Qualzuchten III
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Gast41354 -
4. November 2019 um 10:27 -
Geschlossen
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Das würde ja im Umkehrschluss heißen dass Harlekindoggen eigentlich verboten gehören, weil Qualzucht, oder?
Beziehungsweise alle Zucht mit Harlekin Merle. Mir fällt nur keine andere Rasse ein bei der das so explizit erwünscht/im Standard verankert ist.
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Harlekin Merle ist bei der Dogge eine Besonderheit.
Die haben neben dem klassischen Mh noch H als Modifikator.
Bin nicht so ganz drin in dem Thema bei den Doggen. Ich weiß aber, dass Mary dazu grad Hunde testet.
Vielleicht weiß Ann Kathrin dazu noch was?
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Harlekin Doggen und Harlekin Merle ist komplett unterschiedlich.
Harlekin Merle ist Mh.
Das Doggen Harlekin ist H ein sog. Merle Modifier: wenn der Hund ein Merle-Allel hat, das Pigment aufhellt (also ab dem Ma Allel) wird der aufgehellte Bereich zu weiß.
Hat die Dogge kein Merle, kann sie Hh sein ohne Effekt. Dh eine solid Dogge ohne Merle kann Harlekin-Träger sein.
Qualzucht könnte man trotzdem in den Raum stellen, weil homozygot Harlekin HH letal ist.
Komplett was anderes also, nicht vergleichbar und bitte nicht verwechseln.
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Off Topic, Sorry, aber passt gerade so gut:
Wo wir schon bei Harlekin und Zucht-Schwachsinn sind:
Es gibt ja solid ohne Merle und ohne Harlekin, die sind m/m und irgendwas aufm H
Dann gibt es Merle ohne Harlekin, sog. Grautiger, also M*/m h/h
Und dann gibt es Harlekin, als M*/m H/h
Grautiger sind aber unerwünscht.
Möchte man also Harlekin Doggen züchten und darf NICHT Doppelmerle Verpaarungen machen, muss man m/m h/h mit M*/m H/h verpassen (also solid x Harlekin, denn Grautiger sind ja verboten).
Und rein nach Mendel fallen immer Grautiger, die dann aussortiert werden. Wie unsinnig ist das?
FCI Standard Dogge:
Schwarz-Weiß gefleckt (sog. Tigerdoggen): Grundfarbe rein weiß, möglichst ohne jede Stichelung, mit über den ganzen Körper gut verteilten, ungleichförmigen, zerrissenen, lackschwarzen Flecken. Nicht erwünscht sind graue, blaue oder bräunliche Fleckenanteile sowie eine blaugraue Stichelung. Grautiger (diese haben bei schwarzer Fleckung eine überwiegend graue Grundfarbe) kommen vor, sind nicht erwünscht, werden aber auch nicht disqualifiziert.
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Ah, stimmt. An das große H kann ich mich sogar noch dunkel erinnern

Danke fürs wieder ins Bewusstsein rufen corrier !
Dann gibt es aber keine Rasse bei der absichtlich mit Harlekin Merle (als Mh) gezüchtet wird, das kommt halt nur auch vor bei Rassen bei denen es auch andere Merle Typen gibt, richtig?
Allerdings das H als Qualzucht zu bezeichnen geht glaube ich vom deutschen TschG her nicht, da ja “nur” die Embryonen resorbiert werden. Das fällt glaub ich per Definition nicht unter die Zuständigkeit.
Allerdings wäre, wenn dass denn möglich wäre, auch eine Einstufung der Nackthunde mit der FOXI3 Mutation (also alle außer AHTs) nur fair. Da ist das ja genauso. Bei Homozygotie wird resorbiert.
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Sehr komplexes Thema wie es scheint. Ich weiß gar nicht, was alles getestet wurde oder nicht. Hatte es nur mal gesehen und mich gewundert
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Na ja, Doggen haben ja eh sehr große Würfe, da kann man schon mal ein paar aussortieren

Gab doch in Frankreich noch gar nicht so lange her diese offizielle “Grautiger Studie”. Da wurde dass ganz nett umschrieben mit “nicht unter der Mutter gelassen” oder so ähnlich

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Sehr komplexes Thema wie es scheint.
Total! Und super spannend, finde ich.

(Umso mehr muss ich dann immer schmunzeln, wenn jemand mit "Merle ist aber Qualzucht!! Muss man doch mal drüber reden!!" anfängt und dann auf Nachfrage "Welches Merle denn genau?" keinen Plan hat...
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Sehr komplexes Thema wie es scheint.
Total! Und super spannend, finde ich.

(Umso mehr muss ich dann immer schmunzeln, wenn jemand mit "Merle ist aber Qualzucht!! Muss man doch mal drüber reden!!" anfängt und dann auf Nachfrage "Welches Merle denn genau?" keinen Plan hat...
)Wobei das ja nicht von Alimonera ausging.
Und ich finde die Diskussion daerüber ja auch gut und richtig. Es ist ja schon eine "heikle" Farbe und es steht im Qualzuchtgutachten. Also muss und sollte man sich als Züchter auf jedne Fall damit auseinander setzen.
Ich persönlich denke, dass man mit Merle sehr gewissenhaft umgehen muss, es aber dann für die Hunde absolut unbedenklich ist.
Aber man muss das Thema differenziert betrachten, die aktuellen Forschungsergebnisse mit einbeziehen und es ist halt schon sehr schade, dass viele Züchter da kein richtiges Interesse dran haben.
Allerdings glaube ich auch, dass hier in Deutschland wirklich sehr, sehr wenige Hunde durch Merle wirklich "leiden" oder sagen wir mal nachhaltig beeinträchtigt sind. Trotz der ganzen wilden Vermehrerei sieht man die "klassischen Weißtiger/ Doublemerles" irgendwie eher selten.
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Wobei das ja nicht von Alimonera ausging.
Oh Gott, nein, war auch nicht als Kritik in die Richtung gedacht! Ich hab' das nur öfter im privaten Umfeld und möchte jedes Mal die Augen verdrehen und mich fragen, woher die Leute die Selbstsicherheit nehmen, irgendwo den 'Qualzucht'-Stempel draufzudrücken, wenn sie eigentlich nicht mal wirklich Ahnung vom Thema haben.
Aber du hast natürlich Recht, das Thema ist komplex und gerade die wissenschaftlichen Artikel sind nicht einfach zu verstehen, und es hat natürlich auch nicht jeder Bock, sich da einzulesen (was ja völlig okay ist). Umso besser, wenn man in solchen Diskussionen immer mal wieder darauf kommt, dass sich die Forschung zu Merle in den letzten Jahren echt riesig weiterentwickelt hat.

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