Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen

  • Ich habe das nie angewendet, aber ich hatte bei den Hunden, die ich persönlich geführt habe, auch nie das Gefühl, dass so etwas nötig wäre.

    Aber ich spreche anderen ihre Erfahrung nicht ab und ich kann mit vorstellen, dass das für einige Menschen ein probates Mittel ist, die Beziehung auf eine authentische Weise zu klären.

    Kommt ja auch ein bisschen darauf an, welche Art Kopfkino da bei einem abläuft. Ich stelle mir da beispielsweise niemanden vor, der den jungen Hund brutal auf den Boden schmettert.

    Je nach Hund muss man aber schon einmal deutlich machen, wo Schluss mit lustig ist.

    Kaya ist kein Hund, der das wirklich wissen wollte. Meine Schäferhündin vorher schon eher und da war mit acht/ neun Monaten auch mal eine deutliche Klärung nötig. Nicht mit voller Vehemenz, aber verständlich genug. Für mich ist der Versuch, den Menschen durch Agression steuern zu wollen, ein absolutes No- Go. Und in dem Moment, wo sie das das erste Mal testet, weiche ich nicht, sondern gebe eine deutliche Antwort. Bei meiner Hündin war die Sache damit durch.

    Vielleicht widerspricht das der neuesten Erkenntnis der Hundepsychologie, aber für mich hat sich das richtig angefühlt.

    Und mehr habe ich zu diesem Thema nicht mehr beizutragen.

  • Durch den Alphawurf klärst Du halt nichts. Der ist eine menschliche Misinterpretation hündischen Verhaltensspektrums. Kein Mensch zeigt einem Hund seine „grundsätzliche Dominanz“ symbolisch dadurch, dass er ihn auf dem Rücken fixiert.

  • Es ging um Hunde die ernsthaft gegen Menschen gehen. Meinst du ernsthaft da hilft sowas? Wenn ja, wieso meinst du das?



    Wieso hat ein Mensch es noetig einen Hund aufs Kreuz zu legen (als 'muss man tun, damit der kein Oberwasser bekommt' und nicht weil man den Hund untersucht o.ae.)?

    Ich hab hier u.a. einen sehr ernsten Hund. Der wuerde auf so einen Mist nicht so reagieren, wie sich viele Leute das ausmalen. Der wuerde nicht kuschen/einbrechen, im Gegenteil! Und dennoch (oder gerade weil es so Zeug nicht gibt), ist der absolut unauffaellig, usw.


    EDIT: Nur damit es nicht falsch verstanden wird: Mein ernster Hund geht nicht gegen Menschen!

  • die Beziehung auf eine authentische Weise zu klären

    Und das ist mit einem Alphawurf schlicht nicht möglich bzw. hätte ein ziehen an der Rute die selbe Wirkung. Unnötige Aggression die körpersprachlich einfach null Sinn macht.


    Damit beeindruckst du einen netten Hund, keinen der es ernst meint. Also völlig am Ziel vorbei geschossen.

  • Ich habe nicht davon geredet, dass ich einen erwachsenen Hund auf den Rücken werfe und meine, dass der mich dann für den King of Curry hält.

    Das war auch nicht mit dem Beispiel der Howi- Züchterin gemeint. Sondern es geht mir darum, dass bei einem Hund einer ernsthaften Rasse, der einen bestimmten Charakter hat, der Punkt kommen kann, wo der Hund im Junghundalter versucht, sein Ziel als neue Strategie auch mittels Agression durchzusetzen. Mag sein, dass Fehler im Vorfeld passiert sind, wenn man an diesem Punkt landet, aber in diesem Fall halte ich eine deutliche Reaktion für angemessen, die dem Hund klar macht, dass diese Strategie großer Mist ist und nicht zum Erfolg führt. Und ich weiß schon, dass man mit den allermeisten Hunden, die halbwegs kompetent aufgezogen wurden und geführt werden, an diesen Punkt gar nicht kommt.

    Und ich denke, anders und mehr kann ich nicht verdeutlichen, was ich gemeint habe.

    Einen erwachsenen Hund, der sich ernsthaft gegen Menschen wendet (ohne beispielsweise vorher massiv bedrängt worden zu sein und deutlich gewarnt zu haben) möchte ich persönlich nicht haben. Ich denke, das wollen die wenigsten.

  • ich kann mit vorstellen, dass das für einige Menschen ein probates Mittel ist, die Beziehung auf eine authentische Weise zu klären.

    Nö, ist es nicht.

    Es ist sinnlose Gewalt mit der man - wenn man Glück hat - den Hund weit genug einzuschüchtern, um ihn kleinlaut werden zu machen. Das ist weder authentisch noch adäquat und wenn man Pech hat und der Hund die Konfrontation ernst meint, geht so ein Quatsch ganz böse nach hinten los, denn dann legt Hund noch einen oben drauf.

  • Mein Hund ist in seinem Leben ein einziges Mal gegen einen Menschen gegangen. Gegen einen Trainer der meinte ihn "kurz mal unterwerfen" zu müssen.

    Der Trainer hat ihm dazu aber den Mauli drauf gelassen. Er hat es lange versucht, den Hund über den Platz gejagt, sich mit ihm am Boden gerollt und nicht geschafft auf ihm drauf sitzen zu bleiben. Er hatte Glück dass der Hund einen Drahtmauli drauf hatte und er nur paar hübsche blaue Flecken und Löcher in der Hose von den Krallen abbekam. Ich hab den Hund in all den Jahren danach (der Vorfall ist jetzt an die 5 Jahre her) nie wieder so erlebt.


    (und ja, im Nachhinein gesehen verdammt dumm von mir, aber ich war verzweifelt und der Typ wurde mir von verschiedenen Leuten empfohlen und stellte mich gleich in die "ach du hast keine Ahnung von solchen Hunden" - Ecke)

  • bei einem Hund einer ernsthaften Rasse, der einen bestimmten Charakter hat, der Punkt kommen kann, wo der Hund im Junghundalter versucht, sein Ziel als neue Strategie auch mittels Agression durchzusetzen.

    Ja der Punkt kann kommen, nur macht es da dann einfach keinen Sinn hirnlos draufzuhauen und zu hoffen, dass es den Hund genug einschüchtert.

  • Wenn es der Hund nicht verstanden hat, wird man es merken. Es ist meiner Ansicht nach müssig darüber zu diskutieren, was genau "hirnlos draufhauen" ist und was in dem Fall eine "angemessene Reaktion" ist, weil dies meiner Ansicht nach sehr individuell bezogen auf Mensch und Hund ist.

    Ich werde mir die Diskussion noch einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen. Danke für eure Denkanstöße. Es ist spät, ich muss ins Bett.

    Gute Nacht.

  • Nö, das ist nicht individuell, es gibt Grenzen, die man in der Erziehung einfach nicht überschreiten sollte.

    Da gibt es keine Rechtfertigung dafür.

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