Hinterherlaufen unterbinden?
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Gast100378 -
9. Juli 2019 um 09:12
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Mit meinem Auslandshund bin ich die ersten Monate immer die selbe langweilige kurze Runde gelaufen. 4 Mal am Tag. Anfangs stand er total unter Strom und wollte wirklich auf Alles und Jeden los gehen. Mit der Zeit konnte ich deutlich merken, dass die Aufregung weniger wurde. Er lernte diese Umgebung kennen und wußte, dort passiert ihm nichts negatives. Dadurch ergab sich dann auch mit der Zeit die Möglichkeit an der Aggression zu arbeiten und er lernte, dass auch diese Dinge (Menschen, Hunde, Autos und Fahrräder) keine Gefahr für ihn bedeuten.
Das machen wir seit einiger Zeit schon - immer die gewohnte Strecke. Am besten funktionierts wirklich in unserer Sackgasse - da weiß er, dass er der einzige Hund ist, und mittlerweile kann er auch schon die Menschen etwas ignorieren. Die die er kennt sind überhaupt kein Problem für ihn - wenn er merkt wir gehen auf die Menschen zu und begrüßen sie, bellt er nicht. Wenn einer zu nah hinter mir geht, mir schnell entgegen kommt oder ihn - noch schlimmer - aus heiterem Himmel einfach so anspricht...ist es vorbei...da bellt er, aber nicht bei jedem. Ich konnte aber noch nicht feststellen an was es liegt. Fahrradfahrer sind nur am Gehsteig ein Problem - wenn wir am Gehsteig gehen und es fährt an uns vorbei kann es sein, dass er sie verbellt. Wenn wir am Fluss entlang spazieren und sie fahren an uns vorbei sind sie ihm eher egal. Hängt auch ziemlich von MEINER Tagesverfassung ab muss ich gestehen - es gibt Tage, da geh ich mit ihm raus und hab von anfang an ein mulmiges Gefühl, ich bin unsicher, schau mich mehr um...und da reagiert er dann heftiger - das einfach so abzustellen, ist aber für mich in den Moment auch nicht so einfach.
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Ich weiß, es klingt hart - ich hatte viele Tierschutzhunde, daher spreche ich aus Erfahrung: Häng dich nicht ins arme, arme Schicksal, des armen, armen Tierschutzhundes und was er nicht alles erlebt hat. Das füttert nur maximal irgendwelche Gefühle in dir, aber das hilft dem Hund kein Stück. Gib ihm eine klare, faire aber auch sehr eindeutige "falsch" und "richtig" Vorgabe, damit hast du ihm am allermeisten geholfen. Denn wenn deine Vermutung zutreffen sollte (also nicht die von der Verlustangst, so liest es sich kein Stück, es klingt wie Kontrolletti), dass er darunter leidet, keine feste Familie (gehabt) zu haben - dann sind feste Strukturen genau das, wonach er sich sehnt. Den Hund interessiert nicht, was war, sondern dass was wird. Und dass es ihm gut tut und sein Überleben sichert.
Das versuche ich wirklich zu tun
Allerdings verklickere ich ihm manche Dinge einfach nicht richtig - glaub ich. Was sind Konsequenzen, die ihm zeigen, dass er manches falsch macht? Im Moment ist es bei mir - auch wenn es sich jetzt wirklich dämlich anhören mag - er bekommt kein Leckerli
.Draußen habe ich es mit Blocken an der Leine versucht, wenn er wieder gezogen hat wie ein Pferd - das hat er - gekonnt - ignoriert. Er bleibt zwar stehen, versucht aber immr an mir vorbei zu kommen, läuft quasi durch mich durch - und wenn das nicht funkt, versucht er krampfhaft an mir vorbei zu schauen - er muss ja sehen was vor sich geht. Wenn ich es aber zu beherzt mache, zieht er den Schwanz ein und duckt sich - dann duckt er sich schon wenn ich mich nur umdrehe - irgendwie mach ichs nie richtig.
Richtungswechsel funkt bei uns super was die Leinenführigkeit angeht, aber eben nur eine gewisse Zeit...und ohne Leckerli noch schlechter. Stehenbleiben beispielsweise, wie uns ein Hundetrainer ganz am Anfang gesagt hat, funkt bei ihm gar nicht - sobald man stehen bleibt glaubt er, irgendwo droht Gefahr und er beginnt alles zu fixieren was sich bewegt. Das haben wir relativ schnell wieder sein lassen.
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Wo schläft er denn, wenn du sagst, dass er nachts immer mal umhergeistert?
Auch wenn es "nur" eine Stunde ist, finde ich das schon ungünstig.Ich finde das Werfen von Gegenständen übrigens eine sehr komische Vorgehensweise, um das Bellen zu diesem Zeitpunkt zu unterbinden. Wenn es reine Pöbelei ist und er ansonsten entspannt wirkt/sind eingelebt hat, als "Unterbrechung" ok ... aber wenn er ingesamt noch so nervös/gestresst draußen ist, macht das doch noch garkeinen Sinn.
Da wäre es doch viel wichtiger, dem Hund in Alltagssituationen Sicherheit zu geben und den Stress rauszunehmen. Da sollte die Trainerin euch eher mit Tipps unterstützen und nicht zeigen, wie ihr Gegenstände Richtung Hund werft.Übrigens war das Unterbinden des Hinterherlaufens bei uns ein schrittweiser Prozess. Anfangs ist Louie immer aufgesprungen, wenn ich aufgestanden bin.
Es ging damit los, dass ich immer "bleiben" gesagt hab, als ich aufgestanden/aus dem Zimmer gegangen bin. (Dafür ist es übrigens günstig, wenn der Hund nicht immer vor der Couch/ganz in der Nähe liegt, weil das sonst erschwert wird.) Wenn er dann hinterher gekommen ist, war er einfach Luft. Er lernt also: Wenn ich nicht gerufen werde/"bleiben" gesagt bekomme, dann passiert auch nix, auch wenn ich mitgehe. Ist also eh langweilig. Dazu kam dann einfach "durch ihn durch zu laufen", wenn er dann beim Nachkommen im Weg stand. Hier muss man drauf achten, wie leicht der Hund sich beeindrucken lässt. Auch nicht "aus dem Weg treten", aber bestimmt weitergehen.Später dann wurde "bleiben" durchgesetzt, das heißt das Kommando geben (hier hat mit eine vorgehaltene "Blockerhand" geholfen, mich verständlich zu machen.) und dann das bleiben im cm-Abstand belohnen ... Abstand erhöhen ... zurück und belohnen. Wenn er doch kommt -> zurückschicken.
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Naja wie schon geschrieben - ob man nun den Kuli schmeißt, oder mit der Leine auf die Erde peitscht, sie wegtreibt, eine Rappeldose wirft, oder dem Hund deutlich ins Fell greift, oder oder oder. Für Hunde ist ein Abschnappen die Konsequenz eines "Lass das" wenn ein Blick, ein Knurren nicht gereicht hat. Da das als Mensch ziemlich unauthentisch ist, nehme ich andere Dinge, die in beim ersten Mal durchaus als Schreckreiz meinen Meinungsverstärker spielen. Ich würde das allerdings - damit du schnell weg bist davon, immer nur in "Konsequenzen" zu handeln, sondern dass dein Abbruchsignal reicht - da nen kompetenten Trainer draufschauen und dich anleiten lassen. Ansonsten hast du nach 2-5x keinen Effekt mehr. Leinenführigkeit ist ne räumliche Begrenzung, hier würde ich ne Komination aus Korrektur von falschem und Bestätigung von richtigem Verhalten wählen. Aber niemals eine Bestätigung für richtiges Verhalten, was durch eine Korrektur entstanden ist.
Du gibst deinem Hund keine Fehlerinformation, darum kann er sich auch nicht daran orientieren. Er merkt nur, dass er immer entscheiden kann, was ihm gerade wichtiger ist. Klingt wie ein nettes Leben für den Hund, ist in Wahrheit aber ziemlich stressig, denn Hunde (wie Menschen auch) wollen zum allergrößten Großteil sehr gern geführt werden und nicht die Last aller Entscheidungen tragen. Nur wenn es aus seiner Sicht keiner tut, dann muss er halt.
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Also, wenn der Hund das alles aus seinem vorigen Leben nicht kennt, würde ich erst Mal fünf Gänge zurückschalten und mich wirklich nur auf das Allernötigste konzentrieren. Dazu gehört Schlaf. Auch tagsüber! Und, wenn ein Hund nachts eine Stunde lang herumgeistert, ist das in der Regel ein Indikator, dass ihm der Tag zu viel ist.
Beim Thema Leinenführigkeit hast Du zwei Möglichkeiten - wie bei allem anderen Training auch. Entweder nutzt Du Strafe oder Belohnung. Wenn Du willst, dass er etwas schön findet, dann würde ich es nicht über Strafe trainieren. (Ein Grundsatz, der bei mir beim Thema Leinenführigkeit gilt, denn ich möchte, dass meine Hunde es schön finden an der Leine zu sein!)
Ob Du dieses Modell überhaupt jemals mit zur Arbeit nehmen kannst, ist fraglich. Aber wenn, dann ist das ein Ziel in ganz, ganz ferner Zukunft, würde ich sagen.
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Rein Kopftechnisch würde ich sagen: Auf die Decke legen bringt ihn irgendwann zur Ruhe. Bauchtechnisch fühle ich mich schlecht, weil ich unser Familienmitglied wegschicke. Was sagen die Hundeerfahrenen unter euch?
LG
Du hast doch nicht ständig alle Familienmitglieder in deiner unmittelbaren Nähe? Warum dann ein schlechtes Gewissen?
Mich würde das sehr stören, wenn mein Hund mir ständig auf den Fersen wäre. Nervig auch für den Hund, der immer unter Druck steht, jemandem zu folgen.
Lili, auch ein Tierschutzhund, hatte anfangs ähnliche Tendenzen. Ich habe dann einfach die Tür hinter mir geschlossen; so dass sie mir nicht hinterherlaufen konnte. Wenn ich zurück kam lag sie entspannt auf ihrem Platz!
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Du hast doch nicht ständig alle Familienmitglieder in deiner unmittelbaren Nähe? Warum dann ein schlechtes Gewissen?
Naja - mein Kind schon.
Die ersten Jahre zumindest, bis er begonnen hat sich von selber weg zu bewegen. Er ist jetzt 9 und trotzdem noch viel in unserer Nähe - sein Zimmer braucht er nur um zu schlafen...und auch da muss ich mich dazu legen
Somit - ich mach mir über sowas wirklich Gedanken.Der Hund schläft vor unserem Schlafzimmer - auf seiner Decke. Und wie gesagt: Er geistert nicht jede Nacht herum. Heute Nacht wars auch weil er raus musste. Aber ja kann natürlich sein, ich finde aber sonst ist er ein wirklich entspannter, lernwilliger Hund. Und sobald er draußen die Schleppleine oben hat, ist er auch entspannter - außer bei anderen Hunden, da zuckt er da auch durch.
Ich finde bei der Leinenführigkeit eine "Mischung" aus Korrektur und Belohnung am besten - nur an der Korrektur happerts noch, da weiß ich nicht genau, wie umsetzen. Ich habe auch schon eine Trainerin gefunden, die das auf die Art und Weise macht....aber sie kann halt leider erst Anfang August.
Wenn ich ihn nicht in die Arbeit mitnehmen kann - ist das auch ok. Es wäre nur mein Ziel, weil das prinzipiell bei mir möglich ist. Aber ich werde es sicher nicht auf Biegen und Brechen darauf anlegen.
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Also erstmal hört sich das so ein bisschen nach unserem Marley an.
Aber er machts eben nur weil er Futter bekommt - und nicht weil er weiß, dass er das zu unterlassen hat. Das macht mich unsicher...sowohl zu Hause, als auch an der Leine.
Wir haben uns in dem letzten Jahr seit dem er bei uns ist durch verschiedene Methoden durchprobiert und Fakt ist wir laden immer immer immer wieder bei klarem schwarz/weiß durch Mitteilung von "richtig" und "falsch". Futter gibt es bei uns inzwischen nur noch wenn irgendetwas konditioniert werden soll. Ich empfinde aber zum Beispiel Leinelaufen nicht als Trick sondern als klar gestellte Regel dementsprechend sind wir auch da weg vom Futter.
Marley muss man jeglichen Kontrolle und Entscheidung abnehmen. Wenn er selbst entscheiden dürfte würde er äußerst oft doofe Entscheidungen treffen. Weder ein auf den Platz schicken damit er ruht noch ein "gib Kontrolle ab" ist ein erlernter Trick sondern eine Kommunikation zwischen euch.
Draußen habe ich es mit Blocken an der Leine versucht, wenn er wieder gezogen hat wie ein Pferd - das hat er - gekonnt - ignoriert. Er bleibt zwar stehen, versucht aber immr an mir vorbei zu kommen, läuft quasi durch mich durch - und wenn das nicht funkt, versucht er krampfhaft an mir vorbei zu schauen - er muss ja sehen was vor sich geht. Wenn ich es aber zu beherzt mache, zieht er den Schwanz ein und duckt sich - dann duckt er sich schon wenn ich mich nur umdrehe - irgendwie mach ichs nie richtig.
Wir haben mit blocken an der Leine angefangen unser derzeitiger Trainer handhabt es anders, ich habe es versucht und bin jetzt wieder beim blocken. Tu dir und dem Hund einen gefallen und versuche das nicht aufs grade Wohl sondern such dir einen Trainer der nach dieser Methode arbeitet und lass es dir zeigen. Wir waren damals auch bei jemandem und haben es uns zeigen lassen. Vergangenes Wochenende nochmal ein Seminar besucht wo auch das nochmal Thema war. Wenn dein Hund sich nicht zurück nimmt wenn du blockst machst du was falsch. Wenn er sich weg duckt evtl auch. Er soll keine Angst bekommen sich nur angesprochen fühlen und sich zurück nehmen.
Beim Thema Leinenführigkeit hast Du zwei Möglichkeiten - wie bei allem anderen Training auch. Entweder nutzt Du Strafe oder Belohnung. Wenn Du willst, dass er etwas schön findet, dann würde ich es nicht über Strafe trainieren. (Ein Grundsatz, der bei mir beim Thema Leinenführigkeit gilt, denn ich möchte, dass meine Hunde es schön finden an der Leine zu sein!)
flying-paws sehe es nicht als Wiederspruch, ich möchte dir und deinem Wissen nur ungern wiedersprechen allerdings meine Erfahrung mit unserem Kontroletti, der Fokus liegt bei mir wenn er alles anbellt (Mensch, Hund, Fahrrad etc.) nicht auf dem Spaßfaktor an der Leine sondern rein auf "gib Kontrolle ab", "nimm dich raus" und "kümmere dich um nichts". In unserem Fall hilft es wirklich nur wenn er HINTER uns ist. Ein cm zu weit vorn und er übernimmt.
In ALLEN Bereichen ist es so, dass wir aufgehört haben mit Leckerlies zu arbeiten (wie gesagt nur bei Konditionierung). Er würde keinen Besuch rein lassen wenn wir ihn nicht massiv eingrenzen würden. Da wird auch nichts mehr schön gefüttert und mit Abstand und hat man nicht gesehen. Fruchtet leider nicht. Ich schicke ihn weg wenn er nicht geht gibt's bei uns eine Korrektur von Wasser. Wenn die Person drin ist und er ist ruhig darf er kurz hin schnüffeln und dann nehme ich ihn aus der Situation wieder raus und platziere ihn abseits der Person. Natürlich bekommt er fürs raus nehmen (inzwischen nimmt er sich selbst raus) verbales Lob. Heißt ja nicht, dass man den Hund nur deckeln soll aber ein klares "Nein" wenn ein verhalten unerwünscht ist und das eben mit Nachdruck auch durchsetzen. Wenn du abbrichst und der Hund macht weiter hat er nur gelernt, dass dein Wort nichts Wert ist.
PS ich hatte bei Marley auch bedenken ihn zu korrigieren wenn er Menschen anpöbelt weil er ist ja so ein armer unsicherer Hund. Fast ein Jahr haben wir uns auf der netten Schiene durch probiert. Im Prinzip hat es nur drei Korrekturen gebraucht und er hat gelernt, dass er auch einen Rückwärtsgang hat und sich auch gern hinter mich stellen darf wenn ihm die nähe zu der Person uns gegenüber zu nah ist.
Wie schon geschrieben konzentriere dich aufs wesentliche aber wenn du der Meinung bist, dass ein Verhalten unerwünscht ist dann schau nicht erst monatelang zu weil der arme arme Hund. Ihm bricht kein Zacken aus der Krone wenn er sich kurz erschreckt.
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@iinas
Danke für deine Antwort. Wie gesagt - eine Trainerin die so vorgeht habe ich schon gefunden - allerdings kann sie erst Anfang August. Ich war auch schon bei einem ihrer Seminare - aber nur als Zuseher. Jimmy wäre mit zig anderen Hunden viel zu gestresst gewesen. Prinzipiell hab ich also schon gesehen wie es geht - es war aber dann doch was anderes mit ihm zu Hause zu üben. Ich hab da bestimmt einiges falsch gemacht.
Und gerade das Zuschauen mach ich eben nicht, das ist ja der Grund warum ich schon etwas probiert habe.
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Und gerade das Zuschauen mach ich eben nicht, das ist ja der Grund warum ich schon etwas probiert habe.
Wenn man aber keien Ahnunghat und rumprobiert, kann man sich da auch viel im Aufbau verbauen und man muss viel weiter hinten Anfangen.
Wieso findest du den gerade eine Mischung aus positiv und korrektur gut?
Welche Motivation steckt dend a dahinter? Glaubst du dein Hund lernt es dadurch besser? Fühlst du dich dadurch wohl?
Ist das du?
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