Welpen dazu bringen zu "gehorchen" - Vermeidung abgewöhnen

  • Ich erinnere mich, dass meine Oma mir erzählte sie mussten als Kind früher zur Strafe auf einem Gitterrost knien. Daran musste ich sofort bei der Bürste denken.
    Mit so einem Quatsch versaust du dem Hund jegliche Freude am spielerischen Lernen. Ich wäre froh so einen eigenständigen, mitdenkenden Hund zu haben. Warum durch den Tunnel, wenn ich schneller aussen rum komme. Ist doch super. Diese Schlussfolgerung muss er erstmal treffen.
    Willst du einen unglücklichen stupid gehorsamen Hund? Dann bleibe in der Hundeschule. Ich wundere mich, dass die anderen Besucher dies mitmachen.
    Es gibt nichts schöneres zu sehen wie glücklich ein Hund sein kann, wenn er einfach mal Unsinn machen darf, Leine los, rennen, Frauchen den Vogel zeigen. Dieser Hund kommt dann aber auch wieder, weil du ihm mehr Spaß bietest, als ein Tunnel oder eine Bürste es jemals können.

  • LL0rd

    Du weißt aber schon, daß du einen Hund einer sensiblen Rasse hast?

    Wenn du ihn weiterhin zu Dingen zwingst, die er nicht will oder noch nicht kann, wirst du irgendwann die Quittung in Form eines ängstlichen Hundes bekommen. Oder das Gegenteil; einen Hund, der sich irgendwann gegen den Druck wehrt!


  • Es gibt nichts schöneres zu sehen wie glücklich ein Hund sein kann, wenn er einfach mal Unsinn machen darf, Leine los, rennen, Frauchen den Vogel zeigen. Dieser Hund kommt dann aber auch wieder, weil du ihm mehr Spaß bietest, als ein Tunnel oder eine Bürste es jemals können.

    Es gibt noch mehr als den "meidig im Kadavergehorsam mitschleichenden Hund" oder den Hund, der fröhlich "Frauchen den Vogel zeigt".

    Ich persönlich möchte beide Extreme nicht geschenkt haben - sondern einen Hund, der freudig, aktiv und selbstbewusst mitarbeitet und dies gern tut - weil es ihm Spaß macht.

    Um dies zu erreichen, bedarf es allerdings eines sorgfältigen Welpen-Aufbaus, bei dem der Hund nicht überfordert oder gehemmt wird.

  • Ein gutes Beispiel aus der Hundeschule in der ich genau dreimal mit Muki war.
    Es wurde ein Teller mit Leberwurst oder ähnlichem hingestellt und die Hunde wurden drumrumgeführt und durften nicht dran gehen. Zuhause sollte das geübt werden.
    Wenn ich einen Teller mit Fressbarem auf den Boden stelle ist der für meinen Hund. Basta. Ich lasse sie absitzen und auf Befehl darf sie hin. Das klappt wunderbar daheim.
    Sind wir unterwegs und ich lasse in einer Gefahrensituation einen Schrei los kapiert Muki das sofort. Das kann ein Elektrozaun sein, ein toter irgendwas Kadaver, eine Strasse, ein Abgrund usw. Sie hört an meiner Stimme den Ernst der Lage. Das hat etwas mit Vertrauen zu tun (für mich zumindest).
    In der Hundeschule hat sie partout nicht eingesehen warum sie nicht an den Teller sollte, zudem so viel Konkurrenz da war. Und mir war es dann auch irgendwann zu blöd mir immer wieder einen Rüpel einzuholen.
    Soll ich jetzt meinem Hund böse sein, oder die Hundeschule in Frage stellen? Ich habe mich für zweiteres entschieden.


  • Es gibt nichts schöneres zu sehen wie glücklich ein Hund sein kann, wenn er einfach mal Unsinn machen darf, Leine los, rennen, Frauchen den Vogel zeigen. Dieser Hund kommt dann aber auch wieder, weil du ihm mehr Spaß bietest, als ein Tunnel oder eine Bürste es jemals können.

    Es gibt noch mehr als den "meidig im Kadavergehorsam mitschleichenden Hund" oder den Hund, der fröhlich "Frauchen den Vogel zeigt".

    Ich persönlich möchte beide Extreme nicht geschenkt haben - sondern einen Hund, der freudig, aktiv und selbstbewusst mitarbeitet und dies gern tut - weil es ihm Spaß macht.

    Um dies zu erreichen, bedarf es allerdings eines sorgfältigen Welpen-Aufbaus, bei dem der Hund nicht überfordert oder gehemmt wird.

    Das Vogel zeigen war durchaus etwas überspitzt ausgedrückt! :ugly::mute:

  • Ehrlich? Der Hund soll tatsächlich auf einer Bürste sitzen?!

    Wozu? Damit er lernt Dinge auszuhalten? Ja ist wichtig für einen Hund und es gibt gewiss auch kleine Übungen die man schon mit einem Welpen machen kann und die lassen sich, man mag es kaum glauben, mit alltäglichen Dingen üben.

    Was der Rückruf wiederum damit zu tun hat verstehe ich auch nicht so ganz. Aber auch der lässt sich mit der Zeit ausbauen, so dass ein Hund auch unter Ablenkungen, bewegungsreizen von außen etc noch abrufbar ist. Aber da fallen mir auch viele viele andere Dinge ein als ihn auf einer Bürste sitzen zu lassen. Und dieses tunnellaufen etc. Ja wir haben Marley in der ersten hundeschule auch mit Mühe durch gebracht aber wenn es ihm einfach keinen Spaß macht warum dann? Ihm bereitet die direkte Arbeit mit uns mehr Spaß also gehe ich eben diese Richtung mit ihm. Und vergiss bitte auch nicht dass du einen Welpen hast. Vielleicht solltest du erstmal etwas mehr wert darauf legen einfach schöne Dinge mit ihm zu unternehmen. Hilft ganz gut bei der Bindung und wenn die Bindung stimmt ist es auch wahrscheinlicher, dass andere dinge funktionieren.

    PS: wenn der Trainer wollen würde, dass ich meinen Hund auf eine Bürste setze wäre das der Moment in dem ich mir schleunigst eine andere hundeschule suchen würde :hust:

  • Sicher kann der Hund lernen auf einer Bürste zu sitzen, ich glaube aber das ist eher eine Vertrauenssache als Erziehung. Versetz dich doch mal in deinen Hund, wozu soll es gut sein auf der Bürste zu sitzen ? Wenn Du in einen Raum voller Stühle kommst und ich zu dir sage setz dich auf die Bürste - was denkst du dann ? Wahrscheinlich das ich nicht ganz richtig im Kopf bin.

    Wozu sollte er durch den Tunnel gehen, außen herum ist doch viel klüger. Das hat nichts mit Vermeidung zu tun, sondern mit Verstand.

    Übrigens hatte ich heute mit meinem Rüden etwas ähnlich im Training. Neuer Tunnel und Hund fand ihn unheimlich. Was macht bekloppter Mensch, kriecht in den Tunnel. Hund nö, wozu, kenn ich nicht mag ich nicht, ist doof, gruselig. Na gut, also wird beschlossen Hund muss heute nicht in den Tunnel, wir rennen nur dran vorbei. Und was macht Hund - rennt DURCH den Tunnel :ka:. Oft hilft es mehr Gelassenheit ins Training zu bringen, einfach nicht zu viel erwarten.

  • ich stelle immer wieder fest, dass mein Welpe einen eigenen Kopf hat

    Und ich wünsche ihm, dass er das noch sein ganzes Leben lang hat!

    Gehorsam ist wichtig, ohne Frage.

    Auch dass er mal was macht, worauf er keinen Bock hat, WENN es denn tatsächlich wichtig ist.

    Aber das kann der Hund nur, wenn DU seine Bedürfnisse erfüllst, fair bist, ehrlich bist, seine Kommunikation ernst nimmst, auf ihn eingehst, ihm die Dinge so beibringst dass er eine Chance hat sie zu verstehen ...

    Er ist kein Mensch - sondern ein Welpe - passe du dich an, du bist intelligenter als er.

    Er ist auch nicht einfach nur ein kleiner Hund, er ist ein Welpe - mit anderen Bedürfnissen.

    Er kann nur Vertrauen in dich entwickeln, wenn du ihn als eigenständiges Lebewesen annimst und respektierst.

    Und das dauert auch Zeit ...

    Er kann nur dann zum tollen Begleiter werden, wenn du der Hundehalter bist, den er braucht.

    Du brauchst deinem Welpen jetzt nicht alle möglichen Sitautionen nahe zu bringen. Nur weil sie jetzt mal auf ner Bürste sitzt in der Welpenschule - heißt das noch lange nicht, dass sie das später, sollte es irgendwann mal gebraucht werden ... auch macht.

    Zeige dem Welpen, dass er sich auf dich verlassen kann, dass ihr gemeinsam durch dick und Dünn geht, dass ihr gemeinsam scheiß Situationen meistert. Dass du bei ihm bist und ihn zu nichts zwingst, sondern ihn ermutigst und motivierst. Dass du von ihm nur das verlangst, was er auch wirklich leisten kann!

    Dann habt ihr ne positive Beziehung und Bindung.

    Und nur die ermöglicht es dem Welpen, auch später blöde Situationen über sich ergehen zu lassen.

    Du kannst jetzt gar nicht alles trainieren, was mal irgendwann auf euch zukommen könnte ...


    Ich habe meinen Hund mit 2,5 Jahren bekommen.

    habe ein wenig Maulkorbtraining gemacht weils Sinn ergab - aber nie wirklich ernsthaft (länger als 1 Minute hatte er das Ding nie auf)

    beim Tierarzt musste er manchmal Maulkorb tragen - es sind dann die richtig blöden Situationen für ihn und er hat den Maulkorb wohl ziemlich negativ und mit Schmerzen verknüpft.

    Neulich wurde ich in 6 Jahren Hundehaltung tatsächlich das erste mal aufgefordert, beim Zug fahren meinem Hund einen Maulkorb anzulegen. Für ganze 50 Minuten.

    Maulkorb war durch den Tierarzt kacke - er war ihn auch überhaupt nicht positiv gewohnt.

    aber er hat Vertrauen zu mir und weiß wohl, dass ich nicht "unnötigen Blödsinn" von ihm verlange.

    Er hat den Maulkorb die ganzen 50 Minuten anstandslos getragen im Zug - war auch entspannt genug zum dösen.

    Zu Beginn hat er versucht ihn ein mal abzustreifen - ein ruhiges "Nein" von mir genügte.

    Und das, obwohl mein Hund weit entfert ist von einem "100% Gehorsam"

    Was ich sagen will:

    arbeite nicht an einzelnen Situationen.

    Arbeite an Vertrauen, Bindung, Beziehung - nimm den Hund an wie er ist arbeite mit dem, was er wirklich leisten kann.

    Und über einen Hundeschulwechsel würde ich tatsächlich auch nachdenken.

    Hier noch ein Buchtip - ein, wie ich finde, sehr gutes Welpenbuch:

  • Ähm. Du hast ein Baby. Wie alt ist denn dein Welpe? Und warum um Himmels Willen macht ihr nicht einfach etwas, was euch Spaß macht. Hundi soll lernen: du bist toll und du bietest Sicherheit und nicht: der will immer blöde Sachen, auch wenn ich Angst habe.

    Gib dem Tier doch Zeit. Der muss doch nicht jetzt durch den Tunnel, mach das in Ruhe und ohne Zwang.

    Dass er sich unangenehmen Situationen gut stellen können wird, erreichst du am ehesten indem du Vertrauen aufbaust.

    Rückruf (Hund kommt auf Ruf und Pfiff): nur Rufen erstmal, wenn du 1000% sicher bist, er kommt. Und dann yeah und yippie und hochwertige Belohnung (Spiel, knuffeln, Leckerli).

  • Man sollte nicht vergessen, dass ein Hund kein Roboter ist. Was absoluter Gehorsam einen bringen soll, will sich mir nicht erschließen.

    Meine Hündin macht draußen kein Sitz wenn es nass ist, oder wenn das Gras eine bestimmte Struktur hat und schon gar nicht macht sie draußen Platz. Sie sieht keinen Sinn darin und deswegen wird es von ihr auch nicht verlangt. Für sie gibt es keine Gründe, draußen auf Kommando Sitz zu machen. Für mich auch nicht.

    Ich finde, es sagt nichts über den Gehorsam aus und bei einem Welpen sollte man da auch nicht unbedingt so viel erwarten.

    Für solche Spielchen wäre mir mein eventueller Welpe zu schade. Ich würde lieber Dinge machen, die uns zusammenschweißen und nicht zur Pflicht mutieren.

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