Wie findet man einen WIRKLICH guten Tierarzt?

  • ich kann mir vorstellen, dass es hilfreich ist, vertrauenswürdige andere hundehalter zu fragen, wo sie gute erfahrungen gemacht haben.

    ich hab durch umzug in 2 städten sehr gute tierärzte gefunden. indem ich rumprobiert habe bei nicht so wichtigen sachen. angefangen hab ich jeweils an der straßenecke und bei guten empfehlungen auch quer durch die stadt gefahren für aufwändige behandlungen.

    positiv war für mich zb
    dass sie nicht einfach ihr impfschema durchzieht, sondern auf wunsch auch titerbestimmungen macht und einzelgaben bestellt (und hinterher meinte, dass sie es toll findet, dass ich das so will)

    dass ich informiert werde und in entscheidungen einbezogen, nicht einfach nur gemacht wird. wenn das tier eingeschläfert werden soll nach absprache, ist das meine entscheidung. wenn die wenig aussichtsreiche op durchgeführt werden soll, machen sie es auch

    dass sie sich bemüht und ausführlich recherchiert bei schwierigen befunden

    wenn es dann noch nicht unbezahlbar ist, sie im notfall auch hausbesuche machen und nett sind, bin ich im siebten himmel

  • Meine TÄ waren bis jetzt immer alle sehr nett, haben sich Zeit genommen, der Umgang mit den Tieren war toll, die Praxen modern... Aber das nützt mir halt alles nichts, wenn die Fachkompetenz nicht passt. Und die kann ich bei schwierigeren Sachen als Laie schlicht nicht wirklich beurteilen, habe aber ein schlechtes Gefühl, wenn es schon bei 0815-Sachen nicht so ganz rund läuft.

    genau das ist mein Problem. Perfekt zusammen gefasst :bindafür:

  • In Braunschweig und Wolfenbüttel hatte ich, seit ich Dusty und Bibo hatte, wirklich klasse TA.
    Und in Braunschweig weiß ich auch meinen spezialisierten TA sehr zu schätzen, der auch ein CT hat.

    Hier habe ich eine super nette TA gefunden, kleine Praxis, immer nur wenige Termine, sprich, man sitzt nicht eingepfercht im Wartezimmer.
    Speedy fühlte sich sofort wohl und hat alle begrüßt.
    Alle sehr lieb mit ihm und auch mit mir :D

    Die Beratung super, die Behandlung super und die Preise normal, also im normalen Rahmen.

    Sie ist wie viele TA hier in der Gegend mehr unterwegs, weil hier viele Höfe sind.
    Aber einen Termin kriegt man zügig und sie ist nur zwei Dörfer weiter.
    Was mir noch fehlt, die Handynummer für den Notfall, da muss ich nächstes Mal nachfragen.

    Wenn das Keksi da ist, wird sie dort auch behandelt :applaus:

  • Für mich muss ein Tierarzt nicht 100% perfekt sein. Ich muss nur das Gefühl haben, er weiß, was er tut. :)

    Unser erster Tierarzt sagte beim ersten Besuch mit abfälligem Blick auf Benni: "Den behandle ich aber nicht mehr, wenn er groß ist!"...na danke! Und als dann ein Notfall eintrat (Benni und ein Husky hatten sich ineinander verbissen, wir beiden Besitzer standen da und wussten nicht wohin mit unseren blutenden Hunden) sagte er nur: "Wir können gerne vorbei kommen, müssen aber warten, wie jeder andere Patient auch, so mir 2h sollten wir rechnen". Da war er für mich raus! Der war aber immer beliebt, er war nämlich spottbillig, hat immer den einfachen Satz genommen, Masse vor Klasse quasi (außer bei mir, ich habe schon bei der Erstuntersuchung mit Benni - da war er 12 Wochen alt - den 3fachen Satz bezahlt, weil er ja so ein gefährlicher Kampfhund ist).

    Ich bin dann damals in eine Tierklinik, dort war die Behandlung super. Und bis auf eine Ausnahme (eine Ärztin, die auf Bennis Tierarztpanik mit den Worten: Ja typisch Vermehrerhund und schlechte Erziehung, reagierte) war dort alles super. Ok, anfangs wurde mir auch die jährliche Impfung aufgeschwatzt, aber da ich durchaus der Meinung bin, dass grundsätzliche Impfpanik unbegründet ist und eine Impfung auch kein "Gift" ist, welches man dann mit viel Tamtam wieder "ausschleichen" muss oder so, fand ich es zwar doof, aber nicht so arg, dass ich deswegen den Tierarzt gewechselt hätte. Ich hatte dann auch einen Stammtierarzt - einen der Chefärzte - und Benni konnte zum Schluss auch ohne Maulkorb behandelt werden. Ich fühlte mich auch immer ernst genommen. Als wir damals mit Benni zu ihm sind, weil er schon länger "irgendwie komisch ist" stellte der Tierarzt Benni komplett auf den Kopf und fand den Milztumor.
    Später wurde in der Zierklinik auch nur noch alle 3 Jahre geimpft. Die haben einfach ein bisschen länger gebraucht.
    Futter wurde uns bisher auch nur ein einziges Mal "aufgeschwatzt" aufgrund Bennis IBD. Das habe ich auch gerne getestet, hat aber leider nicht geklappt und danach war auch Ruhe.

    Dann sind wir ja umgezogen und ich musste einen neuen Tierarzt suchen. Wir sind jetzt bei einer Ärztin im Nachbardorf für Impfung und kleinere Sachen, für große Sachen fahren wir in die von ihr empfohlene Tierklinik. Ich bin mit beiden super zufrieden und kann nicht meckern.

    Raus wäre für mich ein Tierarzt, der die ganze Praxis voll mit Homöopathie-Plakaten hat. Das ist für mich der Inbegriff eines geldgeilen Tierarztes. Zum Glück habe ich das noch nie erlebt.

  • Ich hatte wahnsinniges Glück mit unserer Tierärztin bzw. deren Praxis. Es war eine Empfehlung unserer Nachbarin, mit der wir eigentlich kein besonders gutes Verhältnis haben und hatten.

    Aus den 10 Jahren des Kontakts mit ihr und ihren Mitarbeiterinnen kann ich nur Positives berichten.

    Sie und ihre Tierartzkolleginnen (sie selbst ist eigentlich mehr auf Pferde spezialisiert und hatte für den täglichen Betrieb immer 2 TÄ, von denen eine hauptsächlich für die Kleintiere zuständig war, angestellt) hatte immer ein offenes Ohr für uns und unsere zunächst bestimmt manchmal blöden Fragen.

    Die Praxis pflegt einen pragmatischen Umgang mit den Tieren und ihren Beschwerden. Hier ging es nicht um "Geldmacherei", sondern darum, für die Tiere das Beste zu wollen. Es gab keine unnötigen Diagnosemassnahmen. Geimpft wurde so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Als klar war, dass Leika dauerhaft Schmerzmittel benötigen würde, wurde vorsichtig angefangen und die Dosis nur langsam gesteigert, auch homöopathische Medikamente kamen zum Einsatz, wurden aber nicht "aufgeschwätzt". Nahrungsergänzung wurde empfohlen, aber auch mit dem Hinweis: Wenn Sie das einsetzen wollen, müssen Sie das nicht unbedingt hier kaufen, im Internet gibt es möglicherweise günstigere Einkaufsquellen.

    Die Praxis war 24/7 erreichbar - wenn man ausserhalb der Sprechzeiten anrief, wurde eine Notrufhandynummer angegeben, unter der immer eine der Tierärztinnen erreichbar war. Wir haben das zweimal nutzen müssen, einmal bei einem heftigen Durchfall am Wochenende, einmal, als Leika sich "versprungen" hatte und kaum noch auftreten konnte.

    Die Mitarbeiterinnen pflegten alle einen sehr ruhigen, respektvollen, liebevollen Umgang mit den Tieren und auch mit den Haltern. Leika war z. B. nicht 100 %ig wartezimmertauglich - es war gar kein Thema, dass wir z. B. draussen oder im Auto warteten und informiert wurden, wenn wir "dran" waren.

    Ich glaube, um einen guten Tierarzt zu finden braucht man eine gehörige Portion Glück und viele Empfehlungen, bei denen man sehr gut zuhören muss. Denn was für den einen eine gute Behandlung ist (eventuell auch eine Nichtbehandlung oder nur Linderung) ist für den nächsten undenkbar. Für mich war auch wichtig, dass Futter und Nahrungsergänzungsmittel nicht um jeden Preis verkauft werden sollten. Es gab Empfehlungen, auch den Hinweis: Das können Sie hier bei uns bekommen - aber nicht mehr!

    Meine Freundin ging mit ihren Hunden meist zu einem TA ganz in ihrer Nähe, mit dem sie auch locker befreundet war. Als nun Lord - ein Rumänenschäferhund mit zweifelhaftem Vorleben - bei ihr einzog, zeigte dieser TA sich von einer anderen Seite. Lord ist kein Hund, der sofort zu jedem hingeht - er bellt einen auch mal an, wenn man ihm komisch vorkommt. Der TA und auch seine Frau (ebenfalls TÄ) zeigten ANGST! Das geht m. E. gar nicht - Respekt ja, aber Angst? Als TA sollte man eigentich auch die Körpersprache von Hunden deuten können und bestimmte Grundregeln kennen....

    DEN Tipp, wie man einen guten TA findet habe ich nicht, ich kann nur empfehlen, auf persönliche Erfahrungen anderer Hundehalter, die man kennt zu vertrauen. Wenn es NICHT passt, merkt man das meist schon beim ersten Besuch.

    Gruss
    Gudrun

  • Ich glaube, es ist eine Kombination aus Glück und Erfahrung bzw. Zeit. Und man sollte sich auch nicht von schlechten Erfahrungen anderer völlig verrückt machen lassen und seinen eigenen Weg gehen. Manchmal ist sicher auch was dran, aber es gibt immer zwei Seiten zu jeder Geschichte und Fehler können meiner Erfahrung nach überall passieren. Der Umgang mit ihnen entscheidet dann für mich über kompetent und professionell oder unseriös.

    Wir gehen hier von Anfang an in die normale Tierklinik, auch fürs Impfen & Co. Sind dort absolut zufrieden, 7km Entfernung und die Ärzte dort sind alle gut, aber wir haben auch unsere zwei "Lieblinge", nach denen wir dann auch bei geplanten Sachen fragen.

    Ich habe manchmal den Eindruck, es wird oft misstraut, obwohl es eigentlich gar keinen plausiblem Grund gibt. Wenn man danach ginge, hat jeder irgendwo mit irgendwem schon mal schlechte Erfahrungen gemacht...

  • Ich bin mit meinem "Haustierarzt" deshalb sehr zufrieden, weil er:
    - sehr freundlich mit meinen Tieren umgeht, eher leise spricht und unaufgeregt agiert
    - sehr genau weiß und auch kommuniziert, wo seine fachlichen Grenzen liegen
    - im Bedarfsfall an kompetente bzw spezialisierte Kollegen weiterverweist, statt selber rumzudoktern und mit diesen Kollegen auch Rücksprache hält.
    - und, zuguterletzt: muss ein Tier eingeschläfert werden, bleibt er ruhig und sanft, zeigt aber sein Mitgefühl trotzdem. Das ist schwer zu beschreiben, aber bei ihm habe ich mich immer gut aufgehoben gefühlt, wenn es mal zum Äußersten kam. Man kann ihn Tag und Nacht anrufen, wenn es sein muss. Und dennoch fällt er keine vorschnellen Entscheidungen.

  • Ich habe meine mehr durch Zufall gefunden, meine Freundin hatte schon länger von ihr erzählt, irgendwann habe ich sie dann aus purer Verzweiflung ausprobiert weil die Schulmedizin versagt hat. Sie behandelt in erster Linie homöopathisch und naturheilkundlich, setzt aber bei Bedarf natürlich auch Antibiose und so weiter ein. Auch was das Impfen angeht ist sie völlig auf meiner Schiene. Für die Zähne der Katzen habe ich einen anderen Tierarzt, der ist spezialisiert darauf und für Knochen habe ich auch eine andere Tierärztin.

  • Ich glaube "DEN" wirklich guten Tierarzt gibt es nur sehr selten. Wie sollte es auch ? Man findet selbst für Menschen kaum einen guten Hausarzt und der beschäftigt sich nur mit einer Art, dazu muss er nicht gleichzeitig Zahnarzt und Orthopäde sein.
    Ein Tierarzt soll sich mit etlichen Tierarten gut auskennen und alle Fachbereiche abdecken - so verlangt das der Großteil der Bevölkerung.

    Ich hatte mit meinen 4 Hunden bisher so einige Tierärzte und perfekt war keiner. Inzwischen ist mir das menschliche und der Umgang mit dem Hund am wichtigsten. Gerade mit meinem ängstlichen Hund, was nützt mir der perfekte TA der ihn nicht anfassen kann. Mir ist wichtig das die Öffnungszeiten stimmen, ich auch ohne Termin jederzeit vorbeikommen kann, Fragen zwischendurch beantwortet werden können und das man sich Zeit nimmt. Das passt alles bei meinem Dorftierarzt um die Ecke. Der kennt aber auch seine Grenzen und überweist schnell in die Klinik. Da fehlt mir zwar das Persönliche, aber ich bin durchaus zufrieden mit der fachlichen Kompetenz. Die Kombi aus beiden macht es aus.

    Zudem muss man als Tierbesitzer auch seinen Kopf einschalten, sich selbst informieren und genau wissen was man will. Aber das ist beim Menschen auch nicht anders. Ich selbst bin chronisch krank und das bedeutet viel Eigeninitiative , viel lesen, sich selbst kümmern, der Arzt kontrolliert nur. Das ist beim Hund genauso.

  • Ich bin "zum Glück" in der Szene drin und kann einige TÄ schon vom "Hörensagen" ausschliessen. Ich habe einen TÄ für die normalen Sachen wie Impfungen, Wurmkur, Zeckenprohpylaxe etc und eine spezialisierte Praxis mit Internisten, Orthopäden, FVH etc wo weitere Abklärungen statt finden. Zwei meiner Katzen waren schon beim Zahntierarzt, da lasse ich z.B. keinen ohne Dentalröntgen dran.

    Ich verlange von meinem TA einen guten Umgang mit mir als Kundin sowie meinen Tieren als Patienten. Ich möchte gut resp. fair beraten werden, aufgeklärt warum was gemacht wird und welche Medikamente eingesetzt werden, auch mit welchen Nebenwirkungen gerechnet werden muss. Ich möchte, dass meine Sorgen ernst genommen werden und mir nicht unnötig Geld aus der Tasche gezogen wird. Bis anhin waren meine Tiere zum Glück noch nie ernsthaft krank, vielleicht würde ich dann auch andere Erfahrungen machen. Aber bis anhin, bin ich sehr zufrieden mit meinen TÄ.

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