Zeitgeist - Zunehmende Hundefeindlichkeit
-
-
Leipziger Innenstadt (empfinde ich jetzt nicht wirklich als "unartgerecht")
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich denke das ein Teil des Problemes auch darin begründet ist, dass Hunden heute keinerlei gefahren oder agressionspotenzial mehr zugestanden wird.
Es wir gefühlt erwartet das Hunde immer und jederzeit alles Liebende Teddibären sind.
In meiner Kindheit (80ger und 90ger) Jahre hat man schon als Kind gelernt fass keinen Fremden Hund an er könnte dich beißen.
Hat ein Kind sich dem widersetzt und den ,zum Beispiel vor dem Bäcker angebundenen, Hund doch ohne zu fragen gestreichelt und wurde gebissen. War der allgemeine Thenor" was bist du auch so dumm einfach den hund zu streichel, selber Schult"
Heute habe ich das Gefühl dass so ein Szenario fast schon undenkbar ist . Da würde gleich nach Auflagen Ordnungsamt und allem Pipapo geschrieen werden, und das nicht für das Kind.
Ich denke heute sind die Ansprüche die die Gesellschaft an Hunde hat unerfüllbar hoch, so das sie von den meisten Hunden gar nicht erfüllt werden können. Hieraus entstehen dann Konflikte welche dann letztlich zu Unmut und Ablehnung führen.
Meinem Gefühl nach stellen diese Ansprüche nicht nur hundeferne Menschen, sondern sogar Hundehalter selber, welche dann aus allen Wolken fallen wenn auch Elemente des agressionsverhaltens zur zwischenhündischen Komunikation gehören.
Oder wenn ein souveräner Althund auch mal angemessen Maßregelt. -
Wenn man selber auf dem Land lebt und einen Garten hat, ist es natürlich leicht zu sagen, in der Stadt würde ich keinen Hund halten.
Wenn man keine Möglichkeit hat anders zu wohnen....
Daher muss das jeder selber wissen. Man kann dort Hunde sicher auch artgerecht halten.
Trotzdem ich persönlich, müsste ich jetzt dauerhaft in einen innerstädtischen Bereich umziehen und hätte dort auch keinen Garten, würde ich mir dort keinen neuen Hund mehr anschaffen.
Wäre mir einfach zu stressig.Dito.
Habe als Städter die Hundehaltung kennengelernt und Hunde gehalten.
Müsste ich wieder eine Wohnung in der Stadt beziehen, würde ich von Hundehaltung absehen.
Ohne geeigneten Garten, keine Hunde mehr. -
Ich sehe heute wesentlich mehr Toleranz und Empathie als vor 30, 40 Jahren - und gehe mal zurück in die 30er Jahre und frage nach Toleranz und Empathie... ja, das Gedächtnis ist verdammt kurz.
Echt jetzt?
Ausgerechnet in die 30er???
Ich weiß grad nicht ob ich sarkastisch lachen soll oder nicht doch bitterlich weinen, angesichts der Tatsache dass genau dieses Gedankengut aus dieser von dir genannten Zeit eine erschreckende Renaissance IM HIER UND JETZT erlebt ...
DAS ist jetzt der Beleg für die angeblich größere Empathie und Toleranz in der heutigen Gesellschaft?
.............................................................
Bei einigen scheinen ich so angekommen zu sein, als würde ich die Vergangenheit als "Golden" erinnern, und mich danach zurücksehen - nur: GESCHRIEBEN habe ich das nicht, nirgendwo!
Ich erinnere mich, @frauchen07, dass wir vor gar nicht langer Zeit schon mal an einen ähnlichen Punkt in einer Diskussion angelangt waren.
Da habe ich mir auch schon die Frage gestellt, was denn meine Kritik am Empathieverlust dieser Gesellschaft zu tun hat mit den Änderungen in der Gesetzgebung der letzten 2 Jahrzehnte, bei denen ENDLICH rechtliche Grundlagen geschaffen wurde für bis dahin Rechtlose, Ausgegrenzte, Benachteiligte, Andersdenkende etc.
Was haben die Fortschritte hinsichtlich der Kinderrechte denn damit zu tun, dass vielen (nicht ALLEN!) Kindern z. B. nicht mehr der Respekt im Umgang mit fremden Eigentum beigebracht wird, dass man seinen Müll nicht überall liegen lässt wo man geht und steht, und das freie Meinungsäußerung nicht heißt, jeden jederzeit beschimpfen/verhöhen/ignorieren/schädigen zu dürfen?
Nur weil ich die Rücksichtslosigkeit im Umgang miteinander erschreckend finde, heißt das doch nicht dass ich die Zeiten der Strafen mit Rohrstock, der rechtlosen Frauen und die Sozietät einer Großfamilie zurück will?
Sehr wahrscheinlich hat mein eigenes privates Engagement von knapp 20 Jahren in einem kleinen, psychiatrischen Projekt, welches sich mit diesem Empathiverlust dieser Gesellschaft und den Auswirkungen auf das einzelne Individuum befasst hat, mich für diese Thematik sensibilisiert.
Mit großer Wahrscheinlichkeit hat meine 15-jährige berufliche Tätigkeit mit Kindern im Grundschulalter im Rahmen einen Projektes, welches sich mit der Thematik "Kompetenzen stärken, Toleranz fördern" befasste, auch meinem Blick auf Kinder bzw. der Entwicklung und Verhalten in dieser Gesellschaft einen etwas anderen Fokus gegeben.
Aber dieser Aspekt der Empathielosigkeit, der Kälte in dieser Gesellschaft, der Vereinsamung und Anonymisierung von Menschen unter 80 Millionen anderen Menschen - der ist doch existent!
Deshalb trifft mich diese Aussage
Jupp, das ist viel zu häufig eine Einbahnstrasse mit der Empathie, verkümmert zur Forderung, zur selbstverständlichen Anspruchshaltung an andere. Merkt aber keiner, der das praktiziert.
sehr persönlich - und verdammt hart
-
Mich stört es einfach, dass man nicht über Probleme reden kann ohne immer "heutzutage hat keiner mehr x oder y" oder solche Dinge zu sagen. Sowas kommt bei solchen Diskussionen immer, und das finde ich blöd, weil es immer einfach so angenommen wird.
Man kann ja Empathielosigkeit bestimmter Menschen beklagen, aber immer dieses "heutige Gesellschaft" Ding...
Ich habe auch sehr viel mit vielen verschiedenen Menschen zu tun und ich erlebe es anders. Manches ist schlecht, ja, manches ist gut.
Vieles, was man selbst als Entwicklung wahrnimmt, hat vielmehr damit zu tun, dass der eigene Erfahrungshorizont sich verändert (anderer Job, anderes Umfeld etc, man wird älter, man hat andere Ansprüche etc)
Ich finde es wichtig, das klar wahrzunehmen und nicht immer diese kulturpessimistischen Totschlag-Thesen zu verbreiten.
Allgemeine Entwicklungen "der Gesellschaft" zu postulieren ist mir schlicht zu undifferenziert. -
-
Also ich kann dein 'gabs früher nicht' nicht teilen frauchen07
Städtische Großhunde vor 30 bis 40 Jahren waren neben Afghanen, Königspudel (und genau darauf bestand man, nicht Groß - sondern Königspudel) und der Dobermann.
-
damals waren es bei uns Doggen, DSH, Dobis und Rottis, die gabs recht häufig.
Generell wird halt die Bevölkerung mehr, mehr Menschen sind im "Freizeitstreß", man sieht es zb bei den Münchner Hausbergen, alles ist überlaufen.
Je mehr Leute auf den Straßen, egal ob wandernd, auf dem Rad, mit dem Auto, umso größer ist halt auch die Wahrscheinlichkeit für Konflikte, gleich welcher Art.Hundefeindlich und auch bedrohlich fand ich die Stimmung damals nach dem Tod von Volkan. Stillschweigende Aushebelung des GG, indem in Wohnungen eingedrungen wurde um Hunde zu beschlagnahmen, Bürger, die sich angespornt fühlten, Hunde und Besitzer anzugreifen (zb wurde eine Frau festgehalten von Jugendlichen, die vor ihren Augen ihren Hund verbrannten :'( ), diese Zeit fand ich wirklich schlimm.
Jetzt und heute empfinde ich es sehr gechillt. Paar Deppen gibt es immer, aber hier ist es ein Leben und Leben lassen und die meisten reagieren entweder neutral oder sogar positiv.
-
Hey,
ich wollte kurz was Positives vermelden... wir sind gerade auf kinderfreiem Kurzurlaub im beschaulichen Bayreuth und haben uns heute dort mit der Großen im Gepäck die Altstadt und Einkaufsmeile angeschaut.Wir wurden 2x begeistert angesprochen, ob das ein Leonberger sei, 2x wurde noch gefragt ob sie mal gestreichelt werden dürfte und sich danach bedankt. Jedesmal waren es ältere Herren, die direkt ins Schwärmen kamen.
Wir durften sie auf Nachfrage in ein schnuckeliges kleines Cafe mit hineinnehmen, wo sie sofort als erstes ein Schüsselchen mit Wasser hingestellt bekam und direkt danach der Besitzer anfragte, ob er mal streicheln dürfte.
Keiner störte sich an dem im Weg liegenden schlafenden Hund (es war dort wirklich sehr eng), mehrmals stiegen Menschen lächelnd über ihren Kopf und hinderten mich daran, den Hund zu wecken und näher zu mir her zu ziehen, um sie nicht zu stören).Keine bösen Blicke, besonders, wenn mein Mann führt, das finden sogar junge Frauen dann irgendwie "Aaaaawwww!!! So süüüß!!"
Wir sind direkt zurück zum Hotel geschwebt
-
Wenn man selber auf dem Land lebt und einen Garten hat, ist es natürlich leicht zu sagen, in der Stadt würde ich keinen Hund halten.
Meinst du mich?
Ich wohne selber in der Stadt (Stadtrand allerdings) und habe keinen Garten, sondern nur einen Minivorgarten, der maximal als Notfallhundeklo taugtIch habe rein gar nichts gegen Hundehaltung in der Stadt, aber dann halt bitte in Gegenden, in denen es auch Grünfläche gibt und nicht in den Teilen, die im Umkreis von gut 15min keine einzige grüne Fläche zu bieten haben.
Diese Stadtteile stinken im Sommer abartig nach Urin, weil Stadthunde sich halt angewöhnen Häuser, Laternen, Bushaltestellen, etc. anzupinkeln, wenn keine Bäume oder Büsche da sind. Denen ist das wahrscheinlich egal, sind ja Oppurtunisten, aber für die Mitmenschen empfinde ich es als Zumutung. -
Wenn man selber auf dem Land lebt und einen Garten hat, ist es natürlich leicht zu sagen, in der Stadt würde ich keinen Hund halten.
Naja, ich lebe in der Stadt und ich habe keinen Garten.
Die Rede war von Innenstadtbereich Wien.
Zwischen "auf dem Land" und Großstadt-Innenbezirk liegen Welten.
Ich bin öfter mal in Köln - was ich dort in einem innerstädtischem Park an Rücksichtslosigkeit von Hundehaltern erlebt habe, hat mich entsetzt. Da wurden Jogger angesprungen etc. Ganz zu schweigen von den überall vollgepinkelten Häuserwänden etc.
Und meinen Hund würde ich das auch nicht zumuten wollen, so zu wohnen, und der ist ein harmloser Begleithund-Wuffi.
Von mir aus können die Leute ja Hunde halten in der Innenstadt - aber wenn solche Halter sich dann über die Ablehnung von anderen aufregen - das finde ich dann schon bemerkenswert.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!