Qualzuchten III

  • Hi,

    bin ja noch recht neu hier und habe diesen Thread jetzt überflogen und länger überlegt, ob ich als Qualzuchthalterin etwas dazu schreibe.... Wie man an meinem Avatar sieht, habe ich neben meiner Bullydame noch einen Terriermix, kenne also den Unterschied.

    Die gesundheitlichen Probleme von Plattnasen will ich weder schön reden noch gut heißen, ich stimme zu 100% zu, dass hier an den Zuchtauflagen einiges geändert werden muss und die Nasen unbedingt länger werden müssen!

    Wogegen ich aber absolut bin ist die Zucht oder die Haltung dieser Rassen zu verbieten. Diese Rassen gibt es ja nun auch nicht erst seit gestern (Mops ca. 2.000 Jahre, den Frenchy seit ca. 200 Jahren, den Engländer seit dem 13. Jahrhundert), die Thematik mit den immer kürzeren Nasen und den dadurch bedingten gesundheitlichen Problemen tauchen aber erst in den letzten Jahren so vermehrt auf. Warum direkt einstampfen anstatt back to the roots? Das müsste doch gerade bei uns in Dland möglich sein mit den entsprechenden Auflagen. Wenn eine gesündere Form der Rasse wieder möglich ist, haben wir nicht das Recht, diese doch z.T. sehr alten Rassen einfach auszurotten.

    Was mich auch nervt ist, dass alle Bullys und Möpse über einen Kamm geschert werden. Ja, die Problematik besteht und es ist eine Schande, röchelnde, grunzende und kollabierende Plattnasen zu sehen, dass treibt auch mir Pippi in die Augen. Auch wenn es jetzt evtl wieder heißt, das eine Halterin das schönreden möchte: nicht alle Bullys haben Atemprobleme oder sonstige gesundheitliche Probleme!! Ja, auch ich hatte einen Bully, der operiert werden musste, das gebe ich zu. Meinen ersten Bully habe ich noch ziemlich blauäugig und vor der "Modewelle" 2006 angeschafft. Mit 4 Wochen habe ich ihn ausgesucht, beide Elterntiere waren gesund, der Vater war sehr platt, die Mutter hatte eine schöne lange Nase. Die Tendenz, wo die Nase des Welpen hingeht, war in dem Alter noch nicht erkennbar. Ich dachte, es würde eine gesunde Mischung aus beiden werden. Falsch gedacht, er kam voll auf seinen Vater. Es kam, wie es kommen musste: mit knapp einem Jahr wurde das Gaumensegel gekürzt und die Nasenlöcher vergrößert. Nach der OP hatten wir nie wieder Probleme und Bully Jacques ging mit joggen, lief im moderatem Tempo am Rad mit, ging mit Inlinern und Walken. Er ist mit 11,5 Jahren an den Folgen des Cushing-Syndroms gestorben, 2,5 Jahre nach Diagnose.

    Meine jetzige Hündin ist 5 Jahre, wir haben sie erst vor 3 Monaten übernommen, auch sie ist fit. Sie grunzt und schnorchelt nicht, geht mit joggen. Am Rad habe ich sie noch nicht mitgenommen, da ich Winterpause habe. Sie schnarcht manchmal, je nach dem wie sie liegt.

    Ich war und werde immer Bully-Liebhaber sein. Ja zum Teil wegen der Optik, aber auch auf Grund ihrer Art. Sie sind einzigartig, verhaltensoriginell, dickköpfig, Clowns, gut gelaunt, lernwillig (wenn sie Spaß daran haben), aber auch sehr eigenständig, verschmust, menschenbezogen, neugierig, freundlich. So sind zumindest die, die ich kenne. Hier wurde irgendwo geschrieben, dass sie oft nach vorne gehen, pöbeln und ärger suchen. Kann ich nicht bestätigen, kenne ich so nicht. Aber ich kenne auch keinen Bully persönlich, der so gravierende Atemprobleme hat, dass er kollabiert.

    Die ganze andere Diskussion rund um die Belastbarkeit der Qualzuchten finde ich zum größten Teil nicht haltbar. Denn m.E. werden hier Äpfel mit Birnen verglichen. Es wird vorausgesetzt, dass alle Hunde die gleichen Voraussetzungen haben. Dem ist aber nicht so. Es wird über Arbeitshunde, Gebrauchshunde und Begleithunde gesprochen, die nicht vergleichbar sind, vor allem nicht in ihren Leistungen. Man nehme uns Menschen. Wir haben ja zumindest körperlich rein theoretisch die gleichen körperlichen Voraussetzungen. Und sollten von daher alle in der Lage sein, sehr weite Strecken in einem guten Tempo zurückzulegen. Wie viele können das heute noch wirklich? Wieviel Übergewichtige gibt es, die nicht in der Lage sind, zumindest 5 oder 10 km am Stück zu laufen?

    Aber unsere Hunde, die körperlich sehr unterschiedlich sind, die sollen das können. Der Vergleich hinkt vorne und hinten. Mein Terrier mag im Übrigen bei Temperaturen über 30 Grad auch keine ausschweifenden Spaziergänge mehr. Auch findet er stupides am Rad mitlaufen auch nur so semiprächtig. Ein paar Kilometer ist er sehr euphorisch, dann möchte er lieber wieder sein Ding machen.

    Und ich persönlich mag bei über 30 Grad auch nicht mehr groß rumlaufen, Sport mache ich bei solchen Temperaturen auch nur noch morgens und abends, weil es einfach viel angenehmer ist. Spaziergänge um die 2 Stunden gibt es wenn überhaupt und nur selten mal am Wochenende. Nicht weil die Hunde nicht durchalten, sondern weil ich darauf keine Lust habe und mir auch zumindest unter der Woche die Zeit dafür fehlt. In der Regel laufen wir morgens ca. 45 min. und am Nachmittag 1 bis ca. 1,5 Stunden (das sind bei mir aber dann aber auch so 5 -7 km). Wenn wir joggen gehen, dann eine Stunde und 10 km. Das machen wir 3 x wöchentlich. Die restliche Bewegung, Spiel und Training gibt es im Garten.

    Mein Terrier kam über die Exfreundin meines Freundes zu mir, es wäre nie der Hund gewesen, den ich mir ausgesucht hätte. Ich liebe den Kleinen über alles, es hat aber gedauert, bis wir zusammen gewachsen sind. Wenn ich die Wahl hätte, würde es aber immer ein Bully werden. Mein Kompromiss wegen der gesundheitlichen Aspekte und der ganzen dubiosen Vermehrer ist, dass bei mir kein Welpe mehr einzieht. Ich werde weder einen Züchter noch einen Vermehrer mit dem Kauf eines Welpen unterstützen. Da ich jedoch nicht auf einen Bully in meinem Leben verzichten möchte, gibt es nur noch gebrauchte, die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Falls ich doch nochmal im Leben einen Welpen haben möchte, dann nur von einem wirklich ausgewählten Züchter, der Wert auf die Gesundheit legt und dessen Hunde bereits wieder mit längerer Nase leben....

  • in Hessen hat leider eine Qualzuchtrasse ein Platz auf dem Treppchen. Und das sieht man auch, wenn man sich umschaut.

    Jup, die sind hier in Mittelhessen sehr in Mode, so seit 3-5 Jahren, bekomme ich immer mal im entfernten Bekanntenkreis mit. Die Arbeitskollegin meines Partners mit 3-jährigem FB-Männchen bereut es zutiefst, der Kleine ist beim TA vergoldet worden (Atemwege, Knie mehrfach operiert etc.). Die Fotografin im nächsten Dorf hat sich dagegen vor kurzem einen Welpen geholt und nutzt ihn fleißig als Maskottchen für Werbefotos :wallbash:

  • Die ganze andere Diskussion rund um die Belastbarkeit der Qualzuchten finde ich zum größten Teil nicht haltbar. Denn m.E. werden hier Äpfel mit Birnen verglichen. Es wird vorausgesetzt, dass alle Hunde die gleichen Voraussetzungen haben. Dem ist aber nicht so. Es wird über Arbeitshunde, Gebrauchshunde und Begleithunde gesprochen, die nicht vergleichbar sind, vor allem nicht in ihren Leistungen. Man nehme uns Menschen. Wir haben ja zumindest körperlich rein theoretisch die gleichen körperlichen Voraussetzungen. Und sollten von daher alle in der Lage sein, sehr weite Strecken in einem guten Tempo zurückzulegen. Wie viele können das heute noch wirklich? Wieviel Übergewichtige gibt es, die nicht in der Lage sind, zumindest 5 oder 10 km am Stück zu laufen?

    Und da drehst du dir die Argumenatation wieder so hin, wie du es gerade brauchst.

    Niemand verlangt, dass ein Begleithund, das selbe Pensum leisten kann, wie ein Gebrauchshund.

    Und der Vergleich mit dem Mensch zeigt das doch sehr schön, wenn du da darüber nachdenkst, was du da geschrieben hast.

    Man sollte in der Lage dazu sein, ja sollte man. Der Mensch ist es oftmals nicht mehr, weil er durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung Raubbau am eigenen Körper betrieben hat, beim Qualzuchthund wird dieser Raubbau durch den Menschen in der Genetik mit stark deformierten Körpern betrieben.

    Wie kann man davor so vehement die Augen verschließen?

  • Wogegen ich aber absolut bin ist die Zucht oder die Haltung dieser Rassen zu verbieten. Diese Rassen gibt es ja nun auch nicht erst seit gestern (Mops ca. 2.000 Jahre, den Frenchy seit ca. 200 Jahren, den Engländer seit dem 13. Jahrhundert), die Thematik mit den immer kürzeren Nasen und den dadurch bedingten gesundheitlichen Problemen tauchen aber erst in den letzten Jahren so vermehrt auf. Warum direkt einstampfen anstatt back to the roots? Das müsste doch gerade bei uns in Dland möglich sein mit den entsprechenden Auflagen. Wenn eine gesündere Form der Rasse wieder möglich ist, haben wir nicht das Recht, diese doch z.T. sehr alten Rassen einfach auszurotten.

    Nur weil es etwas schon sehr lange gibt, muss es nicht auch gut sein.

    Die meisten der Kurznasen waren früher weniger kurz, ja, hätte man sie so gelassen, vielleicht gäbe es die Qualzuchdiskussion dann jetzt nicht, hat man aber nicht.

    Und ich finde auch eine "Rückzüchtung" fragwürdig. Bedeutet es doch, dass noch lange Zeit und sicher grundsätzlich immer mal wieder Tiere mit massiven gesundheitlichen Probleme auftreten werden.

    Diese Tiere müssen den Preis zahlen. Kann man das wirklich vertreten? Gerade wenn man Hunde mag?

    Im Wesentlichen wegen der Optik, Hunden Leid anzüchten?

  • Hi,

    bin ja noch recht neu hier und habe diesen Thread jetzt überflogen und länger überlegt, ob ich als Qualzuchthalterin etwas dazu schreibe.... Wie man an meinem Avatar sieht, habe ich neben meiner Bullydame noch einen Terriermix, kenne also den Unterschied.

    Die gesundheitlichen Probleme von Plattnasen will ich weder schön reden noch gut heißen, ich stimme zu 100% zu, dass hier an den Zuchtauflagen einiges geändert werden muss und die Nasen unbedingt länger werden müssen!

    Wogegen ich aber absolut bin ist die Zucht oder die Haltung dieser Rassen zu verbieten. Diese Rassen gibt es ja nun auch nicht erst seit gestern (Mops ca. 2.000 Jahre, den Frenchy seit ca. 200 Jahren, den Engländer seit dem 13. Jahrhundert), die Thematik mit den immer kürzeren Nasen und den dadurch bedingten gesundheitlichen Problemen tauchen aber erst in den letzten Jahren so vermehrt auf. Warum direkt einstampfen anstatt back to the roots? Das müsste doch gerade bei uns in Dland möglich sein mit den entsprechenden Auflagen. Wenn eine gesündere Form der Rasse wieder möglich ist, haben wir nicht das Recht, diese doch z.T. sehr alten Rassen einfach auszurotten.

    Back to the roots? Wie sieht denn ein Mops und ein Frenchie back to the roots aus?


    Die Probleme sind nicht erst "seit kurzem da" - sie werden erst "seit kurzem" wissenschaftlich aufgearbeitet und verbreitet. Die Tiermedizin entwickelt sich.


    Zitat

    Was mich auch nervt ist, dass alle Bullys und Möpse über einen Kamm geschert werden. Ja, die Problematik besteht und es ist eine Schande, röchelnde, grunzende und kollabierende Plattnasen zu sehen, dass treibt auch mir Pippi in die Augen. Auch wenn es jetzt evtl wieder heißt, das eine Halterin das schönreden möchte: nicht alle Bullys haben Atemprobleme oder sonstige gesundheitliche Probleme!! Ja, auch ich hatte einen Bully, der operiert werden musste, das gebe ich zu. Meinen ersten Bully habe ich noch ziemlich blauäugig und vor der "Modewelle" 2006 angeschafft. Mit 4 Wochen habe ich ihn ausgesucht, beide Elterntiere waren gesund, der Vater war sehr platt, die Mutter hatte eine schöne lange Nase. Die Tendenz, wo die Nase des Welpen hingeht, war in dem Alter noch nicht erkennbar. Ich dachte, es würde eine gesunde Mischung aus beiden werden. Falsch gedacht, er kam voll auf seinen Vater. Es kam, wie es kommen musste: mit knapp einem Jahr wurde das Gaumensegel gekürzt und die Nasenlöcher vergrößert. Nach der OP hatten wir nie wieder Probleme und Bully Jacques ging mit joggen, lief im moderatem Tempo am Rad mit, ging mit Inlinern und Walken. Er ist mit 11,5 Jahren an den Folgen des Cushing-Syndroms gestorben, 2,5 Jahre nach Diagnose.

    Da ist wieder DAS alles rechtfertigende Argument "nicht alle Bullys haben Atemprobleme oder sonstige gesundheitliche Probleme" - nicht alle? Aber wohl fast alle. In irgendeiner Form. Und wenn die "gesunden" Vertreter einer Rasse eher in der Unterzahl, als in der Überzahl sind - wie kann man dann guten Gewissens so eine Zucht ernsthaft rechtfertigen? Man nimmt behinderte Hunde in Kauf, weil ein paar sind ja gar nicht so schlimm dran.

    Ich finde das reichlich unfair den Hunden gegenüber, die dann leider das Pech hatten ...


    Sogar du schreibst, dass du schon einen operierten Bully hattest. Natürlich, nur eine Ausnahme. Findest du das etwa in Ordnung, dass man Hunde operieren muss, damit sie atmen können?!


    Zitat

    Meine jetzige Hündin ist 5 Jahre, wir haben sie erst vor 3 Monaten übernommen, auch sie ist fit. Sie grunzt und schnorchelt nicht, geht mit joggen. Am Rad habe ich sie noch nicht mitgenommen, da ich Winterpause habe. Sie schnarcht manchmal, je nach dem wie sie liegt.

    Ich war und werde immer Bully-Liebhaber sein. Ja zum Teil wegen der Optik, aber auch auf Grund ihrer Art. Sie sind einzigartig, verhaltensoriginell, dickköpfig, Clowns, gut gelaunt, lernwillig (wenn sie Spaß daran haben), aber auch sehr eigenständig, verschmust, menschenbezogen, neugierig, freundlich. So sind zumindest die, die ich kenne. Hier wurde irgendwo geschrieben, dass sie oft nach vorne gehen, pöbeln und ärger suchen. Kann ich nicht bestätigen, kenne ich so nicht. Aber ich kenne auch keinen Bully persönlich, der so gravierende Atemprobleme hat, dass er kollabiert.

    Nicht jeder Bully kollabiert. Wenn man die Anzeichen aber kennt, dann sieht man so einge Dinge, die an der Atmung auch pathologisch sind.


    Zitat

    Die ganze andere Diskussion rund um die Belastbarkeit der Qualzuchten finde ich zum größten Teil nicht haltbar. Denn m.E. werden hier Äpfel mit Birnen verglichen. Es wird vorausgesetzt, dass alle Hunde die gleichen Voraussetzungen haben. Dem ist aber nicht so. Es wird über Arbeitshunde, Gebrauchshunde und Begleithunde gesprochen, die nicht vergleichbar sind, vor allem nicht in ihren Leistungen. Man nehme uns Menschen. Wir haben ja zumindest körperlich rein theoretisch die gleichen körperlichen Voraussetzungen. Und sollten von daher alle in der Lage sein, sehr weite Strecken in einem guten Tempo zurückzulegen. Wie viele können das heute noch wirklich? Wieviel Übergewichtige gibt es, die nicht in der Lage sind, zumindest 5 oder 10 km am Stück zu laufen?

    Du vergleichst doch ebenso Äpfel und Birnen. Menschen sind keine Qualzucht. Niemand züchtet uns bewusst auf Merkmale hin. Und ein übergeiwchtiger Mensch kann abnehmen und sich sportlich betätigen und dann sehr wohl "über sich hinauswachsen".

    Das kann ein Hund mit BOAS nicht. Da kann man sich noch so auf den Kopf stellen.

    Und auch hier nochmal: niemand redet von Höchstleistungen, sondern von einem Standard körperlicher Unversertheit, dass einem Hund ermöglichen sollte ohne Schmerzen zu laufen und zu atmen und sich im Trab über eine gewisse Strecke fortbewegen zu können.

    Zitat

    Aber unsere Hunde, die körperlich sehr unterschiedlich sind, die sollen das können. Der Vergleich hinkt vorne und hinten. Mein Terrier mag im Übrigen bei Temperaturen über 30 Grad auch keine ausschweifenden Spaziergänge mehr. Auch findet er stupides am Rad mitlaufen auch nur so semiprächtig. Ein paar Kilometer ist er sehr euphorisch, dann möchte er lieber wieder sein Ding machen.

    Ist doch in Ordnung für deinen Terrier. Aber er würde auch nicht in echte Lebensgefahr kommen, würde er sich trotzdem bei den Temperaturen bewegen.


    Zitat

    Und ich persönlich mag bei über 30 Grad auch nicht mehr groß rumlaufen, Sport mache ich bei solchen Temperaturen auch nur noch morgens und abends, weil es einfach viel angenehmer ist. Spaziergänge um die 2 Stunden gibt es wenn überhaupt und nur selten mal am Wochenende. Nicht weil die Hunde nicht durchalten, sondern weil ich darauf keine Lust habe und mir auch zumindest unter der Woche die Zeit dafür fehlt. In der Regel laufen wir morgens ca. 45 min. und am Nachmittag 1 bis ca. 1,5 Stunden (das sind bei mir aber dann aber auch so 5 -7 km). Wenn wir joggen gehen, dann eine Stunde und 10 km. Das machen wir 3 x wöchentlich. Die restliche Bewegung, Spiel und Training gibt es im Garten.

    Das mache ich ähnlich und ist doch auch absolut ok. Niemand hat hier gesagt "los, geht alle nur noch bei über 30 Gad in der prallen Mittagshitze Gassi" ... wo steht das?!


    Zitat

    Mein Terrier kam über die Exfreundin meines Freundes zu mir, es wäre nie der Hund gewesen, den ich mir ausgesucht hätte. Ich liebe den Kleinen über alles, es hat aber gedauert, bis wir zusammen gewachsen sind. Wenn ich die Wahl hätte, würde es aber immer ein Bully werden. Mein Kompromiss wegen der gesundheitlichen Aspekte und der ganzen dubiosen Vermehrer ist, dass bei mir kein Welpe mehr einzieht. Ich werde weder einen Züchter noch einen Vermehrer mit dem Kauf eines Welpen unterstützen. Da ich jedoch nicht auf einen Bully in meinem Leben verzichten möchte, gibt es nur noch gebrauchte, die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Falls ich doch nochmal im Leben einen Welpen haben möchte, dann nur von einem wirklich ausgewählten Züchter, der Wert auf die Gesundheit legt und dessen Hunde bereits wieder mit längerer Nase leben....

    Ja, das ist immerhin ein guter Kompromiss.

  • Ich war und werde immer Bully-Liebhaber sein. Ja zum Teil wegen der Optik, aber auch auf Grund ihrer Art. Sie sind einzigartig, verhaltensoriginell, dickköpfig, Clowns, gut gelaunt, lernwillig (wenn sie Spaß daran haben), aber auch sehr eigenständig, verschmust, menschenbezogen, neugierig, freundlich. So sind zumindest die, die ich kenne.

    Genauso würde ich meine beiden Hunde auch beschreiben, ohne dass sie die typischen Qualzuchtmerkmale eines Bullis haben.:ka:

  • Mein Terrier kam über die Exfreundin meines Freundes zu mir, es wäre nie der Hund gewesen, den ich mir ausgesucht hätte. Ich liebe den Kleinen über alles, es hat aber gedauert, bis wir zusammen gewachsen sind. Wenn ich die Wahl hätte, würde es aber immer ein Bully werden. Mein Kompromiss wegen der gesundheitlichen Aspekte und der ganzen dubiosen Vermehrer ist, dass bei mir kein Welpe mehr einzieht. Ich werde weder einen Züchter noch einen Vermehrer mit dem Kauf eines Welpen unterstützen. Da ich jedoch nicht auf einen Bully in meinem Leben verzichten möchte, gibt es nur noch gebrauchte, die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Falls ich doch nochmal im Leben einen Welpen haben möchte, dann nur von einem wirklich ausgewählten Züchter, der Wert auf die Gesundheit legt und dessen Hunde bereits wieder mit längerer Nase leben....

    Das ist auch mein Kompromiss: wenn noch mal ein Bully, dann so.

  • bezüglich backen to the roots: ich bilde mir ein dass es auf eine Website oder berichtet von retromöpsen die Aussage gegeben hatte, dass die gemixten Hunde tatsächlich längere Nasen hatten aber wenn man retromops mit retromops verpaart hatte die Nasen wieder kürzer wurden.

    So leicht geht das wohl nicht mit dem rückzüchten.

    Leider finde ich die Aussage nicht mehr.

    Bezüglich Wesen und qualzucht ich denke das hat man in den falschen Hals bekommen.

    Ich rede hier von extremen innerhalb einer Rasse

    Herdenschutzhunde sind was die Bedingungen für die Haltung als auch die Anforderungen an den Halter angeht sehr speziell. Dennoch keine qualzucht.

    Aber wenn ich dann sehe dass mit extrem ängstlichen oder extrem wesenschwachen Hunden gezüchtet wird, dann ist das für mich kritikwürdig. Egal ob das bewusst oder unbewusst gemacht wird.

  • Sobald der Faktor Haltung und Führung mit reinspielt ist mir das zu weit weg vom eigentlichen Thema. Die Zucht bzw. Selektion hat nur am Rande damit zu tun wenn Menschen Hunde in völlig ungeeigneter Art und Weise halten. Der Hütehund aus Leistungszucht, der in der Münchener Innenstadt hohl dreht ist ist wahrscheinlich kerngesund und vollkommen entsprechend des ursprünglichen Verwendungszwecks gezüchtet worden, wird aber falsch gehalten.

    Eine Vermischung von Fehlern in Zucht und Haltung halte ich wenig sinnvoll.

    Es ist aber nun einmal vermischt. Sehr sogar. Und auch das liegt zum Teil in Hand der Züchter.

    Warum werden denn haufenweise Hütehunde, Herdenschutzhunde und Jadghunde auf den Markt geworfen, wenn es gar nicht die Gelegenheiten und Möglichkeiten gibt, dass sie dem Zuchtziel auch nur annähernd nachkommen können? Sollte die Auswahl passender Halter nicht ebenfalls im Sinne der Züchter sein? Die nehmen doch damit ganz bewusst hin, dass ihre Welpen in den falschen Händen bzw. falschen Umständen landen und damit auf Lebenszeit unzufrieden sind. Rhodesian Ridgeback seh ich z.B. täglich. Zuchtziel: Großwild und Löwenjagd. Joah, von beidem gibt es echt ne Menge in Deutschland....


    Und ich glaube ehrlich nicht, dass es die Hunde interessiert, dass sie ja so rein theoretisch könnten, wie sie wöllten - wenn sie doch nur den passenden Halter hätten. (die es in der Anzahl aber gar nicht geben kann) Denn auch sie können faktisch nicht so, wie sie wollen. Das ist ja ein häufig bemühtes Argument. Ein körperlicher leistungsfähiger und triebiger Hund, der zwar physisch keine Einschränkungen hat aber jeden Tag die Wohnung auseinander nehmen will vor lauter Frust - wie viel besser ist der dran? Der schafft halt 12 oder mehr frustrierte Jahre, in denen er physisch und mental die Wände hochgehen kann. Yay? Die körperliche Gesundheit allein sollte meiner Meinung nach nicht das einzige Ziel sein.

    Physische Gesundheit ist wichtig und absolut entscheidend für die Lebensqualität. Das streitet hier keiner ab. Aber es muss mehr als nur die Physis beachtet werden.

    Und apropos: Die Zuchten würde es nicht geben, wenn es keine Nachfrage gäbe. Gilt für die physischen Qualzuchten, wie für alle anderen auch. Und auch bei vielen anderen geht es um Optik. Der Weimaraner ist halt schick. Edle Farbe und so.

  • Wogegen ich aber absolut bin ist die Zucht oder die Haltung dieser Rassen zu verbieten. Diese Rassen gibt es ja nun auch nicht erst seit gestern (Mops ca. 2.000 Jahre, den Frenchy seit ca. 200 Jahren, den Engländer seit dem 13. Jahrhundert), die Thematik mit den immer kürzeren Nasen und den dadurch bedingten gesundheitlichen Problemen tauchen aber erst in den letzten Jahren so vermehrt auf. Warum direkt einstampfen anstatt back to the roots? Das müsste doch gerade bei uns in Dland möglich sein mit den entsprechenden Auflagen. Wenn eine gesündere Form der Rasse wieder möglich ist, haben wir nicht das Recht, diese doch z.T. sehr alten Rassen einfach auszurotten.

    Ob Mops und Co vor 100 Jahren nun so viel besser dran war als heute, sei mal dahingestellt (wenn man alte Fotos dieser Hunde anschaut, sehe ich ehrlich gesagt keinen Unterschied). Aber selbst wenn das so war, muss man nun mal mit dem "Material" arbeiten, was aktuell vorhanden ist. Einmal aus dem Genpool entfernt ist für immer verloren, das kann nicht mal eben zurückgeholt werden. Und wenn es innerhalb der Rasse zu wenig gesunde Individuen gibt, wären wir wieder bei dem Thema, dass Rückzüchtung dann nur auf Kosten unzähliger Tiere möglich wäre, die dann auch wieder QZ-Merkmale aufweisen. Weil es eben nicht innerhalb einer Generation funktioniert, mal eben wieder einen Hund mit Nase zu bekommen.

    Und warum? Weil Mensch halt unbedingt diese Rasse haben will. Und ja praktischerweise nicht selber unter den körperlichen Einschränkungen leiden muss, sondern ganz entspannt für ein anderes Lebewesen festlegt, dass es das jetzt eben zu ertragen hat.

    Abgesehen davon geht's ja gar nicht um ein Zucht- und Haltungsverbot bestimmter Rassen, sondern von Hunden, die solche körperlichen Einschränkungen haben, dass sie als QZ anzusehen sind. Wenn also tatsächlich der Großteil der Bulldoggen und Möpse keinerlei Beeinträchtigungen hat, können sich die Rassefreunde doch ganz entspannt zurück lehnen. Dann bleibt ja noch eine ausreichend große Zahl an gesunden Hunden als Zuchtbasis übrig...

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