Qualzuchten III

  • Wurde hier im Vorfeld nicht über die "Mindestanforderung" an Hunde gesprochen so a la müssen 10 / 15 / 20 km laufen können? Egal welche Rasse oder Linie? Daher mein Vergleich mit "Menschen", die das auch können sollten. Und ich würde einem Kleinsthund halt keine 20 km abverlangen... Egal. Vielleicht habe ich die vorherigen Beiträge nicht genau genug gelesen.

    Offenbar wirklich nicht gelesen.

    Ein gesunder Hund, sollte bei entsprechendem Training, körperlich in der Lage sein, die für seine Größe geforderte Strecke zu laufen.

    Und ja, da spielt Rasse und Linie keine Rolle.

    Ein Hund der körperlich nicht mehr in der Lage ist, bei entsprechendem Training ein Mindestmaß an Leistung zu bringen, ist nicht gesund. Ergibt sich dieser gesundheitliche Mangel aus einer gezielten, züchterischen Veränderung des Körperbaus, um eine gewisse Optik zu erreichen, sind wir in der Qualzucht angelangt.

    Kann ein Hund bei vernünftiger Ernährung, kontrolliertem Gewicht und Training nicht mehr die Kondition aufbauen, dass er 10km in gemütlichem Tempo trabt, dann ist das krankhaft und das gilt auch für den Kleinsthund.

    • Neu

    Hi


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    • Darf ich das fragen:

      Was müsste mein 15.7KG-Rocky denn in welcher Zeit laufen können? So als Anhaltspunkt..

    • Wogegen ich aber absolut bin ist die Zucht oder die Haltung dieser Rassen zu verbieten. Diese Rassen gibt es ja nun auch nicht erst seit gestern (Mops ca. 2.000 Jahre, den Frenchy seit ca. 200 Jahren, den Engländer seit dem 13. Jahrhundert), die Thematik mit den immer kürzeren Nasen und den dadurch bedingten gesundheitlichen Problemen tauchen aber erst in den letzten Jahren so vermehrt auf.

      Meine Eltern sind über 70 und wissen schon ihr ganzes Leben lang, dass der Mops röchelt und schnarcht. (Französische Bulldoggen waren hier bis vor 20 Jahren komplett unbekannt, deshalb nur der Mops). Das Problem ist nicht neu. Nur die Diskussion um die Qualzucht wird seit ca 30 Jahren verstärkt geführt. Seit 30 Jahren. So viel Zeit hatten also die Züchter mindestens um etwas zu ändern.

      Ist das passiert? Stehen Mops und Co heute besser da als vor 30 Jahren? Wohl kaum.

      Vor 15 Jahren habe ich noch argumentiert wie du jetzt: gebt den Züchtern noch etwas Zeit. Heute sehe ich: egal wie viel Zeit man den Plattnasen-Züchtern gibt, es wird sich nichts verbessern für die Hunde. Im Gegenteil. Der Mops darf jetzt keine Falte mehr auf dem Nasenrücken haben. Ich würde jedem Mops einen Nasenrücken unter der Falte wünschen.

      Wurde hier im Vorfeld nicht über die "Mindestanforderung" an Hunde gesprochen so a la müssen 10 / 15 / 20 km laufen können? Egal welche Rasse oder Linie? Daher mein Vergleich mit "Menschen", die das auch können sollten. Und ich würde einem Kleinsthund halt keine 20 km abverlangen... Egal. Vielleicht habe ich die vorherigen Beiträge nicht genau genug gelesen.

      Dafür gibt es die Unterschiedlichen Strecken: Der Kleinhund muss nur 10km laufen.

      Und was den Vergleich mit Menschen betrifft: du vergleichst angeblich gesunde Hunde mit nachweislich nicht gesunden Menschen. Niemand sagt, dass ein kranker Hund (auch Adipositas ist eine Krankheit) fit sein müsse. Aber die Menschen sollen aufhören, bewusst kranke Hunde zu züchten.

    • Darf ich das fragen:

      Was müsste mein 15.7KG-Rocky denn in welcher Zeit laufen können? So als Anhaltspunkt..

      Wie hoch ist er denn?

      Beim PSK, nach dessen PO wir hier gerade rechnen, würde ich Rocky in die Liga der Deutschen Pinscher mit einsortieren (= keine Zwergrasse, wie bspw der Zwergpinscher).

      Damit müsste er deren Anforderungen erfüllen.


      Denke, die sortieren nach Höhe. Also, wie groß ist er?

    • Mal eine andere Frage. Einige sagen ja, das Tierschutzgesetz in D würde bereits Qualzucht verbieten und das sei eindeutig genug definiert. Wieviel Brachycephalie ist denn z.B. erlaubt und ab wann fällt die unters Tierschutzgesetz?

      Der entsprechende Paragraph ist sehr schwammig gehalten, genaue Kriterien gibt es nicht. Was im Grunde auch unmöglich wäre, da es Qualzuchten bei jeder Tierart gibt und im Grunde alles einzeln aufgelistet werden müsste.

      https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__11b.html

      In den Niederlanden ist man daher einen Schritt weiter gegangen und definiert (soweit ich weiß erst mal nur für Hunde) genaue, messbare Kriterien, anhand derer dann objektiv beurteilt werden kann, ob ein Hund als QZ einzustufen ist.

    • Darf ich das fragen:

      Was müsste mein 15.7KG-Rocky denn in welcher Zeit laufen können? So als Anhaltspunkt..

      Entscheidend ist die Schulterhöhe, nicht das Gewicht.

      Beim DVG ist klein bis 35cm SH, mittel von 35 bis 50cm und groß alles über 50cm.

      Die kleinen laufen da allerdings nur 5km (ich frag mich ob die nach 5km schon wach sind?), die mittleren 15km und die großen 20km.

      Auch die geforderten Geschwindigkeiten sind unterschiedlich (steht im verlinkten Dokument).

    • Zitat

      Wogegen ich aber absolut bin ist die Zucht oder die Haltung dieser Rassen zu verbieten. Diese Rassen gibt es ja nun auch nicht erst seit gestern (Mops ca. 2.000 Jahre, den Frenchy seit ca. 200 Jahren, den Engländer seit dem 13. Jahrhundert), die Thematik mit den immer kürzeren Nasen und den dadurch bedingten gesundheitlichen Problemen tauchen aber erst in den letzten Jahren so vermehrt auf.

      Betrachtet man Vintagebilder und zeitenössische Malerei, waren da schon immer ne Menge kaputter Hunde darunter. Allein die Fehlstellungen der Vordergliedmaßen zb simd teilweise abenteuerlich.

      Das Hunde, die zb nicht auf natürlichem Weg geboren werden konnten, sich quasi selbst aus dem Kreislauf nahmen, liegt aber insofern auf der Hand, als zb Kaiserschnitte bei Hunden eher nicht vorkamen. Handaufzuchten o. ä. auch kaum.

      Plus, und das betrifft alle Hundetypen, das Töten von Hunden, notfalls auch ganzer Würfe, war lange Zeit recht üblich.

      Im Gesellschafts- und Schosshundsektor war und ist aber ein höherer Grad an körperlicher Behinderung für Halter aus allen Epochen akzeptabler, um nicht zu sagen praktischer. Aber auch da wurde ziemlich sicher viel getötet. Oder Hund halt nur 4 Jahre alt oder so.

    • Also mit meinem kleinteil wären es 5km mit einem Tempo von 5-10 km/h (ernsthaft ?!). Jedoch steht da nichts von Zeiten in denen er dann wieder "erholt" sein soll um als bestanden durch zu gehen oder hab ich das überlesen?

    • Höchstzulassung 8 Jahre?! Schade! Ich habe - angestoßen an diese Diskussion - hier tatäschlich erwägt mit meiner 10,5 Jahre alten Sheltiehündin aus reinem Jux die Ausdauerprüfung abzulegen. Sie läuft sehr gerne am Rad. Dann muss vielleicht später das Junggemüse mal ran.


      Mal eine andere Frage. Einige sagen ja, das Tierschutzgesetz in D würde bereits Qualzucht verbieten und das sei eindeutig genug definiert. Wieviel Brachycephalie ist denn z.B. erlaubt und ab wann fällt die unters Tierschutzgesetz?

      Der entsprechende Paragraph ist sehr schwammig gehalten, genaue Kriterien gibt es nicht. Was im Grunde auch unmöglich wäre, da es Qualzuchten bei jeder Tierart gibt und im Grunde alles einzeln aufgelistet werden müsste.

      https://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__11b.html

      In den Niederlanden ist man daher einen Schritt weiter gegangen und definiert (soweit ich weiß erst mal nur für Hunde) genaue, messbare Kriterien, anhand derer dann objektiv beurteilt werden kann, ob ein Hund als QZ einzustufen ist.

      Ergänzend:

      Dazu wurde ein Qualzuchtgutachten erstellt.

      https://www.bmel.de/cae/servlet/co…0/Qualzucht.pdf

    • Also mit meinem kleinteil wären es 5km mit einem Tempo von 5-10 km/h (ernsthaft ?!). Jedoch steht da nichts von Zeiten in denen er dann wieder "erholt" sein soll um als bestanden durch zu gehen oder hab ich das überlesen?

      Das ist eine Richterentscheidung.

      Zitat


      Als nicht bestanden gilt die Prüfung, wenn die Hunde jegliches Temperament und die Ausdauervermissen lassen, außergewöhnliche Ermüdungserscheinungen zeigen und das vorgegebene Mindesttempo nicht durchhalten, sondern erheblich mehr Zeit verbrauchen.

      Zudem sollen die Hunde nach der Ausdauerprüfung noch eine kurze Unterordnung zeigen.

      Zitat


      Nach Beendigung der Laufübung haben auf Anweisung des Richters die Hundeführer mit ihren Hunden bei Fuß Aufstellung zu nehmen. Jeder Teilnehmer hat nach Aufruf mit seinem Hund Unterordnungsübungen entsprechend des Ausbildungsstandes zu zeigen. Die Übungen können an lockerer Leine gezeigt wer-den. Die Ausführungen dieser Übungen müssen nachden Bestimmungen der Begleithund-Prüfungsordnung geschehen.

      https://www.dvg-hundesport.de/file/8a8181e22…_01-04-2017.pdf

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