Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen

  • Bei welcher Aussage ich unglaublich schlucken musste:


    "Der Hund ist nicht mein Freund."

    Naja, ich finde, das hat jetzt was von absichtlich falsch verstehen.

    Sie meint doch damit genau das, worüber hier gerade diskutiert wird: der Hund ist kein Kinder/Freunde-Ersatz, er ist kein Mensch und kann sich nicht wie einer verhalten.

  • Ich denke viele Leute verkennen auch die Lage. Mir sind in der letzten Zeit vermehrt Hunde unter gekommen, die nur solange nett waren, wie die Welt nach ihrer Nase getanzt hat. Ging etwas nicht nach ihren Wünschen, wurde sehr schnell zwar angepasstes, aber sehr deutlich ausgeprägtes Aggressionsverhalten ausgepackt. Die Besitzer halten in beiden Fällen die ich gerade vorm inneren Auge habe, ihren Hund für absolut harmlos und nett. Das beide auch kein Problem hätten einen Menschen zu beißen um die ihnen in dem Moment nicht genehme Situation für sich zu beenden/entscheiden, wird obwohl beide HH schon in Situationen waren in denen der Hund anderen Menschen (in dem Falle mir) ans Leder wollte, absolut nicht erkannt. Und diese Kombi halte ich für gefährlich. Ein Hund der in bestimmten Situationen zu Aggression als Konfliktlösung greift und einem HH der es nicht oder nur sehr begrenzt wahrnimmt und nicht angepasst handelt.

  • Nun muss ich auch mal 'Freunde' OT spoilern

    Meine Hunde sind nicht meine Freunde. Meine Freunde haben zwei Beine.

    Sie sind mir wahnsinnig wichtig, ich bin 110% u.m. bereit die volle Verantwortung für sie, ihr Verhalten, ihre Gesundheit, jetzt das Alter mit einher kehrenden Gebrechen u.v.m. zu übernehmen, diskussionslos, aber es sind nicht meine Freunde, sondern meine Hunde.

    Ich bin auch nicht ihre Mama/Muddi, sie tragen keine Schnuller durch die Gegend und müssen auch niemanden ersetzen.

    Dennoch leben meine Vierfüßler in vielen Bereichen menschlich, bewußt menschlich :smile: z.B. wer krank ist kommt -je nach Diagnose- mit ins Bett und Welpen, ja Welpen gehören eh in unser Bett, da bin ich eigen drin :rollsmile:

    Mir ist eine ausgeglichene Balance im Alltag wichtig, diese gelingt mir mittlerweile auch ziemlich gut und ich bin sicher, meine Vierbeiner kommen super damit klar, dass ich sie nicht als meine Freunde ansehe ;)

  • Auch OT

    Hm, solche Diskussionen über Begriffe sind vielleicht auch etwas schwierig. Bei jedem geht da ein anderes Kopfkino los, was nun unter den Begriff "Freund" fällt. Für die einen sind Hunde "Familie", für andere "Freunde" und der nächste würde vielleicht diese Begriffe gar nicht nutzen und doch das Zusammenleben so gestalten, wie es auch jemand tut, der den Hund seinen "Freund" nennt.

  • Wie? Keinen Schnuller? :shocked: :lachtot:

    Sorry das musste jetzt sein. Ich weiss, was du meinst, wir hatten es ja schon mal von dem Begriff...

    Wees ick doch xD

    Und pssst - ich sach manchmal 'nimm dein Apporteli mit' ... das ist auch nicht viel anders und löst bei so manchen großes Gelächter aus :rollsmile:

  • HH...nicht angepasst handelt.

    Hm, nicht angepasst handeln darf! Dem angeblichen Tierwohl haben wir wahrscheinlich einige schwere Problemhunde zu verdanken. Manche Menschen gehen gedankenlos vom Idealzustand aus: Welpe vom guten Züchter, vorbildlich geprägt kommt zu erfahrenen HH mit guten Nerven, der die positive Bestärkung perfekt beherrscht, und der geht mit dem Welpen zu einer tollen Trainerin mit schönem Übungsplatz und hat den ganzen Tag Zeit für das Tier und lebt mit ihm im eigenen Haus in einer wunderbaren Landschaft. Und wenn sie nicht gestorben sind...

    Die Praxis sieht manchmal anders aus, und die Kette ist nur so stark... Heute darf ein nicht ganz so perfekter HH dem Hund nicht mehr zeigen: SCHLUSS! ES REICHT, mein Freund. Und das vielleicht auch mal am Anfang der Runde, bevor es eskaliert. Was man bei einem Welpen/Junghund versäumt, das braucht später den zehnfachen Aufwand - und das kann dann einfach nicht jeder.

    Mir hat jemand gesagt: "Wir können froh sein, wenn die Tiere nicht wissen, wie haushoch sie uns manchmal überlegen sind..." Wenn bestimmte Hunde meinen, etwas wollen zu müssen, dann sind wir - mindestens eine Zeit lang - hilflose Wichte am anderen Ende der Leine.

  • Bei welcher Aussage ich unglaublich schlucken musste:


    "Der Hund ist nicht mein Freund."

    Naja, ich finde, das hat jetzt was von absichtlich falsch verstehen.

    Sie meint doch damit genau das, worüber hier gerade diskutiert wird: der Hund ist kein Kinder/Freunde-Ersatz, er ist kein Mensch und kann sich nicht wie einer verhalten.

    Genau das ist der Anfang der Vermenschlichung von Hunden.

    Mag der ein oder andere aus der Hunde-Szene unter "mein Hund ist mein Freund" etwas anderes verstehen, 100.000ende verstehen es vermenschlicht. Das geht dann nicht mehr um Freundlichkeit, Zugewandtheit ..., sondern um die Vorstellungen, die Mensch von Freundschaft pflegt. Und wie das aussieht, wissen wir alle und ist tief verankert (und könnte die Frage erklären, warum dort nichts mehr für Hund andocken kann, Phonhaus; das geht sogar soweit, dass Hunde die besseren Freunde sind ...) Halt die Einhorn-Regenbogen-Nummer, Freunde fürs Leben, durch dick und dünn, mein Freund würde mich nie verraten, mir nie etwas tun, das meint er nicht so ... .blablabla :cuinlove::herzen1:

    Diesen Anspruch würde ich meinen Hunden niemals zumuten, die dürfen einfach meine Hunde sein.

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