Qualzuchten III

  • Beagle und Terrier plus Mops geht wirklich oft nach hinten los; Frenchie allerdings auch (wobei man sich da in Punkto Gesundheit auch noch verschlechtert) Wenn es auf einem Mopstreffen mal eine Prügelei gibt, wird die in der Regel von einem Frops angefangen.

    Was immer auch beim Altdeutschen Mops mal reingemixt wurde, es hat den Charakter nicht beeinträchtigt.

    Ich bin (entgegen dem eindeutigen Trend hier im Forum) absolut dafür, die Rasse Mops zu retten und der Weg geht meiner Meinung nach nur über den Altdeutschen

  • Vorneweg: Ich finde die Einkreuzung von Fremdrassen zwecks Erweiterung des Genpools generell eine gute Idee. Mit sorgfältig ausgesuchten Rassen und Individuen kann das der Vitalität durchaus gut tun, und ich wäre sehr dafür, wenn die Rassehundezucht dafür deutlich offener wäre.

    Kommt die Einschränkung: Das trifft auf Rassen zu die so weit gesund und in Ordnung sind. Aber eine Rasse, die gesundheitlich mehr oder weniger am Ende ist, dann durch solche Kreuzungen "retten" zu wollen, das sehe ich mehr als skeptisch. Denn es ist ja nicht so, als könnte man bei diesen Extremrassen dann auf harmonisch ergänzende Einkreuzungen zurückgreifen - die würden ja die Probleme nicht bessern. Also muss es was komplett "anderes" sein, und da wird es schnell so richtig doof. Ich habe schon solche Puggles gesehen, besonders einer ist mir in trauriger Erinnerung geblieben: Ein kleiner Rüde mit richtigen Schlappohren, der ziemlich jagdlich veranlagt war, gerne mal die Nase ins Gebüsch gesteckt hat, und sich dabei dann mehrfach die riesigen Glubschaugen verletzt hatte. Der konnte zwar wieder atmen, aber nicht richtig gucken. Und das, was er verhaltensmäßig wollte, gab der verbaute Körper eben nicht her. :no:

    Und genau das darf man nicht vergessen: Bei diesen Projekten wird "auf dem Weg" so viel Elend produziert, bis der Mensch dann endlich mit dem Ergebnis zufrieden ist... Deshalb finde ich persönlich, es gibt einen gewissen Punkt in der Rasseentwicklung bis zu dem solche Fremdeinkreuzunen absolut Sinn machen. Aber irgendwann kippt die Bilanz. Und über diesen Punkt ist der Mops schon lange drüber.

  • Siehst du... und da bin ich eben völlig anderer Meinung.

    Ich kenne eine ganze Reihe Möpse, und da sind die, die extreme Atemprobleme haben, in der Minderheit. Es gibt sie und das tut mir wirklich leid. Einigen konnte durch eine OP geholfen werden. Dass das nicht Sinn der Sache ist, ist mir klar. Aber sie haben dadurch Lebensqualität bekommen.

    Mir ist klar, dass hier erwartet wird, ein gesunder Hund muss 10 Kilometer am Rad traben können. Auch das sehe ich anders, denn der Mops wurde für einen völlig anderen Zweck gezüchtet. Eigentlich musste er nie was können außer lieb sein. Er ist das Urbild des Begleithundes der Damen bei Hofe.

    Dass es nicht sein kann, dass er mühsam nach Atem ringen muss, sehe ich natürlich auch so.

    Aber wie gesagt, sehr viele Möpse, die ich kenne, haben geringe bis sehr geringe Einschränkungen. Absolut "freiatmend"? Wahrscheinlich nur sehr wenige.

    Aber in der Dissidenz gibt man sich viel Mühe und der Fokus liegt auch nicht ausschließlich auf der Atmung.

    Bevor Möpse die Zuchtzulassung bekommen, wird auf Keilwirbel, PL, diverse Augenerkrankungen, PDE untersucht. das ist jetzt das, was mir spontan einfällt, evtl sind noch mehr Untersuchungen Pflicht.

    Also da will man nicht nur "süße Hunde" produzieren. man ist ernsthaft bemüht, eine wirklich tolle Rasse zu retten.

    Übrigens, meine Hedwig, die ehemals eine ziemliche Wuchtbrumme war, hat ja durch den Diabetes extrem abgespeckt und mittlerweile Idealgewicht.

    Sie hatte früher Atemgeräusche, wenn auch nicht sehr stark. das hat sich extrem verbessert.

    Das Gewicht spielt da also durchaus auch eine Rolle.

  • Wie kann ein Hund denn nur sehr geringe Einschränkungen haben, wenn er nicht "absolut" freiatmend ist? Also so ein bissel permanente Atemnot ist nicht so schlimm oder wie. ..?

    Ich fände es ja gut, wenn es tatsächlich so wäre, dass all die Mopsmixe bzw "Rückzüchtungen" keinerlei Einschränkungen hätten, aber bisher hat sich davon ja nichts bewahrheitet. Viel mehr ist eigentlich jedes Mal die Quintessenz, dass viele Rassefans die Beeinträchtigungen ihrer Hunde herunter spielen oder schlicht nicht mehr wahrnehmen.

  • Leider kann jeder sich selbst die Begriffe "geringe Problem" und "extreme Probleme" so zurechtbiegen, wie es eben gerade für die eigene Argumentation oder das eigene Gewissen passt. :kotz:

  • Mir ist klar, dass hier erwartet wird, ein gesunder Hund muss 10 Kilometer am Rad traben können.

    Muss nicht - wäre aber für das Lauftier Hund bestimmt ein guter Teil Lebensqualität, wenn das jedem Hund möglich wäre.

    Absolut "freiatmend"? Wahrscheinlich nur sehr wenige.

    Und da zucke ich innerlich schon zusammen. Natürlich muss nicht jeder Hund die gleichen (körperlichen und geistigen) Fähigkeiten mitbringen. Aber sorry, ATMEN - das sollte außerhalb jeder Diskussion stehen, ob das absolut ungehindert möglich sein muss!

  • Also... hier gab's doch das Video mit dem Molosser, wo analysiert wurde, wie das Gangbild ist - und das war vollkommen unnatürlich und schädlich - es ist ja nicht 'nur' die Nase... und die Augen... .

    Vom gesundheitlichen Aspekt sind die Hunde wohl einfach nicht erstrebenswert - und das wird auch keine Einkreuzung ändern - dann lieber ne ganz andere Rasse neu entwickeln, die wird aber wohl dann nicht brachyzephal sein können um gesund zu sein...

    "Ein bisschen krank gezüchtet" macht's ja nicht besser.

  • Von "Puggles" hab ich weitaus früher was gehört, als von "Retromöpsen" oder "Altdeutschen Möpsen".

    Ich dachte immer die wären einfach nur Designer ice, wie Labradoodle, Maltipoo und Co : Der und der is süß, klatschen wir mal zusammen, das Ergebnis is bestimmt Zucker und lässt sich teurer verkaufen weil es ja eine nagelneue selbst kreirte Rasse ist nerd-dog-face

    Zu dem Test am Rad : Mir würden 5 KM eigentlich auch schon reichen. Das is doch wohl weit genug um festzustellen ob der Hund das jetzt gesundheitlich kann oder nicht. Die Idealgangart für eine Hund am Rad oder beim joggen ist traben, und ein kleinerer Hund ist nicht so schnell unterwegs wie ein großer. Damit Zweifel ich in keinster Weise an dass kleinere Hunde nicht so lang mithalten könnten ( vollkommener Quatsch, man möge sich allein die ganzen Terrier anschauen), aber ich finde man sollte körperlich Abstriche machen. 10 km mit langen Beinen sind einfacher zu bewältigen als 10 km mit kurzen Beinen ( das beziehe ich nicht auf die Größe, sondern auf den Unterschied zwischen Niederläufern und Hochläufern - die sind körperlich völlig unterschiedlich ausgelegt. Oder würde jemand einem Dackel die selbe Strecke zumuten wollen wie einem DSH? - ich hoffe man versteht was ich meine).

    Ansonsten wären 10 KM für einen Mops bestimmt nix anderes als mein vor paar Seiten erwähntes : Gucken ob der Hund danach noch steht oder überhaupt noch lebt ist zu riskant.

    Ich bin der Ansicht auf 10 KM Rad wäre Vorbereitung nötig ( oder fängt jemand gleich mit 10 km joggen an wenn er beschließt fitter zu werden? Nein, tut niemand, aber für einen kleinen Hund mit kürzeren Beinen dauert das halt länger und ist körperlich anstrengender, bzw wird hier gefördert dass ein Mops oder ein Frenchie 10 km zügig joggt - würde die halbe Strecke nicht ausreichen? Das is doch bestimmt genug Belastungstest oder :???:).

    Ich meine ich kann es verstehen wenn man sagt : Der muss das Selbe packen können wie ein bspw Parson Russel Terrier.

    Aber ich frage mich : Wieviel Strecke wäre denn das Mindeste. Ein Test der für Mops, Frenchie, oder bspw Zwergspitze klappen würde? Man kann die doch körperlich nicht vergleichen, es sind selbst mit langer Nase keine Dauerläufer. Dem entsprechend sollte der Test doch etwas geschnitten werden ( und bei Kreislauf Problemen natürlich sofort der Test unterbrochen werden! Nicht dass wirklich jemand bspw 10 km mit einem Mops fahren will, und der Mops dann die letzten Meter am Geschirr hinterhergeschleift oder aufm Gepäckträger oder sonst wie aufm Rad mitgenommen wird, um am Ende zu sagen : Guck, atmet noch, is nur KO vor Anstrengung, aber er lebt noch ( da stellt sich mir die Frage auf : wie kontrolliert man beim Ausdauertest ob der Hund wirklich die ganzen km läuft und nicht oben mit fährt?). :lepra:

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