Wenn's stressig wird - wie behaltet ihr euch die Freude am Hund?

  • Ich finde das normal, dass es im Leben Phasen gibt, wo es unrund läuft. Da ist man nicht so belastbar, gestresst, genervt, ja und manchmal bekommen das dann leider auch die Hunde ab (oder die Kinder :hust:). Sprich, ich bin nicht so geduldig wie sonst. Kommt vor, aber kurze Zeit später gehts dann auch wieder.


    Spazieren gehen hasse ich ja wirklich, keinen Meter würde ich allein gehen. Aber mit den Hunden ist es toll.


    Und auch wenn ich manchmal keine Lust habe und nach dem Spaziergang noch zig Termine anstehen, tut mir das unheimlich gut. Wenn ich dann los gelaufen bin und unsere schöne Gegend genieße und meinen Gedanken nachhängen kann, das pustet mir den Kopf frei und gibt mir Kraft.


    Ansonsten habe ich noch meine Eltern, die die Hunde auch ab und zu mal nehmen, auch über Nacht, das hilft dann auch. Und dann ist das Haus so leer und alles fühlt sich ganz komisch an.


    Das wir den Vierbeinern mal so verfallen, wer hätte das gedacht. :lol:


    Ich drück Dich mal und schicke eine Extraportion Kraft. :bussi:

  • Mit Max war es anfangs eine längere Zeit ziemlich... durchwachsen. Er hat es uns und auch sich selbst nicht eben leicht gemacht.

    Hab auch die ein oder anderen Tränen vergoßen und war manchmal ziemlich frustriert.

    Was es immer wieder leichter gemacht hat, war seine guten Seiten bewußt zu sehen. Wir haben dann viel gekuschelt, getrickst, gespielt. Hab mir auch jedesmal bewußt gemacht, wenn er sich toll verhalten hat, und sind so über die schlimmen Phasen gekommen. Und wenn es wiedermal kurz schlimmer war, hab ich versucht es so gelassen wie möglich zu nehmen. Bis wir letztendlich an einem Punkt waren, an dem ich uns ein Team nennen konnte, und er über das Gröbste hinaus war.


    Bei Problemen die von außen auf uns einwirken, versuche ich es so gut es geht zu meistern, und mich sonst nicht so sehr darüber aufzuregen. Ich kann die anderen Menschen nicht ändern, nur versuchen, selbst so gut es geht durchs Leben zu gehen, möglichst ohne andere zu stören.

    Gelassenheit zu finden, wenn man nicht so der Typ Mensch dafür ist von Natur aus, ist nicht einfach. Aber möglich (zumindest manchmal :pfeif:).


    Ohne meine Jungs wäre mein Leben nicht vollständig! Undenkbar, wenn sie nicht mehr da wären...

  • Eine Auszeit mit den Hunden geht das?


    Ich hatte lange keinen Spaß an meinem Welpen, was auch viel mit anderen Hundebesitzern zu tun hatte und die blöden Situationen in die sie uns beide immer wieder bringen.


    Jedenfalls War es lange schwierig für mich. Bis ich irgendwann erstmal Urlaub bei Freunden mit ihr gemacht habe. Und dann zwei Schritte zurück, mehr Spaß und Spiele und mehr Gelassenheit im Umgang mit den verrückten Menschen.

  • Also wenn ich eh schon vom Alltag genervt und gestresst bin, dann halte ich die Runden "vor Ort" sehr kurz und fahre dann nachmittags weit raus, wo ich keinen bekloppten Radfahrern und Joggern begegnen muss, wo ich weit gucken kann, dass ich jedem großräumig ausweichen kann, wo ich also einfach den Hund aus dem Auto lasse und loslaufen kann und es kaum eine Möglichkeit gibt, dass mich irgendwas oder -wer dann auch noch beim Gassi gehen nervt. Dazu nehm ich dann gern noch nen Ball mit, und dann wird mit Wuffi ganz furchtbar unpädagogisch und nicht DF-konform einfach mal sinnlos Bällchen geworfen und wir haben einfach unseren Spaß.


    Zugegebenermaßen ist der Hund hier auch immer eine gute Ausrede, wenn jeder irgendwas von mir will ... Ich würde ja echt gern sofort und überhaupt, aber der Hund muss ja leider raus... Ja ne, da kann ich jetzt echt nichts machen, aber frag doch in 2,3 Stunden noch mal... :pfeif:

  • Am Stadtrand mit großer Hundedichte und Vollidioten überall habe ich schon Tiefpunkte erlebt von denen ich ohne Hund nie gewusst hätte, dass es sowas überhaupt geben kann. Sich dreimal am Tag damit rumzuschlagen hat mir mehr Stress beschert als Freude und mir meinen eigentlich so tollen Hund madig gemacht.


    Meine Lösung ist wirklich rauszufahren wo man niemanden trifft und nur noch für kurze Löserunden hier durch die Gegend zu laufen und auch das reicht schon oft genug um die Nase voll zu haben für den Tag, nur 20 Minuten durchs Wohngebiet....:verzweifelt: also nur noch Wald, so abgelegen wie möglich. Mit dem Auto oder so wie ich jetzt Fahrrad aufgerüstet und ab tief in den Wald, dort Gassi und zurück. Das hat mein Stresslevel deutlich reduziert und mir die Freude am Hund und den Spaziergängen wieder gegeben!


    Oft denke ich ich müsste ländlicher wohnen aber dann lese ich von einigen hier aufm Dorf mit den freilaufenden Hofhunden die alle terrorisieren und wo sich keiner kümmert usw. Es ist wohl nirgends besser :tropf:

    Ich fühle so mit dir. Flucht vor Deppen-HuHa kenne ich ebenso wie diese Landfluchtgedanken.

  • DerFrechdax


    1. Pause vom Forum (1. zeitdieb, 2. dreht sich alles um Hunde)


    2. Vorkochen (erleichtert das Leben ungemein)


    3. lieber rausfahren und kürzer Gassi, dafür aber Seele baumeln lassen können, weil absolute Ruhe.


    4. wenn gar nix geht: Gruppenkuscheln mit den Hunden, gemeinsam Siesta halten, ein Tag ohne irgendwas macht nix.


    5. such dir ein Hobby ohne alles - ohne Familie, ohne Hunde. Nur für dich. Und Trag es dir fest in den Terminplan ein. Montag 17:00 zb, da lässt du dann alles stehen und liegen und machst Xy.

    Du solltest dir wichtig genug sein, dass du dir für diese Termine frei nimmst.


    6. nicht alles perfekt machen wollen. Gönn dir die Freiheit zum Nichtperfekt sein.


    :bussi:

  • Ich hatte lange keinen Spaß an meinem Welpen, was auch viel mit anderen Hundebesitzern zu tun hatte und die blöden Situationen in die sie uns beide immer wieder bringen.

    Hallo @Gummibaum und andere,


    was machen denn die Menschen, was euch so stört?

    Ich war mal wieder 2 Stunden in unserem wunderschönen Wald, habe in der Zeit 1 Mensch mit 1 Hund getroffen, schnell mit ihm geklärt, dass dieser Rüde keine anderen Rüden mag und wie wir uns am besten aus dem Weg gehen.

    Total erholsam, solche Spaziergänge!

    Und ich weiß nicht, was ihr mit anderen HH habt, mich hat genau 1x einer genervt.


    DerFrechdax

    Auch ich wünsche dir neuen mut und dass sich die Lage bessert!

  • Hey nochmal, ganz kurz, mein Bett ruft :smile:


    Ich weiß jetzt nicht, was du für Mengen täglich für die Hunde brauchst.

    Aber vielleicht wäre es eine Lösung 1 Mal in der Woche zu kochen und Portionsweise einfrieren.

    Brauchst riesen Töpfe und große Gefriertruhe? Wäre das machbar? Würde ne Menge Zeit unter der Woche sparen.


    Die Kocherei jeden Tag ist aber auch ein riesen Faktor..... vorbereite und einkochen /frieren geht nicht?`

    hab ich mir auch schon überlegt. Leider ist der eine Gefrierschrank immer voller Rohfleisch für die Hunde, und der andere voller Essen für uns... die Große frisst am Tag einen ganzen Suppentopf voll Gemüse- Fleisch- Eintopf. Einfrieren schaut schlecht aus. Vorkochen für 2 Tage und dann in den Kühlschrank ginge schon eher :denker:


    Vielen vielen Dank, ihr bringt so viel positive Energie hier rein, das tut mir gerade so gut! Auch, wenn ich nicht jedem einzeln antworte, eure Antworten und Vorschläge bauen mich echt auf.


    Landfluchtgedanken, das triffts ganz gut :D

    Ich leb ja am Kaff, aber durch ein Neubaugebiet ist die nervige Hunde/ uninformierte HH- Dichte hier sehr gestiegen, und die Gassimöglichkeiten sind für so viele Hunde (Eigenheim, Kinder, Hund - der deutsche Traum, sozusagen) einfach eher nicht vorhanden. Man trifft dadurch regelmäßig Leute, oft immer die gleichen, die man eher nicht so oft treffen mag (umgekehrt die, die man mag, sieht man dafür mal wieder wochenlang nicht... ). Vielleicht bin ich auch ein bißchen dünnhäutig und müsste da großzügiger werden und Begegnungen einfach abhaken.

    6. nicht alles perfekt machen wollen. Gönn dir die Freiheit zum Nichtperfekt sein.


    :bussi:

    Woher weißt du das? :ugly: Danke dafür. Das ist wirklich schwierig für mich, weil ich so heere Prinzipien habe und alles so machen will, dass es 100% passt. Da kommt man schnell an seine Grenzen.

    Die anderen Punkte nehme ich mir genauso zu Herzen. =) Danke

  • Bei mir ging es vor nicht allzu langer Zeit auch drunter und drüber. Es war wirklich nicht mehr schön, kein "unrund laufen" sondern eher ne Vollkatastrophe auf allen Ebenen. Ich bin absolut auf dem Zahnfleisch gekrochen und die Zeit mit den Hunden war auch nur noch Bedürfnisbefriedigung für sie.
    Mir hat es geholfen mir relativ kurzfristig für 10 Tage Urlaub zu nehmen, die ersten paar Tage bin ich zu meinen Eltern gefahren, danach habe ich die Hunde dort gelassen und habe einen Kumpel besucht der sich extra für mich freigenommen hatte. Diese Kombi war für mich absolut gold wert.
    Einfach mal raus aus dem Stress, sich mit lieben Menschen umgeben und mal was ganz anderes machen als das was man im Alltag so macht.

  • Ich kenne solche Zeiten auch, mehr als ausreichend. Und zwar nicht (nur), dass der Alltag stressig war und von daher die Nerven einfach nicht die besten. Sondern tatsächlich auch, dass es der Krümel war der diesen Stresspegel enorm erhöht hat: Sorgen um seine Gesundheit, ständig draußen aufpassen müssen dass er nicht austickt, versuchen seine Anspannung dort nicht an mich ranzulassen um ihm weiter eine Stütze sein zu können, und weil das alles nicht reicht die permanenten Stressmomente durch andere Hundehalter. Kommt echt gut, wenn gerade in solchen Zeiten noch ständig fremde Hunde unkontrolliert in einen reinkrachen, und man oben drauf dann auch noch von deren Haltern angefeindet wird weshalb der eigene Hund denn so "böse" ist... Jep, das kann einem schon die Freude gewaltig nehmen. Und weil das ja nicht reicht auch noch die Einschränkungen, wo man überall mit so einem psychisch empfindlichen Pflänzchen nicht hingehen kann, das lässt den Freundeskreis dann auch noch drastisch schrumpfen.


    Was mir zumindest in diesen Zeiten geholfen hat: Gucken, was gut klappt, und das bewusst oft machen. In unserem Fall war das zum Beispiel tricksen daheim bzw. Training auf dem Hundeplatz. Da konnte ich meinen kleinen Katastrophenvogel aus ganzem Herzen toll finden, und genau das hat uns beiden gut getan. Dann Nischen finden, wo Entspannung möglich ist, und das auch regelmäßig aufsuchen, selbst wenn es etwas Aufwand ist. Und last but not least, Tagebuch führen. So sieht man die manchmal winzig kleinen Fortschritte, die sonst in all dem Chaos verloren gehen würden, und der Mist relativiert sich.

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