Hund(e) und Baby - Plauderthread

  • "Ich könnte sowas nicht"
    Ist zu 99% immer die erste Reaktion.
    Ist vermutlich Abwehr, weil man sich unbewusst nicht mit der (schlimmen) Vorstellung beschäftigen mag, ein Kind wegzugeben.

    Ich nehme das auch niemandem krum -

    nur für mich ist dieser Satz immer mit dem Vorwurf verbunden "Warum kann ich das? Bin ich kalt? Habe ich zu wenig Herz?"

    Es ist quasi ähnlich wie das unbedacht "Na, sicher änderst du deine Meinung zum Kinderkriegen noch."

    oder "Willst du nicht langsam mal wieder arbeiten gehen?" daher gesagte ;)

  • Auch von mir meine vollste Bewunderung Manfred007 !

    Geht das Kind dann fix in die Ursprungsfamilie und ihr seid Pflegeeltern auf Zeit oder geht's dann wenn es älter wird in eine andere Pflegefamilie?

    Ich kenne das Konzept garnicht bei dem das Baby auch mit den leiblichen Eltern Kontakt hat.

  • "Ich könnte sowas nicht"
    Ist zu 99% immer die erste Reaktion.
    Ist vermutlich Abwehr, weil man sich unbewusst nicht mit der (schlimmen) Vorstellung beschäftigen mag, ein Kind wegzugeben.

    Ich nehme das auch niemandem krum -

    nur für mich ist dieser Satz immer mit dem Vorwurf verbunden "Warum kann ich das? Bin ich kalt? Habe ich zu wenig Herz?"

    So war es von mir absolut nicht gemeint - ganz im Gegenteil!

    Ich finde, man muss ein sehr großes Herz haben, um so viel Liebe geben zu können, obwohl man weiß, dass man das Kind wieder zu seinen Eltern zurückgeben muss.

  • Nein, es benötigt einfach ein hohes, sehr hohes Maß, an professionalität.

    Einerseits so viel Liebe zu geben und dabei trotzdem Abstand zu waren ist verdammt schwer. Das ist für viele (mich momentan eingeschlossen, vielleicht könnte ich mir das erarbeiten, wenn ich wöllte) nicht möglich. Daher auch meinen vollen Respekt!

    Hat für mich jeder, der mit Pflegekindern/Heimkindern etc arbeitet...

    LG Anna

  • "Ich könnte sowas nicht"
    Ist zu 99% immer die erste Reaktion.
    Ist vermutlich Abwehr, weil man sich unbewusst nicht mit der (schlimmen) Vorstellung beschäftigen mag, ein Kind wegzugeben.

    Ich nehme das auch niemandem krum -

    nur für mich ist dieser Satz immer mit dem Vorwurf verbunden "Warum kann ich das? Bin ich kalt? Habe ich zu wenig Herz?"

    Es ist quasi ähnlich wie das unbedacht "Na, sicher änderst du deine Meinung zum Kinderkriegen noch."

    oder "Willst du nicht langsam mal wieder arbeiten gehen?" daher gesagte ;)

    Ich hatte das in keinster Weise abwertend gemeint, ganz im Gegenteil. Auch unterstelle ich dir damit nicht, für diese Würmchen Liebe zu empfinden.

    PS

    So wie es Snaedis oberhalb dieses Beitrags formuliert hatte, passt das ganz gut.

  • Geht das Kind dann fix in die Ursprungsfamilie und ihr seid Pflegeeltern auf Zeit oder geht's dann wenn es älter wird in eine andere Pflegefamilie?

    Ich kenne das Konzept garnicht bei dem das Baby auch mit den leiblichen Eltern Kontakt hat.

    Die Ursprungsfamilie befindet sich derzeit in der "Überpfürung" - im Krankenhaus gab es mehrere Vorfälle die gezeigt haben, dass die Eltern (die beim Amt auch schon eine Vorgeschichte haben ...) im Moment nicht in der Lage sind ohne in Überforderung zu geraten, mit dem hohen Pflegeaufwand zurecht kommen.

    Jetzt wird Schritt für Schritt überprüft und angeleitet - zum Einen wrden die Eltern "gecoacht" - es wird geschaut welche Hilfen sie brauchen und es wird auch "gewartet" bis der Stöpsel einfach etwas robuster ist und die Gefährdung quasi geringer ist.

    Aber eine Rückführung ist geplant (und auch sehr realistisch) und daher ist es so wichtig, dass der Kontakt eng und regelmäßig bleibt - damit weiter Bindung aufgebaut wird/erhalten bleibt und das Baby keinen extremen Bindungsabbruch hat.

    Wir sind jetzt bereits bei unbegleiteten Umgängen (also ich gebe Baby ab und hole es in 5h wieder ab - und tatsächlich waren die ersten 2 male schwer - jetzt genieße ich auch die babyfreie Zeit)

    Demnächst werden die ausgeweitet auf 5x die Woche + dann in 3-4 Wochen die erste Übernachtung - und dann wird weiter geguckt.

    Es ist tatächlich eher unüblich, so häufig Umgänge zu haben.

    Der Fallmanager räumt ihnen alle Chancen und Hilfen ein, die sie kriegen können (obwohl die Eltern sich am Anfang absolut nicht kooperativ gezeigt haben) - der 600 Familienhelfer-Stunden bewilligt hat (üblich sind 200 Stunden pro Fall - Familienhelfer sind die Leute, die dann regelmäßig in der Häuslichkeit sind und unterstützen).
    Der Familienhelfer nimmt sich Zeit für 1x im Monat Hilfeplangespräche - üblich sind alle 6 Monate.
    Die Eltern wissen gar nicht was sie für ein Glück mit diesem super Fallmanager haben -

    Obwohl es unbesehen auch für jede Familie - egal wie überfordert oder krank (Suchtkrank, psychisch, ...) das Schlimmste ist, ihr Kind weggenommen zu bekommen.

    Von daher kann ich sehr gut akzeptieren dass sie dem Amt gegenüber keine "Dankbarkeit" verspüren ;)

  • "Ich könnte sowas nicht"
    Ist zu 99% immer die erste Reaktion.
    Ist vermutlich Abwehr, weil man sich unbewusst nicht mit der (schlimmen) Vorstellung beschäftigen mag, ein Kind wegzugeben.

    Ich nehme das auch niemandem krum -

    nur für mich ist dieser Satz immer mit dem Vorwurf verbunden "Warum kann ich das? Bin ich kalt? Habe ich zu wenig Herz?"

    Der erste Satz könnte auch von mir kommen, allerdings steht da uneingeschränkte Bewunderung für die Professionalität und Zielorientierung der anderen Person - in diesm Falle also dir - dahinter.

    Es ist absolut bewundernswert, dass du dich von deinen persönlichen Maßstäben und von der Gefahr eigener seelischer Verletzungen nicht daran hindern lässt, diesem Kind die bestmögliche Basis zu schaffen. Soviel psychische Stärke würde ich mir leider nicht zutrauen.

  • Und dass ihr einen Hund habt war da kein Problem, oder?


    Hier gibt's im Dorf eine Familie die Pflegekinder auf ihrem Hof aufnimmt um sie vor dem Heim zu bewahren. Bzw aufgenommen hat, die Kids waren im Alter meines Mannes und gingen mit ihm zur Schule. Manche gingen auch zurück in ihre Familien oder besuchten zumindest. Da hier alles so klein und dörflich ist kennt man natürlich auch die Probleme der Ursprungsfamilien und leider ging das am Ende nicht immer gut aus für die Kinder.

  • Unabhängig von deinem Fall, Manfred007 finde ich es grundsätzlich gut, wenn Kinder wieder in ihre Familien zurück kommen und hoffentlich alles dafür getan wird, dass es den Kindern dann auch dort so gut geht, wie es die Umstände ermöglichen. Auch wenn das vielleicht nicht für jeden die optimale Lebensart ist.

    Die Pflegekinder meiner Freundin (sie macht das ja beruflich mit zusätzlichen Mitarbeitern) sollten eigentlich auch wieder in die Familien zurück. Aber leider ist dort die Familie sehr unkooperativ. Die 3 Brüder wohnen inzwischen seit bestimmt 6 Jahren bei ihr und ich weiß gar nicht, ob da überhaupt noch Kontakt besteht. Der Säugling ist damals sofort vom Amt weggenommen worden in einer anderen Familie da akute Kindeswohlgefärdung vorlag. Das Kind ist inzwischen 2,5 Jahre alt. Läuft nicht, kann nicht sprechen und ist sehr eingeschränkt und auch vom Wachstum hinterher (so mein letzter Stand) und wirkt eher noch wie ein Baby. Die Mutter hat auch keinen Kontakt mehr gesucht.

    Inzwischen leben neben ihren eigenen 5 Kindern noch ich glaube 10 Pflegekinder bei meiner Freundin. Mit zwei Betreuern.

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