Agression gegen Betrunkene

  • Guten Morgen,


    Der Titel ist für mich jetzt zwar nichts Neues, aber wir gehen hier in die Schützenfestsaison und gestern abend bin ich auf eine ganze Gruppe in Feierlaune getroffen, was mich dazu motiviert hat doch etwas mehr Augenmerk darauf zu legen.


    Das Problem(chen) liegt darin das Dako bei Begegnungen mit Betrunkenen sofort sehr skeptisch ist, drohend auftritt, sprich er knurrt, der Kragen aufgeplustert, bis hin zum bellen und Zähnefletschen. Für seine Verhältnisse und mein Verständnis von Hundesprache wirkt das sehr offensiv.

    Bislang macht er keine Anstalten auf die Betrunkenen zuzugehen, er bleibt an der Leine brav auf der Seite die ich für ihn gewählt habe, er bleibt nur kurz stehen und folgt dann wieder bevor Zug auf der Leine entsteht, aber der Betrunkene bleibt fixiert und wenn man sich dafür den Kopf verrenken muss.

    Als wir gestern dann auf eine Gruppe von 5-6 Betrunkenen trafen und einer noch das Bedürfnis hatte Dakos Bellen nachzuäffen wurde mir dann doch etwas ungemütlich. Dako hat sich zwar "nur" umgedreht und wir hatten auch "nur" mäßigen Zug auf der Leine, aber ich würde gerne gegensteuern bevor es eskaliert.


    Mein Ansatz war bislang einfach weiter zugehen, wie bei anderen Passanten auch, ohne denen eine Bedeutung beizumessen. Ich wüsste auch nicht wie ich ihm begreiflich machen kann das Betrunkene einfach nur Betrunken sind. Mal einen Abend vor der nächsten Kneipe scheint mir als Training irgendwie nicht so Ideal ;)


    Jemand eine Idee?

  • An sich halte ich Deinen Hund für sehr vernünftig: auch ich (weiblich, eher zierlich, nicht unhübsch) mache um Betrunkene, insbesondere Gruppen davon, einen Bogen!


    Training: würde ich so wie mit anderen beängstigenden Sachen (Betrunkene verhalten sich unnormal = beängstigend, schätze ich) angehen: Wohlfühldistanz einhalten, beobachten lassen und ruhiges Beobachten loben. Bis irgendwann Dakos die Betrunkenen besser einschätzen kann und immer weniger darauf reagiert.


    Viel Erfolg

  • Bei mir käme zuallererst ein Maulkorb drauf. Denn wenn beide Parteien (Hund und Besoffene) unberechenbar sind kommt es blöder als man es sich vorstellen kann und ich hätte keine Lust zum Wesenstest zu müssen nur weil so eine Suffnase meint den drohenden Hund umarmen zu müssen o.ä.




    Außerdem musst du Dako klar machen, dass du die Situation im Griff hast. Also Abstand halten, ruhig bleiben, den Hund immer auf die abgewandte Seite nehmen und für Blickkontakt zu dir belohnen. Oft hilft es auch die Bewegung rauszunehmen und den Hund sitzend beobachten zu lassen. Wenn er einen Abbruch kennt breche Knurren und Bellen ab und lenke ihn zu dir um.




    Ich trainiere ehrlich gesagt gar nicht die Skepsis weg durch schönfüttern o.ä., das kann man aber natürlich machen - je nachdem welches Endergebnis man gerne hätte.


    Betrunkene können gefährlich sein, das darf auch mein Hund so empfinden und er darf und soll besonders nachts durchaus aufpassen. Will ein Besoffener was von mir darf er auch laut werden und sich vor mir aufbauen.

    Solange die sich nicht für uns interessieren und ich die Situation als ungefährlich einschätze hat er allerdings die Klappe zu halten und mit mir mitzukommen.

  • Im Grunde finde ich es auch eine völlig verständliche Reaktion. Denn mal ehrlich, etliche Betrunkene SIND gefährlich. Nicht, weil sie per se böse Menschen wären, sondern weil sie oft völlig enthemmt sind. Oder auch einfach total grobmotorisch. Oder beides. Und da reicht oft schon die kleinste, selbst eingebildete Provokation, und es eskaliert.



    Was ich beim Krümel in diesen Momenten meistens mache: Wenn ich schon sehe, dass so was auf uns zu kommt, quatsche ich ganz entspannt auf ihn ein, und schiebe ab und zu dabei einen Keks in den Hund. Dabei erzähle ich ihm, dass das alles schon in Ordnung gehen wird, wir nun einfach einen Bogen laufen werden, was auch immer. Hauptsache, meine Stimmung passt dadurch und er ist ein Stück weit abgelenkt. (Deshalb erzähle ich auch immer was von "wird schon, wir gehen einfach" etc. - dadurch lenke ich mich selbst genauso auf eine deeskalierende Stimmung um. Und im Zweifel weiche ich wirklich für ihn deutlich wahrnehmbar aus. Oder erzähle ihm, wenn er eben angebellt wird, dass die echt doof sind, wir aber trotzdem weiter gehen weil wir ja über so was stehen...


    Ich finde es nämlich wichtig, dass man sowohl Ruhe ausstrahlt als auch dem Hund signalisiert, dass man seine Bedenken wahr- und ernstgenommen hat. Auch das schafft Vertrauen in die menschliche Führungskompetenz. Während ich bei vielen Hunden, deren Halter immer und jederzeit versuchen ihr Ding einfach durchzuziehen, den Eindruck habe, die Hunde halten sie irgendwann nicht für souverän, sondern schlicht für völlig merkbefreit :pfeif:

  • Meine Hunde sind ja mit outdoor Partys groß geworden. Aber betrunkene finden beide auch mehr als blöd. Hier wird zwar nicht gebellt deswegen, aber ich gehe immer einen großen Bogen und sage das alles gut iat, das nimmt bei meinen zwei die Anspannung direkt raus.

  • grossen Bogen drumherum machen..

    Der Hund macht das schon gut und richtig wenn er anzeigt das es gruselig ist

    Betrunkene machen gerne mal eine Mutprobe als hundedompteur

    Und sind manchmal persönlich beleidigt wenn der Hund nicht mit machen will

    Das was dann daraus folgen kann möchte man nicht haben


    Also Hund erklären das zügig unauffällig vorbei die clevere Lösung ist

    Schützenfest geht auch wieder vorbei...


    Hier hat der Hund total Panik und reagiert schon auf den Geruch von Alkohol

    Besonders wenn auch laute Frauen dabei sind

    Ausser alle sitzen nur friedlich und trinken und reden irgendwie "osteuropäisch"

    Dann geht Hund friedlich drann vorbei

    Danke, Vorbesitzer...

  • Betrunkene und Omas sind hier gleich angsteinflößend. Die sind so uneinschätzbar, laufen komisch und brabbeln viel.

    Würde auch wenn es geht mehr Abstand beim passieren machen. Gerade Betrunkene neigen zur Idiotie. Ansonsten schön Clickern. Aber da du ja immer andere Konstellationen triffst schwierig. Vertraue deinem Hund und vermeide die Konfrontation.

    Finde die Aussage, dein Hund ist sehr vernünftig, sehr passend.

    Mache ich als Mensch nicht anders.

  • Wir haben ein "is OK" Signal, das sich irgendwie nebenbei etabliert hat, weil ich das in einigen Situationen eben einfach immer ruhig gesagt habe.


    Einen Abbruch kennt sie allerdings auch.


    Hier trifft man regelmäßig Betrunkene, eigentlich jedes Wochenende, Berlin halt. Die findet sie auch doof (völlig normale Reaktion meiner Meinung nach) und ich brauch die auch nicht.


    Hund kommt also auf die abgewandte Seite, an kurzer aber lockerer Leine. Zieht ein ganzer Pulk auf dem Weg uns entgegen, geh ich aber auch auf die andere Straßenseite.

    Wenn sie nur wachsam, aber nicht angespannt ist geht es einfach vorbei. Wenn sie die auf eine Art fixiert oder zum knurren ansetzen will (Maulspalte geht vor) gibt es ein "is OK". Das reicht in 95% der Fälle, knurrt sie doch obwohl ich gesagt habe, es ist in Ordnung gibt es den Abbruch.


    Selten mal, lasse ich sie allerdings auch machen, wenn die wirklich auch aktiv auf mich zugehen wollen. Dann ertönt ein ziemliches Grollen aus ihrer Kelle.

    Ein einziges Mal musste sie mich und eine Bekannte wirklich aktiv "schützen", das war 1x in den 3 Jahren mit ihr.


    Auch wenn es nicht die Aufgabe von ihr sein sollte, ist mein Ziel auch nicht, das sie Betrunkene toll findet, sie soll schon aufpassen, dabei aber kontrollierbar sein.

  • nicht unhübsch

    Sind wir heute Bescheiden, find ich gut :gut:


    Bei mir käme zuallererst ein Maulkorb drauf.

    Da bin ich persönlich gar kein Freund von. Dako ist zwar halbwegs Maulkorb trainiert, aber so vorsorglich fürs Gassi gehen.. ungern.


    wir nun einfach einen Bogen laufen werden

    ich gehe immer einen großen Bogen

    grossen Bogen drumherum machen..

    Außerdem musst du Dako klar machen, dass du die Situation im Griff hast. Also Abstand halten, ruhig bleiben, den Hund immer auf die abgewandte Seite nehmen und für Blickkontakt zu dir belohnen. Oft hilft es auch die Bewegung rauszunehmen und den Hund sitzend beobachten zu lassen. Wenn er einen Abbruch kennt breche Knurren und Bellen ab und lenke ihn zu dir um.

    Das ist im Grunde mein Ansatz gewesen, vielleicht muss ich den Bogen einfach doch größer machen, ggf. auch mal die Straßenseite wechseln. Und ggf. das Knurren schon unterbinden, Abbruch gibt es bislang nur beim Bellen, das er etwas/jemanden nicht mag darf er mir eigentlich durchaus kundtun.

    Ich bin eigentlich davon ausgegangen das Dako merkt das ich locker bin, bin ich wirklich, weil, mein Gott, sind ja nur Besoffene. Klar sind die gerne mal etwas neben der Spur, aber damit kann ich umgehen. Dieses Zureden hätte ich als Bestätigung von Dakos Gefühlslage verstanden und habe es deswegen nicht in Betracht gezogen.


    Ich trainiere ehrlich gesagt gar nicht die Skepsis weg durch schönfüttern o.ä., das kann man aber natürlich machen - je nachdem welches Endergebnis man gerne hätte.

    Wunschvorstellung wäre das er einfach mit mir vorbei laufen kann, von mir aus auch leicht knurrig, aber etwas entspannter und ohne das Gefühl das ich die Straßenseite wechseln muss. Also praktisch wie bislang bei Einzelbegegnungen.

    Mich machte gestern nur die Reaktion auf die Gruppe etwas... hmmm.


    Bis hier schon Mal Danke

  • Wie wäre es mit einem "Schau" (Blick auf dich) oder "Touch" (Nase an die Hand) vorbeizuführen... Sowas könntest du für alle möglichen Situationen mal gebrauchen.

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