Der Pudel - anspruchsloser Allrounder oder pflegeaufwändige Sportskanone?

  • Ich mag pauline31 s Ansatz mit der Lenkbarkeit. Ich empfinde die großen oft als ziemliche Wundertüte, mit einem ausgeprägten Spaßbedürfnis.


    Kannst du von Fritte erzählen, Pauline? Ich hab mal entfernt vom dem Hund gehört.


    Jagdtrieb hat meiner erst recht spät ausgepackt, aber definitiv vorhanden. Er geht auf Sicht und teilweise Spur.

  • wäre die Fellpflege nicht, die ich mir aktuell nicht zutraue

    Reden wir vom GP oder von einem kleineren Pudel? Beim GP finde ich das Thema Fellpflege durchaus relevant. Das ist ein großer Hund. Da macht auch baden und einfaches komplett Runterscheren zeitrelevante Arbeit.


    Tim (38cm, 6kg) hingegen mache ich mal so eben nebenbei. Da finde ich den Pflegeaufwand minimal (auch wenn das ja kein Nichtpudelhalter glauben will).


    Davon ab gibts ja Groomer, die einem bei Bedarf die meiste Arbeit abnehmen. Aber auch da: beim GP ist das dann durchaus ein nennenswerter Betrag. Bei allen Kleineren muss man 30-60 EUR alle pi mal Daumen 6 Wochen in die Hand nehmen.


    wie suche und finde ich den Pudel, der zu mir passt?

    Was für Eigenschaften suchst Du denn?


    Ich würde mir die Eltern und Zucht ansehen, halt wie bei anderen Hunden auch. Beim Pudel gibt es keine Arbeitslinien in dem Sinne. Bei Ausstellungszuchten grad im GP Bereich kann man allerdings davon ausgehen, dass man sehr temperamentvolle GPs erwischt, weil "Feuer" im Ring erwünscht ist.


    Und generell kann man davon ausgehen, mit einem Pudel einen lebhaften, fröhlichen, offenen, pflegeleichten (GP außen vor) und leicht erziehbaren Hund zu bekommen.


    Jagdtrieb kann man nicht vorkalkulieren. Die Züchterin meines GP sagte, dass alle ihre GPs Jagdtrieb haben. Aber bei einer Bekannten hat der KP sehr sehr heftigen Jagdtrieb. Die Elterntiere nicht.

  • Ich habe keine Pudel und will auch keinen Pudel. Daher sind meine Erfahrungen nur Beobachtungen von außen, ich kenne aber durch den Sport einige, außerdem habe ich Kleinpudelzüchter in meinem Bekanntenkreis und mein Onkel hat einen Großpudel.

    Deswegen beschränke ich mich jetzt mal auf die Punkte, die ich auch beurteilen kann ...


    So von dem, was ich bis jetzt gesehen habe, würde ich sagen, ist der Großpudel schon nochmal eine andere Nummer als ein Kleinpudel. Auch was Jagdtrieb betrifft. Ein GP ist sicherlich ein netter Hund, aber nicht ganz so einfach die wie Kleinen im Handling, einfach schon durch die Größe. Das heißt, der benötigt vermutlich etwas mehr Management, bis der "unauffällig" mitläuft.


    Bzgl. Sport finde ich Pudel ... schwierig. Sie machen sicherlich viel mit und sind sehr nette Allrounder. Ganz speziell jetzt für meinen Sport (Agility), haben viele Pudel Nachteile durch ihren Körperbau und auch fehlt ihnen dann oft der Trieb und der Wille dazu. Sie machen das eher ihren Besitzern zuliebe. Natürlich gibt es auch immer mal wieder eine krasse Ausnahme ( dann aber eher im Bereich der kleineren Rassevertretern, einen "guten GP" habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen), aber ja, meistens bleiben das Ausnahmen. Viele sind auch recht sensibel und lassen sich von der Umgebung stark beeinflussen.


    Im Alltag erlebe ich sie dafür aber als unproblematisch und in der Tat als sehr nette, sozialverträgliche und bei entsprechender Schur (ich weiß, Geschmackssache!) hübsche, angenehme Gesellen! Wenn man jetzt also keine so krassen Anforderungen an Sporteigenschaften stellt und man selbst für alles offen ist, dann finde ich schon, dass der Pudel sicher keine schlechte Wahl ist und man sehr glücklich werden kann.


    Zum Pflegeaufwand und Jagdtrieb halte ich mich mal bedeckt, dazu kann ich nichts sagen.

  • Reden wir vom GP oder von einem kleineren Pudel?

    Überhaupt :smile:

    Ich finde ja Pudel einfach genial. Natürlich würde mir für mich ein GP am besten gefallen.


    Aktuell - also meine jetzige Situation - traue ich es mir schlichtweg nicht zu, sprich ich hätte Schiss, dass mein Leben grad zu wenig für den Hund passt.

    Ich suche den Hund ja danach aus dass es ihm möglichst gut geht bei mir :smile:

    Und ich fürchte ich würde bei der Fellpflege jetzt aktuell nicht glücklich sein.

    Doof zu erklären :ops:


    Was für Eigenschaften suchst Du denn?

    Alles kann, nichts muss.

    Ein Hundchen das mitmacht und gern dabei ist, möglichst unkompliziert und das es auch erträgt, wenn mal nichts los ist.

    Sprich ich brauche keinen zweiten Gebrauchshund sondern einen Dabeihund :smile: der damit zufrieden ist, was es halt grad gibt.


    Jagdtrieb kann man nicht vorkalkulieren.

    Das ist faszinierend. Und schade natürlich.

    Auch der Züchter kann seine Welpis nicht einschätzen?

  • Ich finde es super, dass es einen neuen Thread/Fragethread zum Pudel gibt - danke dafür :applaus:

    Der Jagdtrieb meines Großen hingegen ist die Pest. Ich finde Flügelfrei hat das mal super beschrieben. Der Jagdtrieb bei den tatsächlichen Jagdgebrauchshunden ist anders. Lenkbarer. Beim Pudel wird/wurde so wenig darauf geachtet, dass zwar heftiger Jagdtrieb vorhanden sein kann, der dann aber kaum noch lenkbar ist.

    Ich glaube, das kann man nicht verallgemeinern. Das ist eine individuelle Sache.

    Frodos Jagdtrieb ist heftiger als der von Finya, aber weil er eben so extrem führig ist (er trieft quasi vor Willtoplease und Willtowork und ist dazu hochsensibel), ist das im Normalfall absolut kein Problem (mit Training versteht sich).

    Allerdings habe ich mit Großpudeln so gut wie keine Erfahrung. Scheinbar sind die kleinen und großen Vertreter ja auch genetisch weiter von einander entfernt, als man vom Äußeren annehmen würde. Da kann ich mir schon vorstellen, dass ein Großpudel da wesentlich vehementer zur Sache geht als die Kleinen (je nach Linie halt).




    Was mich zu der Frage bringt - wie finde ich einen Großpudel, der möglichst führig ist, auch was den Jagdtrieb angeht?

    Mir scheint, die extreme Führigkeit, die Frodo mitbringt, ist zum Teil in seiner Reizoffenheit und extremen Sensibilität begründet...? Ist die Wahrscheinlichkeit einen GP zu finden, der nervenstark und gleichzeitig ordentlich Willtoplease und Willtowork hat, also gleich null? :???:

    Mein Horror wäre nämlich ein 25kg Hund, den ich dauerhaft angeleint führen müsste, weil er sonst auf und davon ist. :ugly:

  • Und ich fürchte ich würde bei der Fellpflege jetzt aktuell nicht glücklich sein.

    Doof zu erklären :ops:

    Ich verstehe echt total, was du meinst. Meiner filzt grad fellwechselbedingt und sogar der Miami Clip macht schon noch etwas Arbeit - aber eben nur, weil's grade die Phase ist.


    Ich sage mir immer: Wenn mich die Fellpflege irgendwann mal total nervt, schneid ich den Kartoffelpü so: https://images.app.goo.gl/3CRE2HWXH4rFZdvB6 Einmal alles ab, mit ausgeschorenem Gesicht und einer angedeuteten Krone, weil ich das einfach schön und charakteristisch finde. Bürsten musst du da nicht mehr. Nur so als Anregung. :)


    Mein Mann und ich mussten übrigens total lachen, als wir gesehen haben, dass wegen der Fellpflege bei dir ein Spitz eingezogen ist und kein Pudel - genau aus demselben Grund würde hier wohl kein Spitz einziehen! :lol: So sind die Menschen verschieden...

  • Tja. Ich glaube, auch da gibt es ganz extreme Unterschiede beim Pudel. Ist ja immer die Frage, was man unter unglaublich triebig versteht.....

    Ja, genau. Es gibt sicher große Unterschiede bei den Pudeln selbst, aber es gibt auch unterschiedliche Maßstäbe des Menschen. Beim Jagdhund rechnet man (hoffentlich) mit Jagdtrieb, aber manche Pudelbesitzer sind ganz überrascht, wenn sich ihr Pudelschätzchen in dieser Hinsicht tatsächlich als Hund erweist.

    Wo mit Kaninchen, Hasen oder Rehen zu rechnen ist, bleibt Cara an der Leine. In den wenigen Fällen, wo sie mir mal durchging, war sie nach wenigen Minuten wieder bei mir. Sie ist kaum interessiert an Spuren, sondern wenn, dann hetzt sie auf Sicht. Vögel sind kein Problem.

    Insgesamt hat sie Jagdtrieb in "haushaltsüblicher Menge", ein ganz normaler Hund eben in meinen Augen. Es gibt natürlich wirklich heiligmäßige Pudel und auch solche, die Jagdsäue sind.

    wie suche und finde ich den Pudel, der zu mir passt?

    Wie durchforste ich die Linien und worauf muss ich achten, damit Pudel dann ins Leben passt?

    Das finde ich eine ganz schwierige Frage. Denn es gibt keine keine verbindlichen Wesenstests, Anlagenprüfungen oder ähnliches beim Pudel. Die Züchter werben üblicherweise mit Ausstellungserfolgen und nicht mit Arbeits/Sportprüfungen. Und "bezauberndes Wesen" haben sie ja eh alle. :roll:

    Da muß man schon tiefer einsteigen, Züchter und Hundeportler kontaktieren, Hunde kennenlernen und sich die Informationen zusammensuchen, was schwer ist, wenn man so von außen kommt.

    Oder man muß Anfängerglück haben, so wie ich. :D


    Ich wünschte, es wäre anders und Züchter würden offensiver mit ihren sportlich oder arbeitsmäßich erfolgreichen Nachzuchten werben. Denn die gibt es, und gar nicht selten. (Blindenführhunde, Rettungshunde, Behindertenbegleithunde, Hunde im sozialen Dienst, Mantrailer, Dummysportler usw).

    Ganz speziell jetzt für meinen Sport (Agility), haben viele Pudel Nachteile durch ihren Körperbau

    Meine Cara wäre mit ihrem Körperbau zB auch kein Agilityhund. Aber ich habe in Hannover auf der CACIB schon mal einen Agisportler getroffen der extra aus Schweden angereist war, um hier Ausschau nach geeigneten Zwergpudeln zu halten. Der wußte ganz genau, was er wollte und wie er es finden konnte.

    Großpudel sind eigentlich zu groß und daher nicht wendig genug für wirklich ehrgeiziges Agi.


    Dagmar & Cara

  • Beim Zeitaufwand für Fellpflege muß man gegenrechnen, daß man Zeit bei der Wohnungspflege spart, weil keine Haare herumliegen.


    Dagmar & Cara

  • Ist die Wahrscheinlichkeit einen GP zu finden, der nervenstark und gleichzeitig ordentlich Willtoplease und Willtowork hat, also gleich null? :???:

    Gino ist ganz extrem nervenstark, wesensfest und bringt enormen Arbeitswillen mit. Beim Arbeiten interessiert ihn auch kein vorbeilaufendes Wild. Da ist er im Arbeitsmodus.


    Nervenstärke und Arbeitswillen haben aber doch nichts mit vorhandenem Jagdtrieb zu tun? :???:

  • Beim Zeitaufwand für Fellpflege muß man gegenrechnen, daß man Zeit bei der Wohnungspflege spart, weil keine Haare herumliegen.


    Dagmar & Cara

    Und auch keine an der Kleidung, im Kaffee, im Auto....


    Ich habe meine Katzen heiß und innig geliebt, aber dass ich mich immer umziehen musste, wenn ich zur Arbeit bin und in dem Moment alle Katzen auf mindestens 100m Abstand halten musste, weil sonst wieder Millionen Haare auf meiner Bürokleidung geklebt hätten, fand ich echt störend.

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