Die Vielfalt unserer Rassen - Standbilder und Exterieur

  • Ich finde es gerade EXTREM spannend.


    Danke für diesen hoch interessanten Austausch.



    Also, meine Theorie bzgl Selektion und Gebrauch ist, dass es sich evtl bewährt hat in der Jagd darauf, was und wie sie jagen.


    Also konkret: Fiannas Eltern wurden/werden ua. zur Wolfsjagd und alles an größerem wehrhaften Wild eingesetzt (Dachse, Füchse, Kojoten... keine Ahnung, was da so rumrennt), aber auch Kaninchen scheint ein Ding zu sein, so hobbymäßig zum Spaß.


    Ich nehme also an, die Auswahl der beteiligten Rassen zielt genau auf so einen Einsatzzweck ab: sau schnell, wendig (daher "lose" Ellenbogen und lange Lenden), kräftig, vorne stark (weil dieser Jagdeinsatz wohl auf Festhalten und gut rückwärts hüpfen beruht?).


    Alles, was nicht funktioniert, stirbt (entweder im Einsatz, oder halt hinterher an seinen Verletzungen, oder weil der Besitzer den Hund tötet). Und alles, was super gut funktioniert, lebt und pflanzt sich fort.


    So läuft das da seit Jahrhunderten (mindestens) und so formen sich diese Jagdgebrauchskreuzungen.


    Also gehe ich mal automatisch davon aus, dass an meinem Hund (der NICHT als untauglich aussortiert wurde und deshalb im Tierschutz gelandet ist) alles, was man sieht, sich irgendwie im Einsatz bewährt hat.


    Deshalb überlege ich spaßeshalber immer Mal wieder, welche Vorteile in diesem Einsatz eine so steile Front bringt.

    Nur Theorien: vielleicht können sich die Hunde, die so gebaut sind, besser vorwärts-rückwärts hüpfen, damit sie vom Wolf nicht gebissen werden? (was ich meine sieht man in den Videos) Fianna ist jedenfalls exzellent im rückwärtshüpfen, sie ist dabei schnell, sie springt rückwärts hoch und weit.

    Oder sie können, wenn sie sich Mal verbissen haben, besser abstemmen und festhalten?

    Also, dass sie einfach durch den Winkel "physikalisch" mehr Kraft in der Vorhand haben, als durch nur Muskeln?


    Hier sind Videos. Meistens sind es Tazi oder Taigan oder Mixe, keine reinen Barsois, aber man sieht, wie so ne Wolfsjagd zu Hund abläuft. Die Videos sind explizit, zeigen Jagdszenen und verletzte/sterbende Tiere, deshalb im Spoiler.




    Ich hab keine Ahnung ^^ Bin gespannt auf eure Gedanken!



    Was und wie jagt der Kritikos?

  • Märchen


  • Was und wie jagt der Kritikos?


    Ein Zitat von der Kretahund Seite.

    Zitat

    Auch in anderen Schriftstücken dieser Epoche wird der Kretische Hund als vielseitig verwendbarer Gebrauchshund beschrieben, der kräftig und mutig ist und für die Jagd auf Wildschwein, Wildziege und Hase genutzt wird. Er ist besonders schnell und hält leicht mit dem Pferd Schritt, wird daher als „parippos“ bezeichnet (παρ... = Vorsilbe neben, ίππος = Pferd). Sein großes Durchhaltevermögen bei der Jagd in felsigem und dornigem Gelände trägt ihm das Attribut „diaponos“ ein (διαπόνος = der die Ermüdung überwindet).


    Mittlerweile wird die Rasse nur noch zur Hasenjagd eingesetzt.

    Gerade die Jagd auf Ziegen / Schafe ist quasi eine Todsünde, da diese Tiere meistens in Herden frei leben und nicht hinter Zäunen gehalten werden (aus Kroatien weiß ich, dass mon extrem auf diese Tiere reagiert, während die Hasen (noch) egal sind).


    Von der Art zu jagen sind sie, in groben Zügen, den podencos Recht ähnlich.

    Also aufstöbern, hetzen, packen und töten.

    Aber das war's auch mit Ähnlichkeit. Der podenco ist deutlich selbstständiger, der Kritikoi ist Spur und Sichtlaut (da weiß ich nicht, ob es die podencos auch sind).


    Der Kritikoi Jagd, im Gegensatz zu fiannas Familie, in sehr unwegsamen Gelände (vor allem felsig, steil und viel gestrüpp). Die Hunde sollen sich bewegen können wie Bergziegen. Ich denke daher kommt eben auch der Unterschied zwischen fianna und mo, obwohl die von der Zuchtselektion her, relativ gleich sein sollten.


    Eben unterschiedliche Einsatzbereiche, unterschiedliche körperliche Anforderungen, trotz dem Darwin Prinzip der Zucht


    Bei dem FB Link, den ich eingestellt habe, sieht man die Hunde jagen.

    Und auf der Kretahund Seite ganz viele verschiedene Hunde bei den Ausstellungen der letzte Jahre.



    Man sieht im übrigen auch zwischen mo und seinem Bruder deutliche Unterschiede im Gebäude.

    Mo ist breiter, kräftiger gebaut

    Ich beschreibe seine Figur eigentlich immer Richtung klassischem Jagdhund.

    Während sein Bruder 3cm länger und höher ist (die Höhe kommt ausschließlich durch die Beine), er allgemein schmaler gebaut ist (das, was du bei fianna als 2d bezeichnet hast, trifft auf ihn nicht so extrem zu, aber er hat Tendenzen dazu) und er, wenn ich es richtig im Kopf habe, auch steiler, sowohl vorne, als auch hinten, ist.

    Ihn würde ich, eher Richtung Windhundfigur beschreiben


    Die Schwester ist deutlich kleiner, nicht viel größer als Siri, hat aber auch eher mos Figur.

  • Danke, hatte gar nicht unbedingt mit gerechnet, dass jemand was zu Nevio schreibt. Er steht etwas nach vorne gelehnt und angespannt (hatte andere Hunde erspäht, die sind für ihn noch super spannend).

    Ich denke, wenn man ihn korrekt stellt, fallen noch die ein oder anderen "Makel" weniger aus. Mir fällt der lange Hals auf, das ist aktuell gewollt und er entspricht ja auch insgesamt dem modernen Showtyp, ohne dabei zuuu krass zu sein. Insgesamt ein Hund mit Body, die Vorbrust könnte mehr sein. Er ist eben riesig und wirkt dadurch ein Stück uneleganter als er eigentlich gebaut ist. Da passt schon alles so zusammen, wie es nach Stardard soll.

    Und gerade für Weiß schöne große lange korrekt gesetzte Ohren. Die sind gern bei dem Schlag mini, dann sieht ein TClip oder Miami einfach nur blöd aus. Nevio kann das tragen.

  • Liebe Bonadea , ich danke dir ganz herzlich für deine Rückmeldung!

    Auffallend ist die extrem lange Lende. Ich würde auch den Karpus im Blick behalten, der sieht auf dem Foto zwar noch ok aus, aber viele Schäfis haben eine super weiche und lange Mittelhand mit Neigung zur Durchtrittigkeit.

    Ja, im Vergleich zu den anderen Hunden die kurz zuvor und danach eingestellt wurden, fällt die Länge sehr auf. In meinem Auge macht der Rücken einen leicht aufgezogenen Eindruck, bin mir da aber nicht sicher. Ich fand das jetzt echt lehrreich, deine Gedanken zu den unterschiedlichen Hunden.

    Man kann es auf dem Foto auch nicht erkennen, aber sie scheint die Vorderpfoten nach außen auszudrehen. Auch das sieht man bei Schäfis häufiger (könnte an zu wenig Brust liegen und losen Ellbogen, oder aber generell einfach eine Valgus-Stellung sein).

    Ja, die Vorderfüße stellt sie immer mal nach außen auch sonst. Kann ich das irgendwie verbessern? "Heilt" das von allein, wenn ggf. noch was an Masse drauf kommt mit der Zeit? Eigentlich waren wir ja in der Physio, leider wurden mir da keine Übungen für Zuhause gezeigt.


    Lyra ist zb son Hund, egal wo und wie und wann die stehen bleibt: sie steht immer perfekt. Sie ist aber eben auch wirklich hervorragend gebaut.

    Das ist mir sogar schon in deinem Pfotothread aufgefallen!

  • Ich finde die ganze Diskussion ja auch mega spannend und den Unterschied beim Galopper- und Trabertyp auch irgendwie logisch.

    Aber kann mir Dummi jemand erklären, warum Terrier auch eher sehr steil (zumindest vorne) sind, mit wenig Brust und teils langem Hals? Demnach müssten sie ja auch eher der Galoppertyp sein, der Rest des Körpers passt aber wiederum nicht dazu. Oder habe ich gerade ein Knoten im Kopf? Bitte löst ihn xD

  • Kann man aus diesen Bildern etwas bewerten 😊?



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