Qualzuchten III

  • Ein körperlicher leistungsfähiger und triebiger Hund, der zwar physisch keine Einschränkungen hat aber jeden Tag die Wohnung auseinander nehmen will vor lauter Frust - wie viel besser ist der dran? Der schafft halt 12 oder mehr frustrierte Jahre, in denen er physisch und mental die Wände hochgehen kann. Yay? Die körperliche Gesundheit allein sollte meiner Meinung nach nicht das einzige Ziel sein.

    Nach der Argumentation wäre aber ein Hund mit dem Bedürnis nach geistiger Ansprache in den falschen Händen immer eine Qualzucht, was die ganzes Diskussion ad absurdum führen würde.

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    • Warum werden denn haufenweise Hütehunde, Herdenschutzhunde und Jadghunde auf den Markt geworfen, wenn es gar nicht die Gelegenheiten und Möglichkeiten gibt, dass sie dem Zuchtziel auch nur annähernd nachkommen können? Sollte die Auswahl passender Halter nicht ebenfalls im Sinne der Züchter sein? Die nehmen doch damit ganz bewusst hin, dass ihre Welpen in den falschen Händen bzw. falschen Umständen landen und damit auf Lebenszeit unzufrieden sind.

      Da ziehen wir mal die ganzen Vermehrer - weil Weimaraner ist grad schick - und "meine Hündin soll mal Welpen haben" Leute ab und dann bleibt da nicht mehr viel, was gezielt gezüchtet wurde.

      2018 wurden aus kontrollierter VDH Zucht 0 Kangale, 27 Kaukasen, 5 Komdondore, 54 Kuvasz, 25 Maremmano, 7 Podhalaner, 73 Pyrenäenberghunde und 2 Südrussische Ovtcharka geboren.

      373 Australien Shepherds und 1075 BC.

      Das Problem sind nicht Zucht und Zuchtziel, das Problem sind hirnlose, geldgeile Vermehrer (egal ob im großen Stil oder Makre Hobbyvermehrer, weil man sooooo einen tollen Hund hat, der fast aussieht, als wär er reinrassig) und dumme Welpenkäufer, die nicht weiter als bis zur hübschen Fellfarbe oder den hübschen Insta Fotos denken können (oder wollen) und die Massenproduktion aller möglichen und unmöglichn Rassen ankurbeln, um ihren Hund zu bekommen.

      Da werden wieder zwei komplett getrennte Baustellen in einen Topf geworfen.

    • Ich mag jetzt hier nicht jeden Beitrag zitieren und kommentieren.

      Wurde hier im Vorfeld nicht über die "Mindestanforderung" an Hunde gesprochen so a la müssen 10 / 15 / 20 km laufen können? Egal welche Rasse oder Linie? Daher mein Vergleich mit "Menschen", die das auch können sollten. Und ich würde einem Kleinsthund halt keine 20 km abverlangen... Egal. Vielleicht habe ich die vorherigen Beiträge nicht genau genug gelesen.

      Ich verstehe die Sichtweise und sage ja selbst, dass etwas geändert werden muss. Bin aber dagegen, die Rasse aussterben zu lassen. Und ich bin davon überzeugt, dass die gesundheitlichen Probleme erst so extrem wurden durch die erhöhte Nachfrage und Nachzucht. Vor 15 Jahren war das bei weitem nicht so extrem! Und hier sollte man den Riegel als erstes vorschieben: Hobbyzucht und Vermehrer, schärfere Auflagen in den Zuchtverbänden.

      Außerdem gibt es da noch einen anderen Aspekt, den es auch schon vor der ganzen Gesundheitsdiskussion gab und immer geben wird: Entweder man liebt diese Rassen oder man mag sie halt nicht. Und von diesem jeweiligen Standpunkt wird keine Diskussion der Welt einen abbringen. Ja, ich weiß durchaus über die Problematik, trotzdem liebe ich die kleinen Pupskugeln. Ich werde auch niemals Freund von Collies oder Schäferhunden, egal, wie schmackhaft man mir diese machen würde. Da springt der Funke halt einfach nicht über, egal, wie toll die sein mögen.

      feenzauber : mag sein :smile: aber dann fehlt da noch der kleine, kompakte, muskulöse Körperbau :herzen1:

    • Irgendwo kam mal die Frage nach den häufigsten Rassen auf ... in Hessen hat leider eine Qualzuchtrasse ein Platz auf dem Treppchen. Und das sieht man auch, wenn man sich umschaut.

      Zum Glück ist die Quelle nicht aussagekräftig. Die Agila kann nur wissen, wie viele Hunde welcher Rasse bei ihnen versichert sind, nicht wie viele es wirklich gibt. Ist trotzdem schlimm genug.

      Wieso? Sie schreibt doch selbst, dass der Film ihrer Meinung nach einen Oskar verdient hat. Den gibt es doch nicht für Dokumentation, sondern für Spielfilme.

      Das Video kann ich zwar nicht sehen, weil ich nicht bei FB bin, aber nach dem Text muss ich davon ausgehen, dass das sowieso alles nicht echt sondern reine Schauspielerei mit Hunden ist. :ugly:

      "Beim Belastungstest ist nicht entscheidend, wie lange der Hund für den gelaufenen Kilometer benötigt, sonder wie schnell der Puls und die Atemfrequenz danach wieder auf dem Ursprungswert sind."

      Also wenn ich mir ne Stunde Zeit lasse für einen Kilometer, dann hat sich an den Werten vermutlich nichts getan und ich bin ein top fitter Mops...

      Nein, die Hunde müssen bei dem Test schon erkennbar belastet sein (Herz- und Atemfrequent höher als vor dem Text und nach 10min wieder normal). Ist aber trotzdem Augenwischerei, denn da wird allerhöchstens die momentane Fitness von Herz und Kreislauf getestet. Allein die Tatsache, dass viele Hunde überhaupt nach einem gemütlich gelaufenen km erkennbar belastet sind, zeigt doch, dass da was nicht in Ordnung ist.

    • Und ich würde einem Kleinsthund halt keine 20 km abverlangen...

      Nö, hast Du anscheinend wirklich nicht richtig gelesen. Dem Kleinsthund werden 10 km "abverlangt". Du kannst mit ihm dafür so lange trainieren, wie Du willst.

      Mein Lieschen ist echt nicht so super aufgestellt. Wäre sie eine gezielte Züchtung, wäre sie in meinen Augen ein Hund einer "Qualzucht", aber sie ist ein Einzelschicksal einer ansonsten gesunden Rasse.

      Sie hat 2,5 kg, 22 cm Höhe, durch vermutlich einen Autounfall einen Riss in der Hüftpfanne, einen Apfelkopf, tränende, etwas vorstehende Augen, ihr Fell verfilzt unheimlich schnell, bei Hitze kriegt sie schlecht Luft und japst, sie hat schlechte Winkel und läuft seltsam. Und insgesamt ist sie wie gesagt "nicht gut aufgestellt", das merkt man einfach. Sie ist weniger alles, als andere Hunde mit ihren Maßen.

      Da:

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      Selbst sie schafft aus dem Stand ohne Training 3-4 km am Rad zu laufen bei den erforderlichen 12 kmh. Die hält sie mit und hechelt am Ende nicht.

      Und sie geht einfach so ohne Einschränkungen auch mal 16 km mit gassi.

      Würde ich mit ihr trainieren, also Ausdauer- und Muskelaufbau, und würde ich das wollen (will ich nicht, mach ich nicht; sie muss gar nichts), dann würde selbst sie die Ausdauerprüfung bestehen.

      Sie ist in der Lage, das zu leisten, so, wie es jeder Kleinsthund sein "sollte" in meinen Augen.

      Die Hunde müssen das nicht aus dem Stand leisten. Man schnallt nicht plötzlich einen Hund ans Rad und lässt die laufen. Man darf das trainieren und aufbauen, wenn nötig. Wobei ich denke, ein durchschnittlich bewegter Hund kann das mithalten. Also meine Zwerge mit 5,5 kg würden die 10 km am Rad bei der geforderten Geschwindigkeit easy mitlaufen ohne Training. Ohne, dass es ein "abverlangen" wär.


      Und das könnte man auch mit einem Menschen und einem Fitnesstest.

      Ich bin nicht der super sportliche, gesunde Typ. Hüstel. Aber ich würde einen durchschnittlichen Fitnesstest bestehen, mit durchschnittlichen Anforderungen an einen Menschen meines Geschlechts und meiner Größe. Dafür müsste ich evtl trainieren, und abnehmen, und Muskeln aufbauen. Aber das "darf" ein Hund ja auch.

    • Ja, ich weiß durchaus über die Problematik, trotzdem liebe ich die kleinen Pupskugeln.

      Natürlich liebst du sie "trotzdem", der Halter selbst hat ja nicht die Atemprobleme oder die körperliche Behinderung.

      Wenn ich meinen Hund oder eben die Rasse so liebe, dann muss man halt auch eingestehen, wenn die Rasse über zu wenig gesunde Tiere verfügt, mit denen man überhaupt noch vernünftig gesunde Tiere züchten könnte.

      Ich finde den Ansatz gut, zu sagen, dann halt nur noch Second Hand.
      Aber weiter züchten zu lassen und das Risiko einzugehen, das möglicherweise 75% des Wurfes immer noch so gequält sind, ne das könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Da muss die Liebe zum individuellen Tier, dem man das Leid erspart, größer sein als zu der tollen süßen Rasse selbst.

    • Mal eine andere Frage. Einige sagen ja, das Tierschutzgesetz in D würde bereits Qualzucht verbieten und das sei eindeutig genug definiert. Wieviel Brachycephalie ist denn z.B. erlaubt und ab wann fällt die unters Tierschutzgesetz? Wenn ich die FCI-Gruppe 9 von Wikipedia nehme, sehen auf den ersten Blick folgende für mich brachycephal aus (ohne jetzt nachgemessen zu haben):

      Boston Terrier

      King Charles Spaniel

      Cavalier King

      Charles Spaniel

      Chihuahua

      Französische

      Bulldogge

      Griffon Belge

      Griffon Bruxellois

      Japan Chin

      Mops

      Pekingese

      Petit Brabançon

      Tibet-Spaniel

      Shih Tzu

      Dann sehe ich dort einige, bei denen ich persönlich wegen Frisur nicht erkennen kann, ob brachycephal oder nicht (freue mich über Aufklärung):

      Tibet Terrier

      Löwchen

      Chinesischer Schopfhund

      Havaneser

      Coton de Tuléar

      Malteser

      Bologneser

      Lhasa Apso

      Bichon Frisé

      Bei folgenden würde ich mich auch freuen, wenn die jemand sicher zuordnen kann/schon mal nachgemessen hat:

      Russkiy Toy

      Kontinentaler Zwergspaniel

      Prager Rattler

      Eine lange Nase sehe/vermute ich bei den Pudeln (auch die kleinsten?) und dem Kromfohrländer.

    • Ich bin absolut pro Verbot und zwar ohne wenn und aber.

      Es gibt keinen vernünftigen Grund diese Rassen zu erhalten ausser dem Egoismus der Halter und Züchter.

      Auch bei dem Versuch der Züchtung auf Langnasen ( lächerlich, als ob das alles an Problemen wäre) fallen zahlreiche Mängelexemplare die ihr ganzes Leben leiden.

      Wer die Rasse liebt verzichtet drauf.

      Es gibt genug andere Rassen.

    • Dann sehe ich dort einige, bei denen ich persönlich wegen Frisur nicht erkennen kann, ob brachycephal oder nicht (freue mich über Aufklärung):

      Chinesischer Schopfhund

      Chinas sind nicht brachycephal.

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    • Das hat doch nichts mit mögen oder nicht mögen zu tun. Ich mag eigentlich alle Hunde (auch wenn ich nicht alle haben wollen würde), ich verstehe auch wirklich, was einem am Charakter von Bulldoggen gefällt und ich mag die kleinen Bodenlenkraketen sehr gern. Treffe hier auch sehr viele beim Gassi gehen. Aber gerade deshalb tut es umso mehr weh, wenn man immer wieder Hunde dieser Rasse trifft, die so gern toben und rennen wollen, aber einfach nicht können.

      Und wie will man gegen die Zucht solcher Hunde vorgehen? Selbstverantwortung ist weder von Seiten der Züchter (egal, ob in irgendeinem Verein oder nicht), noch von Seiten der Käufer zu sehen. Darauf zu hoffen, dass irgendwann ohne jeglichen Druck von außen ein Umdenken in der breiten Masse einsetzt, ist reichlich naiv. Was außer einem staatlich verordneten Verbot soll man denn noch machen?

      Und was Belastbarkeit angeht, ich finde schon, dass ein Lauftier nicht von 10km lockerem Trab überfordert sein sollte. Ebensowenig, wie ein Mensch von 10 km zügigem Gehen völlig am Ende sein sollte. Dass das unabhängig vom Körperbau nicht immer möglich ist, sei es wegen starkem Übergewicht, sei es schlicht fehlende Kondition durch fehlendes Training, steht auf einem anderen Blatt. Ist aber wieder eine andere Baustelle als das Thema Qualzucht.

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