Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 3

Zitat von Czarek

Meine große Angst ist, dass sie im Kopf so fit bleibt und sie irgendwann gehen muss, weil der Körper nicht mehr mitmacht.

Das hatte ich mit meinem Schäfi. Mit 13 kopfmäßig wach, aber kaputte/r Beine/Rücken/Nerven. Ich weiß nicht was besser ist, dem Hund beim „gaga werden“ zuzuschauen oder erlösen, weil der Körper am Ende ist. Am Ende ist es vermutlich kein großer Unterschied sofern man erkennen darf, dass es trotzdem für den Hund der richtige Zeitpunkt ist/war.

Hier isses ja so dass Körper und Geist einfach schwach geworden sind.

Ach es is kompliziert, andererseits wirds ja auch nicht besser und lebenswert is das so auch nicht mehr...

Es wäre so einfach würde sie einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen.

Heute hatte ich zB den Eindruck dass sie eigentlich irgendwo gern würde, aber nicht kann.

Also so als würde sie mich eigentlich gern begrüßen, aber keine Ahnung hat wie sie mich finden soll und ob ich wirklich da bin. Die Nase wurde kurz eingeschaltet, das wars auch.

Kein Wedeln, man hat den Eindruck sie kann nicht mehr, und ich denke da is es sad Richtige wenn es morgen vorbei ist...

Hier ist es so, dass Ronja noch wach und interessiert und lebhaft ist. Mal ein paar kleinere Aussetzer, mehr Ruhe- und Rückzugsbedürfnis und etwas langsamer als früher, aber wenn was los ist, ist sie noch voll im Geschehen. Es ist der Körper, der nach und nach nicht mehr so will.

Das wird bitter - ich kann mir nicht vorstellen, sie gehen zu lassen, wenn sie noch so guckt:

Aber man merkt halt, dass der Körper ein Limit setzt. Ich hab am Wochenende das Spiel nicht schnell genug verboten und sie hat sich volle Kanne hingesemmelt. Der Wille war da, aber es hat nicht mehr gereicht Ich hab mir hinterher schon Vorwürfe gemacht, dass ich es erst habe laufen lassen, weil sie so einen Spaß hatte. Aber sie will mehr als sie kann.

Ich würde mir auch wünschen, dass sie von selbst „loslässt“. Aber ich befürchte, diese Entscheidung müssen wir für sie treffen.

Dass sind die bittersten Entscheidungen ja. Man kann ihnen ja schlecht erklären, dass es vernünftig ist, Leben was Leben will um jeden Preis, diesem ein Ende zu setzen. Ich hatte diese Entscheidung erst letzte Woche bei einem Meeri. Irgendwie hat er sich Nerv eingeklemmt im Rücken. Wirbel waren minimal verschoben. Reflexe noch in den Hinterpfoten aber Streckspastik im einen Bein und verzögerter Stellreflex im anderen. B Vitamin, Entzündungshemmer, ihn aus der Gruppe raus genommen und einzeln gesetzt. Und er war so toll, hat so gekämpft. Immer wenn er umgekippt ist, hat er gequiekt, dass ich ihn wieder richtig hin setze. Dass ich die Krankenschwester war, hatte er fix raus. Aber es gab immer nur ganz kurze Besserung und grds war die Tendenz Richtung es wird schlechter. So musste ich ihn nach 2Wochen doch gehen lassen. Man hängt an den Zwergen nicht so arg wie an den Hunden aber der war so ein netter, zutraulicher und er hat gegen die letzte Spritze angekämpft- dass ging mir doch sehr nahe und hat alles mit Josy wieder hoch kommen lassen. Ich war 2Tage echt neben der Spur.

Mein Beileid. Es ist immer bitter, egal wie groß oder klein

Ja dass ist so. Dass sind Entscheidungen die man nicht treffen möchte. Wenn sie soweit sind zu gehen, es dann abzukürzen und einfacher zu machen, dass ist okay. Es bleibt der Schmerz des Verlustes aber es fühlt sich richtig an. So fühlt man sich immer wie ein Verräter. Ich drücke euch die Daumen, dass Ronja vielleicht doch eines Tage sagt, sie ist soweit. Aber von deinen Beschreibungen her, ist sie nicht der Typ dafür. Lebenslustig, eigen, zu stur zum sterben oder so.

Zitat von Momo und Lotte

...sagt mal, ihr Altenpfleger*innen, gebt ihr alle Karsivan?

Nein, habe ich bei Sheela nicht und gebe es auch Kenzie nicht. Sheela wurde 15 Jahre und 2 Monate alt ohne Karsivan oder co., Kenzie ist im Moment ohne Zusatzgedöns (außer Mariendistel) bei 13 1/2... Ich, ganz, ganz persönlich, würde es auch nur nach expliziter Diagnose und dedizierter Anwendungsempfehlung geben...

Zitat von smokinqh

Ja das vermuten wir auch sie zeigt im Alltag doch mittlerweile einige Anzeichen dafür, aber kann das so schlagartig schlechter werden?

Ich habe da bisher nur Erfahrung beim Menschen mit, aber da kann sich Demenz auch schubweise und dann stark verschlechtern. Von noch recht gut auf den Beinen und in der Lage sich zu wehren (weil man nicht versteht was mit einem passiert und warum) zu bettlägerig in ein paar Wochen zb.