Rassehundezucht = Die heilige Kuh? Fragen zur Rasseneugründung und gezielten Mischlingszucht

  • Weder der Labrador noch der Pudel sind körperlich extrem

    Habe ich auch nie behauptet.
    Ich sprach davon, dass das bei der Zucht nicht schlimm wäre, da die beiden Rassen eben keine körperliche Extreme erzeugen würden.


    Es gibt auch sportlichere und stupfere Labis :ka: Kann beim Mix der Beiden aber noch interessant sein.


    Ich habe auch nie gesagt dass bei den beiden Rassen der Genpool zu klein ist... trotzdem schaden frische Gene nicht.


    Eine Rasse aus Labrador und Pudel stellt wohl kaum den Anspruch etwas völlig neues zu sein. Aber was macht das schon? Es gibt schon jetzt viele Rassen die sich ähneln, dennoch gibt es sie.

  • Dann möchte ich mal 10-15 Jahreslösungen für für Mops, Frenchie, Berner Sennen, Wolfhund und Co.


    Definiere Wolfhund, welchen meinst du.


    Mops und Frenchie gibt es mMn keine Lösung. Man kann ja auch mal ein paar Rassen streichen, wenn man eh bald von euch neue für die FCI Liste bekommt.


    Beim Berner wäre der Grundgedanke des Swissy Dog in der Theorie der richtige Weg gewesen. Die Sennenhunde wieder zusammenführen im Genpool und dann wie bei den Belgiern nach Typ neu aufsplitten mit der selben Überwachung und Meldepflicht wie aktuell.
    Hat man aus Geldgeilheit aber eben ne schnelle Nummer draus gemacht in der Diss und deshalb hat es da nicht funktioniert.

  • Aber wozu braucht es den Doodle wenn es den Labrador und den Pudel gibt? Was soll der denn besser können?

    ich red jetzt nur für mich ganz allein und das ist auch nur meine Meinung. Das geht gar nicht ums besser können oder was ist am Labradoodle besser.
    Es ist auch nicht so, daß ich in meinem RL-Umkreis dem Hundesuchenden, der einen Hund vom Züchter haben möchte, den Doodle empfehle, eben wegen der derzeitigen Schwierigkeiten, da etwas seriöses zu finden. Da ist es für mich immer noch einfacher, einfach zu sagen, schau bitte beim VDH unter Züchter. Für Anfänger, die einen großen Rassehund suchen, empfehle ich den Labbi und den Golden Retriever. Weil das im Durchschnitt nette Hunde sind.


    Und wie ich schon schrieb, Pudelmixe gibts und gab es schon immer irgendwie wie Sand am Meer. Unter TSchutzhunden findet und fand man sie zu Hauf, lange bevor es das Wort Doodle gab.
    Auf Chilly stieß ich per Zufall, 2 jähriger Labradoodle suchte Zuhause. Mei ehrlich, mir ist die Mischung eines Hundes so ziemlich latte bis auf paar Ausnahmen, die Chemie muß halt passen.


    Die Doodles, die ICH kennengelernt habe, sind aufgeschlossener als Pudel und zugänglicher gegenüber Fremden.


    Ich finde halt das von manchen erhoffte Endziel einer Rasse Labradoodle gut, ein Hund, der auch geeignet ist, als Therapiehund/Blindenhund/Assistentshund eingesetzt zu werden. Aber halt doch kein Labrador ist, sondern meist eben befellt (oder arg viel befellt), größer, kräftiger.


    Ich würde jederzeit wieder einen (Not)doodle aufnehmen, sprich einen Pudelmix, denn warum nicht? Einen reinen Pudel eher weniger, mit denen werde ich nicht warm, einen Labbi fände ich auch ganz nett, optisch je nach dem, da gibts ja irgendwie ziemlich Unterschiede an Größe, wäre mir dann im Prinzip aber egal.


    Genauer kann ich Dir ehrlich nicht sagen, warum ich Doodles einfach sehr sympathisch finde

  • Ich habe mir nun den gesamten Thread in den letzten zwei oder drei Tagen in Ruhe durchgelesen und zwischendurch die verschiedenen Rassen, die der VDH online vorstellt, angesehen und zwischendurch nach Züchtern genannter Rassen gegoogelt, einzelne Berichte und die hier eingestellten Links angesehen (und den Großteil meines ersten Beitrages gelöscht, weils noch länger war |) ... ) …


    … das Ganze ist ein so mühsames Unterfangen, weil es schlichtweg unmöglich ist alle Rassen und Schläge – national, international – zu kennen oder zu durchschauen. Rasseinterne oder Rassenübergreifende Krankheiten finden sich ohnehin nicht auf den ersten und manchmal nicht einmal auf den zweiten Blick.


    Meine kurzfristige und nur leidlich intensive Recherche hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass es sehr viel Fachwissen, sehr viel Erfahrung und viele verschiedene Rassekenner bräuchte, um ein sinnvolles Projekt sowohl zur Neuzüchtung als auch zur Auffrischung/Gesundzüchtung/Verbesserung vorhandener Rassen braucht (vor allem dann, wenn die 'fehler' der Vergangenheit mit dem Wissen von heute verhindert werden sollen).Es hat aber auch gezeigt, dass eine ganze Reihe an unterschiedlichster Rassen aus den unterschiedlichsten Kategorien als 'taugliche Familienhunde' gezüchtet und geführt werden, ganz unabhängig von der ursprünglichen Verwendung.


    Eine Diskussion ist daher, finde ich, ohne Fachwissen (aber mit viel festgefahrener Meinung) fruchtlos, sinnlos und nicht zielführend. Diejenigen, deren Basiswissen in Genetik und Zucht das rudimentäre Schulwissen der (aktuellen) 9. Klasse nicht erreicht, sollten in diesem Zuge immer bereit sein ihre vorgefasste Meinung zu aktualisieren ebenso und vor allem wie sie ihr Wissen über Genetik, Zucht und Zuchtstrategien erweitern müssen, wenn sie fundiert, hilfreich und zielführend einen Teil zur Diskussion beitragen wollen. Sonst bleibt die Zucht auf dem Stand der letzten 200 Jahre und kann daher auch niemals ein anderes Ergebnis erzielen.


    Das eigene Wissen darf auch bei dieser Diskussion nicht endlich bleiben und die eigene Meinung muss immer wieder auf den neusten Stand des eigenen (sich stets erweiternden) Wissens angepasst werden. Stichwort: Selbstreflexion, Standpunkte neu überdenken, Fachwissen erweitern.


    In diesem Zuge sei gesagt, dass die (zu Beginn bereits) angebrachte Theorie des survival of the fittest bedeutet, dass das Individuum sich durchsetzt, das die meisten Gene in die nächste Generation bringt. Dies hat nichts mit dem vielbesungenen Recht des Stärkeren oder mit überragender Gesundheit zu tun. Hunde sind mit ~ 6 Monaten geschlechtsreif und bringen noch immer sehr viele Nachkommen zur Welt, viele Krankheiten bekommen sie später – sie haben also gemäß dem survival of the fittestdie Chance sich möglichst schnell und oft zu vermehren, sodass ihre Gene überleben und sich gegenüber den Genen andere Individuen durchsetzen, die sich weniger erfolgreich vermehren, egal ob mit diesen Genen später ausbrechende Erbkrankheiten einher gehen, die das Leben womöglich rascher beenden (Stichwort: Egoistische Gene). Natürliche Selektion präferiert nicht zwingend (erb)gesunde Individuen. Dies ist unter anderem auch das Arguemnt gegen die Mähr des gesunden Straßenhundes.


    Die "Gegner" sind halt der Meinung das sowas an der Umsetzung scheitert.
    Die "Befürworter" sagen, dass es ja auch immer mal wieder passiert ist (also das neue Rassen entstanden sind) und das der Bedarf ja, z.B. bei einer mittelgrossen Begleithunderasse da ist.


    Immer mal wieder ist in der Zucht gar nicht passiert. Zucht geschieht nicht passiv und sie geschieht nicht zwischendurch, sondern absolut aktiv, gezielt und mit viel Einsatz. (Anders als die Anpassung im Rahmen der Evolution u.a. durch natürliche Selektion, diese ist zufällig und wird von keinem Individuum bewusst gesteuert, das Ergebnis ist u.U. gar nicht vorhersehbar.)


    -grösserer Genpool. Etwas was ich durchaus positiv finden würde. Die Auwahl wäre durch zwei Rassen natürlich grösser und "frisches Blut" ist immer gut.


    Die Annahme dass bei einer Neuzucht ein größerer Genpool vorhanden ist, setzt voraus, dass sich entsprechend viele Menschen für ein und dasselbe Zuchtprojekt einsetzen (Argument der Gegner - aktuelle Realität vs. aktueller Wunsch). Und das bedeutet mehr als 10 oder 100 Personen - denn sonst hat die neue Rasse denselben engen Genpool wie viele, viele andere Rassen auch. Und dies ist das stichhaltigste und sinnvollste (meines Erachtens nach) Argument gegen die Neuzüchtung - es gibt viele Wünsche und Utopien, aber keine reellen Ideen sie auch nur ansatzweise umzusetzen und die vielen hochtrabenden Ziele zu erfüllen.


    Wenn so ein Projekt umgesetzt werden sollte, dann bräuchte es viele Menschen mit viel Raum, Zeit und Geld. Es braucht keine Menschen, die 'für heute und jetzt' einen einzigen Hund haben wollen. Dieses Bedürfnis würde nämlich durch die akute, schnelle Verfügbarkeit bereits vorhandener (und schnell erreichbarer) Hunde erfüllt. (Tierschutz, Abgabehunde, vorhandene Würfe.)


    Und da beißt sich die Katze doch in den Schwanz - wenn ich langfristig Züchten will (heißt: Eigenschaften festigen), darf ich mein Bedürfnis nicht mit Hund 1.0 erfüllt sehen.


    Die meisten Hunderassen sind über viele Generationen (der Hunde) entstanden mit einem relativ klaren Ziel vor Augen, nämlich eine spezielle Aufgabe noch besser zu erfüllen. Gezüchtet wurden sie von Menschen, die auch in der Zukunft Hunde brauchten, welche die Arbeit erfüllten, die es zu erfüllen gab und die ein Interesse daran hatten diese Eigenschaften zu verbessern und zu erhalten. Und die bereit waren und sind Ausschuss auzusortieren sowie mir vorhandenem Material weiter zu züchten.


    Noch dazu sind sehr viele Rassen in sehr vielen Ländern einfach durch zufall und parallel entstanden, ohne dass den Menschen bewusst war dass es irgendwo noch so einen Schlag Hund gab (den er dann vielleicht genutzt hätte, wenn er schnell daran gekommen wäre). Selbe Aufgabe, anderes Ausgangsmaterial, etwas anderes Ergebnis. Und wie das so ist mit der Genetik - es vererbt sich nichts alleine, die meisten Gene sind aneinander gekoppelt, weil auf jedem Chromosom nun einmal sehr, sehr viele Gene zu finden sind ... so entstehen unterschiedliche Kombinationen, die sich andererseits in anderen Dingen wiederum gleichen.


    Wenn ein Hund, ohne nennenswerte Ansprüche und Triebe, gezielt für den Markt der zahlungswilligen Nice-to-have-Hundehalter entsteht, dann wird dies mit ziemlicher Sicherheit ein schlichtes Wirtschaftsprojekt mit maximaler Gewinnproduktion (dies übrigens impliziert auch die Aussage 'Der Markt ist da'). Und da wäre die ursprüngliche Idee des AL gar nicht blöd: Kastration, um Konkurrenz zu vermeiden, werbewirksame Versprechen und ein gutes Marketing mit einem offensichtlich guten Gespür für den Geschmack des durchschnittlichen Nice-to-have-Hundehalters.


    Wenn es das ist, was alle wollen - dann macht das doch mit. Kauf den frühkastrierten, infantilen Pudelmischling, der eine Wundertüte ist, aber auf keinen Fall eine der vielen Rassen, die der VDH zu bieten hat. Das Bedürfnis des vermeidlichen Familienhundes ist sofort gestillt. Eine Änderung an den vorhandenen Rassen wird dies natürlich nicht bewirken ...


    Aber immerhin, auch dieser Hund ist dann nicht gesünder oder nicht kränker und in seinem Verhalten nicht vorhersehbarer als andere und vom Aussehen her ähnlich zu anderen, weniger populären Rassen.

  • Ok, was macht jetzt?
    Katg. 9 nichts gefunden. Die anderen Kat. sind angeblich ja "Spezialisten" oder haben Eigenschaften wie Jagdtrieb, Schutztrieb und Co. die man ja nicht so wollte.

    Bei der Aussage geht man (wir?) dann aber doch davon aus, dass der geneigte Neuhundehalter sich überhaupt nicht informiert und zu dumm ist von zwölf bis mittag zu denken. Der Golden Retriever und der Collie stehen z.B. auch nicht in der Kat. 9 - trotzdem werden sie immer wieder zurecht empfohlen.



    Und die Empfehlung richtet sich nun einmal nach der expliziten Anfrage und die offenbart dann oft keinen oder nur einen sehr geringen Willen sich den Ansprüchen irgendeines Hundes anzupassen. Oder sie zeigt, dass die Halter gar keine Idee haben, welche Ansprüche ein Hund stellen könnte. Der einfachheithalber wird dann gesagt 'was der Hund will' - es ist schließlich durchaus leichter 'es auf sich zukommen zu lassen' als zuvor die eigenen Ideen über und zu einem Hund zu durchleuchten. Das geht natürlich auch nicht, wenn man gar keine Idee davon hat wie ein Hund tickt.



    Auch eine Neuzüchtung des ominösen Familienhundes würde doch an dieser uninformierten Naiivität nichts ändern. Weshalb sind denn so viele Hundehalter, die schlicht irgendeinen Hund genommen haben, plötzlich davon überzeugt, dass dieser Hund das einzig Wahre und Richtige ist und war? Durchaus auch, weil sie gar keine konkrete Vorstellung hatten, von welcher der Hund abweichen konnte. Der Hund an sich wird an dem gemessen, was man kennt, nämlich den Hund, den man hat (hatte, kannte, sah, ...). Im schlechtesten Falle stellt man sich dann unreflektiert auf den Hund ein (Hunde bellen halt, jagen halt, wollen dem Kaninchen nur mal hallo sagen, mögen Nachbars Rex nicht, jagen gerne Kinder, beißen halt Fremde, müssen ins Bad gesperrt werden ...) oder gibt ihn ab (der ist unnormal ...). Im besten Falle lernt man 'Hund' kennen und verstehen und wächst in das Zusammenleben hinein. Und dann war der erste, unreflektiert und uninformiert angeschaffte Hund der Lehrmeister (und Zahlmeister).



    Daran würde sich aber mit der Neuzüchtung eines Hundes gar nichts ändern (zumal der Versuch, s.o., an der schlichten, harten Realität scheitert). Denn die Menschen, welche sich naiv und uninformiert einen Hund aussuchen, suchen diesen auch weiterhin nach Kriterien aus, die bei der richtigen Wahl nicht helfen. Gäbe es nun wirklich den wuscheligen, immer freundlichen, fünfzig Zentimeter hohen, verspielten, artgenossenfreundlichen, anspruchslosen, lautlosen, absolut nichtjagenden Hund*, dann wäre spätestens dann nicht mehr exlusiv genug, oder zu groß, zu klein, zu langweilig, zu blond, zu schwarz, hätte zu große oder zu kleine Ohren und der Nachbar eines Onkels eines Freundes kennt einen Cane Corso der auch perfekt in der Stadt lebt und der mehr her macht.



    * Man bendenke bitte, dass der Hund grundsätzlich:
    ... ein jagendes Raubtier ist.
    ... ein Lauftier ist.
    ... ein Rudeltier ist, dass stark kommunikativ, auch mit seinere Stimme.
    ... territorial ist.
    ... ein lebendes Wesen ist das: sich fortpflanzen will, explorativ aktiv sein will, lernfähig ist, sich eng an Gruppen bindet und Unterschiede zwischen Fremd und Bekannt macht ...



    Was davon darf denn der ultimativ anspruchslose, anpassungsfähige Begleithund noch mitbringen?



    Und wenn dieser anspruchslose, anpassungsfähige Begleithund doch noch ein bisschen was von seinem Wesen mitbringen darf (man will ja einen Hund und kein Stofftier) - weshalb findet er sich dann nicht unter den vielen verschiedenen Rassen, die es aktuell gibt?



    Was haben die neuen Kreuzungen, was die alten nicht haben? Was macht es sinnvoller aus dem Nichts etwas aufzubauen, anstatt Vorhandenes zu verändern?



    Langhaarig und / oder wuschelig, nix ganz kurzes (vom Typ ansonsten ganz unterschiedlich, für jeden etwas dabei) - ~ 50 Zentimeter. Mit ein bisschen was von irgendeinem Trieb, ohne dabei (noch) total in eine Richtung zu schlagen, rein durch das durchgehen der VDH-Listen gefunden (Stichworte: Begleithund, Stadttauglich, Haushund, wenig oder kein Jagdtrieb, ..) , sodass man sich weiter erkundigen könnte (und müsste, wie bei allem):



    Gos d'Atura Catalá » VDH Rasselexikon 2019
    Bearded Collie » VDH Rasselexikon 2019
    Bedlington Terrier » VDH Rasselexikon 2019
    American Cocker Spaniel » VDH Rasselexikon 2019
    Clumber Spaniel » VDH Rasselexikon 2019
    English Cocker Spaniel » VDH Rasselexikon 2019
    English Springer Spaniel » VDH Rasselexikon 2019
    Eurasier » VDH Rasselexikon 2019
    Großspitz » VDH Rasselexikon 2019
    Finnischer Lapphund (Suomenlapinkoira) » VDH Rasselexikon 2019
    Hollandse Smoushond » VDH Rasselexikon 2019
    Irish Soft Coated Wheaten Terrier » VDH Rasselexikon 2019
    Islandhund » VDH Rasselexikon 2019
    Kerry Blue Terrier » VDH Rasselexikon 2019
    Kromfohrländer » VDH Rasselexikon 2019
    Lagotto Romagnolo » VDH Rasselexikon 2019
    Nederlandse Kooikerhondje » VDH Rasselexikon 2019
    Perro de Agua Español » VDH Rasselexikon 2019
    Polski Owczarek Nizinny (PON) » VDH Rasselexikon 2019
    Pudel » VDH Rasselexikon 2019
    Pumi » VDH Rasselexikon 2019
    Samojede » VDH Rasselexikon 2019
    Schnauzer » VDH Rasselexikon 2019
    Schwedischer Lapphund » VDH Rasselexikon 2019
    Wetterhoun » VDH Rasselexikon 2019



    ... und das nur vom schnellen drüber gucken. Und ohne alle glatthaarigen oder diejenigen Rassen, die unter 40cm liegen oder über 55cm. Ohne Retriever, Collies und diverse Terrier, die auch passen könnten. Ohne sämtliche kleinen Begleithunde. Und natürlich ohne die ganzen Rassen, die nicht explizit in der Übersicht des VDH aufgeführt sind.



    Wenn der Wunsch nach diesem optisch uneinheitlichen (da jeder etwas anderes mag), charakterlich aber maximal unkomplizierten Begleiter besteht - weshalb dann nicht aus den Rassen wählen, die es gibt und die schon ganz, ganz viel Potenzial bieten und für mehr Gesundheit und Wesensfestigkeit die aktuelle Zucht unterstützen? Mit Importen und eigenen Zuchtbemühungen, mit der Unterstützung guter Zuchten durch Untersuchung und zur Verfügungstellung erworbener Hunde, dem Einsatz für geänderte Standards und mit Aufklärungsarbeit gegenüber uninformierten Hundekäufern, in einem System in dem schon unendlich viele Menschen involviert sind, sodass eine breite Basis mit einem gemeinsamen Ziel überhaupt möglich ist? Um dann, in zehn oder fünfzehn oder zwanzig Jahren dem eigenen Idealbild noch (etwas) näher gekommen zu sein.



    Das setzt natürlich voraus, dass es eben nicht darum geht 'den Markt zu bedienen' (Geld machen) und 'nur das aktuelle Bedürfnis' (jetzt ein Hund) zu befriedigen und auch dass man nicht darauf setzt, dass 'andere' (die, die es sich leisten können und in der Zucht gefälligst richtig arbeiten sollen) die eigenen Wünsche schon erfüllen. ;)



    Wer den coolen, unkomplizierten, wuscheligen-glatten-spitzohrigen-Schlappohrhund ohne Jagdtrieb und mit ultimativem Langmut sucht, der hat die Qual der Wahl aus zig gut durchgezüchteten Linien, in denen bereits viele, viele dieser gewünschten Eigenschaften durch harte Selektion gefestigt wurden, sodass nahezu alle Individuen dieser Linie ganz bestimmte Eigenschaften mitbringen (den andere werden nicht mehr vererbt, da nicht mehr da - das ist Zucht und das ist auch die Krux an der Zucht, der Wunsch nach Vorhersehbarkeit führt zu genetischer Armut und damit das nicht zum Todesstoß wird, kann Zucht nur überwacht und kontrolliert zu einem gesunden, aber so eng gefassten Ergebnis kommen). Mit diesem Ausgangsmaterial kann man über viele Generationen noch weiter arbeiten, sorgsam, langsam, gut durchdacht und mit viel Zeit, viel Geld und vielen Unterstützern und Liebhabern. Das geht. Das sieht man an vielen Rassen, die nicht mehr die extremen Wach-Jagd-Herdenschutzhunde sind, die sie mal waren und dabei sind genau dieses Bedürfnis des unkomplizierten, anspruchslosen Alltagsbegleiters zu erfüllen. Um dies zu unterstützen, könnte man die entsprechenden Züchter unterstützen .... sinnvoll. Nur das Versprechen, dass das in fünf Jahren oder nach einer Kreuzung klappt ist einfach Blödsinn.



    Weshalb also bei 0 anfangen, wenn man schon 60 % oder mehr des Weges geschafft hat bei den vorhandenen Rassen? :denker: Und wenn die absolute Vorhersehbarkeit (der totalen Unkompliziertheit) gar nicht das Ziel des Neuzuchtwunsches ist (Stichwort: Ich lass es auf mich zu kommen), dann wäre es erst recht fragwürdig, warum keine der vorhandenen Rassen infrage kommen.

  • der verwechsler ist cool,
    Kommt er vermutlich der Wahrheit näher als das original... Je nach Teil der Geschichte

  • Keine Fage - die Doodlelei ist und bleibt in viele Fällen eine Verkaufsmasche und ich würde auch niemals diese Summen für diese Hunde zahlen. Dass die jetzt aber alle so "Problemhunde" werden, kann ich auch nicht bestätigen. Wir haben die ja auch öfters in der Klinik und die fallen jetzt nicht grade dadurch auf, dass die Leute so kreuzunglücklich mit ihnen wären, oder dass das alles unerzogene Rüpel sind ... Gesundheitlich sind die nicht besser oder schlechter dran, als ihre Ausgangsrassen. Es sind halt ... Hunde.


    Ich würde diese Desginermixe auch nicht unterstützen, weil ich eben die Verfolgbarkeit von Informationen über Eltern und andere Generationen einfach zu schlecht bis unmöglich ist. Oft gibt's halt einfach null Gesundheitsergebnisse der Eltern und spätestens da weiß man, dass es dort eben doch nur um Profit und eine Vermarktungsstrategie geht.


    Wenn sich da jetzt Leute richtig durchuntersuchte Hunde nehmen und die kreuzen und die Welpen vernünftig aufziehen, ja mei ... dann sehe ich da jetzt nicht so ein riesen Problem. Kann man machen. Wenn's Abnehmer für diese Hunde gibt, wieso nicht. So richtig "Zucht" ist das dann immer noch nicht, aber es schadet auch niemanden aktiv - und das ist ja erstmal das Wichtigste.


    Der Labrador und der Pudel werden ja gern als Anfängerhunde empfohlen. Deswegen verstehe ich nicht so ganz, was die Mischung aus Labrador und Pudel so brisant für euch macht?! Also wesensmäßig? Ernst gemeinte Frage!


    Ich persönlich könnte mir jetzt weder einen Labrador, noch einen Pudel charakterlich an meiner Seite vorstellen und empfinde auch beide Rassen je nach Veranlagung als eher "anstrengend". Aber so krass gegensätzlich sind die ja nun auch nicht, dass man da eine "riesige Überraschung" erwarten darf, oder doch?


    Aber vielleicht kenne ich auch zu wenig dieser Hunde. Wir haben einen Großpudel in der Familie (aber ohne Papier und bevor er zu uns kam die ersten Monate seines Lebens nur in einer Etagenwohnung ohne Beschäftigung verbracht, daher nicht so das beste Beispiel) ist jetzt schon recht "außenfokussiert" und eher rüpelig unterwegs. Viele Labbis, die ich kenne sind halt distanzlos und forsch, aber im Großen und Ganzen nicht jagend, einfach zufrieden zu stellen und nicht die hellsten Kerzen auf der Torte (nich bös gemeint).



    Allgemein finde ich es schade, wie sich dieser Thread entwickelt hat. Aus einer ursprünglich recht interessanten Diskussion hat sich mal wieder eine Schlammschlacht aus Rasseanhängern und "dem Rest" entwickelt ...


    Ich finde das Thema total spannend und irgendwie auch sehr bereichernd. Irgendwie haben die Leute es ja auch über Jahrhunderte vor uns geschafft Rassen zu züchten und zu erhalten, und das ganz ohne VDH - das kam alles viel später. Und wenn man ehrlich ist, hat das Ausstellen und Verbandswesen nicht gerade bei allen Rassen zu einer guten Zuchtbasis und gesunden Population beigetragen. Was nicht heißt, dass der VDH daran direkt Schuld hat, oder dass der VDH nicht ein sehr gutes Medium für seriöse Zucht darstellt. Ich meine, ich züchte selbst im VDH, aber man kann doch auch klar zugeben was gut funktioniert und was eben nicht. Und festhalten an "Rassereinheit" führt über lange Sicht nun mal in die genetische Monokultur. Und genau das, was wir bei den Rassen haben wollen "Gesundheit, Typ und charakterliche Stärke" scheint mir auf diesem Weg eher auf lange Sicht kaputt zu gehen. Außer vielleicht Typ. Aber wenn ich wählen müsste, dann würde ich doch lieber auf den Typ verzichten, wenn ich dafür einen wesensstarken und gesunden Hund bekomme.


    Allein die Idee, dass man eben auf Grundlage von Gesundheitsuntersuchungen, Abstammungsnachweise etc. mit einer breit gefächerten Kombination aus unterschiedlichen Rassen realisieren könnte ... was da für ein Potential drin stecken würde. (Und bitte an alle die jetzt an wildes planlose Durchgemixe denken und schon wieder einen halben Herzinfarkt bekommen, neeeeein - SO meine ich das nicht!!!!!).

  • Problematisch ist was für diese Kreuzungen genutzt wird.. Das sind eher Hunde die generell nix in der Zucht verloren hätten.
    Und wenn bei euch nur nette davon auftauchen ist das cool, wirklich.
    Ich mach hier mit Hunden nen Bogen um die , weil die Doodel hier alle wie beschrieben einfach ne Macke haben. Auch in Bezug auf Artgenossen.
    Hyperaktiv sind se auch alle bis auf einen.

  • ja eben und das ist beim doodle nix anderes. Wer den allergenfreien couchpotatoe sucht wird mit dem labradoodle oder aussiedoodle nicht glücklich. Wer sich informiert und weiss dass es halt einfach ein hund ist mit seinen bedürfnissen und haaren kann wie sau wird keine probleme haben

    Vorsicht Leute,
    Das wird ein „alle Doodels sind toll“ Thread, wo die Doodel - Leute zum Schluss beleidigt aussteigen, weil „die andern „ keine Ahnung haben, aber böse zu Doodle sind..



    Das keine Diskussionsbasis!


    Ein Doodle ist ein Hund...fertig...
    Mit Zucht hat das nichts zu tun.
    Und man erkennt ja sehr gut hier an und in den Beiträgen, wer Ahnung hat und wer nicht.


    Das ist hiermit kein Doodel sind aber toll-Thread...und wenn, dann bitte.


    Ist mir persönlich dann zu uninteressant.


    Ich dachte, es geht um Zucht/ neue Rassen/ ect. Ich

  • Entschuldige @Die Swiffer ich stehe glaub gerade auf dem Schlauch. Was genau macht schon jemand? Grössere Begleithunde? :denker:

    Shifam-Hunde.


    Einfach mal Google bemühen.


    Da kocht jemand sein eigenes Süppchen, nen bissl Pudel ist wohl drin, macht kein großes Marketing, keine große Werbung.
    Und sind mittelgroße, nicht haarende Hunde, die einfach nett sind und im Alltag mitlaufen, als seine eigene „Rasse“ begründet. Unbrauchbares wird verscherbelt, der Rest wird behalten und auf der Farm zur Zucht eingesetzt. Kein Gedoodel, kein Gepoo. Keine 2000€ für selbst ausgedruckte Papiere...
    :ka:


    Also ja, der Herr lebt das Gedankenexperiment auch in der Praxis aus. =)

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