Wie findet man einen WIRKLICH guten Tierarzt?

  • Was ich bei der Suche manchmal noch hilfreich finde/fand, sind auch:

    - die Meinungen der Tierärzte über ihre Kollegen. Es gibt hier im Umkreis einige wenige TÄ, da muss nur der Name fallen und schon rollen die Kollegen laut hörbar mit den Augen.

    - wie auf Wünsche/Besonderheiten eingegangen wird. Wer mich nach Absprache draußen warten lässt und anklingelt, wenn wir direkt ins Behandlungszimmer durchlaufen können (weil das Angsttier im Wartezimmer zum zitternden Häufchen Elend wird) - hat einen Stein im Brett. Wenn ich beim in Narkose legen und beim Aufwachen dabei sein darf, weil die Tiere dann ruhiger sind - bin ich absolut dafür. Bei meinen TÄ werden da auch Unterschiede gemacht, wenn der Halter selbst hibbelig/unruhig/nervös ist, wird das eher vermieden. Das Tierwohl steht an erster Stelle und das wird auch deutlich gemacht. Leider kenne ich da aber auch genug Negativbeispiele aus der Vergangenheit.

    - wie das Praxisteam insgesamt wirkt und wie der Umgang untereinander ist. Wenn die Tierarzthelferin Aussagen mit dem geballten Wissen von nicht einmal einem halben Jahr Ausbildung von sich gibt wie "Den müssen sie aber kastrieren lassen, weil Krebs und so." möchte ich gerne einen Tierarzt, der sie korrigiert und informiert. (Und ihr erklärt, das "und so" kein wirkliches Argument ist.)

    - wenn die TÄ offen für Neues/andere Herangehensweisen sind. Meine Zwerge wurden noch nicht einmal entwurmt. Ich hab stattdessen Kotproben gesammelt und untersuchen lassen um zu schauen, ob sie überhaupt eine Entwurmung brauchen. Fand die TÄ erst komisch aber dann kam "ja, ist eigentlich so rum sinnvoller". Auch bei anderen Geschichten informiere ich mich vorher und frag dann gerne mal an, ob das eine Alternative wäre. Wer dem offen gegenüber steht und auch selbst darum bemüht ist, sich weiterzuentwickeln, steigt in meiner Beliebtheitsskala.

  • Ich habe das Glück, eine (für mich) unheimlich gute und kompetente Tierärztin gefunden zu haben.

    Woran ich persönlich das fest mache:

    -) Sie ist jederzeit zu erreichen- ich habe sie nicht nur einmal notfallsmäßig außerhalb der Ordinationszeiten in die Ordination "beordert" oder sie bei Zwischenfragen in ihrer privaten Zeit angerufen.

    -) Sie erklärt einem alles sehr gut und ausführlich. Gut, sie redet auch sehr gerne- aber man weiß nachher so ziemlich alles über ein bestimmtes Thema!

    -) Sie gibt mir gute Ratschläge, die ich immer gerne annehme und bei denen ich mich sicher fühle.
    Gerade wenn ich mir unsicher bin wegen meiner Häslis z.B. beim Thema Impfen. Da versucht sie auch nicht das Beste für sie raus zu holen, sondern was am besten für meine Ninchen im hohen Alter ist.

    -) Ich konnte sie damals, als Amber einzog, ausquatschen (mit sehr vielen Fragen!) über das Thema Welpenernährung. Es wurde ihr weder zu viel, noch war sie genervt- sie hilft wo sie kann.

    -) Sie hat bis jetzt immer (!) auf anhieb die richtige Diagnose gestellt und ahnt noch vor Untersuchungen, was los ist!

    -) Sie versucht Tiere so zu behandeln/untersuchen, dass es nur ein geringer Stress für diese ist.

    -) Sie würde jederzeit auch zu uns nach Hause kommen wenn ich eine Untersuchung (z.B. bei meinen Häslis) Zuhause wünsche um ihnen den Stress zu ersparen.

    -) Gewisse Sonderleistungen, wie damals Nähte ziehen bei Amber's OP (welche sie gar nicht durchgeführt hat, sondern eine Klinik!) verrechnet sie uns nicht mal.

    Ich könnte jetzt bestimmt noch weitere Sachen in den letzten 9 Jahren aufzählen- aber das würde den Rahmen sprengen. Mit anderen Worten bin ich SEHR zufrieden und vertraue ihr jeden meiner 3 Tiere zu 100% an.

  • Ich hab (leider) nur TÄ die ich nur jeweils für bestimmte Aufgaben gut finde.

    Eine TÄ ist super lieb, man kommt recht zeitig ran und sie nimmt sich Zeit. Leider keine allzu gute Ausstattung und hört nicht immer so gut zu, ist aber sehr kulant und preiswert.
    >Impfen, Kleinigkeiten wie Bindehautentzündung, etc.

    Eine andere Praxis mit mehreren Ärzten ist gut ausgestattet, hat bei nicht-so-alltäglichen Sachen gute Arbeit geleistet und hat verschiedene Ärzte mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Leider ist die Wartezeit oft lang und der Preis auch höher.
    >OPs, aufwändige Diagnostik

    Eine TÄ fand ich aber ganz schlimm. Das war zu Livis beginnender Inkontinenz und sie beharrte 6 Wochen lang darauf, dass es eine Blasenentzündung ist (da das Laborergebnis anfangs dafür sprach) und hat uns über Wochen 2x wöchentlich in der Praxis antanzen lassen für Antibiotikaspritzen. Jedesmal 2-3h Wartezeit für einmal kurz pieksen, keine neue Laboruntersuchung nachdem es nach Wochen noch nicht besser war, keine weitere Diagnostik, keine Überweisung :muede: Sind dann selber wo anders hingegangen weils uns zu doof wurde.

  • Die Frage ist ja immer, was man als "wirklich gut" betrachtet.

    Ich zB brauche keinen TA der groß Rücksicht auf meine Gefühle nimmt, meine Hunde mag und immer Zeit für ein Schwätzchen hat.
    Ich möchte jemanden, der fachlich auf der Höhe ist, technisch auf dem neuesten Stand arbeitet und der auch kein Problem damit hat, ab einem bestimmten Punkt an Spezialisten zu überweisen und nicht selber weiter zu probieren, nur um ja jeden Cent mitzunehmen.

    Viele Hundehalter die ich kenne, empfinden meinen favorisiertn Ta als "unhöflich und unpersönlich", das ist mir vollkommen wuppe, denn in Sachen Diagnostik und OP kommt zwischen hier und München keiner auch nur annähernd an sein Können heran, das ist mir 1000mal wichtiger, als darüber plaudern zu können, dass meine Tante mit seinem Bruder zusammen zur Schule gegangen ist.
    Auch schätze ich, dass Kunden nicht als unmündige Dummchen angesehen werden, denen man genau alles vorschreiben muss, sondern es werden die möglichen Behandlungswege durchgesprochen, Vor- und Nachteile abgearbeitet und letztlich liegt die Entscheidung, welchen weg man gehen will, bim Patientenbesitzer.
    Leider können auch damit viele nicht umgehen und fühlen sich abgezockt.

  • Leider können auch damit viele nicht umgehen und fühlen sich abgezockt.

    Weniger Wartezeit für Dich :D
    Ich mag sowas auch :bindafür: je kühler und professioneller ein Gespräch, je lieber und besser ist das für mich.
    Plaudern kann man bei einem Kaffee wenn man das mag :smile:

  • Weniger Wartezeit für Dich :D Ich mag sowas auch :bindafür: je kühler und professioneller ein Gespräch, je lieber und besser ist das für mich.
    Plaudern kann man bei einem Kaffee wenn man das mag :smile:

    Wenn ein Hund Stimmungen nicht sonderlich wahrnimmt bzw auf sich bezieht, dann ist das so. Würde ich dann auch präferieren.
    Bei gestressten, ängstlichen Hunden ist eine nette "Plauderatmosphäre" sicher ein hilfreiches Mosaiksteinchen.
    Ich glaube, DEN/DIE Tierarzt/Tierärztin gibt es wohl nicht. Es gibt so unterschiedliche Menschtypen, und jeder springt auf was anderes gut an.

  • Ich vertraue meinem TA voll und ganz. Er erklärt mir IMMER welche Möglichkeiten es gibt, was ER machen würde und lässt MICH dann entscheiden wie es weitergehen soll. Dabei ist es egal ob es nur um eine Kastration, Impfung oder sonstige Behandlungen oder Untersuchungen geht oder um etwas sehr Aufwändiges.
    Wenn er sich bei etwas nicht 100%ig sicher ist, geht er kurz ins Nebenzimmer um z.B. mit einem Kollegen oder dem Labor zu telefonieren und er behandelt nicht sinnlos herum, sondern schickt mich (wenn er selbst nicht mehr weiter weiß oder weiterbehandeln kann) woanders hin. In diesem Fall sagt er mir wo ich am besten hingehen soll und bei meiner letzten Hündin hatte er mich dann dort gleich angemeldet und die Unterlagen gemailt und gefaxt, sodass ich gleich losfahren konnte.
    Bei diesem TA war ich zum 1. Mal mit meinem damaligen Dackelrüden als er die Praxis neu eröffnet hatte und da ich sehr zufrieden war, bin ich dort geblieben.

  • Ich glaube, DEN/DIE Tierarzt/Tierärztin gibt es wohl nicht. Es gibt so unterschiedliche Menschtypen, und jeder springt auf was anderes gut an.

    Genau- das denke ich auch!

    Ich empfinde es als eher unangenehme Stimmung, wenn nur das Nötigste miteinander gesprochen wird.
    Auch bei humanmedizinischen Ärzten!

    Klar, man muss nicht über Gott und die Welt reden (ist ja nicht Sinn der Sache)- aber ich mag gerade an unserer Tierärztin, dass man mit ihr gut reden kann und sie recht "gesprächig" ist. Solche Menschen mag ich aber generell :D

    Es gab schon Situationen (erst im Dezember), in denen ich sehr aufgeregt war weil die Diagnose nicht gut aussah.
    Da kann es schon vorkommen, dass ich auch zu viel rede.
    Sie nimmt mir dann meine Nervosität und erklärt, erklärt und erklärt.

  • Puh... ich glaube, die Kriterien sind immer individuell und sehr persönlich.

    Meine Haustierärztin hatte zb ihre eigne Praxis noch nicht allzu lange, als ich vor 9 Jahren bei ihr landete.
    Aber sie war die Einzige im Umkreis, die Hausbesuche macht.
    Das ist zB bei mir ein wichtiges Kriterium.
    Fachlich hat sie in den letzten Jahren unheimlich dazu gewonnen, menschlich klar - nach 9 Jahren mit diversen krankheits Unikaten - man kennt sich, wir schätzen uns.
    Ihre Ehrlichkeit war und ist weiterhin für mich wichtig. Kein Leben erhalten, weil man es kann, sondern immer das Wohl des Tieres in den Mittelpunkt stellen. Sie steht hinter ihrem Standpunkt, nicht alles zu machen, nur weil man es machen kann. Damit kann sie zwar unbequem werden, aber ich schätze das sehr.
    Sie macht Hausbesuche, quetscht im Notfall auch mal einen dazwischen, zwischen Kleintierpraxis, Großttiere und zwei Kleinkinder.
    Eine Einschläferung macht sie nie zwischen Tür und Angel. Es ist immer der letzte Patient, egal ob Praxis oder beim Hausbesuch.

    Und sie arbeitet eng mit der TK zusammen, gemeinsam ist man aber auch mal bereit Pfade abseits der Norm zu betreten und in neue Richtungen zu denken(so wie zB beim Grinch).

    Alles in allem hoffe ich einfach, dass sie mir die nächsten Jahrzehnte erhalten bleibt.

  • Ich vertraue meinem TA voll und ganz. Er erklärt mir IMMER welche Möglichkeiten es gibt, was ER machen würde und lässt MICH dann entscheiden wie es weitergehen soll.

    Genau so, mein Tierarzt!

    Ich brauche das private Schwätzchen nicht, begnüge mich mit einem sachlichen Gespräch, weil viel Zeitdruck hinter meinem Tierarzt steht. Der dennoch höflich bleibt und sehr gewissenhaft arbeitet.

    Bei geplanten Hausbesuchen gibt es durchaus Kaffeekränzchen und Zeit zum Plauschen. Da triftet man auch ins Private ab. Da haben wir Beide Zeit und "reden miteinander". In der Sprechstunde erwartet ich das nicht von ihm!

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