Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen

  • Wenn man solche Stellen wie die HHF nicht haben will, dann muss man konsequent euthanasieren…..

    Nein, denn dann trifft es immer nur das falsche Ende der Leine.


    Ich bin wie du der Meinung, es ist richtig, Zeus nicht zu euthanasieren, aber falsch, ihn zu seinen alten Haltern zurück zu geben.


    Der neuralgische Punkt in der Hundehaltung ist der Mensch.

  • Nein, damit machst du es dir gerade bei diesen Hunden zu einfach...


    Sorry dann passt das gar nicht mehr mit dem Update :see_no_evil_monkey:

  • hasilein75 hat da völlig recht, jedenfalls nach derzeitigem Stand der Dinge. Und ja - es passt dann auch mit dem „Gefährlicher Hund-Thread“ zusammen. Denn genau an solchen Fällen zeigen sich die Schwierigkeiten.

  • Wie meinst du den letzten Satz mit dem Update?


    Ja, mit DIESEN im Hier und Jetzt existierenden Hunden ist das keine Lösung.


    Ich habe hier zu Hause so ein schönes Schild stehen, auf dem steht:


    "Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück!"


    Wenn Einrichtungen wie die HHF die Lösung für das existente Problem des Verbleibs verhaltensauffälliger Hunde ist - dann wird das Problem nicht an seiner Wurzel gepackt.


    Ich weiß, wir sind hier wieder bei der Gretchenfrage, warum sich so viele Menschen einen Hund zulegen, mit dem sie überhaupt nicht klar kommen.


    Ich dachte, hier würde Einigkeit in dem Fakt bestehen, es sind viele der Hunde deshalb in der HHF,, weil sie durch unkundige Haltung der Vorbesitzer erst in Situationen gekommen sind, in denen sie so auffällig wurden?


    Wobei natürlich berücksichtigt werden sollte, es gibt auch Hunde mit einer Vorgeschichte, die nicht bei den letzten Haltern verursacht wurde.


    Worauf ich hinaus will: Hundehaltung ist zu einfach, und es gibt mittlerweile zu viele Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen einen Hund halten, obwohl sie entweder für Hundehaltung allgemein oder auch für spezielle Hunde (typen) einfach nicht geeignet sind.

  • Die Einschätzung, dass immer das "andere" Ende der Leine Schuld ist, kann ich gar nicht teilen. Und nicht als Tastaturheldin, sondern als zeitweilige Aufnahmestation solcher Hunde. Wäre ja "schön" wenn wir bei Lebewesen deterministisch voraussagen könnten, was genau wie gemacht werden muss, damit keine Verhaltensauffälligkeiten auftreten...aber entspricht halt nicht der Realität

  • Ich glaube, dass es zu viele schwierige Hunde gibt — und zu wenige Menschen, die sie halten können und wollen.


    Klar, wär es schöner, das Übel an der Wurzel zu packen.

    Aber weil man es nicht verbieten kann, dass schwierige Hunde nachproduziert werden, wird es da immer zu viel davon geben.


    Also wohin mit denen?

    Sammellager oder Einschläfern.


    Wir leben in der Realität und nicht im Traumland.

    Das ist nicht gerecht und gilt für so Vieles.

  • Die Einschätzung, dass immer das "andere" Ende der Leine Schuld ist, kann ich gar nicht teilen.

    Ich habe auch nicht "immer" geschrieben.


    Das war der Wortlaut:



    es sind viele der Hunde deshalb in der HHF

    Viele heißt nunmal nicht, dass es alle sind.



    Ich glaube, dass es zu viele schwierige Hunde gibt — und zu wenige Menschen, die sie halten können und wollen.

    Ich bin davon überzeugt, es gäbe deutlich weniger schwierige Hunde, wenn Menschen sich mehr Gedanken machen würden, ob und welcher Hund zu ihnen passt.


    Ja, bei manchen Hunden spielt die Genetik mit, sie sind dann "von Natur aus" gefährlich und nur minimalst umweltkompatibel.


    Mir stellt sich allerdings die Frage: Machen genetisch bedingte besondere Forderungen an die Haltungsbedingungen alleine einen Hund schon gefährlich - oder ist es nicht eher die menschliche Vorstellung (oder auch Ignoranz) des Menschen, der sich einen Hund mit speziellen Anforderungen holt, obwohl er diese nicht erfüllen kann, weshalb der Hund Verhaltensauffälligkeiten entwickelt, die dann nicht mehr umweltkompatibel sind?


    Ein ganz einfaches Beispiel aus meinem weiteren Umfeld: Es wurde ein Magyar Vizsla angeschafft, als Familienhund. Verantwortlich war die noch jugendliche Tochter.

    Dem Hund wurde jagen verboten, ohne Ausgleich.

    Weil der Hund sich nicht daran hielt, konnte er nur noch an der Leine geführt werden.

    Er wurde immer aggressiver, was immer deutlicher aversiv gehandhabt wurde durch die Tochter, bis er diese Aggressivität schließlich auch gegen die Tochter wandte.

    Trotz Inanspruchnahme eines Trainers legte sich diese Aggressivität nicht, sondern weitete sich auf das Umfeld aus.


    Der Hund wurde letztendlich abgegeben.


    Einen Hund, der zu selbständigem Arbeiten gezüchtet ist, keinerlei Raum für diese Selbständigkeit zu geben, seine hoch gezüchtete Veranlagung zum Jagen zu ignorieren und keinen Raum für dieses Bedürfnis zu geben - DAS erhöht die Wahrscheinlichkeit zu für die Umwelt gefährlichem Verhalten um ein Vielfaches.

    Nicht die Veranlagung des Hundes.

  • Einen Hund, der zu selbständigem Arbeiten gezüchtet ist, keinerlei Raum für diese Selbständigkeit zu geben, seine hoch gezüchtete Veranlagung zum Jagen zu ignorieren und keinen Raum für dieses Bedürfnis zu geben - DAS erhöht die Wahrscheinlichkeit zu für die Umwelt gefährlichem Verhalten um ein Vielfaches.

    Nicht die Veranlagung des Hundes.

    Der Vizsla ist kein Hund, der zum selbständigen Arbeiten gezüchtet wurde, im Gegenteil. Übrigens werden arbeitende! Vorstehhunde in jagdlicher Hand gar nicht so selten wegen massiver Ressourcenaggression abgegeben. Alles nuture, jaja

  • Es gibt Hunde, die sind in wirklich schlechter Haltung große Klasse. Es gibt viele Hunde, die ein variierendes Maß an rassegerechter Auslastung und Hundeerfahrung brauchen, um klasse zu sein. Und es gibt Hunde, die auch mit guter Aufzucht, Haltung, Auslastung und gut kommunizierenden Menschen in verschiedenen Graden problematisch sind. Bis hin zu tickenden Zeitbomben. Letztere mögen extrem selten sein, aber man kann leider nicht alles zurechtbiegen.


    Ich möchte verhaltensbedingte Euthanasie keinesfalls als Universallösung für problematisch & unbequem gewordene Hunde auf den Tisch bringen (in den USA betrifft das aktuell 700 000 Hunde pro Jahr). Aber sie muss als Ausnahmelösung für Hunde, deren Bedürfnis nach Sozialkontakten man nicht erfüllen kann, ohne die Sicherheit von Menschen & Tieren zu gefährden, leider erhalten bleiben.

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