Freilauf bei schreckhaftem Junghund

  • Hallo zusammen,

    wie hier schon mehrfach geschrieben haben wir seit vier Wochen einen kleinen Rumänen aus dem Tierschutz. Er ist zwischen 5 und 6 Monaten alt, momentan 4,2kg leicht und ein eher vorsichtiger, schreckhafter aber auch neugieriger Geselle. Alles kein Problem, wir haben eine Engelsgeduld und machen alles so langsam, geduldig und stressfrei wie nur möglich.

    Ein Mal in der Woche gehen wir in eine sehr gute Welpenstunde, wo erst ca. 30 Minuten in nach Hundegröße und Temperament aufgeteilten Gruppen frei gespielt und getobt wird und dann spielerisch etwas 'babygerecht' geübt. Hier hat der kleine Mann also Freilauf. Dazu bin ich mindestens ein Mal die Woche bei meiner Mutter, wo er im eingezäunten Garten mit ihrem Hund rumstromern kann. Hundekontakte gibt es hier täglich, oft sogar mehrmals, mit den unterschiedlichsten Altersklassen, aber eben bisher nur an der Leine. Spaziergänge (Mischung aus reizarm und etwas belebter) auch an der Leine.

    Hier nun mein Problem: Ich würde dem Jungspund so gerne mehr, bestenfalls täglich, Freilauf gönnen. Nicht nur Garten, sondern so richtig. Wild toben, rennen, rumstöbern usw. Nur ist er logischerweise noch weit entfernt von sicher abrufbar, aber auch schon weg vom Welpen-Folgetrieb. Dazu eben eher schreckhaft, vor allem bei Großhunde-Sichtungen und ich habe die Befürchtung, dass er in Angst/Panik wegrennen könnte.

    Was würdet ihr machen? Schlepp wäre natürlich eine Möglichkeit, aber wie lang sollte diese mindestens sein, um als Freilauf-Ersatz Sinn zu machen? Gibt es überhaupt welche, die bei anständiger Länge leicht genug für meinen Zwerg sind? Das Ziel ist natürlich, mittel- bis langfristig in sicherer Umgebung leinenlos zu leben.

    Ich bin für alle Ratschläge, Erfahrungen, Anregungen offen :bindafür:

  • Ich würde eine Schleppleine von mindestens 10m holen. Bei Woolworth habe ich eine 10m Leine entdeckt (kostet entweder 3€ oder 5€ weiß es nicht mehr) die ist super leicht. Mein Kleiner hat sie auch (Gewicht 3,2kg). Bei Leichtgewichten ist die wirklich gut, bei großen Hunden wird sie eher nicht halten.

  • Ich wäre für die Schleppleine. Meine ängstliche Hündin aus dem Auslandstierschutz war in den ersten Wochen bei mir auch immer an dieser gesichert. Bei einem noch so schreckhaften Hund kann es sonst schnell doof enden...
    Ich weiß gar nicht genau, wie lange meine Hündin an der Schleppleine lief, vielleicht 1,5 Monate lang. Viele Hunde mit Vorgeschicjte brauchen diese Sicherung aber deutlich länger!

    Ich habe übrigens für meine 3kg-Hunde eine ganz dünne und leichte Biothane-Schleppleine mit Mini-Karabiner.

  • Schau mal bei http://www.schn%c3%bcffelg%c3%a4rten.de, ich glaube da ist sogar einer in Deiner Nähe.

    Ansonsten habe ich das gleiche Problem. :( : Schreckhafte Hündin aus Bulgarien mit ordentlich Jagdtrieb gesegnet. Ich habe mich jetzt erst mal mit der Flexi/Schlepp abgefunden. Wir haben ein Freilaufgebiet, das ist ca. 20-25 Minuten mit dem Auto entfernt. Da ist sie letztes Wochenende frei gelaufen, das war toll. Ist aber nun auch nicht jeden Tag möglich.

    Aber ansonsten sieht es bei uns auch düster aus, eingezäunte Hundeausläufe etc. haben wir hier nicht. Tja, weiter trainieren und hoffen dass es irgendwann mal möglich ist.

    Alles Gute.

  • Ich würde KEINE Schleppleine benutzen. Bei einem schreckhaften Tierschutzhund wäre die Leine maximal 2, vielleicht 3m lang. Was hilft ihm eine 10 oder 20m Schleppleine, wenn er bei Sichtung von grossen Hunden eventuell flüchten will und volles Mett da reinsemmelt (auch mit Geschirr nicht schön).
    Zeig ihm die Welt, zeig ihm, dass du ihn vor grossen Hunden und allen anderen Gefahren schützen kannst, dass du sein Fels in der Brandung bist, dass er lernt bei "Gefahr" bei dir zu bleiben/zu dir zu kommen. Dann kann man ja später mit einer Schleppleine weiterarbeiten.

  • Muss er das denn: "wild toben und rennen" ?
    "Stöbern" auch notwendig in einem größeren Radius? Hätte er da wirklich was von?
    Selbst viele Hunde aus behüteter Aufzucht müssen das erste Jahr an der Schleppleine bleiben. Bei einem ängstlichen Junghund aus dem Ausland würde ich mir die Frage gar nicht erst stellen. Aber wenn man selbst als Mensch ständig das Gefühl hat, dass dem Hund dabei was fehlt, dann wird es natürlich schwierig. Deshalb die Frage, ob er das oben zitierte wirklich braucht, oder ob das eher eine romantische Vorstellung von dir selbst ist.

  • Einen Junghund permanent an der 2 Meter Leine zu führen wäre jetzt nicht mein Weg. Ein bisschen Bewegungsfreiheit braucht er doch auch. Auch wenn Freilauf noch nicht möglich ist. Ich habe unsere an der 5 Meter Flexi, die ich an einem Gürtel befestigt habe, so dass mir die Leine nicht aus der Hand rutschen kann. Das klappt recht gut und sie hat so einen etwas größeren Radius.

  • du kannst den freilauf mit der schleppi üben. Ich nutze dazu ein leichtes seil aus dem baumarkt an den ich einen karabiner gekotet hab und ein paar knoten als haltepunkte. Oben habe ich eine schlaufe mit "wanderknoten" dran gemacht, so kann ih die länge variieren...

    Am sinnvollsten ist es nit der schleooi nach und nach den radius zu erweitern, such dir ein freies feld o.ä. wo nicht so viel los ist und üb den rückruf mit ihm. Das machst du dann ein paar mal (also tage oder wochen, je nach lernkurve) und erweiterst dann den radius.
    Und immer achön das zurück kommen belohnen.

    Wenn du dir dann sicher bist das dies gut klappt kannst du die leine auf den boden legen, sollte der kleine flitzen kannst du drauf treten. Kann aber eine zeit lang daurrn bis das funktioniert.

    Wenn er äbgstlich bei hundesichtungen ist kannst du mit ihm üben das du die Schutzzone bist, da kann ihm nix passieren. Je nach größe deines wauz hockst du dich hin und holst ihn zwischen deine beine. Von da aus kann er den vorbeilaufenden hund beobachten und braucht keine angst zu kriegen. Du kannst auch eine hand abwehrend vor dich halten um dem anderen hund und hh zu signalisieren das da kein rankommen ist. Bleibt deiner ruhig, belohnen. Nach und nach kannst du dann aus der hocke rauskommen das du stehst und dein hund bei fuß kommt, denn in deinem radius ist es sicher. Da dann nur beachten das dann auch kein hundekontakt stattfindet solange er an deinem bein ist. Erst wenn wutz sich aus der deckung traut.

    Mit viel übung, glück und erziehung kommt es dann dazu das wenn hundi im freilauf angst hat zu deinen beinen kommt und von da die situation für sich eingeschätzt

  • Ich würde auch eine Schleppleine holen. Es ist ja nur eine temporäre Lösung. Sobald er an der Schleppleine ist, würde ich mit ihm den Rückruf trainieren, sodass er weiß:
    Wenn er Hilfe braucht/Angst bekommt, kann er zu dir.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!