Neuer Job, Umzug und allein bleiben

  • Hallo zusammen,


    sorry, das wird jetzt lang.


    mein Großspitz ist jetzt 6 Monate und begleitet mich derzeit zur Arbeit. Nun hat sich für mich eine großartige Job-Option in meiner Heimatstadt aufgetan. Ich wohne und arbeite ja derzeit in der Münchener Innenstadt, verbunden mit allen Vor- und Nachteilen. Ich kann Franz mit zur Arbeit nehmen (generell fast überall mit hin, Hunde sind hier fast überall willkommen), wir haben eine tolle Infrastruktur und Öffentliche Verkehrsmittel sind überhaupt gar kein Problem (Auto auch nicht).


    Nun habe ich, wie gesagt, ein unglaublich gutes Jobangebot bekommen. Es ist in meiner Heimat (300km weit entfernt), meine komplette Familie wohnt dort, meine besten Freundinnen auch, und ich pendel zur Zeit ca. 1 Mal pro Monat, was für Hund und mich mit ordentlich Stress verbunden ist. Die Gegend ist sehr ländlich, viele Wälder, Seen, Wanderrouten, Felder usw. Ich denke, dass es ihm dort generell besser gehen wird als in der Stadt. Auf dem Grundstück meiner Eltern haben wir auch fast 3ha eingezäuntes Gelände wo er nach Herzenslaune rumrennen, schnüffeln und toben kann. Jetzt das große ABER: Ich könnte ihn nicht mehr mit zur Arbeit nehmen. Ich hätte Gleitzeit und dürfte auch 2h Mittagspause machen oder auch mal halbtags Homeoffice. Aber er wäre dennoch meistens 2x4h (oder 5h+3h) allein zu Hause. Wohnung findet sich fußläufig (10min) zur Firma (hab schon geschaut).


    Wir hätten jetzt noch 4 Monate Zeit das allein bleiben kleinschrittig aufzubauen, wovon ich 2 Monate komplett frei habe und mich darauf konzentrieren könnte. Ich weiß, es gibt nie eine Garantie, dass ein Hund gut alleine bleiben kann. Er konnte es bereits recht gut, bevor er in die Pubertät kam (seitdem bellt er immer, wenn er merkt, dass ich die Wohnung verlasse. Wenn er allein im Wohnzimmer ist (Türen geschlossen) und ich in Küche oder Schlafzimmer, ist ihm das völlig egal.), gerade ist es schwierig.


    Ich hätte natürlich noch einen Plan B (Eltern mit eigenem Hund, die beiden kennen und vertragen sich, meine Eltern würden das auch machen, arbeiten beide von zu Hause aus, bringen/holen wäre 1-1,5h bei 2x hin und zurück) und C (HuTa), aber am liebsten wäre es mir, wenn er es schafft 2x täglich entspannt allein zu bleiben, weil ich glaube, dass das hin- und herreichen zu noch mehr Stress führen würde. Zu dem Zeitpunkt, wenn das losgehen würde, wäre er 10/11 Monate alt. Damit verbunden ist natürlich der Wohnort-Wechsel, der zusätzlich Stress verursacht.


    Wie würdet ihr das aufbauen (ob er es nun lernt oder nicht sehen wir dann, ich möchte es zumindest versuchen)? Wie gesagt, wir haben jetzt noch 4 Monate Zeit. Wie viel/oft sollte ich in welchen Abständen üben? Worauf sollte ich achten?


    Ich weiß, niemand kann mir die Entscheidung abnehmen. Ich denke halt, dass die Lebensqualität, die er dort haben würde so viel besser ist, dass es das reine "er muss tagsüber nicht allein sein" übersteigt. Weil im Büro hat er realistisch betrachtet eh nicht viel von mir. Liegt da und pennt.


    Ich brauche ein bisschen Input.


    Danke euch!

  • Ich habe jetzt echt ne Weile gegrübelt, ob ich was schreiben soll und es wird Dir wahrscheinlich nicht gefallen, aber ich finde es nicht richtig, einen so jungen Hund täglich 8 Stunden allein zu lassen.


    Dann kommen noch Deine anderen Termine dazu und schlafen musst Du auch, da bleibt dann irgendwie auch nicht so richtig viel Zeit übrig, oder?


    Also wenn es der Job sein muss, dann würde ich zu einer Betreuung raten. Eine gute HuTa oder die Eltern (auch wenn das auch nochmal echt viel Fahrerei ist).


    Aber dauerhaft finde ich es nicht zumutbar für einen Hund. Tut mir leid.

  • Danke für deine Antwort :bussi: Ich möchte ja keine Leute, die mir sagen was ich hören will, sondern ich will Meinungen und Erfahrungen, weil ich in erster Linie möchte, dass es meinem Franz gut geht. Sonst könnte ich es auch einfach machen, wenn ich es für richtig halte. Aber ich mache mir ja eben die Gedanken, weil ich nur das Beste für meinen plüschigen Freund will.

  • Ich schließe mich Oliv2016 an, dass das für einen einzelnen jungen Hund zu viel ist. Auch bei einem erwachsenen Hund finde ich es grenzwertig.


    Mein Arbeitsmodell sieht ähnlich aus: Ich arbeite vormittags und nachmittags jeweils 4 Stunden und komme mittags heim. Fahrtzeit einfach ca. 10 Minuten.


    Aber: Ich habe drei Hunde, sie sind also quasi nie ganz alleine.


    Ich habe die Arbeit angefangen, als meine große Hündin 5 war. Sie hatte mit dem Alleinebleiben nie Probleme, aber so ab 3 Tagen nacheinander habe ich immer gemerkt, dass es ihr zu viel wurde. Also habe ich sie mittwochs immer zu meinen Eltern gebracht.

    Meine Zweithündin hat lange gebraucht, bis sie zusammen mit der Ersthündin alleine bleiben konnte; seitdem sie es kann, bleiben die beiden aber problemlos zusammen alleine und die Ersthündin braucht auch den Mittwoch bei meinen Eltern nicht mehr.

    Die Dritthündin ist jetzt 4,5 Monate und bleibt vormittags mit den beiden Großen alleine, nachmittags ist sie bei meinen Eltern.


    Spricht etwas dagegen, den Hund halbtags betreuen zu lassen? Das fände ich dem Hund gegenüber fairer. Sofern man nicht zig unterschiedliche Betreuer hat, kommen die meisten Hunde gut damit klar und empfinden es nicht als hin- und herreichen.


    Generell würde ich es - unabhängig von der endgültigen Entscheidung - folgendermaßen aufbauen: In der freien Zeit bis zum Jobantritt kannst du schon mal den Tagesrhythmus einüben, der später normal ist. Also früh aufstehen, fertigmachen, spazierengehen, füttern... - wie du es halt später machen willst. Und dann eben Ruhezeit/Alleinebleiben, bis du mittags wieder "heimkommst".


    Ich habe den Vormittag so mit meiner Kleinen aufgebaut. In der ersten Woche war ich noch da, aber nicht für sie verfügbar, ich habe sie tw. auch schon innerhalb der Wohnung alleine gelassen und habe die Wohnung öfters kurz verlassen. Ab der zweiten Woche bin ich jeden Vormittag irgendwohin gefahren und in der dritten Woche habe ich die Alleinbleibzeit auf ca. 3 - 3,5 h ausgebaut. Mittags gab's immer einen Spaziergang und nachmittags wieder Ruhe - auch wenn sie wie gesagt den Nachmittag über betreut wird.


    Ich würde so üben, aber eben trotzdem eine Teilzeitbetreuung in Betracht ziehen. Am besten ist es, flexibel zu planen und es vom Hund abhängig zu machen.

  • Hm, ich würde es wohl einfach machen.


    Du hast noch vier Monate Zeit und dann schaust du halt :)


    In der Mittagspause kannst du doch nach ihm schauen oder ?

  • Ich habe deinen Thread

    Endlich bereit für den großen Traum vom Hund

    Zitat

    Aber jetzt ist es endlich soweit: Ich bin derzeit alleinstehend, habe einen stabilen (nicht reise-intensiven) Job seit 3 Jahren und kann den Hund auch mit ins Büro nehmen (habe ich bereits abgeklärt). Ich habe auch mit dem Vermieter meiner 60m2 gesprochen, der mir die Hundehaltung gestattet, in 5 Minuten bin ich zu Fuß am Fluss/in den Grünanlagen, die jede Menge Auslauf bieten. Ich habe Freunde, die selbst Hunde haben, die mir ihre Unterstützung jederzeit zugesichert haben und auch Arbeitskollegen, die sich fast schon aufdrängen den kleinen Schatz hin und wieder zu hüten (und die das auch schon für andere Kollegen/Freunde regelmäßig machen). Zusätzlich habe ich hier im Umkreis von ein paar hundert Metern einige professionelle Hundesitter. Für längere Flug-Reisen würden meine Eltern den Hund auch nehmen, wobei das in den nächsten 2 Jahren nicht geplant ist.

    mitgelesen und mich sehr gefreut, dass du deinen Traum verwirklichen konntest.

    Und jetzt, ein halbes Jahr später, ist ein besserer Job wichtiger als dein Traum vom Hund?

    Dein Hund soll jetzt, wegen deines neuen Jobs, deinen ganzen Arbeitstag allein zuhause sitzen, 8 Stunden? (mal kurz mittags besucht, und dann wieder allein)

    Ob das dein "kleiner Schatz" verträgt, da kenne ich mich nicht aus.


    Ja ich weiß, Lebenspläne können sich ändern, aber im Moment bin ich gerade schon ziemlich irritiert, nett ausgedrückt.

    Entschuldigung, ich musste das loswerden.


    Jetzt halte ich mich still und lese nur noch mit.

  • Das mit der Teilzeit-Betreuung finde ich eine super Idee, da hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Also dass er dann evtl nur 4h alleine ist und nachmittags kommt jemand. Da werde ich mich mal gezielt informieren!


    @blubbb ja, ich könnte mit ihm mittags eine große Runde von 1h drehen, spielen, kuscheln oder einfach nur zusammen sein.


    Ich würde um 7 Uhr anfangen, 11 Uhr bis 13 Uhr mittagspause machen und wäre spätestens um 17.15 zu Hause. Da ist dann noch viel Zeit für ihn und ehrlich gesagt mehr als jetzt, wo ich teilweise bis 19.30 im Büro sitze, auch wenn er da "dabei" ist.


    Ahja, der potenzielle neue Chef meinte auch es wäre ihm egal wie ich meine Stunden aufteile, ich kann auch 2x ne Stunde Pause machen. Also die erste Pause von 10-11 Und dann nochmal von 14-15 Uhr zB. Das lasse ich mir natürlich schriftlich geben.


  • Nein nein, bitte sag deine Meinung.

    Mir geht es weniger um den Job, der ist eigentlich ziemlich langweilig. Es geht mir eher darum, dass ich wieder "nach Hause" kann, raus aus der Großstadt, zurück zu meiner Familie und ihm auf dem Land auch mehr bieten kann als in der Großstadt. Dafür müssten wir eben den Preis zahlen, dass er nicht mit ins Büro kann. Und ich sage ja auch dass ich Plan B und C habe :???: er müsste also nicht zwangsläufig allein sein und ich bin bereit für sein Bestes Zeit und Geld zu investieren. Der "kurze" Besuch sind 1,5h. Also eine komplette große Gassirunde und mehr Zeit, als ich momentan mit ihm mittags verbringe.


    Ich weiß ja nicht wie sich viele hier "Hund im Büro" vorstellen, aber wir verbringen da keine Aktiv-Zeit miteinander. :skeptisch2: Meistens besteht es aus Ermahnungen nicht an den Mülleimer zu gehen oder nicht zu bellen, den Rest der Zeit schläft er.

  • Und jetzt, ein halbes Jahr später, ist ein besserer Job wichtiger als dein Traum vom Hund?

    Dein Hund soll jetzt, wegen deines neuen Jobs, deinen ganzen Arbeitstag allein zuhause sitzen, 8 Stunden? (mal kurz mittags besucht, und dann wieder allein)

    Ob das dein "kleiner Schatz" verträgt, da kenne ich mich nicht aus.


    Ja ich weiß, Lebenspläne können sich ändern, aber im Moment bin ich gerade schon ziemlich irritiert, nett ausgedrückt.

    Entschuldigung, ich musste das loswerden.

    Hui, ich bekomme zwar nicht sooo viel von dir mit, aber so bissig bist du doch sonst nicht... Grade das markierte finde ich recht hart ausgedrückt. :verzweifelt:


    8 Stunden finde ich prinzipiell für jeden Hund, egal wie alt, zu viel. Der Hund kann es sich nicht aussuchen, aber wenn würde er sich vermutlich für eine andere Alternative entscheiden. Ich muss bei sowas immer daran denken, das Hunde komplett auf uns angewiesen sind und das ihnen sowieso schon nur so wenig Zeit auf der Welt bleibt... da würde ich einfach nicht wollen, dass mein Hund auch noch so viel seiner Zeit ganz allein verbringen muss.

    Ich würde ebenfalls zu einer netten, stundenweisen Betreuung oder eben gleich einer Hundetagesstätte raten. Davon ab ist es natürlich nie verkehrt, dass allein bleiben zu üben :)

    & Glückwunsch zum neuen Job! Die Heimat klingt von der Beschreibung her ja Traumhaft, ich bin mir sicher, dass es deinem Hund dort auch sehr gut gefallen wird. :dafuer:

  • Also ich würde es so lösen:


    Morgens bleibt er 4 Stunden allein. Dann kommst Du heim, drehst eine richtig schöne große Runde mit ihm, auf der Ihr auch ein bisschen was übt, Leckerchen sucht usw. Das er auch ein bisschen was für den Kopf hat.


    Und dann bringst Du ihn zu jemanden, der ihn betreut, bis Du ihn wieder abholst. Vielleicht eine nette Privatperson, Rentner, die da Lust drauf haben? Wenn Deine Eltern auch Hundebesitzer sind, könnten die ja schon mal die Fühler ausstrecken, ob es da jemanden gäbe. Da muss er ja auch nicht groß bespaßt werden, aber einfach im Garten rumhängen, Ansprache und Schmuseeinheiten haben und eben nicht allein sein.


    Wenn sich niemand findet, dann eben eine HuTa, gibt ja auch sehr familiäre, wo nicht 37 Hunde rumhüpfen.


    Dann übernimmst Du wieder.


    Evtl. kannst Du dem Chef ja noch einen festen Tag homeoffice abringen?


    So würde ich das wohl angehen.


    Noch eine kurze Anmerkung: Er ist mit 11 Monaten mitten in der Pubertät, das ist ja nun keine einfache Zeit, da muss es erziehungstechnisch mit der Betreuung und Dir gut harmonieren. Nur noch als Hinweis.

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