Ich finde, was man bei der Frage: erwachsener Hund aus dem Tierschutz vs. gut sozialisierter Welpe vom Züchter auch nicht ganz außer Acht lassen sollte, ist der eigene Lebensstil bzw. die alltäglichen Anforderungen an den Hund. Die sind halt nun mal so da und groß dran drehen lässt sich da (zumindest in meinem Fall) relativ wenig.
Ich wäre jetzt nicht in der Lage, mein Leben um 180 Grad zu drehen, nur weil es dem Hund irgendwie nicht passt.
Deswegen werden bei mir auch immer nur Welpen einziehen, die von Anfang an meinen Lebensalltag leben und so von vornherein da reinwachsen können.
Als ich auf der Suche nach einem Zweithund war, stieß ich öfters mal auf junge ESS-Rüden zwischen 6 und 12 Monaten, die ein neues Zuhause suchten... Mehr als einmal hat es mich da in den Fingern gejuckt. Aber was, wenn der Hund dann da ist, und sich mit meinem Ersthund/den Hunden von meinen Eltern nicht verträgt, oder dem beim Autofahren kotzübel wird oder der Fremdbetreuung absolut nicht abkann? Vielfach habe ich auch schon mitbekommen, dass sich das bei manchen Hunden erst nach mehreren Monaten "zeigt"... Und dann den Hund wieder in neue Hände vermitteln wenn es nicht passt? Ne... Wäre nichts für mich.
Ich habe meine Hunde sehr gerne und ermögliche ihnen (hoffe ich zumindest) auch ein sehr schönes und erfülltes Hundeleben. Aber ich habe schon meinerseits auch den Anspruch, dass mir meine Hunde das Leben "versüßen". Und nicht, dass sie es mir (unnötig) kompliziert machen oder dass ich im Alltag schon laufend Management betreiben muss.
Dass es Zeiten gibt, während der der Hund auch mal mehr Pflege oder Fürsorge braucht, sei davon unbenommen. Die Welpenzeit, bei Krankheiten, im Alter. Logisch, da ist man genauso für den Hund da und stellt sich drauf ein. Aber so als Dauerzustand, das ganze Hundeleben über "Verhaltensprobleme" managen. Das wäre echt nix für mich.