Vanessa Bokr - Meinungen und Erfahrungen

  • Und was machste, wenn jemand das nicht kann? Wer kontrolliert das, wer entscheidet das? Ein Einzelner, gel? Keine Organsisation, auch wenn das Label Verein etwas anderes suggeriert.

    Das entscheidet jeder für sich, natürlich -wer soll sowas kontrollieren? Das macht doch gar keinen Sinn.

    Aber vielleicht hat man als Trainer im Laufe der Zeit genügend Erfahrung gemacht, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass es sinnvoller ist, aus dem Hintergrund zu agieren. Keine Ahnung - ich stelle das halt nur mal zur Diskussion. Dragonwog bestätigt ja mehr oder weniger, dass man auch ohne großartige Öffentlichkeitsarbeit in dem Bereich oft an seine Grenzen kommt.

    Und dann stellt sich mir halt die Frage: Wenn ich doch schon an meinem Grenzbereich bin - warum um alles in der Welt mache ich dann noch Öffentlichkeitsarbeit? Internet, TV, social media ? Eitelkeit? Sendungsbewusstsein? Was ist das?

  • doll parts


    Aber auch „interne Vernetzung„ kann zu dem hier gewachsenem Problem führen und hat das in der Vergangenheit schon getan.


    Bei Weitem mehr Eigenverantwortung beim Halter ist wünschenswert, stelle ich überhaupt nicht in Frage. Aber wie oft lese ich hingegen hier in Threads den Tipp, den Hund so schnell abzugeben wie möglich, besser gestern als morgen ... Ist immer die Frage, von welchem Standpunkt aus die Situation gerade betrachtet wird. Was empfiehlt die Mutter eines Kleinkinds einer anderen Mutter eines Kleinkinds, deren Hund das Kind gebissen hat?

    Die Lösung, wenns nicht gleich klappt, ist für den bequemen Halter eines nicht gechippten bzw. nicht registrierten Hunds dann halt auch mal Aussetzen.

    Das ist nicht wünschenswert, genauso wenig, wie jeden auffälligen Hund zum TA zu schleppen.

    Trotzdem sollte emotionale Erpressung nicht geduldet werden, Perspektive hin oder her.

    Nichts anderes ist "Nehmt meinen über Monate verbockten, nun beißenden Hund sofort, sonst setze ich ihn aus".

  • Was nochmal ein eigenes Thema ist, die Trennung von Verwaltungs- und Betreuungsaufgaben.


    Das setzt meistens Geld voraus.

    Genau! (bzw. teilweise, denn es ist mitnichten ein anderes Thema, sondenr massgeblicher Teil des Problems)

    Und dann sind wir wieder dort, wo wir immer landen:

    Die eine Seite möchte kein Geld in die Hand nehmen und die andere sich nicht drein reden lassen.

    Also sollte man sich damit abfinden, immer wieder mit solchen Auswüchsen konfrontiert zu werden (und das wird sich noch häufen, weil schon quantitativ der Anspruch wächst).

    Das wird solange bleiben, solange dieses System etabliert ist.

  • Ja, der Tierschutz braucht mehr Unterstützung, auch für Abgabetiere. Ja, es wäre super, wenn Tierheime die finanzielle Kapazität hätten ihre Mitarbeiter weiterzubilden und die personelle Kapazität, mit den Hunden zu arbeiten. Einige machen aber schon einen guten Job mit schwervermittelbaren oder nahezu unvermittelbaren Hunden.

    Dennoch: Zu erwarten, dass es einen Ort gibt, der jetzt jeden gefährlichen Hund aufnimmt, ist realitätsfern. So ein Zustand kam doch nicht über Nacht. Bzw wenn er über Nacht kam, dann säße ich beim Tierarzt, statt mich nach einem TH zu erkundigen. Bis zu diesem Punkt ist schon verdammt viel schief gelaufen. Ich habs sowohl vom Tierschutz her erlebt, warum JETZT ein Hund weg muss (damals in einem TH, das zwar alle nahm, aber zur Not auch euthanasiert hätte) als auch privat hautnah wie Geschichten laufen, die in einer verhaltensbedingten Euthanasie endeten. Und oft lief da vorher halt tatsächlich nicht viel, abseits von "das Problem ignorieren" und "eine schnelle Lösung versuchen".

    Es ist nicht so, dass man keine Hilfe für sehr schwierige Hunde bekommt. Aber man muss sich halt auch selbst reinknien und Engagement zeigen und darf nicht erwarten, nach ner halben Stunde rumtelefonieren sein Problem los zu sein.

    Mal abgesehen davon, dass von der HF selbst gesagt wurde, dass viele dieser Hunde eben nicht brandgefährlich sind. Und das auch aus den Videos hervorgeht, wo sich Menschen frei zwischen ungesicherten Hunden bewegen, selbst der Reporter. Sicher keine netten Familienhunde, aber da scheint ja auch nichts zu sein, was nur über eine Schleuse versorgt werden kann und die Zahl der "Brecher" (schreckliches Wort) scheint ja auch begrenzt zu sein.

  • Lysaya


    Nein, das meine ich nicht. Ich meine: Wo ist der Platz, an dem solche Hunde in der Vergangenheit sicher aufgenommen wurden und in Zukunft sicher aufgenommen werden?

    In meiner Region gibts keinen.

    Tja. Am besten wärs man braucht so Plätze garnicht.

    Schon garnicht in den rauen Mengen wie in den letzten Jahren. *seufz*

    Es muss was bei den Menschen passieren die Hunde halten wollen. Alle wird man nie erreichen, aber zumindest einen Grundsatz sollte jeder verinnerlichen: "Ich kauf mir keinen Hund weil er hübsch ist."

    Damit wäre nämlich ein Anfang getan, ein wichtiger Anfang. Aber allein das in die Köpfe der Menschen zu kriegen ist schwer.

    Da macht sich fast niemand Gedanken über unsere Zeit, Finanzen und räumlichen Kapazitäten.

    Warum auch?

    Ich mach mir auch keine Gedanken ob die Werkstatt genug Zeit hat, ich ruf da an und erwarte von denen, weil erwachsene Menschen, zu sagen wenns nicht geht.

    Ebenso in der Arztpraxis. Oder der Tierarztpraxis. Im Restaurant wenns um ne Tischreservierung geht. Oder eben dem Tierheim.

    Denn ich kann und brauche nicht wissen wie das bei denen aussieht mit Zeit, Finanzen und Kapazitäten. Da stehen erwachsene Menschen in dem Metier und die haben das zu wissen und entsprechend zu handeln. Können sie das nicht dann sind sie fehl am Platz.

  • Es ist nicht so, dass man keine Hilfe für sehr schwierige Hunde bekommt. Aber man muss sich halt auch selbst reinknien und Engagement zeigen und darf nicht erwarten, nach ner halben Stunde rumtelefonieren sein Problem los zu sein.

    Auch so etwas (nicht persönlich gegen Dich) ist etwas, was ich nicht mehr hören kann (gefühlte 100.000 Male nur beim Thema TS ausgesprochen).

    Dann erwartet halt weiter wie zuvor von den Menschen, dass sie sich soweit ändern, dass sie nichts von solchen Einrichtungen erwarten. Sich statt dessen selbst mehr rein knien. Ist ja nicht so, als wäre der Appell neu. Nur, wer hat sie erzogen?:hust: Ist man im Laufe der Jahrzehnte weiter gekommen? Erwarten sie heute weniger als gestern? Merkwürdig, in meiner Wahrnehmung hat sich das sogar noch verschärft. (Und hier nicht nur quantitativ, sondern auch noch qualitativ). Die letzte Zeit fällt immer mir immer so eine Serienwerbung ein, über die ich hin und wieder beim zappen stolpere: "Hast Du überhaupt schon mal Menschen getroffen?" (Aus einer mir unbekannten Krimiserie, bei was weiss ich für einem Sender).

    Wie ich schon sagte, die Reise nach Jerusalem. Jeder an diesem (gefühlt) eeeeewigen Kreislauf Beteiligte erwartet von anderen Beteiligten, dass der etwas ändert. Und genau deswegen ändert sich gar nichts. Ein ewiger Kreislauf (dessen bin ich derart überdrüssig, das ist nicht gegen Dich).

  • Patti Sponsorenakquise, zum Beispiel. Wie kommst Du heute noch ohne Öffentlichkeit an zahlungskräftige Sponsoren?

    Und insgesamt sind wir wieder bei einem „Grundsatzthema“: Es wäre schon echt klasse, wenn Menschen anders wären, als sie sind.


    Aber Kapazitäten planen kann ich auf der Grundlage nicht.

  • Und insgesamt sind wir wieder bei einem „Grundsatzthema“: Es wäre schon echt klasse, wenn Menschen anders wären, als sie sind.


    Aber Kapazitäten planen kann ich auf der Grundlage nicht.

    :gott::bussi:

  • Ich habe in einem Tierheim gearbeitet, das immer nett und freundlich jeden Hund aufgenommen hat (als ich im Ausland gelebt habe). Wer diese Praxis betreibt, dem bleibt nur die Euthanasie um das aufrecht zu erhalten:ka:


    Langfristig gibt es nur entweder oder. Entweder, ich kümmere mich vollumfänglich um alle Fälle, die ich mit gutem Gewissen versorgen kann und lehne die anderen ab. Oder ich nehme alle und euthanasiere. Klar wärs super, wenn wir Plätze für jeden ungewollten Hund der Welt schaffen könnten, aber wie oben schon geschrieben: Das ist realitätsfern.

    Viele hier sind pro Euthanasie. Ich kenne die verhaltensbedingte Euthanasie persönlich in mehreren Fällen und will das so nicht nochmal erleben. Nebenbei ausschließlich aus Fällen, die ich als wesentlich besser vermittelbar eingeschätzt hätte, als das, was da seit Jahren in deutschen Tierheimen sitzt. Das ist die Gefahr, die ich sehe, wenn man dem Thema verhaltensbedingte Euthanasie Tür und Hof öffnet. Es wird nicht bei den wirklich gefährlichen Hunden bleiben...

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