Agression gegen Betrunkene

  • Eben, nicht der Maulkorb ist Schuld an dem Verhalten. Die Ursache liegt woanders begraben, ich kenne keinen Hund, der durch einen Mauli eines Sinneswandel im Negativen durchlebt hat. Da wird also noch etwas anderes im Argen liegen. Ich kenne aber einige Hunde, bei denen sich ein Maulkorb sehr positiv ausgewirkt hat.

    Das Schutzverhalten kann sich bei Dako noch weiter entwickeln und wie schon geschrieben, kannst du Rollatoren nicht mit Betrunkenen vergleichen.


    Da funktioniert, je nach Intention, eben nicht selbst entspannt zu sein. Denn der Hund nimmt diese Personen als Gefahren war (was ja nicht total abwägig ist), heißt er braucht ein Feedback, das du die bemerkt hast, es aber trotzdem in Ordnung ist und du das schon machst.

    Das drückt unser ruhiges "Is OK" aus. Ich sage es ruhig und freundlich und so weiß Kami das ich das durchaus registriert habe.


    Und sie unterscheidet da ziemlich gewaltig. Betrunken ist nicht Betrunken. Die hat einen ziemlichen Fühler dafür, von welchen eine potenzielle Gefahr ausgeht. Heißt sehr aggressiv betrunken oder Betrunkene die sich uns in nicht netter Absicht nähern.


    Kneipe bringt also nicht zwingend was, je nachdem wie der Hund gepolt ist.


    Letztens hat sie grollend in der Wohnung gelegen, weil auf der Straßen einer laut brüllend die Straßen lang ist, der wollte Ärger, das einer runter kommt und sich mit ihm prügelt. Hier gröhlen öfter Leute Abends, da reagiert sie nie. Ebenso auf der Straße lustig gröhlen ist das eine, aggressive Stimmung was ganz anderes. Sich aus Spaß schupsen ist auch was anderes, als wen Leute sich aggressiv angehen.

    In der ernsten Bedrohungssituation hat sie dann mal gezeigt was in ihr steckt und in dem Moment waren wir wirklich froh und auch das hatte sie von Anfang an völlig richtig eingeschätzt. Aber ich denke das kommt mit der Zeit, das da auch einen entsprechende Unterscheidung stattfindet.


    Und Gruppen sind tendentiell schwierig, weil mehr Individuen, es wundert mich nicht, wenn er da gesteigert reagiert. Da sich das eventuell jetzt erst entwickelt, wenn er noch so jung ist, würde ich da auch entsprechend jetzt anfangen und nicht wie bei den anderen Reizen hoffen, das sich das ausgeht.


    Mein Ansatz ist da aber wie gesagt, das sie das schon darf. Ich bin weiblich, gehe die letzte Runde oft im Park in Berlin und da sitzen auch manchmal nicht so nette Gestalten. Ich habe da keinen Schiss, ich bin hier geboren, aber sie darf da durchaus auch ein Auge drauf haben.

  • Betrunkene sind für alle Tiere sehr schwierig. Meine Rinder mögen die auch nicht. :ka:

    Die sind schwierig zu "lesen", distanzlos, aufdringlich und unberechenbar.


    Als stockbesoffene Feriengäste von nebenan durch den E-Zaun meine Kangals und Rinder knutschen wollten, haben beide Tierarten mißtrauisch reagiert, sind aber einfach etwas vom Zaun zurückgewichen. Die Hunde haben die Besoffenen auftragsgemäß verbellt - aber mit der HSH-typischen Körpersprache, die imposant wirkt, aber deutlich rückwärtsgerichtet ist.


    Mein Ansatz war bislang einfach weiter zugehen, wie bei anderen Passanten auch, ohne denen eine Bedeutung beizumessen.

    Ich weiß nicht, wie gross der HSH-Anteil bei Deinem Hund ist. Wenn der aber auch nur ansatzweise vorhanden ist, ist das nicht der richtige Weg für diesen Hundetyp. So bringst Du ihn nur dazu, erst Recht aufzupassen.

    Besser wäre es, dem HSH-Anteil in Deinem Hund zu vermitteln, dass Du die Betrunkenen ebenfalls wahrnimmst und sie ebenfalls im Auge behältst, Deine Lösung für dieses Problem aber darin besteht, denen grosszügig auszuweichen.


    Ja und ich warte und bange. Aber noch bin ich, hoffentlich nicht nur aus Überheblichkeit, überzeugt das ich es im Griff habe.

    Deine Signatur lässt ja auf HSH-Anteil schliessen - der Kerle ist noch sehr jung, der fängt grad erst mal an, ein paar Teilchen auszupacken, das dicke Ende kommt erst noch.

    Du musst ihm jetzt sehr bald klarmachen, dass nicht DU oder Deine Frau seine Schutzbefohlenen sind. Das ist die Schwierigkeit bei diesem Hundetypen in Privathand. Der will ja seinen Job machen und wenn sonst keiner zu beschützen ist und ihm nicht vermittelt wird, dass der Mensch alles im Griff hat, wird der Mensch beschützt. Und dann hast Du ein Problem. Dann ist mit zunehmenden erwachsen werden jeglicher Gehorsam futsch - der HSH lässt sich von seinen Schützlingen nahezu alles gefallen, aber er lässt sich von ihnen nicht sagen, wie er seinen Job macht.

    Wenn mal Schutz benötigt wird.. ist blöd zu schreiben. Also wenn meine Frau mit Dako Gassi geht und irgendwer sie Überfallen will, klar soll er dann auch schützen, aber er ist nicht in dem Sinne als Wach/Schutzhund zu uns gekommen.

    Vergiss das ganz schnell. Bitte.

    Das macht der Hund im Fall X eh. So wie sie sich im Team auch gegenseitig schützen, wenns brenzlig wird. Aber man soll und darf das in keinster Weise forcieren.


    Wenn der Kerle wirklich offensiv gedroht hat, hast Du es nicht im Griff, noch dazu, wenn es vllt. nicht das erste Mal war. Ich hab etwas quergelesen, um zu schauen, was für ein HSH drin stecken könnte. Sei so ehrlich zu Dir selbst. Und sieh zu, dass Ihr zu einem Trainer kommt, der sich mit diesem Hundetyp auskennt, das ist i. d. R. nicht die Hundeschule ums Eck (ausser Du wohnst in der Nähe von Corinna) Lass das anschauen, beurteilen und geh Euer Verhältnis zueinander entsprechend intensiv an.


    Ich gehöre auch zu der Fraktion, die Dir zu einem MK rät. Mindestens, bis sich jemand professionelles angeschaut hat, was der Kerle da für ein Verhalten zeigt. Das Schlechteste, was Du jetzt machen kannst, ist da allein dran rumzuprobieren. Wenn der Kerle jetzt schon Schutzverhalten zeigt (und das sind bisher nur die ersten Ansätze, was Du da gesehen hast), braucht ihr qualifizierte Hilfe, um das Ruder noch einmal rumzudrehen.


    Wenn da auch noch 2 Seelen in Dakos Brust schlummern, wird es eher kniffliger, denn einfacher.


    Nimm das bitte nicht auf die leichte Schulter.


    Hast Du hier Herdenschutzhunde an der Herde schon mal reingelesen?

    Es kursieren viele schräge Meinungen darüber, wie Herdenschutzhunde sind. 99% ihres Jobs macht aber das rein defensiv ausgerichtete Verbellen und Imponieren aus. Da ist nichts mit Zähne fletschen. Das kommt erst bei Bär und Wolf, wenn die die Herde angreifen.

  • Da sehe ich das Problem auch, denn wenn noch was drin steckt, das eher nach vorne agiert wird es "interessant" und er ist noch recht jung.


    Da ist ein Maulkorb wirklich Gold Wert, solange man eben nicht weiß wo die Reise hingeht und wie man damit umgeht.

  • Ne ich verstehe es nicht.

    Ein Hund der deiner Ansicht nach unbegründet nen MK bekam und dann gekippt ist ist der Grund keine Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Find ich nicht nachvollziehbar, sorry.

  • Ich denke, das, was McChris geschrieben hat, hat es auf den Punkt gebracht: Wenn in dem Bub ein HSH steckt und Ihr jetzt die ersten Anzeichen für Wach- und Schutzverhalten seht, dann wird der versuchen, seinen Job machen. Da wirst Du ihm auch keine Differenzierung zwischen „harmlosen Betrunkenen und nicht harmlosen anderen Idioten“ beibringen können. Und es sollte ein verhaltenskundiger Trainer drauf gucken.


    Wenn das nicht so durchschlägt wäre es einen Versuch wert, ihm klarzumachen, dass Mensch grundsätzlich alle „komischen Situationen“ regelt. Immer, ohne Ausnahme. Da müsst Ihr aber gucken, ob das mit ihm durchsetzbar ist. Auch dafür wäre eine Einschätzung durch einen Trainer sinnvoll.


    Dein Youngster hat jetzt ja schon zum zweiten Mal gezeigt, dass in ihm ein Potential steckt, das Du so nicht erwartet hast. Da kann noch Einiges kommen.

  • Meine Ausführungen, falls es darum ging, bezogen sich auf den Rat mit dem Hund einfach mal in eine Kneipe zu gehen, damit er sich an Betrunkene gewöhnt.


    So einfach funktioniert das nicht, die meisten Hunde können da sehr wohl unterscheiden.

  • Kennt jemand einen "HSH-Experten" im Raum Hamm? Oder besser kann jemand einen Empfehlen?

  • @Dakosmitbewohner


    Keine Trainerempfehlung (obwohl sie auch als Trainerin arbeitet)

    Falls du die noch nicht kennst: Mirjam Cordts Bücher sollen in Sachen Herdenschutzhunde sehr sinnvoll sein.

  • Weisst du auf was genau sie reagiert? Ist es das die einfach "lauter" sind, weil sie torkeln oder gar unüblich riechen?


    Ich würde versuchen das herauszufinden - denn so kannst du ihr helfen. Kinder können auch mal lauter sein, ältere Menschen können torkeln - Obdachlose können auch riechen.

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