Gastritis oder Futtermittelunverträglichkeit? Oder doch was ganz anderes?

  • Hallo zusammen,


    mein kleiner Shiba und ich brauchen Hilfe!


    Ich versuche mal, nicht zu ausführlich zu werden, entschuldige mich aber schon mal für den langen Text. :xface:


    Unser Kenji ist jetzt ein halbes Jahr alt, hatte in den vergangenen Monaten aber schon mal Probleme mit dem Magen und bekam Omeprazol und Novalgin sowie Spritzen gegen die Übelkeit. Ich habe es am Anfang wahrscheinlich etwas zu gut gemeint und zu viele Leckerli gefüttert, denn das Problem trat das erste mal nach einem Tag auf, an dem er viel durcheinander gefressen hatte. Zusätzlich ist er leider auch draussen ein kleiner Staubsauger, weshalb immer mal wieder was im Magen landet, das da nicht hingehört.


    Nun wurde ihm gleich beim ersten Mal vom Arzt eine Futtermittelunvertröglichkeit attestiert. Huhn und Rind vertrage er angeblich nicht. Rind sehe ich ein, denn Rind-Leckerli scheint er wirklich nicht vertragen zu können. Huhn kann ich nicht nachvollziehen; sein normales Futter (TroFu aus Bio-Huhn und Kartoffel) hat ihm nie Probleme gemacht.


    Vor zwei Wochen hat Kenji abends noch eine Kaustange bekommen, alles war super. Am nächsten Vormittag ist er schlapp, will nicht fressen und trinken, erbricht dreimal weißen Schleim. Der Arzt kommt, spritzt etwas gegen die Übelkeit und zwei weitere Spritzen (ich weiß leider nicht mehr, was noch) und verweist wieder auf die angebliche Unverträglichkeit von Huhn. Ich soll was anderes füttern. Das erübrigte sich erst mal, denn der Kleine wollte weiterhin weder fressen noch trinken. Also habe ich ihn einen Tag später geschnappt und bin mit ihm zum Tierarzt. Röntgenbild zeigte viel Luft, die sich im Darm zu einer Blase gesammelt hatte, außerdem waren "Stücke" zu sehen, die auf Knochenmasse schließen ließen. Der Arzt – diesmal ein anderer, es handelt sich hier um eine Praxis mit bis zu 6 Ärzten – holte eine zwei zweite Meinung ein und sagte mir daraufhin, dass man warten müsse, ob die Luft verschwinde, oder von Fremdkörpern im Darm geblockt werde. Im letzteren Fall müsse operiert werden. Kenji kam an den Tropf, ich wurde fix und fertig nach Hause geschickt.


    Abends kam dann ein Anruf, ich könne ihn abholen, er müsse nicht über Nacht bleiben. Ein zweites Röntgenbild hatte eine Verbesserung der Luft-Situation gezeigt und obwohl er sich nicht in der Klinik erleichtert hatte, waren die Knochenstrukturähnlichen Dinger plötzlich nicht mehr im Hund zu sehen. Kenji nach Hause geholt, nicht gefressen oder getrunken, am nächsten Tag sollten wir ihn eh wieder hin bringen, da kam er dann wieder an den Tropf. Abends durfte ich ihn mitnehmen. Mitgegeben wurde mir wieder Novalgin, Omeprazol und ein Antibiotikum, der Hund habe eine schwere Gastritis, hieß es.


    Kenji fing wieder an zu trinken, wollte aber nicht fressen, nahm immer mal nur ein paar Brocken aus dem Kong. Letzten Donnerstag hat er seinen Hungerstreik dann plötzlich beendet, Samstag waren wir mit der Medikamentierung durch. So weit, so gut, wir dachten, der Spuk sei vorbei.


    In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde ich plötzlich wach, weil Kenji laut schmatzte. Ich dachte, ihm sei schlecht, aber er machte keine Anstalten, sich zu übergeben. Es war auch kein typisches "schlecht-Schmatzen", es klang gleichzeitig sehr wässrig und klebrig. Ich kann es leider nicht anders beschreiben. Zwischendurch schluckt er dann sehr laut. Gleichzeitig ist er durch die Wohnung getingelt – er schläft eigentlich in seinem Bettchen im Schlafzimmer, wechselt aber meist einmal pro Nacht den Schlafplatz und geht ins Wohnzimmer. Diesmal war es aber ein unruhiges hin und her laufen, ob er dazwischen geschlafen hat, weiß ich nicht. :ugly:


    Gefressen hat er seitdem aber immer ganz normal. Wir haben schon während seiner Behandlung auf TroFu von Simpson umgestellt. Puppy Sensitive Salmon and Potato. Scheint ihm zu bekommen. Die Nacht auf Sonntag und die auf Montag waren ähnlich, so dass ich gestern den TA angerufen und das Verhalten geschildert hatte. Er meinte gleich, es sei die Futtermittelallergie und ich solle das Futter noch mal umstellen. Ich solle Royal Canine füttern. Nun halte ich von der Marke nicht so viel und noch weniger davon, dem Tier ständig anderes Futter zu geben. Vor allem nach nur vier oder fünf Tagen. Ich habe also nochmal Omeprazol und Novalgin abgeholt, das bekommt er jetzt seit gestern Abend wieder.


    Zusätzlich scheint gerade seine Spooky-Phase anzufangen, Kenji hat gestern im Wohnzimmer den Balkon angeknurrt und gebellt, so dass wir heute Nacht die Schlafzimmertür zugemacht haben, damit er nachts nicht rumläuft und sich gruselt oder Radau macht. Dafür hatten wir den Radau: punkt 4 Uhr begann das Schmatzen wieder, Kenji fiepte, kratzte an der Tür, sprang am Bett hoch, lief umher, jaulte einmal, schmatzte wieder... Als ich irgendwann kurz aufgestanden bin, hat er sich in sein Bettchen gelegt und erst mal wieder geschlafen, später ging es dann aber in leicht abgeminderter Form wieder los.


    Er hatte vom Einschlafen das Novalgin in Zwieback bekommen, der Magen war also nicht leer. Omeprazol gab es abends gegen 7 Uhr eine halbe Stunde vorm Fressen. Später hat er auch noch mal ein bisschen TroFu bekommen. Außerdem habe ich ihm dieses Slippery Elm Powder angerührt und auch vorm Schlafengehen verabreicht.


    Langsam frage ich mich, ob die Ärzte in der Klinik so auf "ach, der hat ja Magen" ausgelegt sind, weil das bisher immer das Problem war, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, dass es vielleicht etwas anderes sein könnte. Oder sind die Symptome nach einer schweren Gastritis normal? Ich mache mir zum einen natürlich Sorgen und will dem Kleinen helfen, zum anderen müssen mein Mann und ich mal wieder eine Nacht schlafen können, ohne das nächtliche Theater. Ich bin gerade überfragt.


    Danke allen, die bis hier gelesen haben!

  • Magen-Darm-Geschichten sind sehr umfangreich. Hier gibt es wirklich viele User (einschließlich ich) die Hunde haben, dessen Verdauung nicht stimmt.


    Von Gastritis bis IBD oder einfach nur eine Unverträglichkeit, ist alles dabei.


    Es ist schwierig, anhand deiner Situation Tipps zu geben, denn auch wir wissen ja nicht was dein Hund wirklich hat.


    Bei Baxter hat letztes Jahr Oktober die Umstellung auf "Premiere Tasty Home Rinderschmortopf" geholfen (wir füttern generell aber schon seit ende 2017 Nassfutter, da er Trockenfutter hasst). Seitdem haben wir Ruhe und wenn doch dann ist es vllt. 1x im Monat dass zur Übelkeit, Durchfall oder Sodbrennen kommt.


    Eine befreundete BT Halterin hat Monatelang herumexperimentiert und auch viel TAUntersuchungen machen lassen. Nun hat sie endlich eine Magenspieglung machen lassen und dieser Hund hat Reflux und leichte Magengeschwüre. Nun kann er endlich behandelt werden.


    Du musst jetzt wirklich Schritt für Schritt vorgehen. Am besten fängst du wirklich mit einer Ausschlussdiät an, und zwar NICHTS mit Huhn und auch nichts mit Rind. Also eine komplett neue Tiersorte und KH Quelle. Entweder mit Trockenfutter, Nassfutter oder selbst kochen. Dann darfst du aber auch keine Leckeres usw füttern (ich hatte es damals dennoch gemacht, aber eben mit dem selben Fleisch).



    Oder aber du stellst ihn in einer Tierklinik vor. Vllt bei Jemanden, der spezialisiert ist darauf.

  • Aktuell füttern wir dieses Trofu mit Lachs, ich bin mir aber um ehrlich zu sein nicht so sicher, ob das wirklich die beste Wahl ist. Gerade liegt der Kleine hier auf der Seite und grunzt ganz laut, nachdem er eben den Teppich abgeschleckt hat. Bis vor zwei Wochen war alles in Ordnung, ich frage mich, was so schiefgegangen ist. :(


    Das Lachs-Futter ist gerade der erste Versuch meiner Ausschluss-Diät. Wie lange sollte man denn mindestens testweise füttern, bevor man zum nächsten wechselt? Ein bisschen Zeit sollte ich der Sache ja geben, oder?

  • as Lachs-Futter ist gerade der erste Versuch meiner Ausschluss-Diät. Wie lange sollte man denn mindestens testweise füttern, bevor man zum nächsten wechselt? Ein bisschen Zeit sollte ich der Sache ja geben, oder?

    man sagt 8-12 Wochen ausschließlich ein Futter (bzw. eine Fleisch und Kohlehydratquelle), nach 12 Wochen sollten, wenn der Hund das Futter verträgt, alle Symthome abklingen. Wenn nicht, verträgt er es nich. Besser für eine Ausschlussdiät ist es auf ein Futter mit wenig bestandteilen zurück zu greifen, sonst weisst du am ende ja garnicht was er in dem Futter nicht vertragen hat. :ka:
    Wir haben das mit zb rein fleischdosen singelprotein und zugabe von zb Hirseflocken gemacht.


    Habt ihr es kurzzeitig mal mit Ulmenrinde probiert um den Magen etwas zu beruhigen? (sry hab nicht den ganzen Beitrag gelesen :ops: )

  • Kein Problem, ich hab ja auch nen halben Roman geschrieben ;) Ja, die Ulmenrinde gebe ich ihm seit gestern Abend auch.


    Da ich hier 10 Kilo von dem Lachs-Futter stehen habe, sollten die 12 Wochen kein Problem darstellen :D


    Wenn die Symptome bis Donnerstag nicht weg sind, soll ich nochmal zum Arzt mit ihm. Ich denke, dass ich dann drauf insistieren werde, dass er den ganzen Hund mal durchcheckt. Vielleicht hat er auch Probleme mit dem Hals? Wahrscheinlich will ich aber einfach nur, dass es was anderes ist, weil ich will, dass es schnell behandelbar und dann wieder gut ist. :-/

  • Dein kleiner Kerl hat ja schon einen Haufen Medis bekommen :/
    Kann sein, dass euch das noch sehr lange beschäftigen wird.


    Ich würde das Trockenfutter weglassen und ihm etwas Leichtverdauliches füttern, mindestens 3x am Tag und eine halbe Stunde davor einen Magenschutz (bei meinen hilft Ulmenrinde zB sehr gut, das hat im Gegensatz zu Omeprazol auch keine Nebenwirkungen).
    Meine bekommen gekochte Schonkost, wenn sie Gastritis haben (falls das für dich infrage kommt, bitte unbedingt mit einem auf Ernährung spezialisierten TA abklären, da dein Hund noch im Wachstum ist und die Sache nicht nach 2 Wochen erledigt sein wird!), aber ein gut verträgliches Nassfutter geht auch.
    Außerdem würde ich den Tierarzt auf ein Mittel für den Darmfloraaufbau ansprechen. Wenn die kaputt ist (was bei Antibiotika schnell mal passiert; das greift übrigens auch die Magenschleimhaut an, was die Gastritis erklären würde), ist das Immunsystem geschwächt und ihr landet in einem Teufelskreis.

  • Ist es denn wirklich eine Gastritis?
    Bei meiner Hündin war es ähnlich. Am Ende stellte sich eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung heraus.
    Wurde denn auch in diese Richtung untersucht?

  • hab mir deinen Beitrag nun doch mal ganz reingezogen :lol: .


    Wie hat der TA die Huhn und Rind unverträglichkeit diagnostiziert? :???:
    Royal Canin Hypoanallergetic oder auch anallergetic sind perfekt für ausschlussdiäten da diese zu 90-95% allergenfrei sind. Dieses gibt man 8-12 Wochen und fängt dann an zu "provozieren" also quasi eine Proteinquelle dazu zu geben und schaut wie der Hund reagiert.
    Hat dein Hund sonst irgendwelche symthome? Durchfall, Juckreiz ect? Es liest sich so als würden die symthome sich rein auf den Magen beschränken was natürlich von einer unverträglichkeit kommen kann, aber wohl eher untypisch ist das es sich nur auf dem Weg zeigt (außnahmen bestätigen die regel).

  • das ist schwer zu sagen, man kann ja nur rätseln bei Deinem Hundi.
    und über eigene Erfahrungen berichten.
    mein Hund hat in jungen Jahren auch Magen- und Darmprobleme gehabt. Bei mir hat der Tierarzt in der Tierklinik klipp und klar gesagt: Kein Trockenfutter! daran hab ich mich bis heute gehalten und es ist alles gut. Trockenfutter als Leckerlie verträgt er, ist ja auch ein ideales Leckerlie. und eine kleine Menge für den Futterball abends hat er auch vertragen, aber nie als Hauptmahlzeit mehr. warm eingeweichtes Flockenfutter (von Auenland Konzept, Herrmanns oder die Köbers light Flocken) verträgt er sehr gut. und mit selbst zubereitetem, gekochtem Futter ist hier generell immer alles sehr gut.

  • Er hat in der Tat schon oft Medikamente bekommen, mir behagt das auch gar nicht.


    Ich frage auf jeden Fall nach dem Mittel für Darmfloraaufbau, das ist eine gute Idee.


    Kenji wurde geröngt und daraufhin die Gastritis diagnostiziert. In andere Richtungen wurde nichts untersucht, das würde wahrscheinlich am Donnerstag beginnen, wenn die Symptome nicht weg sind. Dann müsse man nochmal wegen der Ursache schauen, hieß es. Tja, wie wurde die Unverträglichkeit gegen Huhn und Rind diagnostiziert: Hund (damals knapp 15 Wochen alt) kotzt mehrfach, Arzt sagt: das Futter ist schuld... Ich hab, um ehrlich zu sein, nicht wirklich dran geglaubt. Vor allem, weil alles okay war, bis ich (Ersthundebesitzer) in den armen Hund damals zu viel verrücktes Zeug gesteckt habe. Und als das damals erledigt war, haben wir auch weiter das "alte" Futter genommen. (Mit Huhn, ohne Probleme.) Ich glaube auch, dass es diesmal einen konkreten Auslöser gab, aber das hilft mir natürlich bei der Lösungsfindung gerade auch nicht.



    Kenji kommt auch gerade in die Pubertät und leckt draussen an jeder Pipi-Pfütze, das kann ja auch nicht gesund sein. Mich wundert nur, dass er wieder normal frisst, er ist sogar ganz heiss auf sein Futter, aber dann diese Schmatz-Attacken bekommt. Er knabbert manchmal an seinem Pfötchen, aber das hat wieder nachgelassen. Verdauung ist gut und war auch immer gut.

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