Qualzuchten III
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Helfstyna -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Jeder zieht seine Grenzen selber.
Kritik verletzt gerne einmal, das muss man immer beachten und damit muss man rechnen.
Wenn man eine Karikatur erstellt, die Fehlgebildete Menschen zeigt, wird es immer Leute geben, die sich dadurch verletzt fühlen und die die Karikatur nicht in Ordnung finden. Unbeteiligte, die evtl denken sie seien weniger wert, auch wenn das überhaupt nicht die Massage sein sollte.
Zeigt man einen Mops zum Beispiel mit der Gedankenblase: "Hilfe, ich bekomm keine Luft" oder ähnliches und daneben HH und Fans mit Sprechblase "süß!!!" verletzt es sicher auch die entsprechenden HH und die Freunde der Rasse, evtl auch andere unbeteiligte wie zum Beispiel Leute die meinen, sich in einer der gerne mal überspitzt dargestellten Personen wiederzuerkennen.
Jeder muss selber abwiegen, wann der Zweck die Mittel heiligt.
Ich wollte nur aufzeigen, inwiefern eine solche Zeichnung problematisch sein könnte und wie diese missverstanden werden könnte.
Verbieten wollte hier sicher niemand etwas.
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Hallo,
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Das ist in so vielerlei Hinsicht mein Thema.
Kunst darf meiner Meinung nach Themen wie Able-, Sex-, Spezie-, Rass-, etc. ismus aufgreifen.
Wenn sie - die Kunst - verantwortungsvoll ist, beschäftigt sie sich damit, ob sie Klischees reproduziert und ob sie das bewusst tut - oder ob sie Klischees überzeichnet - oder ob sie komplette Umdeutungen versucht.
Kunst darf schon alles, sie ist halt schlecht wenn sie keinen echten Bezug zur Welt aufnimmt und Antworten statt Fragen aufstellt.
Sie darf erst mal alles in den Raum stellen, wie einen Gegenstand - oder Widerstand - und dann sehen, was passiert: auf Phänomenebene, auf politischer Ebene, auf sozialer, individueller, äthetisch-rezeptiver Ebene... Sie muss halt etwas anstoßen und dafür darf sie nicht völlig gefällig sein.
Sie ist keine Illustration einer bestimmten Gedankenhaltung, dann wäre sie Propaganda.
Und Kunst darf m.A.n. schon triggern, verletzen, irritieren, verstören (aber auch erfreuen, erinnern, belustigen... natürlich) - die Frage ist aber:
- wen?
- warum genau die?
- warum?
- geht's auch ohne?
Denn Nerven zum Selbstzweck ist ungefähr so wenig Kunst wie Hübsch-aussehen zum Selbstzweck.
Was man hier also im Grunde bräuchte, wäre die gute alte (Bild-)rhetorik:
delectare, docere, movere (erfreuen, belehren, bewegen (etwas zu tun))
Wobei delectare alles sein kann: Ekel, Erotik, Schönheit, ...alles, was fasziniert und packt. Und da müsste man jetzt was finden, was diesen Effekt auslöst möglichst ohne Menschen durch zu große Ähnlichkeit zur eigenen körperlichen Disposition zu verletzen.
Aber: ich muss eigentlich nichts mehr hierfür machen. Die Künstlerin Patricia Piccinini wäre die absolut richtige Ansprechpartnerin. Ich bin überzeugt, dass die bereits eine taugliche Arbeit hat. Oder eine großartige machen würde. :)
Edit by Mod: Bitte nur Fotos einfügen an denen ihr die Bildrechte habt!
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Was versucht sie denn damit darzustellen? Also das Dritte sieht für mich aus wie ein Ar***gesicht, aber die ersten Beiden?
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Was versucht sie denn damit darzustellen? Also das Dritte sieht für mich aus wie ein Ar***gesicht, aber die ersten Beiden?
Hm, ich würde sagen, dass das alles irgendwelche Hybride/Chimären/Mischwesen sind, die aufgrund ihrer Antropomorphisierung (das funktioniert ja tatsächlich auch ganz ohne Gesicht oder Körper allein durch die spärlich behaarte Haut) schnell als "falsch" oder "krank" gelesen werden weil wir bestimmte Vorstellungen davon haben, wie Menschen aussehen sollten weil wir eben in einem Körper leben, der uns Identifikation ermöglicht.
Vergleicht man die Arbeiten von Paccinini mit Thomas Grünfeld, der ebenfalls Mischwesen anfertigt, hierbei allerdings ausschließlich mit Präparaten echter Tier arbeitet, wird schnell deutlich, dass Grünfeld weniger emotional, weniger affektiv ist:
Edit by Mod: Nur Bilder einfügen, zu denen ihr die Bildrechte besitzt!
Piccinini dagegen spielt mit dem Vertrauten, durch dass das Fremde/Fremdartige/Skurrile/Befremdliche noch stärker zum Ausdruck gebracht wird. Das erzeugt Ekel. Vielleicht macht ein Vergleich mit dem "uncanny valley" Sinn - es befindet sich genau in dem Tal zwischen sehr vertraut und sehr fremd und wird dadurch Abstoßend.
Gleichzeitig wirken ihre Figuren immer friedlich, verletzlich, änsgtlich, schutzbedürftig und freundlich. Ich empfinde sie als Aufforderung, mich um etwas zu kümmern, weil es meinen Schutz benötigt, obwohl ich es ekelig finde. Ich würde es für mich als eine Art Aufforderung verstehen.
Aber ich hab nie was zu ihr gelesen. Vielleicht ist es anders gemeint.
Ich glaub, Kunst muss ohne Texte funktionieren. Und die funktioniert für mich irgendwie. Macht zumindest was mit mir und spricht bei mir sehr bekannte Gefühle an, knüpft an sehr elementare Erfahrungen an...
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Edit by Mod: Bitte nur Fotos einfügen an denen ihr die Bildrechte habt!
Kurze Verständnisfrage:
Aber ich hatte doch die Quelle angegeben?
Da ist ja extra das Feld für das angeben der Quelle wenn man Bilder einfügt?
Nun denn, dann hier eben nur der Link zu den Bildern:
im obigen Beitrag waren:
im zweiten war dann noch:
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Was redet ihr denn da wirres?
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Mal ganz weg von der spannenden Frage, was Kunst „darf“: Eine entsprechende Karikatur hat das Potenzial, die Leute, die etwas aus ihr lernen sollen, eher noch abzuschrecken und in ihrer „die sind doch sowieso nur alle gegen … haben selbst keine und daher keine Ahnung … übertreiben maßlos …“ Haltung zu bekräftigen, mit der die Kritik von Außen bei diesem Thema eh gerne schon aufgenommen wird. Mit Kunst da ansetzen zu wollen, wo bereits ein hohes Verdrängungspotenzial da ist, ist ambitioniert.
Aber ich finde es trotzdem einen spannenden Gednken. Zumindest hier hat er hja auch was bewegt
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mir fehlt wirklich jede Phantasie mir vorzustellen, wie eine Skulptur eines Menschen, wie auch immer dargestellt, sinnvoll rüberbringen soll, daß ein deformierter Hund wie zb ein Mops, leidet und deswegen diese Rasse nicht mehr gezüchtet werden sollte.
Es geht bei sowas auch nicht nur um das Feingefühl Betroffener, sondern auch darum, warum man es überhaupt als sinnvoll betrachtet, gewaltsam Parallelen zu ziehen, wo es keine Parallelen gibt.
Würden Hunde Menschen züchten, wären sie nicht rassefanatisch, würden auf Optik einen Scheiß geben, es gäbe keine 400 Rassen, mit denen sie dann auf Ausstellungen latschen um Urkunden abzustauben. Es gäbe sehr viel Leiden nicht und auch wenn man sich auf den Mops eingeschossen hat, es zeigt sich doch wie ein roter Faden, daß früher oder später jede Rasse kaputt sein wird dank engstirniger Sichtweise der Menschen.
Man sieht an den Straßenhunden, was es gäbe: Ziemlich normal geformte, normal befellte Hunde, ein Mischmasch, was sich eben regional bewährt.
Grotesk ist Hundezucht allemal, aber das ist eine Gedankenwelt, und ein Tellerrand, worüber viele nicht schauen wollen. Die Zucht und das verändern von Leben, damit es dem Menschen gefällt finde ich persönlich allgemein als sehr kritisch zu betrachten und der Verfall der Hunderassen gibt mir recht
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Ich wurde heute fast von einer Mopshalterin gelyncht.
Beim Einkaufen hielt mir eine Freundin ne Brotdose mit Mops unter die Nase.
Keine Nase, riesen Augen...
Vllt kam mein "Ach nee, ist der hässlich..." etwas zu abfällig rüber.
Hinter mir stand das Mops Frauchen.
Uiiii Das nahm sie aber persönlich
Ich habs dann noch mal mit Argumenten probiert aber...
Es war gut, dass die Gurke in ihrer Hand nur eine Gurke war
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Ich wurde heute fast von einer Mopshalterin gelyncht.
Beim Einkaufen hielt mir eine Freundin ne Brotdose mit Mops unter die Nase.
Keine Nase, riesen Augen...
Vllt kam mein "Ach nee, ist der hässlich..." etwas zu abfällig rüber.
Hinter mir stand das Mops Frauchen.
Uiiii Das nahm sie aber persönlich
Ich habs dann noch mal mit Argumenten probiert aber...
Es war gut, dass die Gurke in ihrer Hand nur eine Gurke war
Das war ein großer Fettnapf
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