Welche Sozialkontakte braucht euer Hund?

  • Da es in ein anderes Thema nicht mehr reinpasste, hier der eigene Thread.


    Brauchen Hunde Kontakt zu anderen Hunden?


    Wie sollten diese Kontakte aussehen?


    Was geschieht mit einem Hund, der nur seinen Menschen hat?


    Ich habe (wahrscheinlich mit Hilfe von tollen Mods im Hintergrund) eine Umfrage erstellt: Braucht ein Hund Kontakt zu Artgenossen?


    Mich interessiert eure Meinung.


    Ich glaube, dass ein Hund, der nur sehr selten oder nie Kontakte zu Artgenossen hat, verkümmert wie ein einsamer Goldfisch im Glas. Hunde sind soziale Wesen. Artgerechte Hundehaltung bedeutet mehrmals wöchentlich Kontakt zu anderen Hunden.


    Wie seht ihr es?

  • Ich glaube die meisten Hunde brauchen regelmäßigen und längeren Kontakt zu anderen Hunden die sie mögen(!).

    Deshalb kommt für mich persönlich Einzelhaltung nicht in Frage.



    Die müssen nicht im selben Körbchen kuscheln, permanent spielen oder sich immer grün sein. Aber gemeinsam sein, zusammen schnüffeln, sich beim abchecken seltsamer Situationen gegenseitig halt geben, sich zanken und Konflikte lösen, gemeinsam ruhen ... das finde ich wichtig.



    Mein Ersthund hat sich so positiv entwickelt seit er fast 24h in Hundegesellschaft ist - obwohl er den Kleinen das erste halbe Jahr sicher ausgesetzt hätte wenn man ihn gefragt hätte, so hat er doch enorm davon profitiert und die Vertrautheit die die beiden miteinander haben, die gibt es mit keinem Hund den die beiden regelmäßig treffen.



    Edit: Hundekontakte außerhalb unseres "Rudels" halte ich nicht unbedingt für nötig. Fremdhunfkontakte gibt es sowieso nicht und bekannte Hunde treffen wir hin und wieder, aber eher weil ich mit den Haltern quatschen möchte und nicht weil die Hunde das brauchen. Der ältere interessiert sich so gut wie gar nicht für die anderen Hunde und der Jüngere verliert mit dem Erwachsenwerden zunehmend das Interesse.

    Ich verabrede mich also nicht extra damit meine Hunde Kontakte haben.

  • Ich glaube, dass ein Hund, der nur sehr selten oder nie Kontakte zu Artgenossen hat, verkümmert wie ein einsamer Goldfisch im Glas. Hunde sind soziale Wesen. Artgerechte Hundehaltung bedeutet mehrmals wöchentlich Kontakt zu anderen Hunden.

    :shocked:


    Das nenn ich mal... hart.


    Mein Hund hat extrem selten mal Kontakt zu anderen Hunden und - Überraschung - ist kein einsamer, verkümmerter Goldfisch im Glas. :ugly: Im Gegenteil, sie ist ein sehr glücklicher Hund. Ich hätte gerne einen zweiten, weiß aber auch ganz genau, dass Anju mit der Entscheidung anfangs nicht allzu glücklich wäre.


    Würdest du einem unverträglichem Hund, der andere Hunde einfach prinzipiell unnötig findet Sozialkontakte aufdrängen, damit er nicht "verkümmert"? Oder hat dein Denken da auch irgendwo Grenzen?



    Wie seht ihr es?

    Individuell, so wie jeder einzelne Hund eben ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass bei weitem nicht jedem Hund Kontakt zu Artgenossen gut tut.

  • Brauchen Hunde Kontakt zu anderen Hunden?


    Wie sollten diese Kontakte aussehen?

    ja ich finde, Hunde brauchen die Möglichkeit zu Kontakt zu anderen Hunden und ich bin auch der Meinung, daß ich mich als Mensch nicht immer einzumischen brauche. Damit meine ich nicht, daß ich bei einer Rauferei zusehe bzw es soweit kommen lasse, aber ich finde wichtig, daß ein Hund alle Komponenten seiner Sprache/Mimik etc. lernen können sollte. Denn nur dann wird ein Hund auch nicht wegen jedem Pfurz sofort eskalieren.

    Kommt natürlich immer auf den Hund drauf an etc.


    Chilly spielt eigentlich sehr selten mit anderen Hunden, er flirtet lieber mit den Damen und Bonnie ist allgemein total verspielt und spielt auch mit anderen Hunden

  • Ich glaube, dass ein Hund, der nur sehr selten oder nie Kontakte zu Artgenossen hat, verkümmert wie ein einsamer Goldfisch im Glas. Hunde sind soziale Wesen. Artgerechte Hundehaltung bedeutet mehrmals wöchentlich Kontakt zu anderen Hunden.


    Wie seht ihr es?

    Anders.

    Man denke an die artgenossenunverträglichen Hunde - die sind froh, wenn sie sich nicht mit anderen Hunden befassen müssen und auch nicht dazu gezwungen werden.


    Es kommt aufs Individuum an, pauschalisieren kann man da nicht. Klar gibts bestimmt Hunde, die ohne Kontakt zu anderen Hunden "eingehen" oder nicht glücklich sind. Aber es gibt eben auch das andere Extrem - genauso wie beim Menschen.

    Ich brauche keinen Kontakt zu wildfremden, das überfordert mich einfach und ich reagiere ganz oft gereizt, wenn mich Wildfremde volllabern. Wenn ich Kontakt will, frag ich Freunde mit Hunden, ob die Bock auf ein Treffen haben. Dann kann ich labern, mein Rüde kann spielen und die Omi daddelt einfach nebenher, die hat nicht so das Interesse an anderen Hunden. Die ist zufrieden, wenn sie dabei sein kann.


    Mit vielen verschiedenen Hundekontakten (a la "Lass uns mal 20 Hunde auf eine Wiese schmeißen") ist mein Rüde überfordert - ich auch, ich hab einfach keine Lust darauf, meinen Hund x mal die Woche zu irgendwelchen anderen Hunden hinzuschleifen, damit er Kontakt haben kann.

    Meine alte Hündin interessiert sich auch nur mäßig für andere Hunde, die macht lieber ihr Ding und guckt, was die Umgebung zu bieten hat. Die wäre auch ohne Hundekontakt glücklich, aber hier tuts ihr halt schon gut, weil sie merkt, dass dies und jenes nicht so bedrohlich ist, wie es auf sie wirkt.


    Die zwei kuscheln oder spielen (noch) nicht miteinander, müssen sie auch nicht.

    Vorrangig hab ich die Omi übernommen, weil ich wieder einen zweiten Hund wollte, weil ich es mag, dass ich auf unterschiedliche Bedürfnisse und Persönlichkeiten eingehen muss. Dass Dino dann auch wieder einen hündischen Kumpel hat, ist einfach praktisches Beiwerk. Ich weiß aber, dass mein Rüde gleichaltrige Kontakte zum Spielen toll findet, darum guck ich, dass sich sowas wenigstens einmal im Monat ergibt.

  • Ich glaube, dass ein Hund, der nur sehr selten oder nie Kontakte zu Artgenossen hat, verkümmert wie ein einsamer Goldfisch im Glas.

    Das halte ich für ein Gerücht, denn Diego war alles andere als verkümmert.

    Er hätte Kontakte zu anderen Hunden haben können, zu denen die wir täglich beim gassi trafen oder auch zum Schäfi meiner Schwester.

    Aber er hat sie meistens ignoriert und so getan als ob kein Hund anwesend war, und spielen wollte er schon erst recht nicht mit ihnen.

    Er machte immer gerne sein eigenes Ding, und das war es was er wollte.


    Ein Zweithund wäre für mich nie in Frage gekommen.

  • Hmm...irgendwie gibt es jetzt zwei Threads..? :???:


    Ich schreibe/kopiere es dann auch noch mal hierher. Die Eingangsfrage kristallisierte sich ja aus einem anderen Thread heraus und mir ging es dort vor allem um die Frage, wie es sich tatsächlich auf einen Hund auswirkt, wenn man ihm diese artgenössischen Sozialkontakte nimmt und nur der Mensch als Sozialpartner übrig bleibt.

  • Brauchen Hunde Kontakt zu anderen Hunden?


    Wie sollten diese Kontakte aussehen?


    Was geschieht mit einem Hund, der nur seinen Menschen hat?

    Ja, meiner Meinung nach brauchen sie Kontakte zu Artgenossen! Es sind sehr soziale Tiere, sie von Artgenossen zu isolieren und auf den Menschen als Sozialpartner zu reduzieren ist schon sehr krass.


    Ein Hund, der nur Menschen hat wird seine eigene Sprache nie wirklich ausbilden können, denn die kann er nur von anderen Hunden lernen und üben. Er wird nur sehr lückenhaft und grob mit anderen Hunden kommunizieren können. Er wird sie nicht verstehen und nicht angemessen reagieren können - er wird "hündisch" nur sehr gebrochen sprechen. Hängt natürlich auch vom Zeitpunkt ab, wann er von Artgenossen isoliert wurde, sowie von der genetischen "Vorschädigung". Sein gesamtes Bedürfnis nach Sozialkontakt konzentriert sich auf den Menschen - was teilweise auch ganz bewusst ausgenutzt wurde.


    Wie der Kontakt aussehen sollte, richtet sich nach dem individuellen Hund. Idealerweise hat der Hund seit Jugendzeit immer wieder Gelegenheit, sich in Hundesprache zu üben und seine Kommunikation zu verfeinern. Auch allenfalls Freundschaften zu schliessen. Die Zwangsvergesellschaft mit einem Zweithund ist in meinen Augen da nicht ausreichend und auch nicht notwendig. Ein eventuell bereits durch Zucht, Aufzucht und/oder Haltung geschädigtes Sozialverhalten ist dabei natürlich auch zu berücksichtigen. Manchmal ist es für den Hund besser, mit dem Schaden/Defizit zu leben...

  • Mozart hatte 2 1/2 Jahre seines Lebens kaum Kontakt zu Artgenossen, genauso wie Muffin vorher. Ich kann nicht sagen das es ihm damit schlechter ging als jetzt.

    Nun hat sich mein Leben so entwickelt das ich 5 Hunde UND viele Freunde mit Hunden habe, mit denen ich mich mehr oder weniger regelmäßig zum Gassi treffe. Trotzdem glaube ich nicht das es ihm schlechter gegangen wäre wenn es sich nicht so entwickelt hätte.

  • Ich glaube, dass ein Hund, der nur sehr selten oder nie Kontakte zu Artgenossen hat, verkümmert wie ein einsamer Goldfisch im Glas. Hunde sind soziale Wesen. Artgerechte Hundehaltung bedeutet mehrmals wöchentlich Kontakt zu anderen Hunden.


    Denke, das kommt sehr auf den jeweiligen Hund an, so stark pauschalisieren würde ich das nicht! Und ggf wäre es sinnvoller, von "rassegerecht" zu sprechen, als von artgerecht. Es gibt ja nun einige Rassen, die recht artgenossenunverträglich sind.


    Mehrmals wöchentlich bei einem Einzelhund andere Hundekontakte zu ermöglichen, die auch passen, kann sehr schwierig sein, wenn man ungünstig wohnt.

    Dazu kommt, dass viele Hunde nicht wahllose Kontakte wollen, sondern lieber feste Bekanntschaften - auch nicht immer leicht zu finden!


    Und als Mensch hat man vielleicht ja nun auch nicht dauernd Bock auf andere Leute und Gruppenspaziergänge.

    Ich für meinen Teil möchte nicht beständig neue Leute treffen und Smalltalk halten müßen :ka: und meine Hunde sehen das ganz genauso.


    Als Dexter noch alleine bei uns war, hab ich schon geschaut, dass er alle 1 bis 2 Wochen mal Kontakte hat. War nicht so leicht, passende Hunde zu finden, die auch noch nicht so ewig weit weg wohnen.

    Daher zog Max ein, und die beiden sind sich weitgehend genug, wobei sich Dexter schon auch mal über andere Kontakte freut (wenn der Hund passt). Und als wir dann einige Hundefreunde gefunden hatten, sind wir von Franken nach Niedersachen umgezogen.

    Dexter hat einen neuen, sehr guten Freund gefunden (Spooky von Sunti ), und trifft nahezu jede Woche einmal andere Hunde wenn wir Samstags spazieren gehen mit unter anderem Topi vom Tierhof (den er auch als Freund ansieht, auch wenn es keine Berühungspunkte gibt, da immer Leinenspaziergänge).

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