Ideale Vorbereitung des Züchters

  • mir ist im Forum aufgefallen, dass manchmal Züchter wegen mangelnder Vorbereitung des Welpens auf den zukünftigen Haushalt kritisiert werden. Es wurde mit den Welpen nicht einzeln spazieren gegangen, nicht ans alleine seien gewöhnt oder wichtige Schritte zur Stubenreinheit gesetzt.
    Anderseits habe ich schon Beiträge gesehen wo die Erziehung durch den Züchter gar nicht gewünscht ist.


    Ich hatte noch keinen Welpen daher ist meine Erfahrung dazu limitiert. Ich würde denken dass es wichtig ist, dass der Welpe an gewisse Dinge schon gewöhnt ist z.b Straßenlärm, allein sein ,(im rahmen) stubenteinheit, Leine etc.


    Gibt es aber zu viel Vorbereitung?


    Wie hat es euer Züchter gemacht und was fandet/findet ihr gut und was nicht?


    Welche Unterschiede muss/darf man zwischen den Rassen und den zukünftigen Lebensbedingungen machen?

  • Ich finde halt der Hund sollte im Rahmen auf den normalen zukünftigen Alltag vorbereitet werden. Heißt für mich, er sollte das Leben im Haus kennenlernen, wenn er im Haus leben soll, er sollte mal Gras und verschiedene Untergründe kennenlernen, er sollte alltägliche Geräusche im normalen Leben kennenlernen (Staubsauger, Fernseher etc). Mal Autofahren wäre auch gut. Dann natürlich verschiedene Menschen (Kinder). Das ist so das Mindeste. Es soll sich auch beim Züchter nicht alles nur um den Welpen drehen und ich erwarte nicht, dass mir die Sozialisierung oder die Erziehung abgenommen wird. Aber es sollte schon das Ziel des Züchters sein, den Hund bestmöglich auf sein zukünftiges Leben vorzubereiten.


    Wenn schon Vorarbeit zur Stubenreinheit geleistet wird, ist das nett, muss aber nicht sein. Genauso verhält es sich damit, hin und wieder mal mit einem Welpen einzeln was zu machen. Jetzt nicht gerade Spazierengehen, aber mal einzeln knuddeln oder ein bisschen spielen finde ich schon sinnvoll.

  • Meine Züchterin wäre hier im Forum wahrscheinlich auch durchgefallen.


    Die Welpen kannten Halsband, aber kein Geschirr und waren nicht schon im Eiscafe, am Strand und auf dem Hundeplatz.


    Sie hatte ein tolles Außengelände mit den Klassikern Tunnel, Bällebad, verschiedene Untergründe etc. Es gab Besuch von kleinen und großen Menschen, anderen Hunden und dadurch dass sie viel im Garten waren natürlich die typischen Außengeräusche.


    War mir aber egal, weil mir die Züchterin total sympathisch war. Wir haben Oliv mit 8 Wochen bekommen und ich habe mich dann an die Sozialisierung gemacht (das hatte mir die Züchterin mit auf den Weg gegeben und mir auch Literatur empfohlen).


    Für mich war das alles prima, Oliv ist absolut umweltsicher, hat keine Geräuscheangst oder sonstige Unsicherheiten.

  • Casper ist ein Yorkie.


    Der Züchter hat Casper darauf vorbereitet dass:


    - er sein Geschäft (klein und groß) bereits selbstverständlich draußen erledigte. Sobald wir rausgegangen sind, wusste er, dass er seine Geschäfte erledigen soll. Drinnen wurde er, für den Notfall, an ein Welpenpad gewöhnt.
    - er drinnen gar nichts angeknabbert hat und das Kommando Nein bereits kannte. Er durfte beim Züchter frei herumlaufen und wurde fürs Möbel anknabbern geschimpft.
    - er sich das Föhnen ohne Angst gefallen lässt und es sogar genießt. Er legt sich manchmal sogar entspannt auf den Rücken, damit man den Bauch gut föhnen kann.
    - er sich Kämmen lässt
    - er kannte alle Alltagsgeräusche und war da gar nicht ängstlich.
    - er wurde an ein Geschirr gewöhnt und er durfte kurze Spaziergänge an der Leine machen
    - er hatte schon eine Beißhemmung. Er hat mir wirklich nie fest in den Finger gebissen. Einmal wollte er sein Spielzeug wild nehmen, da hat er versehentlich meinen Finger erwischt, aber Casper war als Welpe sowieso ein kleines bisschen tollpatschig. Schnappte er nach seiner Karotte, um sie zu kauen, erwischte er auch mal sein Körbchen, ließ sofort wieder locker und schnappte wieder nach der Karotte. :roll:
    - er kannte verschiedene Untergründe
    - er hatte verschiedene Spielzeuge (also verschiedene Texturen kennengelernt)
    - er hat kleine Kinder und alte Menschen kennengelernt
    - er hat große Hunde kennengelernt
    - er konnte problemlos mit seinem Rudel alleine sein also ohne den Menschen
    - er kannte es mit dem Auto zu fahren


    Ich hoffe ich habe jetzt nichts vergessen. Ich fand es prinzipiell gut was an Vorarbeitet geleistet wurde. Mehr ist natürlich immer besser, aber ich denke, dass Casper es beim Züchter wirklich gut hatte.

  • Es wurde mit den Welpen nicht einzeln spazieren gegangen, nicht ans alleine seien gewöhnt oder wichtige Schritte zur Stubenreinheit gesetzt.

    Bei meinem Züchter dasselbe. Fand ich nicht schlimm...

    Meine Züchterin wäre hier im Forum wahrscheinlich auch durchgefallen.


    Die Welpen kannten Halsband, aber kein Geschirr und waren nicht schon im Eiscafe, am Strand und auf dem Hundeplatz.

    Unser Züchter mit Sicherheit auch^^
    Selbst Halsband kannte keiner der Welpen.


    Sie hatte ein tolles Außengelände mit den Klassikern Tunnel, Bällebad, verschiedene Untergründe etc. Es gab Besuch von kleinen und großen Menschen, anderen Hunden und dadurch dass sie viel im Garten waren natürlich die typischen Außengeräusche.


    Tunnel und Bällebad war auch nicht vorhanden. Dafür ein riesen Grundstück mit vielen Untergründen, viele Tiere usw. Für mich war das alles absolut okay. Den Rest kann ich auch alleine dem Hund beibringen und daran gewöhnen.

  • Ich denke dass die Vorbereitung des Welpens ja einer der Sachen ist die Züchter innerhalb eines Vereines unterscheidet. Und etwas was die zukünftigen Hundebesitzer achten können.
    Ich wäre mir da etwas unsicher. Sicher ist Vorbereitung wichtig aber gibt es zu viel.
    Ich fände es wichtig dass die Welpen an Leine und Halsband gewöhnt sind. Viele haben ja nur eine Wohnung ohne Garten und müssen dann an Tag 1 schon spazieren gehen. Da fehlt irgendwie die Zeit die Welpen daran schonend zu gewöhnen.
    Oder mit dem Alleine seien. Ist es nicht wichtig dass Welpen auch mal ohne ihre Geschwister sind?

  • Wenn ich für mich einen Welpen suche dann ist mir das Wichtigste, dass der Welpe aus einem ähnlichen Lebensumfeld stammt. Hätte ich Katzen, wäre mir zum Beispiel wichtig, dass es im Haushalt dort Katzen gibt. Oder Kinder, oder Großstadtlärm, ...


    Auch nach 12 Wochen beim Züchter braucht es kein Stubenreinheitstraining. Hat der Welpe die Möglichkeit, sich draußen zu lösen, genügt mir das vollkommen.
    Ich erwarte auch nicht, dass der Welpe eine Leine kennt (hat bislang nie einen Unterschied gemacht).
    Haushaltsgeräusche, Besucher, kleine Ausflüge, ... ja, das schon, aber das muss weder Baumarkt noch Innenstadt gewesen sein. Ich erwarte auch nicht den riesigen Welpenspielplatz im Garten mit Wippe, Schaukel und Planschbecken.
    Dafür ist mir wichtig, dass die Welpen sowohl Drinnen als auch Draußen und Familienanschluss kennen. Autofahren ist Bonus, nett, aber muss gar nicht unbedingt sein.
    Sehr schön sind verschiedene Generationen von Hunden im Haus, vom Senior bis zum Pubertier.


    (Und nach wie vor kann ich mir einfach nicht vorstellen, wie es jemand schafft, einen Wurf Welpen groß zu ziehen, die keinen Staubsauger kennen :lol: )

  • Ich würde nirgendwo kaufen wo so ein Sozialisierungswahn betrieben wird!



    Ich möchte eine gute Verpaarung wesensfester Elterntiere, ein sauberes Welpenzimmer, einen Auslauf an der frischen Luft in dem die Welpen diverse Dinge zum erkunden haben und souveräne Tanten die die Mutter bei der Erziehung unterstützen.
    Netter Besuch der die Welpen kuschelt, die Heranführung an verschiedener Futterarten, Gewöhnung an laute Geräusche. Ob das nun der Staubsauger im Haus oder ein Hochdruckreiniger im Hof ist, das ist mir ziemlich egal.
    Wenn es noch andere Tiere im Haushalt gibt ist das nett, aber nicht zwingend notwendig.


    Außerdem möchte ich keinen Züchter dessen Alltag sich ausschließlich um die Welpen dreht. Es soll für die Kleinen ganz normal sein, dass auch mal längere Zeit keiner da ist.



    Was ich definitiv nicht möchte sind irgendwelche Kommandos beibringen, Ausflüge machen, Straßentraining oder sonstwas.
    Das sind Babys, die sollen lustig in der Sonne spielen aber kein Sozialisierungsprogramm abarbeiten das sie in dem Alter noch gar nicht verarbeiten können.



    Mein "Welpe" kam mit vier Monaten zu mir. Er wuchs bei einem guten Züchter in der ostfriesischen Pampa auf einem Hof auf, den er bis zur Abholung noch nie verlassen hatte.
    Der kannte kein Auto fahren, keine großen Straßen, hatte noch nie eine Leine dran und ist nicht mal im Haushalt aufgewachsen sondern in einem Hundezimmer mit Auslauf davor.
    Der Züchter war ganz normal berufstätig, währenddessen waren die Hunde (Althunde und die vier nicht verkauften Welpen) alleine. Wenn er da war sind sie mit ihm auf dem Hof rumgelaufen, haben lautes Werkzeug etc kennengelernt.



    Diesen Junghund habe ich in die Großstadt geholt und stand am zweiten Tag mitten auf einer großen Kreuzung. Er hatte nach drei Tagen keine Probleme mehr mit dem Auto fahren, dass er jetzt mit einem Menschen in der Wohnung lebt hat ihn kein bisschen gestört. Die Leinenführigkeit hatte er auch schnell raus und insgesamt ist aus ihm einfach ein wahnsinnig toller Hund geworden. :herzen1:


    Weil er überlegt und dosiert neuen Reizen ausgesetzt und altersentsprechend gefördert statt mit dem neumodischen Sozialisierungswahn bombardiert zu werden.



    Den nächsten Züchter werde ich wieder genauso auswählen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!