Qualzuchten III

  • Mir ist ein qualzuchtgegner mit so einem Hund lieber als jemand der keine Ahnung hat. Der qualzuchtgegner wird aufklären, gegen die zucht aussprechen und ehrlich die gesundheitlichen Baustellen ansprechen.

    So läuft es hier. Cati ist kupiert aus dem TS und ich halte gerne Vorträge über die Nachteile, die die Amputation für sie bedeutet.
    Goofy ist mir zugelaufen, hat für seine Rasse eher noch lange Beine und ich erwähne immer wieder gerne, daß er vermutlich im Alter Probleme mit den Gelenken haben wird, weil er seinem Rassestandard entspricht.

    Kleine Hunde müssen mehr Schritte machen pro zurückgelegter Strecke, als große. Es braucht theoretisch schnellen, aber energiesparenden Trab.

    Aber genau das sehe ich bei dieser Gangart nicht? Also energiesparenden Tab?
    Meine Hund traben alle viel und gerne, da werden die Beine nicht gestreckt in die Luft geworfen.
    Der Bewegungsablauf wirkt auf mich eher wie pure Energieverschwendung, da die Energie in die Aufwärtsbewegung verpufft, statt den Hund vorwärts zu bewegen.
    Was ich sehe, ist etwas was "elegant und niedlich" aussieht ohne wirklich Sinn zu machen. Riecht für mich nach gewünschtem Merkmal, das dem Hund eher schadet, sicher nicht nutzt.

    Mir fällt nur auf, daß diese Gangart irgendwie nur bei ganz kleinen, zierlichen Hunden auftritt, die für mich zu stark verzwergt sind. Mit Ausnahme vielleicht vom Windspiel. Wobei die hier auch selten robust und gesund wirken.

  • Kleine Hunde müssen mehr Schritte machen pro zurückgelegter Strecke, als große. Es braucht theoretisch schnellen, aber energiesparenden Trab.

    Aber genau das sehe ich bei dieser Gangart nicht? Also energiesparenden Tab?
    Meine Hund traben alle viel und gerne, da werden die Beine nicht gestreckt in die Luft geworfen.
    Der Bewegungsablauf wirkt auf mich eher wie pure Energieverschwendung, da die Energie in die Aufwärtsbewegung verpufft, statt den Hund vorwärts zu bewegen.
    Was ich sehe, ist etwas was "elegant und niedlich" aussieht ohne wirklich Sinn zu machen. Riecht für mich nach gewünschtem Merkmal, das dem Hund eher schadet, sicher nicht nutzt.

    Mir fällt nur auf, daß diese Gangart irgendwie nur bei ganz kleinen, zierlichen Hunden auftritt, die für mich zu stark verzwergt sind. Mit Ausnahme vielleicht vom Windspiel. Wobei die hier auch selten robust und gesund wirken.

    Hhhm ... aber Russells haben auch diese deutliche Vorderhandaktion im Trab (verschiedene Pferderassen, die mehr auf Trab ausgerichtet sind, ebenso).

    Und wenn die nicht ausdauernd sind (gerade in diesem Trab, Hund und Pferd), dann weiss ich es auch nicht mehr....


    Russels, ideal als Reitbegleithunde und meistens traben sie dabei nicht mal nebenher, sondern hin und zurück, rechts, links ... laufen an km mehr als das Pferd :ka:

    (Und Probleme auf den Knochen ... eher selten, sehr, sehr selten ... die meistens laufen solche Strecken bis ins hohe Alter ...)

  • pinky

    Zitat

    Dass ich ein Zuchtverbot wichtig fände,

    Ansich finde ich zb, dass so fast alle Körperformtypen, kleine und große Hunde, sämtliche Haartexturen in unterschiedlichen Längen bis zu einem gewissen Grad absolut ihre Berechtigung haben, außer nur der semmelblonde Pariahund ist quasi ein richtiger Hund.

    Mit dem großen ABER in Sachen Übertypisierung, Übertreibung.

    Nicht alles, aber doch viel davon wird eben auch in den Hundeshows dieser Welt erst erfunden und möglich gemacht.

    Solange völlig überzeichnete Hunde die sind, die prämiert werden und die Normalos rausfallen, wie soll man da züchterisch den gemäßigten Typ forcieren, wenn er niedriger platziert wird oder als mangelhaft ausscheidet?

    Es ist ja nicht so, dass die Käufer kommen und sagen: "Bauen Sie mir genau so einen Hund", sondern die Nachfrage auch aus dem Angebot kommt. Wieso soll ich nen Nasenmops nehmen, wenn das, was ein Mops ist, nur als nasenlos echt und einzig gilt?

    Etliche Rassen sehen ja schon seit ewig sehr karikaturhaft aus, noch vor einem Boom oder ohne überhaupt einen Boom.

    Da sind dann auch nicht Welpenhändler und Wohnzimmerzüchter am Abstieg der Rasse beteiligt oder schuld, die ist bereits als "Liebhaberrasse" in einem fragwürdigen Bereich angesiedelt und verbleibt dort im Status quo oder geht in die weitere Übertreibung, je nach dem, wer aktuell grad den Standard wie auslegt.

  • martina.s

    Was wehre den so schlimm daran wenn du dich mit deinen Züchterkolegen zusammensetzt und ihr erarbeitet Strategien wie ihr mit euren Hunden die Holländischen Richtlinien für Nasenlänge und Fittnis erfüllen könnt.

    Ich hatte vorhin geschrieben das ihr vileicht eure Rasse noch retten könnt.

    Du hattest das gelikt.

    Dan setzt euch auf den Hosenboden und tut was dafür.

    Wegschauen und verleugnen hilft euch da nicht weiter.

    Gerade weil ihr eure Rasse liebt solltet ihr hinschauen.

  • Einige ziehen sich den Schuh ja offensichtlich an und fühlen sich jetzt angegriffen :ka: ich wollte hier niemanden persönlich angreifen. Man muss dann aber wenn man schon diskutieren will auch Sachlich bleiben können

    Falls du mich meinst, ich fühle mich nicht angegriffen. Ich kann mich auch leider nicht hinter dem Schutzschild Tierschutz verstecken, da ist meiner nicht her.

    Ich komme nur mit deiner Aussage generell nicht klar, denn demnach machen es diejenigen, die wirklich eine Qualzucht aus dem Tierschutz holen, es im Prinzip auch nicht richtig.

    Aber ich habe verstanden, dass es nur deine Meinung ist und damit ist es jetzt auch ok.

    ah ich dachte du fühlt dich angegriffen weil du "ich" geschrieben hattest (wenn auch durchgestrichen)
    Aber ja genau so sehe ich es (halt auf auf "Qualzuchtgegner" bezogen)

  • Der folgende Text steht auf der Facebook Seite von "DOGnews":

  • FAZIT


    Es ist zu unterstellen, dass das begehrte „Kindchenschema“ alle Vorbehalte überlagert und das ausschlaggebende Kriterium ist, einen solchen Hund anzuschaffen. Eine realistische Wahrnehmung der, mit dieser Qualzucht einhergehenden, gesundheitlichen Probleme, wird ebenso ausgeblendet, wie die Tatsache, dass diese Hunde nur eingeschränkt mit anderen Vierbeinern interagieren können. Die Hunde werden augenscheinlich billig angeschafft aber die späteren Folgekosten werden in Kauf genommen. Das weist darauf hin, dass der Faktor „Versorgen“ eine wichtige Rolle spielt. Die Halter dieser Rassen müssen sich, aufgrund der Qualzucht, extrem um ihre Hunde „kümmern“. Im Umkehrschluss kann man sagen, diese Hunde „brauchen“ ihren Besitzer „mehr“. Der Wunsch „gebraucht zu werden“ dürfte bei der Haltung von Mops&CO große Bedeutung haben.

    Das ist auch mein Fazit, wobei ich gerne gedanklich noch einen Schritt weiter gehe. Denn Ziel ist in solchen Fällen nicht nur, den Status quo der "Versorgung", die Selbst-Definition über das "Gebraucht zu werden" (zum Teil auch: als Äquivalent zu besonders "geliebt zu werden") zu erhalten, sondern ggf. auch noch zu steigern (das geht weit über das normale "Kümmern/Versorgen/Liebesbedürfnis" hinaus ... man verkrankt etwas bzw. lässt andere das für sich verkranken, damit man sich kümmern kann ...).

    .... und mit welcher Begrifflichkeit ich solche "Wünsche" assoziiere, das darf ich hier gar nicht erst formulieren :mute:

  • Das ist aber iwie nicht wirklich überraschend oder? Sieht man hier in manche Beispielen doch auch... Der Hund sieht zwar aus wie eine Großbaustelle, hat aber natürlich überhaupt keine Einschränkungen.

    Interessant finde ich auch das hier:

    Aufgrund der fehlenden Rute und der übermäßigen Falten haben sie große Probleme mit Artgenossen zu kommunizieren. Ihnen fehlen wesentliche Ausdrucksmöglichkeiten in der caniden Kommunikation. Diese Tatsache taucht in den beiden Studien nicht auf, man kann aber davon ausgehen, dass dieser Umstand nur wenigen Hundehaltern, die diese Rassen führen, bewusst ist.

  • Witzig übrigens, ich wusste bis gerade eben nicht, dass das, was der braune Zwerrgpinscher im Video macht, wirklich Hackney Gait heißt (plus im Standard gefordert ist)

    https://nationalpurebreddogday.com/the-min-pin-an…-the-same-gait/

    Grundsätzlich hat man aber so ne hohe Vorderbeinaktion in mehreren Gängen (beim Pferd zb ja auch im Tölt) je schneller sie werden.

    Je mehr ich drüber nachdenke, umso eher denke ich, dass es mit Größe und Tempo zu tun hat.

    Der Kleinsthund ist bereits im Mitteltrab oder Renntrab, wo der größere Hund vielleicht noch im schnellen Schritt ist oder so ein bisschen im Jog (Man verzeihe mir diesen spezies- und sprachenübergreifenden Gangartenbeschreibungsmix).

    Wo der Großhund keinen "guten" Trab zeigt, sondern irgendwie mit den Pfoten nah am Boden dahin zockelt, weil Mensch ihm zu langsam ist, zeigt der Kleinhund womöglich bereits Rennttab/flying trot oder schon Canter, weil die Größe es nicht anders erlaubt.

    Den Großhund sieht man unter Umständen nie in so gesteigerten Gängen oder Gangartzwischenstufen, weil er das weniger braucht.

    So irgendwie.

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