Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen

  • Ja. Aber es sind halt auch nicht nur tickende Zeitbomben, die am Liebsten sofort wegmüssen.


    Und die TV Produktionen sind doch auch angesehen worden.

    Es ist einfach nur unendlich traurig.

  • Die Antworten sehe ich als sehr zutreffend an.

    Dennoch finde ich, dass die Person, die einen (großen) Teil der Verantwortung trägt, auch bei der Ursachensuche Thema sein darf und muss. Mag sein, dass die Strukturen ihr Übriges dazu beigetragen haben - dann wiederum gibt es genug Menschen/Tierschutzorgansationen, bei denen das nicht so aus dem Ruder läuft.

    Ansonsten schließe ich mich der Fraktion an, dass Tierschutz auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein muss. Ein großer Teil der Gesellschaft möchte Tiere "nutzen" - sei es als Mahlzeiht, sei es als Haustier. Entsprechend muss es einen Rahmen geben, innerhalb dessen das passieren kann und letztlich auch Strategien und Kapazitäten wenn was schief läuft.

    So ganz klar ist ja auch nicht, ob nicht ein Teil der Hunde nicht auch in einem ganz normalen Tierheim hätte untergebracht werden können. Wenn die Besitzer direkt bei der HHF angefragt haben, sei es, weil sie in den Medien so präsent war, sei es weil sie die Abgabegebühr im Tierheim sparen wollten, blieben ja alle anderen Optionen außen vor.

  • mairi


    Da sage ich auch gar nichts gegen :smile: Nur wie vorher gesagt: Der menschliche Charakter - egal jetzt bei wem - ist für mich bei all den Variablen Diejenige, die ich am wenigsten ändern kann. Strukturen kann ich ändern.


    Und in anderen Strukturen können dann auch wieder Charaktere anders funktionieren.

  • Ja. Aber es sind halt auch nicht nur tickende Zeitbomben, die am Liebsten sofort wegmüssen.


    Und die TV Produktionen sind doch auch angesehen worden.

    Es ist einfach nur unendlich traurig.

    Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer. Schreibe ich mir auf die Fahne die schlimmsten der schlimmen aufzunehmen, ergibt sich in der Regel im tierschutz bald ein Netzwerk auf dass du zurück greifen kannst.

    OT weil eigene Erfahrungen

    Spoiler anzeigen

    Ich selbst bin im tierschutz aktiv. Aktuell sehr wenig bzw organisieren weil ich mit Kind, Studium, Corona und welpe einfach krass eingespannt bin. Im worst case ist auch hier Platz. Ich bin für Nager zuständig. So gerne ich meeris, Ratten und Kaninchen oder div Exoten helfen würde, ich weiß dass es jicht geht. MAL bis zum weiter Transport für 1 bis 2 Wochen etwas (wie wir es immer nennen) zwischestapel ist kein großes Thema. Länger geht definiv nicht. Ich kann (rein von den Gehge Plätzen) vorübergehen 100 Farbis 80 Vielzitzenmäuse, 30 Paare oder einzelne Mongolische Rennmäuse oder 30 Hamster aufnehmen. Für ca 4 Wochen. Mäuse etwas länger. Sind da jetzt ganz junge dabei, sinkt die Zahl einfach weil nicht genung Ausbuchssicherr gehge da sind. Brauchen die Herrschaften dann auch Koch intensive Betreuung geht die Menge nochmal nach unten.

    Vor 3 Jahren hatte ich hier 25 nackte Ratten Babys zwischen 10 und 15g. Alle 25 mussten per Hand gefüttert, verdaut und gesäubert werden. Alle 2h. Geschafft haben es am Ende nur 6. Es war jede Minute wert. Aber ich war ziemlich erschöpft. Oder ein groß Notfall farbmäuse aus dem letzten Jahr. Knapp 600 Tiere gemischter Geschlechter. Was das alles an Zeit, Futter, Einstreu, medizinischer Versorgung und Reinigung kostet. Und wir reden hier nur vom Kleinvieh.

    Ich habe oft ein schlechtes Gewissen weil ich immer "so kleine Zahlen" angebe. Oder eben nur Weibchen und Babys nehme kann aber anders rum, kann ich mehr einfach nicht leisten.

    Und ja, bei Notfällen mit +500 Jungs geben wir dann auch welche an schlangenhalter da die kastra einfach 20€ kostet und die wenigsten uebrnehmer bereit sind diese summen zu bezahlen. Und am Ende musst du kalkulieren was das beste für die Tiere ist. Bekommst du ne 500€ Spende macht es einfach mehr sinn einen teil zu versorgen und dem anderen teil zu "opfern" statt alle Tiere leiden zu lassen. Wie so oft gilt, gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!

  • FozzyDogbone

    Spoiler anzeigen


    Weiß ich. Auch aus eigener Erfahrung. Wobei ich mich mittlerweile außer mit dem Portemonnaie zurück gezogen habe.

    Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Und gar nichts gemacht ist nicht immer gut gemeint :smile: Man nimmt die, die da sind und das, was da ist.


    Ja, auch denke auch, das öfter „Nein“ besser gewesen wäre. Aber ich weiß auch - und zwar verdammt gut - dass das von Außen einfacher gesagt als von Innen gemacht ist.

    Und ich will hier keine Lanze für eine Person brechen. Aber für das Bewusstsein, dass das eigentliche Thema - das Thema, an dem man arbeiten kann - nicht mit Geschimpfe über eine Person und Spekulation über ihre Motive, ihren Charakter und ihren Gesundheitszustand lösen kann. Und das finde ich wiederum dermaßen auf der Hand liegend, dass ich die teils recht heftigen Reaktionen darauf auch nicht so ganz verstehe.


    HF ist für mich eine gerade sehr traurige Einzelerscheinung, aber ein noch viel traurigeres gesellschaftliches Phänomen :( :

  • Ich denken halt, wenn man schon mal was in den Sand gesetzt hat, eine aufs Dach und mit nem kleinen Dududu aus ner Nummer rauskam und ne zweite Chance bekommen hat, sollte man diese auch nutzen und nicht dort weitermachen wo man aufgehört hat :ka:

  • Ich hatte es an anderer Stelle schon mal geschrieben, mir gehts nicht um die Rettung jedes einzelnen Extremfalles. Die sind verdammt selten. Aber das, was ich an verhaltensbedingten Euthanasien erlebt habe war ganz, ganz fern von Hunden, die nicht händelbar waren.

    Was mit schwierigen Hunden passiert ist maßgeblich davon abhängig wo sie landen und nicht wie gravierend ihr Problem wirklich ist. Das macht es so traurig...

    Darum hab ich das "gravierend" eben genauso mit Anführungszeichen geschrieben.

    Was der eine noch nichtmal als Problem sieht ist für jemand anders schon untragbar. Das ist immer eine Abwägungssache.

    Ich zB kenne viel mehr Leute die mit einem Schnapper leben könnten als mit einem Hund der nicht stubenrein wird. Dabei ist das ja an sich ein Problem das niemandem gefährdet. Aber in den Augen vieler etwas mit dem sie auf Dauer nicht leben können.

    Es ist ja schon schwer für nen Hund nen Platz zu finden der nur täglich Medikamente braucht. Einen Hund der permanent Training braucht ist für die meisten halt nix was sie haben wollen. Oder können, je nach Wohn- und Familiensituation.

    Menschen, die sich sehenden Auges "ein Problem ins Haus holen" gibts übrigens immer wieder...

    Da schreib ich noch ausdrücklich, ich kopiers mal: Das tun doch eh schon sehr wenige Menschen, je "gravierender" das Problem desto weniger Leute gibts.

    Und du sagst es gibt sie immer wieder.... Ja. Genau. Darum das wenig und kein nie.

    Klar gibt es sie immer wieder. Aber eben selten. Bei weitem nicht in dem Maße wie es gebraucht wird,

    Nur dass ich es nach wie vor ganz nett fände, vom Gegenüber ein bisschen Problembewusstsein gezeigt zu bekommen. Warum? Weil ihr Hund und ihr Verhalten teil des Problems sind, es sie einfach was angeht. Aber ja - dafür muss man als Verein natürlich auch den Mund aufmachen.

    Das stimmt schon. Nur dafür muss das den Leuten erstmal beigebracht werden. Und das... Nunja, ob wir das schaffen?

    Leider haben die meisten doch die "Ich???? Ne, ich bin garantiert nicht schuld!" Attitüde. :verzweifelt:


    Es ist halt nicht einfach im Tierschutz. Und grade der zieht oft Menschen an die helfen wollen weil sie ein (oft unbewußtes) inneres Bedürfnis danach haben.

    Denn ohne solche "24/7" Engagierte ist das ganze eh noch schlechter machbar!

    Aber es wird zum Teufelskreis wenn eben diese Menschen die Entscheidungen treffen müssen. Da geht nämlich einfach der Blick für die Gesamtheit verloren. Ganz ohne böse Absicht! Aber je mehr Herz das Sagen hat desto weniger Platz haben Logik und Sachverstand.

    Und dann ufert es aus. Erst ganz langsam. Aber wenn es dann kippt, dann steht man bis zur Unterlippe in Scheiße. Geholfen hat man dann keinem.

    Es muss ein Kontrollorgan geben.

    Leute mit Klemmbrett halt. Ein bisschen Buchhaltermenschen. Die eben ohne Emotionen auf die Einhaltung gewisser Grenzen pochen.

    Aber solange die "Herzleute" im Tierschutz überwiegen wird es immer und immer wieder solche Fälle geben. Öffentlich gemacht oder nicht, denn ich bin sicher das die Dunkelziffer deutlich höher ist.

  • Aoleon


    Da bin ich völlig bei Dir. Bin außerdem selbst teils Einer.

    Doch die „Buchhalter“ mit der Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren bzw. für wenig Geld im Tierschutz zu arbeiten (und dann müssten das ein Buchhalter mit ner Ausbildung zum Tierpfleger sein, weil „nur“ Verwaltung können sich viele Vereine nicht leisten) sind auch nicht so üppig vorhanden.


    Und Rabatz im Verein ist eine häufige Begleiterscheinung, wenns nur Ehrenamtler sind.

  • Weiß eigentlich jemand, wies mit den "überzähligen" Hunden weitergehen soll? Bleiben die jetzt dort? WEil die "Steckbriefe" auf der Homepage sagen ja eigentlich nur das Alter und die Rasse, selbst wenn ich Platz für einen Special-Effects-Hund hätte, wüsste ich ja gar nicht, für welchen ich mich "bewerben" soll :ka:

    Auch von einigen Langzeitsitzern gibts gar keine Infos, das fand ich früher schon schräg.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!