Qualzuchten III
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Helfstyna -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Kreuzbandrisse sind meist Folge von dauerhaft schiefem Laufen. Das Band raspelt sich mit der Zeit durch. Also es wird immer dünner und dünner und dann irgendwann, peng, ist es ganz durch. Ich vermute, dass es bei diesen Hunden eine Kombination aus genetisch übermäßiger Bemuskelung in Kombination mit verbautem Körper ist.
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Kreuzbandrisse sind meist Folge von dauerhaft schiefem Laufen. Das Band raspelt sich mit der Zeit durch. Also es wird immer dünner und dünner und dann irgendwann, peng, ist es ganz durch. Ich vermute, dass es bei diesen Hunden eine Kombination aus genetisch übermäßiger Bemuskelung in Kombination mit verbautem Körper ist.
Hast du dazu Quellen ?
Bei den typischen Molossern kenn ich es als Folge durch das generell eher schwache BGW und eher lachsen Bänder, dazu meist kein gescheiter Muskelaufbau und schlechte Winkelung.
Bei Staff Mixen spielt sich hier (!) was nahezu identisches ab bei denen wo ich es mitkriege , selbiges bei anderen Listenhunden/-mixen.
Bei den ADBA Pits ist das mWn eher kein Thema.
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mEn betrifft es genau diese bemuskelten Hunde, die du aufzählst (Staff und Co).
Prädisponierend ist dazu dann noch ne Kastration. Das sind ja auch viele Hunde.
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Im letzten Jahr hat es im Bekanntenkreis mindestens 10 Hunde erwischt. Find Ich echt erschreckend. (ich hab kurz überlegt, kein Hund ist intakt).
Ich dachte - also vom Menschen ausgehend - dass gute Bemuskelung eher Problemen mit den Gelenken vorbeugt als sie zu begünstigen?
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Muskulatur bringt auch immer ein mehr an Belastung auf die Gelenke, wird sie adäquat aufgebaut nutzt sie aber dennoch viel.
Wenn der Hund aber z.B ne schiefe Achse in der rechten Hinterhand hat , dann wird sich die Muskulatur entsprechend so anpassen statt diese auszugleichen*. Das sorgt dann aber für mehr Schiefe etcpp.
Kastraten haben erwiesenermaßen ein weitaus höheres Risiko auf Kreuzbandrisse als intakte Hunde.
* ausser man arbeitet daran
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Ist ein großes Thema auch beim Dobermann.
Da sieht man den Grund bei der Winkelung der Hinterhand in Kombination mit schlechtem Bindegewebe. Auch erkennt man da die Häufung in bestimmten Erblinien sehr deutlich.
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oh und die Hunde sind meistens steil in der Hinterhand, also Terrierrassen
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Soweit ich weiß ist noch nicht geklärt woran es nun wirklich liegt.
Fakt ist, dass es sich um eine degenerative Erkrankung handelt (Gründe sindnwie gesagt noch nicht endgültig geklärt, multifaktoriell ist es aber sicher), dh das Kreuzband ist geschädigt und reißt dann irgendwann, auch ohne große Krafteinwirkung.
Dass ein gesundes Kreuzband reißt ist selten.
Prädisponierende Faktoren sind die Kastration (schlechteres BGW, die Brachyzephalen haben das ja auch unabhängig von einer Kastration), Übergewicht (neben der Belastung an sich wird auch diskutiert ob die entzündungsfördernde Wirkung von Depotfett hier auch eine Rolle spielt) und einen schlechte Winkelung. Zu wenig Muskulatur ist genauso kritisch wie "zu viel". Dazu noch die Rassedispositionen.
Naja, unterm Strich gibt es viele Gründe aber wirklich quantitativ und qualitativ aufgeschlüsselt sind sie bisher nicht.
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Hier mal nen Lesenswerter Artikel
Gesundheit im Fokus. Wie retten wir Mops, Bulldogge und Co.?
Das "Und Co" ist besonders spannend.
Das umfasst Japan Chin, Affenpinscher, Chihuahua, Yorkshire Terrier, Malteser, Shi-Tzu, Pekinese, Boston Terrier, Chavalier und King Charles Spaniel, belgische Griffons usw. Plus Mastiffs, Englische Bulldoggen, American Bulldog, Boxer, Shar Pei, zunehmend manche Rottweilerlinien undsoweiterundsofort.
Zwar könnte sein, dass besonders schwere Atemwegsbeeinträchtigungen auch mit dem zuviel an Gewebebildung, sprich: den faltigeren Hunden besonders leicht entsteht.
Conclusio sollte aber nicht sein "Siehste, meine Rasse hat der gar nicht erwähnt, passt also alles" sondern: "Die Selektion auf sehr kurze Nase/Fang und kurzen, runden Schädel bringt langfristig gehäufte Gesundheitsrisiken mit sich. Atemprobleme; erschwerte Thermoregulation; verkürzte, weniger funktionale Kiefer; eingeschränktere innerartliche Kommunikation; Schäden am Gehirn und Erkrankungen desselben; Halswirbelsäulenprobleme etc.
Vielleicht sollt man nicht die Extreme züchterisch forcieren, sondern den moderatesten Rassetyp mit dem geringsten Risiko, rein aufgrund seiner Körper bzw in dem Fall Schädelform, Beinträchtigungen zu entwickeln.
Dazu muss man aber weg davon, gerade die Extremausprägungen innerhalb einer Rasse als niedlich, wünschenswert und typgerecht zu sehen.
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Der Einzige, der sagt: "Eine Bulldogge muss 10 Quadratmeter überschüssige Haut haben und Kieferfehlstellungen, die mit normaler Nahrungsaufnahme nicht immer vereinbar sind" ist der Mensch.
Der Einzige, der sagt, ein Affenpinscher darf keine Nase haben, sonst ist er kein echter Affenpinscher, sondern ein schnöder... irgendwas anderes, aber nicht Champion und Bester, Schönster, ist auch der Mensch.
Der Einzige, der findet, der Japan Chin braucht dringend, zwingend und unbedingt keine Nase, keinen Kiefer und einen Augenschaden, ist... Überraschung! Der Mensch.
Den Hunden wird das so powidl bis blunzen sein, ob sie "echt" sind im Auge ihres Erfinders. Der unexotischere, weil weniger extravagante, Körperbau wär ihnen, gäb es eine Wahl, vermutlich abet lieber.
Aber das ist dem Menschen dann zuwenig Alleinstellungsmerkmal. "Hilfe, mein Hund sieht aus wie ein Mischling!"
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