzt haben sich meine 2 und freuen sich auch wenn wir auch auf die anderen Beiden treffen oder sich mal einer findet mit dem man mal grad was machen kann, aber das kommt nicht oft vor. Das ist auch nich so wild, sie kommen miteinaner wunderbar klar seit dem ersten Tag. Henry ist seitdem deutlich entspannter und da kann man draußen auch mal andere links liegen lassen.


    Mein Rüde vorher war artgenossenunverträglich. Ich hab mich trotzdem ab und an mal mit Anderen getroffen, wo man sich vorher ausgetauscht hat, wie der Gassigang dann aussehen soll. Das waren vornehmlich Hündinnen und da fand er nur EINE wirklich toll. Der Rest war eher anstrengend bis überflüssig, auch wenn man ihn in Ruhe ließ. Unterm Strich für mich und auch für seine letzten Jahre als Senior... ich kanns lassen, er brauchts nicht.

  • dem kann ich mich komplett anschließen!


    In den ersten 5 Jahren lebte ein Hund bei mir alleine, es war der mit den meisten Fremdhundkontakten und Freunden und ich dachte es geht ihm gut und dann zog Resi unerwartet ein und ich sah wie mein Tarzan es genoss. Die beiden haben nicht miteinander gespielt oder oft gekuschelt aber sie haben aufeinander geachtet und miteinander kommuniziert. Beide haben sehr voneinander profitiert. Las Tarzan starb wurde Resi sehr krank und wurde prombt gesund als Andiamo einzog. Als dieser dann ein dreiviertel Jahr Einzelhund war wirkte er irgendwie ausgehungert- spielte drausen fremde Hunde an, war gereizter und wirkte doch traurig. Und dann kam Farinelli dazu und er war wieder der Alte.


    Fremdhundkontakte und auch regelmäßige Gassibekanntschaften können in meinen Augen einen konstanten Partner im Zusammenleben nicht ersetzen. Hier wird es immer 2 Hunde geben.

  • Ich weiß nicht, Sozialkontakte sind sehr wichtig - aber ich glaube schon das es Hunde gibt die das nicht brauchen.

    Mein Rüde hat sein Leben lang mit anderen Hunden zusammengelebt, meine Hündin und diverse Pflegehunde, hier war immer viel los. Jeder, ich eingeschlossen, ist davon ausgegangen das er als Einzelhund eingeht wie eine Primel. Die ersten Wochen nach dem Tod meiner Hündin sah es auch so aus. Der Hund geriet völlig aus der Bahn. Mit den Wochen ging aber eine Veränderung von sich und heute hat er sich in seine Rolle als Einzelhund eingefunden, genießt es als Prinz. OK er hatte diese Jahr auch starke gesundheitliche Probleme. Aber trotzdem hat er sich besser entwickelt als wie gedacht. Draußen ist er sehr viel aufgeschlossener Fremdhunden gegenüber als vorher. Im Moment bin ich unentschlossen wegen einem Zweithund, nächsten Sommer wäre das sicher wieder möglich, auch bevor er zu alt wird. Aber ich hatte das perfekte Paar, ich glaube nicht das es nochmal so wird. Die beiden Kurzzeitpflegehunde in den letzten 1,5 Jahren hat er auch komplett ignoriert.

    Kontakte hat er in der Hundeschule und ein paar Kumpel, allerdings selten freie Kontakte ohne Leine, da er nicht ableinbar ist. Er genießt sie aber.

  • Grüße

  • Dexter hat einen neuen, sehr guten Freund gefunden (Spooky von Sunti ), und trifft nahezu jede Woche einmal andere Hunde wenn wir Samstags spazieren gehen mit unter anderem Topi vom Tierhof (den er auch als Freund ansieht, auch wenn es keine Berühungspunkte gibt, da immer Leinenspaziergänge).

    :lol: Ich finde es immer wieder zu niedlich, wenn Dexter meint, Topi ist sein Freund. Topi sieht das inzwischen zwar wohl auch so, aber seine Art, das zu zeigen, könnte weh tun. :hust:

    Grundsätzlich finde ich, dass ein Hund die Möglichkeit haben sollte, Kontakt zu Hunden zu haben, die er mag und die ihm gut tun. Allerdings habe ich im Tierheim immer wieder Ausnahmen kennen gelernt, die sich eigentlich selbst genug waren.


    Spuk ist eigentlich auch so ein Hund. Er genießt die gemeinsamen Spaziergänge mit befreundeten Hunden, aber im Zweifel ist Frauchen immer die Beste. Spielen mit anderen Hunden empfindet er nicht als so befriedigend wie ein Spiel mit mir.

    Das wird sich mit dem Einzug des Zweithundes vermutlich verschieben; noch finden die zwei ihren Weg und es wird noch etwas dauern, bis sie ein Team sind. Innerhalb der eigenen Gruppe ist das halt nochmal was Anderes.


    Topi ist, wie persica richtig erzählte, als komplett unverträglich zum Tierhof gekommen. Es stellte sich heraus, dass er damit nur zu vertuschen versuchte, dass er gar kein Wort Hündisch sprach. Der Kerl ist an der Kette aufgewachsen und hat demnach seine eigene Sprache nicht ordentlich gelernt.

    Das holen wir nun halt seit Jahren nach. Sein erster Direktkontakt war eine Kangalhündin, die andere Hunde brauchte wie die Luft zum Atmen, dafür aber panischen Angst vor Menschen hatte. Sie hat dem Topi beigebracht, dass andere Hunde nicht gleich bedeuten, dass er aufs Maul kriegt.

    Kommunizieren hat er beim Spuk gelernt, der ihm vormachte, welche Vokabeln es gibt und dass es auch Sinn macht, sie anzuwenden.

    Inzwischen gibt es drei Hunde, mit denen Topi problemlos spazieren geht: Spuk, mit dem unter den richtigen Umständen auch mal ein freies Spiel im Auslauf des Hofs drin ist, persicas Dexter und Filou von ÖdelDödl

    Ich bin guter Dinge, dass er Blondling mit der Zeit auch meinen Neuzugang akzeptieren wird. Als wir neulich Max dabei hatten, war das auch total okay.

    Bei Topi sehe ich sehr deutlich, wie sehr er vom Sozialkontakt profitiert. Er lernt, zu kommunizieren, und ja, sein Leben bereichert sich dadurch in dem Maße, in dem der Stress verschwindet, den er immer in der Konfrontation mit dem Anblick von Artgenossen hatte. Nun hat er ansatzweise Lösungsstrategien entwickelt und es geht ihm viel besser.


    Auch unverträgliche Hunde profitieren von Kontakten, wenn es die RICHTIGEN Kontakte sind. Eben nicht einfach so bunt zusammengeschmissene Hunde, die sich nun bittesehr alle lieb haben sollen, sondern Hunde, die harmonieren.

    Gewisse Dinge im Zusammenleben kann ein Mensch dem Hund nicht ersetzen.

    Wenn sich aber nun für den unverträglichen Hund nicht der passende Sozialpartner findet, sollte der Mensch ihm nicht einen Unpassenden aufzwingen, sondern sich bemühen, dem Hund ein so guter Ersatz zu sein wie nur möglich.

  • Unser Hund ist als Straßenhund aufgewachsen und hat so mehrere Jahre gelebt. Also vermutlich mit viel Hundekontakt.

    Dennoch braucht er den nicht.

    Hunde die er mag begrüßt er kurz und geht auch mal gerne ein paar Meter mit denen parallel. Das wars aber auch schon. An Spielen oder intensiveren Vertraulichkeiten hat er kein Interesse. Hart das ein gegenüber, dann zeigt er grollend den Zahn und hält sich den anderen - durchaus noch freundlich, aber bestimmt- auf Abstand.

    Wenn er bei einem Betreuer länger mit anderen Hunden zusammen ist, nimmt er ab und hat verstärkt Magenprobleme. In einer Einzelbetreuung ist alles gut.

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