Qualzuchten III

  • Was hat denn jetzt Scheiße schaufeln mit Qualzucht zu tun?

    Da sammelt man vielleicht ein paar Karmapunkte, aber zu einem besseren Hundehalter macht das nicht. Es wäre naheliegender jeden Hundehalter einmal zum Hundefriseur ins Praktikum zu schicken, schließlich betrifft Fellpflege jeden Hund. Wenn man schon dabei ist, verpflichtender Erste Hilfe Kurs, Sportcheck und ärztliches Attest.

    Basierend auf dem Gedankengang, dass Kurznasen so beliebt sind, weil sie "nicht so können wie sie wollen" und der Aussage, dass ein kurzhaariger Hund gewünscht ist, der nicht jagt, keine großen Ansprüche hat, klein ist... um dieses "Klientel für lebendige Plüschtiere" zu bedienen. Allerdings ist diese Art Klientel auch oft jemand, der dann eben schnell jupdsdidei nen Spontankauf tätigt, weil will haben und soooo süß. Diesen Leuten wäre es aber auch schon zu viel, mal ein paar Tage pünktlich wo anzutanzen und Exkremente wegzuputzen, und nebenbei würde einem noch gezeigt, was einen erwartet, wenn man sich unüberlegt einen Hund anschafft. Zudem kann man direkt sehen, wie viel Zeit am Tag abgeht (1-2 Stunden), wenn man das Mindestmaß an Zeitaufwand für einen Hund erfüllen möchte.

    Angenommen, das System würde funktionieren, würden schlicht und ergreifend mehr Spontankäufe verhindert. Es geht nicht darum, aus potenziellen Hundekäufern bessere Hundehalter zu machen, sondern hoffentlich nur potenziell guten Hundehaltern Hundekäufe zu ermöglichen, bzw. den absehbar verantwortungslosen diesen zu erschweren. In diesem Rahmen könnten auch Qualzuchten thematisiert werden.

    War halt mein Gedankengang. :ka: Mir geht's dabei nicht um "den Tierschutz", sondern die nackte Wahrheit zur Hundehaltung. Und Hunde sind nunmal laut, setzen Haufen, die man aufklauben muss und springen einen an.

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    Das hätte zumindest dem schlotternden, wasserköpfigen Handtaschen-Chi aus Vermehrerzucht einer ehemaligen Bekannten erspart, nach 3 Wochen Besuchen in lauten Bars bei Zigarettenrauch und Alkohol auf dem Abstellgleis zu landen.

  • Mal ganz ehrlich, was späche denn dagegen eine kurzhaarvariante der Bichons zu züchten?

    Eine die die Charaktereigenschaften z. B. eines Havanesers haben aber eben in Kurzhaar?

    Da würden es dann vielleicht auch diese gruselig verfilzten Malteser usw. nicht mehr so häufig geben...:mute:

    Tja, das versteh ich auch nicht so recht.

    Bolonkas zB haben einen richtigen Boom, und das auch begründet.

    Sie sind mEn nicht quahl gezüchtet, aber trotzdem genau das was die meisten Leute heute von einem Hund erwarten - unkompliziert, braucht nicht mega viel input, in der Regel freundlich, oft nicht viel Jagdtrieb, gibt's in vielen Farben, sieht süß aus,...

    Wobei dort langsam der Trend zur Verzwergung geht, hab ich das Gefühl.

    Aber sowas in Kurzhaarig, wäre doch eigentlich genau das, was viele haben wollen oder? Würde zumindest einen riesigen Markt bedienen, denn das einzige was an diesen Hunden als störend empfunden wird, ist das Fell.

    Und wenn man sich auch hier die Fotos anschaut https://www.bolonka-zwetna-elsterheide.de/wir-ueber-uns/

    Ich sehe keine Übertreibungen

  • Zum Thema Hunderassen - es ist doch für alle was dabei - das Thema gab es hier glaube ich auch schon mal - und ich muss sagen - nein, das stimmt auch wirklich nicht, gerade, da die Zeiten und Begebenheiten sich geändert haben, der grundsätzliche Rassestandard aber oftmals sich noch auf die ursprüngliche Aufgabe beruft, die aber immer weniger gefragt ist vom 0815-Menschen.

    Darum bin ich ja auch durchaus für pro - neue Hunderassen, die den heutigen Gegebenheiten eben angepasst sind - so wie es früher auch immer war, wenn eine neue 'Hundenische' besetzt werden musste.

    Heute wird das ländliche Leben ja eher weniger, die Leute zieht es in die Stadt oder deren Randgebiete, die Hundedichte steigt, obgleich z.B. Jagdtrieb, Wachtrieb, Schutztrieb eher in den Hintergrund gerückt sind bei dem, was sich die Leute so wünschen.

    In meinem Umfeld wollte zumindest keiner einen Spezialisten, alle wollten 'Familienhunde', möglichst unkompliziert, bei allem dabei, aber nix 'Muss'.

    Also das Argument "für jeden was dabei" - kann ich z.B. nicht unterschreiben, jo, es ist vielleicht für jeden irgendwas dabei, aber nur mit teils großen Kompromissen - und was ist heute anders, was jetzt keine neue Rasse mehr rechtfertigen würde - was früher aber dann okay war?

    Im Gegensatz dazu hat sich das gesellschaftliche ja sehr geändert - und wie gesagt - auch einfach das Umfeld der Leute usw. .

    Allerdings ist das für mich auch nochmal was ganz anderes, als wissentlich ein Tier zu holen, dass starke QZ-Merkmale hat, 'da man das ja nur schön findet' oder so.

    Der Labrador, der andere Sachen holt, als die erlegte Ente ist ja nochmal was anderes, als der Hund, der halt nicht atmen kann - aber er ist ja so süß.

  • Also ich finde ja, es gibt genug kurzhaarige, recht unproblematische Hunde.

    Ob sie so unproblematisch sind, wie die Duracell-Variante, steht auf einem anderen Blatt. Leben darf es noch, Bedürfnisse haben auch?

    Denke, das ist das eigentliche Problem ist: es lebt. Tut ein Bolonka, Malteser oder ein Bichon nämlich auch. Deswegen sieht man sie eher selten im Freilauf ... und sie haben ihren Ruf als hysterische Kläffer, in gewissen Gebieten. Es gibt schlicht keinen Hund, der diesen Stoff-Tier-Anforderungen entspricht. Es sei denn, man macht einen Krüppel draus, der es schlicht nicht mehr kann. Wohin will denn so ein Standard-Mops rennen, weit kommt er eh nicht, schnell ist er nicht ...

    Also das Argument "für jeden was dabei" - kann ich z.B. nicht unterschreiben, jo, es ist vielleicht für jeden irgendwas dabei, aber nur mit teils großen Kompromissen -

    Der Kompromiss heisst für mich einfach: Es lebt.

  • (...und riechen kann er vermutlich auch nicht so wirklich gut, bzw. einer Spur folgen, denn die Kräfte müssen ja auch zum Atmen aufgespart werden... -_-)

    Genau so ist das, Mejin.

    Wenn es noch wie ein Hund funktioniert, ist das schon zu viel.

    Und ich bin dem quasi schon über ... wenn man keinen Hund haben will, der wie ein Hund ist und kann, was Hunde können, dann soll es von mir aus der Saugroboter richten. Wird Zeit, dass wir den Wauzi für den Otto-Normal-Ansprüche-Steller-Mensch entwerfen. Ist stylish, also Hochpreissegment ... passt zu "mein Haus, mein Boot, mein Auto. ... " ... Marktlücke.

    Lassen wir die Lebewesen in Ruhe.

  • Angenommen, das System würde funktionieren, würden schlicht und ergreifend mehr Spontankäufe verhindert. Es geht nicht darum, aus potenziellen Hundekäufern bessere Hundehalter zu machen, sondern hoffentlich nur potenziell guten Hundehaltern Hundekäufe zu ermöglichen, bzw. den absehbar verantwortungslosen diesen zu erschweren. In diesem Rahmen könnten auch Qualzuchten thematisiert werden.

    Bin mir nicht sicher, ob das überhaupt noch zum Thema Qualzucht gehört, finde den Ansatz aber durchaus interessant.

    Ich befürchte ja, damit erreicht man genau das Gegenteil.

    Gerade Spontankäufer sind stark begeisterungsfähig und ein paar Tage irgendwas gehen schon klar. Ist das neue Spielzeugsyndrom. Da sind die meisten Vernünftigen doch eher gehemmt und diejenigen, die sich von so was abhalten lassen würden. Oder es wird sich noch schneller ein Hund aus dubioser Quelle besorgt, um sich das Prozedere zu sparen.

    Und statt gesunde Hunde zu bewerben, tritt der gegenteilige Effekt ein. Lauter Gestörte (natürlich gibt es auch ganz tolle Hunde im Tierheim) und Kranke vs. der unkomplizierte Mops.

    Es wird auch kaum jemand zu der Erkenntnis kommen, das er ein Problem mit seinem Hund haben wird, weil er macht doch alles besser. Und auch hier wieder schwierige normale Hunde vs. behinderte Qualzucht die keine Probleme machen kann.

    In meiner Welt bewirken solche Maßnahmen genau das Gegenteil.

  • Naja, es gibt auch Bolonkas die erzogen werden und überall dabei sind, wandern gehen, frei laufen können,...

    Das Problem ist dass solche Hunde meist zu Leuten kommen die garnicht erziehen.

    Ich meine nur dass es vom Prinzip her angenehme kleine Hunde sind, ohne Extreme, und erstmal den oft gesuchten Anforderungen entsprechen. Das bedeutet jetzt aber auch nicht dass man sie wie eine Puppe behandeln soll. ^^ Wie gesagt geht der Trend langsam zur Verzwergung. Viele sind mittlerweile wirklich winzig.

    Aber für bspw aktivere Senioren oder Familien die einfach einen netten Begleiter haben wollen, mit dem sie aktiv sein können, sich drum kümmern können und erziehen, sind die prima. Es gibt sie in erzogen, und sie verzeihen recht viel. Und das obwohl sie atmen können, noch Beine haben, die Augen nicht raus fallen, und sie klein sind.

    Der Ruf, den viele Rassen pflegen, entsteht meist weil die Hunde nicht erzogen werden, oder totalst vermenschlicht ( davon sind die meisten kleinen Rassen nunmal stärker betroffen als viele große Hunde).

    Wer nicht bereit ist zu erziehen, sich mit dem Hund zu beschäftigen ect.. Sollte sich keinen holen, ich denke das sollte klar sein.

    Aber wenn man sich auf einen Hund einlässt, und jetzt evtl einen kleinen unkomplizierteren Hund haben mag der bspw kein Terrier ist, warum dann kein Bolonka, Malteser, Havaneser, Bichon Frise, Papillon,...?

  • Und ich bin dem quasi schon über ... wenn man keinen Hund haben will, der wie ein Hund ist und kann, was Hunde können, dann soll es von mir aus der Saugroboter richten. Wird Zeit, dass wir den Wauzi für den Otto-Normal-Ansprüche-Steller-Mensch entwerfen. Ist stylish, also Hochpreissegment ... passt zu "mein Haus, mein Boot, mein Auto. ... " ... Marktlücke.


    Lassen wir die Lebewesen in Ruhe.

    Das kann ich so nur unterschreiben.


    Ich befürchte ja, damit erreicht man genau das Gegenteil.

    Gerade Spontankäufer sind stark begeisterungsfähig und ein paar Tage irgendwas gehen schon klar. Ist das neue Spielzeugsyndrom. Da sind die meisten Vernünftigen doch eher gehemmt und diejenigen, die sich von so was abhalten lassen würden. Oder es wird sich noch schneller ein Hund aus dubioser Quelle besorgt, um sich das Prozedere zu sparen.

    Stimmt natürlich auch. Andererseits finde ich das halt "realistischer", als wenn sich die Leute dann diese kurze "Wartezeit" mit dem Schauen von "putzigen" Instagramvideos vertreiben. Und gewisse Leute, die sich sowieso schnell ekeln, würden das wohl gleich gar nicht durchziehen. Für mich zielt das halt auch auf so "Spielzeug für die Kinder, damit die Ruhe geben"-Käufe ab, denn man müsste von Anfang an als volljähriger Elternteil die Verantwortung übernehmen.

    Sei es wie es sei, sowas kommt vermutlich sowieso nie ... ist halt ein Gedankenspiel meinerseits.

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