Hundekauf ja oder nein.

  • Ich verstehe aber nicht warum mir bei hunden eigentlich immer das Herz aufgeht und am eigenen solche Zweifel habe

    Vermutlich, weil sich ja augenscheinlich doch vieles von heute auf morgen verändert. Richtig, du trägst Verantwortung für ein Lebewesen (das ist übrigens bei Hamster, Wellensittich und Co nichts anderes), du bist gebundener, als ohne Hund, Alltag und Freizeit werden entsprechend anders sein, du stehst in der Verantwortung einer Erziehung.

    Und du hattest lange Zeit, dich gedanklich darauf vorzubereiten, hast vermutlich vieles gehört und gelesen, schönes, aber wahrscheinlich auch Dinge, die eben nicht so schön laufen können. Und ich glaube ganz ehrlich, je mehr Gedanken man sich im Vorfeld macht, umso mehr Szenarien tauchen dort auch auf, vor denen man Respekt hat und man ja auch gar nicht weiss, ob und wie man sie meistern wird.

    Ich meine, du bist ja nicht allein und kannst diese Verantwortung teilen.

    Bei uns ist das auch so, dass ich die mit der Verantwortung bin und der Rest der Familie Kuschler, Bespasser und Hobbygassigänger. Ist für alle hier ok. Wichtig war mir aber, dass alle mit der Anschaffung einverstanden sind. Alles andere hat sich eingespielt.

  • Ich verstehe aber nicht warum mir bei hunden eigentlich immer das Herz aufgeht und am eigenen solche Zweifel habe

    Das geht doch aber vielen so und ging mir auch lange so, deswegen habe ich lange einfach als Dogsitterin gearbeitet. Ein eigener Hund ist eben nicht nur nett sondern eine riesige Verantwortung :ka:

    Natürlich macht sich Jeder vor der Anschaffung eines Hundes/Welpen mehr oder weniger Gedanken, ob und wie er das schaffen kann. Man sucht für sich Wege, wie man eine Entscheidung treffen kann. Auch wenn man sich dann für ein Leben mit Hund entschieden hat, können noch Zweifel auftreten, keine Frage. Spätestens wenn der Welpenblues zuschlägt, hadert der Eine oder Andere mit sich selber, warum zum Teufel er sich das angetan hat. Aber man wächst mit seinen Aufgaben.

    Aber Jeder hier HAT eine Entscheidung getroffen....die TE ist davon seit einem Jahr meilenweit entfernt.

    Mal ein relativ einfacher Gedankengang.....Warum schaffe ich mir einen Hund an?

    Einige benötigen einen Hund für die Arbeit am Vieh oder zum Mantrailing, als Spürhunde.

    Andere benötigen Wachhunde.

    Wieder Andere haben Hunde als persönliche Hilfe im Alltag.

    Es gibt viele Gründe für die Anschaffung eines Hundes.

    Warum genau willst du einen Hund?

  • Ich wollte immer einen Hund weil es mich einfach glücklich gemacht hat, wenn einer um mich war. Das ich rauskomme, da ich schon ein ziemlicher Stubenhocker bin und mich immer mehr und mehr vergrabe. Vielleicht wäre ein Hund auch für meine psyche gut

  • Ich glaube auch, liebe TE, dass dir hier niemand wirklich helfen kann.

    Dein Problem liegt so gelagert, dass ein Hundeforum dir da leider nicht zufriedenstellend weiterhelfen kann. Wichtig wäre offene Kommunikation mit den Menschen, die dir wichtig sind, und dass du dir über deine Beweggründe und Ziele im Klaren wirst.

    Edit:

    Vielleicht wäre ein Hund auch für meine psyche gut

    Wäre das so, würde es dir dann bei dem Gedanken an Samstag nicht deutlich besser gehen?

  • Vielleicht wäre ein Hund auch für meine psyche gut

    Das wird jetzt etwas off topic, daher packe ich es in den Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    Ich persönlich halte sowas für eine schlechte Motivation, sich einen Hund anzuschaffen. Das verkehrt in meinen Augen das Verhältnis: DU solltest dafür verantwortlich sein, dass es dem Hund gut geht, nicht umgekehrt. Ein Hund kann phasenweise auch anstrengend und eine Kackbratze sein und die eigene Psyche noch weiter strapazieren. Das sollte man abkönnen. Aber wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung.

  • Ich war auch völlig durch als Finya vor 9 Jahren eingezogen ist. Dazu kam bei mir, dass meine ganze Familie die Idee für richtig blöd gehalten hat, meine Freunde zum Teil auch und mich das auch haben spüren lassen (alles keine HH, die waren der Meinung, dass man mit Hund quasi nur noch für den Hund lebt und ich mein Leben somit wegschmeiße)

    Bockig wie ich bin, hab ich mir dann allerdings gedacht "jetzt erst recht!" und mir alle Zweifel mit mehr oder weniger sinnvollen Antworten aus dem Weg geräumt.

    Warum?

    Weil ich verdammt nochmal endlich einen Hund wollte und der Wunsch war stärker als alle Zweifel. Manchmal muss man eben einfach tun, was einem das Herz sagt und nicht der Verstand (sorry für den Kitsch |))

    Finya ist aus dem Tierschutz und ich habe sie tatsächlich die ersten zwei Wochen nur als Pflegehund gehabt, mit der Option, dass ich sie abgeben kann, wenn es mit meiner Katze nicht funktionieren sollte (also wirklich gar nicht). Dieser Gedanke, dass ich sie nicht behalten MUSS, wenn es nicht geht (egal warum), hat mich über die erste Woche getragen, in der ich völlig fertig war (ich bin war Perfektionistin und Finya echt alles andere als dazu passend, zumindest dachte ich das damals).

    Nach 3 oder 4 Tagen war allerdings sowieso schon klar, dass Finya nie wieder irgendwohin gehen wird, wenn ich nicht an ihrer Seite bin.

    ABER ich weiß von mir, dass ich in neuen (lebensverändernden) Situationen immer erstmal in ein Loch falle, weil ich Angst vor der Verantwortung habe, aber ich weiß halt auch, dass ich mich durchbeiße, wenn ich etwas wirklich will. Das heißt, ab dem Moment wo ich Finya mit nach Hause genommen habe, war eigentlich schon klar, dass sie bleibt. Ich hab mir mit dem "sie ist ja erstmal nur Pflegehund" einfach nur vorgegaukelt, dass ich sie ja wieder abgeben könnte.

    Beim zweiten Hund gabs das übrigens gar nicht mehr. Hunde sind einfach unglaublich gute Lehrmeister fürs Leben :D


    Was du für ein Mensch bist, weiß ich nicht. Muss hier ja auch keiner wissen. Das kannst eh nur du für dich alleine beantworten.

    Ich wünsche dir, dass du eine Entscheidung triffst, die für dich auch auf lange Sicht okay ist.

  • Es ist beruhigend das es Menschen gibt denen es ähnlich geht.

    Ich kann mich da schlecht einschätzen. Aber wenn ich jetzt schon sehe wie traurig mein Freund ist und wie enttäuscht meine Eltern vor mir waren, macht es das für mich nicht leichter

    Seit Tagen grübel ich und finde keine Lösung.

  • Bitte besprich das mit deinem "Fachmenschen", deiner Familie, deinem Partner und dem Züchter des Hundes.

    Du hast hier genug Anregungen erhalten. Du solltest dich sehr schnell entscheiden und das auch vor allem mit dem Verkäufer besprechen.

  • Liebe TE,

    ich hab lange überlegt, ob ich hier etwas schreiben soll.

    Du fühlst dich Wohl in der Gegenwart von Hunden, dann versuch es doch wirklich erst einmal damit, dass du Hunde von Freunden, oder aus dem Tierheim ausführst. Dadurch kommst du raus, was du dir ja wünschst, hast aber nicht gleich die komplette Verantwortung. Warum muss es denn unbedingt jetzt der Kauf eines Welpen sein, wenn sich wirklich alles in dir dagegen sträubt? Der "passende" Zeitpunkt wird auch in Zukunft nochmal da sein, da bin ich mir ziemlich sicher. Warum sich jetzt selbst so einen wahnsinnigen Druck machen, nur weil man den Anderen gefallen möchte. Du wirst es nie Allen recht machen können und an erster Stelle stehst immer noch du, du fällst Entscheidungen und du trägst die Konsequenzen, weil es für dich der bessere/richtige Weg ist.

    Die Entscheidung kann dir keiner hier im Forum abnehmen, aber ich persönlich sehe es kritisch (das soll jetzt kein Angriff sein), wenn ein Hund angeschafft wird, in der Hoffnung das sich alle "Probleme" damit in Luft auflösen. Sei fair dir gegenüber, sei fair deinem Freund gegenüber sowie dem Züchter und kommuniziere deutlich und klar, was in dir vorgeht. Und vor allem sei fair dem Welpen gegenüber, denn der kann sich nicht seine Familie aussuchen.

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