Tierschutzhund - schleppende Kommunikation oder bin ich zu ungeduldig?

  • Es gibt solche und Solche Strassenhunde, Hündinnen die ihren Welpen beibringen, das Menschen etwas tolles sind, weil sie Fressen geben, mit einem Spielen oder sie besuchen kann, und Hündinnen die schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, die bringen das aber dann auch den Welpen so bei. Hier dann als Mensch gutes zu tun dauert sehr viel länger und man wird das auch kaum ganz wegbekommen. Etwas Argwohn bleibt da immer.

  • Die pflegestelle sagt dass sie von den Welpen die ruhigste ist, zwar nicht ängstlich sondern schon neugierig aber einfach nicht so überschwänglich und übermütig wie die anderen. Sie soll sehr menschenbezogen und verschmust sein, verträglich mit anderen Hunden, freundlich zu Kindern.


    Die Welpen kamen mit der Mutter mit 6 Wochen ins TH und dann schnell in die pflegestelle. Da waren sie wohl 8 Wochen alt.


    @Geckolina ja ich weiß dass ein Pointer ein Jagdhund ist... ich möchte hier keine Beiträge schlecht reden, aber wenn man ehrlich ist, kann man zu jeder rasse diese „negativen“ Eigenschaften finden. Ein Schäferhund ist sehr wachsam, ein Sennenhund ist darauf bedacht seine Herde (familie) zusammen zu halten, ein Labbi ist immer ungestüm zu anderen Hunden.
    Ja es gibt gewisse rassemerkmale, derer sollte man sich bewusst sein, aber ich denke nicht jeder Hund der gleichen rasse ist gleich.


    Wir haben einen deutschen Pischermix Rüden. Denen wird ein jagdtrieb nachgesagt und ein beschützerdrang... wir leben auf dem Land, mein Schwiegervater hat Hühner die frei rum laufen, interessier ihn nicht, es klingelt an der Tür oder es kommt Besuch... interessiert ihn nicht, Geräusche draußen? Egal!
    Er ist sehr sensibel und menschenbezogen, das passt wieder eher ins Profil!

  • Es ist eine Wundertüte die du bekommst Labradore gibt es viele, Pointer sind eher selten (und ob das wirklich so stimmt - wird man wahrscheinlich auch nie herausfinden).


    Die Frage ist ob ihr euch sowas vorstellen könnt. Ich hätte mal einen solchen Hund in Tagespflege nehmen sollen, habe aber dann nach der ersten Sichtung dankend abgelehnt. Das war kein Hund sondern ein krankes Häufchen Elend, vor lauter Aufregung hat der Hund nur noch Blut gegackt, Würmer - die mit Medikamenten leicht in Griff zu kriegen sind (etwa 1 Woche Tabletten - aber diese Würmer waren auch noch hochgradig ansteckend) , abgemagert, verängstigt und noch dazu Angstbeisser. Dh. im schlimmsten Fall hast du doppelte und Dreifache Baustellen, Hund krank, Hund verängstigt und Hund beisst, ist agressiv und das Wort Familienhund das da mal im Inserat stand hat überhaupt nichts mit dem gegenwärtigen Hund zu tun. Dh. der gackt dir mitunter auch mal wochenlang in die Wohnung, weil er sich einfach gar nicht mal raustraut. Ohne Hundetrainer geht da gar nichts, wobei ich befürchte dass es auch sehr wenige Hundetrainer gibt die sich mit solchen Hunden auch wirklich auskennen. Ein domestizierter Hund ist etwas anderes wie einige Generationen auf der Strasse gelebt und von Domestizierung hat vielleicht einmal der Uropa des Hundes was gehört oder gesehen.


    Ich möchte dir das nun auch gar nicht ausreden, oder gar schwarz malen. Möglicherweise sind Welpen anders, der Hund den ich in Tagespflege nehmen hätte sollen war 11 Monate alt, und von Geburt an in Spanien in einer Tötung, später dann in Pflegestellen mitsamt seiner Mutter und dann wieder in einem anderen Tierheim. DH. der hat bis zum 11 Lebensmonat nicht mal gewusst was eine Bezugsperson ist bzw. das Menschen auch Zeit haben ihn zu streicheln.

    ja icv weiß, dass es keine Garantie für einen unbeschwerten Welpen gibt. Wir haben auch tatsächlich lange überlegt ob wir überhaupt einen zweiten Hund wollen, was es für uns bedeuten kann.
    Die einzige Möglichkeit dieses Risiko zu minimieren ist ein Hund vom Züchter. Das wollten wir aber eigentlich ganz bewusst nicht ...

  • Es ist eine Wundertüte die du bekommst Labradore gibt es viele, Pointer sind eher selten (und ob das wirklich so stimmt - wird man wahrscheinlich auch nie herausfinden).

    In einigen Mittelmeerländern ist es eher umgekehrt: Pointer sind häufig, da beliebte Jagdhunde, Labradore dagegen selten.


    Ich finde, es kommt darauf an, soviel wie möglich über den Welpen und seine bisherige Aufzucht herauszufinden. Daß er auf der Straße gelebt hat und von Straßenhunden abstammt, ist zB eher unwahrscheinlich. Die allermeisten Hunde, die im Tierschutz landen, sind nicht auf der Straße, sondern in der Obhut des Menschen geboren.


    Wenn dich das Thema interessiert, empfehle ich dir dieses Buch:


    Streuner!


    Dagmar & Cara

  • @Geckolina ja ich weiß dass ein Pointer ein Jagdhund ist... ich möchte hier keine Beiträge schlecht reden, aber wenn man ehrlich ist, kann man zu jeder rasse diese „negativen“ Eigenschaften finden. Ein Schäferhund ist sehr wachsam, ein Sennenhund ist darauf bedacht seine Herde (familie) zusammen zu halten, ein Labbi ist immer ungestüm zu anderen Hunden.
    Ja es gibt gewisse rassemerkmale, derer sollte man sich bewusst sein, aber ich denke nicht jeder Hund der gleichen rasse ist gleich.


    Wir haben einen deutschen Pischermix Rüden. Denen wird ein jagdtrieb nachgesagt und ein beschützerdrang... wir leben auf dem Land, mein Schwiegervater hat Hühner die frei rum laufen, interessier ihn nicht, es klingelt an der Tür oder es kommt Besuch... interessiert ihn nicht, Geräusche draußen? Egal!
    Er ist sehr sensibel und menschenbezogen, das passt wieder eher ins Profil!

    Hm, das klingt leider alles ein bisschen naiv. Weder DSH, Sennenhund noch Labrador sind auch nur annähernd mit einem Pointer, der im Gegensatz zu diesen Rassen ein reiner Gebrauchshund ist, zu vergleichen. Ich hatte selbst einen Pointermix aus dem Auslandstierschutz als Pflegehund hier und der Hund war, obwohl drinnen ruhig und ein großer Schmuser (typisch für die Vorsteher), draußen wirklich nicht einfach. Allein der riesige Aktionsradius...eine Distanz von 1000 m lief für ihn noch vollkommen unter "Was willst du denn, du siehst mich doch noch?". Pointer werden nicht umsonst die Ferraris unter den Hunden genannt, dagegen ist ein deutscher Pinscher maximal ein Golf.


    Du kannst dir ja mal den Thread von einer Userin durchlesen, die vor einiger Zeit einen Pointer aus dem Ausland adoptiert hat und sich das auch leichter vorgestellt hatte, als es dann im Endeffekt war: All the way from Sardinia – Elvis erobert Berlin


    Ihr solltet euch - wenn denn ein Pointer drinsteckt - definitiv mit dem Gedanken anfreunden können, intensives, möglicherweise jahrelanges Schleppleinentraining machen zu müssen. Außerdem solltet ihr euch mit rassetypischer Auslastung beschäftigen und euch fragen, ob ihr das leisten könnt und wollt - Gebrauchshunde und -mixe sind in vielen Fällen allein mit langen Spaziergängen und ein bisschen Ballspielen nicht zufrieden. An die Labradorgene würde ich da nicht so sehr glauben, da es die im Auslandstierschutz schlichtweg einfach kaum gibt. Wahrscheinlicher steckt, je nach Region, eher noch ein Herdenschutz-, Hüte- oder ein weiterer Vollblutjäger (z.B. Windhund, Podenco oder irgendeine Bracke) mit drin, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.

  • Prinzipiell ist das mit Auslandstierschutz so eine Sache, eine Dauer von 2 Tagen bis 1 Woche bis erst Kontakt ist normal.


    Dennoch habe ich positivere Erfahrungen gemacht als beim lokalen Tierschutz.


    Ich wuerde auf den Vertrag bestehen bevor ihr Geld ueberweist. Wann das Tierchen ankommt finde ich eher sekundaer, eine laengere Wartezeit ist da was positives, weil man so seinen Urlaub vllt. umplanen kann. Ich wuerde das auch klar begruenden das du den Ankunftszeitpunkt brauchst um die ersten 1-2 Wochen zu organisieren bzgl. Arbeit oder whatever. Das verdeutlicht das ihr gewissenhaft den Kleinen eine ruhige Eingewoehnung geben wollt.


    Draengeln wuerde ich bei dem Zeitpunkt aber nicht, denn Flugpaten muessen auch erstmal gefunden werden. Wichtig waere nur, dass ihr den Vertrag beidseitig unterschrieben habt. Ansonsten lass die gesagt sein das meine TS Tiere erst 3-4 Tage nach Ankunft als vermittelt galten, bis auf unseren Kater von Helfende Haende, der war gleich nach Unterschrift “reserviert”.


    Wenn die sich weigern den Vertrag rauszuruecken wuerde ich mich nach einem anderen Hund um gucken.


    Anyu haben wir vorher auch nicht gesehen, und sie ist ein Traum von Hund. Besser als alle aus dem lokalen TS.

  • Hi,


    tut mir leid, dass Dir die Antworten hier zu schaffen machen :streichel: Die Sache ist eigentlich ganz einfach:


    Wenn Ihr sagt, Ihr möchtet den Hund und findet Euch mit der etwas fragwürdigen Kommunikation mit dem Verein ab (bzw. könnt das klären, eine nett formulierte Kritik sollte der Verein schon abkönnen): Könnt Ihr im Fall der Fälle damit leben und umgehen, falls der Hund ein paar Eigenschaften auspackt, mit denen Ihr nicht gerechnet habt? Die vielleicht bedeuten, dass Ihr intensiver trainieren müsst, möglicherweise wegen Jagdtrieb nicht ableinen könnt, möglicherweise Wach- und Schutztrieb zu managen ist? Wenn er für Euch erstmal nicht einschätzbare Ängste entwickelt?


    Wenn Ihr dazu ja sagt - und all das muss ja nicht kommen - dann habt Ihr gute Voraussetzungen.


    Wenn Ihr dazu eher nein sagt, dann würde ich an Eurer Stelle woanders schauen, wo Ihr zumindest über die Lebensbedingungen in den ersten Wochen genau Bescheid wisst.


    Später nochmal mehr, muss weg.

  • Interessant finde ich uebrigens auch das gleich “vom schlimmsten” ausgegangen wird. Gibt durch aus Labrador-Mixe in bestimmten Laendern.


    Auch was der TS sagt was drinnen stecken koennte ist ja weitest gehend spekuliert. Das in unserer Cocker-Setter Mix auch wirklich ein Setter drin ist bezweifelt unsere TÄ sehr (Schade :(). In den Papieren steht letztlich auch nur “Cocker-Mix” und fertig.


    Letztlich weiss man bei Mischlingen sowieso nie welche Eigenschaften sich durch setzen, deswegen finde ich die Rasse an sich Sekundaer und den Pflegestellen Eindruck (In- oder Ausland) viel wichtiger. Was sagen die zu dem Charakter usw.


    Auch Zuechterhunde kommen nicht mit Garantien, und letztlich ist das Abenteuer “Tier” doch gerade durch seine individualitaet so toll.

  • @Geckolina ja ich weiß dass ein Pointer ein Jagdhund ist... ich möchte hier keine Beiträge schlecht reden, aber wenn man ehrlich ist, kann man zu jeder rasse diese „negativen“ Eigenschaften finden. Ein Schäferhund ist sehr wachsam, ein Sennenhund ist darauf bedacht seine Herde (familie) zusammen zu halten, ein Labbi ist immer ungestüm zu anderen Hunden.
    Ja es gibt gewisse rassemerkmale, derer sollte man sich bewusst sein, aber ich denke nicht jeder Hund der gleichen rasse ist gleich.

    Wenn bei dir der Jagdtrieb als "schlechte Eigenschaft" gilt, würde ich wirklich, ohne es böse zu meinen, vom Jagdhund Abstand nehmen. Ich habe einen Brackenmix, davor hatte ich einen Podenco. Dazwischen war ich Pflegestelle für ähnliche Mixe. Fast alle hatten sie gemein, dass sie drinnen absolut ruhig und lieb waren und alle Menschen mochten.
    Jäger waren sie aber alle und zu hoffen, dass ein Pointer-Mix seine Wurzeln vergisst...das passiert eher nicht.


    Jagdtrieb ist keine schlechte Eigenschaft wie z.B. Betteln. Es ist ein Rassemerkmal.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!