Hund bei Beißerei erstochen

  • Muss da an Stillepost denken.
    Einer vermutet was und ein anderer nimmt es als Fakt an. Dann wird noch viel hinzugedichtet.
    Die einzigen Infos, die ich von Facebook annehme sind die von guten Freunden und auch nur wenn es ihr persönliches Leben betrifft und nicht irgendwas über 50 Ecken.

    Ja, so ähnlich geht es mir auch.

    Aber ich dachte ich bin mal so nett und teile mein Pseudowissen mit euch.


    Etwas krass finde ich, dass das Posting von jemand von einem Tierschutzverein geschrieben wurde.
    Der Ursprung war wohl der Aufruf nach einem Blutspendehund, weil "ein Hund abgestochen wurde".

    Das hat die Shitstormküche natürlich extrem angefeuert und was man unter dem Posting zu lesen bekommt ist zum Teil echt :flucht:

  • Nur weil man selbst nicht so handelt, heißt das doch nicht das jeder genauso handelt. Es gibt schon die dollsten Reaktionen bei massiven Stress.
    Zum Beispiel als ein Kind zwischen Bahnsteig und U-Bahn auf die Schienen gefallen ist. Ein Mann kam sofort sagte der Mutter Bescheid, springt zum Notfallknopf um kurz darauf auch noch die Türen zu blockieren, damit die U-Bahn nicht los fährt.
    Ich kann sagen ich hätte nie diese Schritte geschafft.

    Stimmt, deswegen hatte ich diese Variante auch berücksichtigt ... ;)

    Das ist natürlich schon sehr spekulativ ... keine Frage. Kann genau so gut sein, dass das Ganze so lange gedauert hat, dass man wieder denken konnte und ihm keine Alternative mehr eingefallen ist. Man neigt in Angstsituationen zu den merkwürdigsten Entscheidungen ...

  • Also ist es nur ok sein Tier zu verteidigen wenn man an der Situation keine Schuld hat. Denkt man wirklich so? Ich hab meinen Hund in den anderen reinlaufen lassen also beschütze ich ihn nicht oder nur ein wenig. Wenn aber ein unabgeleinten Hund in meinen einläuft ist es ok wenn man das Messer benutzt?Für eine Verteidigung ist es so egal wer an der Situation Schuld hat es geht nur darum ob die Gewalt angebracht war oder nicht

    Nein, natürlich sollte man seinen Hund auch verteidigen, wenn dieser durch die große Dummheit seines eigenen Halters in Gefahr gerät. Aber wenn man den Hund sehenden Auges in einen angeleinten Hund reinlaufen lässt, darf man meiner Meinung nach einfach nicht in Kauf nehmen, dass der andere Hund stirbt. Das ist so eine moralische Sache für mich. Weil ICH zu doof war, meinen Hund zu sichern, habe ich doch nicht das Recht, jemand Anderem, der mit meiner Doofheit gar nichts zu tun hat, einfach den Hund umbringen? Und keiner kann mir erzählen, dass der Chi-Halter nicht einen Moment Zeit hatte, sich zu besinnen, während er sein Taschenmesser aus der Tasche zieht, es aufklappt und dann DREIMAL auf einen Hund einsticht.
    @rinski, so aggressiv, wie der JRT-Halter bei der ersten Begegnung mit Spuk drauf war, hätte ich dem auch zugetraut, ein Werkzeug gegen meinen Hund einzusetzen, der an der Situation komplett unschuldig war. Und in der zweiten Situation wusste die Halterin ja nicht, ob Topi loslassen wird, auch da hätte es passieren können, weil Herrchen und Frauchen dieses Terriers kein Gespür dafür hatten, was passieren könnte.
    @hasilein75, wäre ich nicht damit beschäftigt gewesen, Spuk festzuhalten, hätte ich den Kerl mit Sicherheit auch körperlich weggedrängt. So musste ich mich mit deutlichen und nicht ganz salonfähigen Worten begnügen. :hust:

  • Übrigens laut Foto ein "Boxermix" aber das tut ja nun nichts zur Sache

    Tut es das rechtlich betrachtet wirklich nicht?
    Wenn die Rassezugehörigkeit angezweifelt wird...
    Wie wird so eine Situation gehandhabt? Wenn also ein nicht deklarierter Listenhunde nicht gemäß den Auflagen für Listenhunde geführt wird (zB mit zwei Hunden gleichzeitig unterwegs sein scheint in Hessen verboten zu sein) und in einen "Vorfall" verwickelt ist?

    Von der Sinnhaftigkeit einer Rasseliste ganz abgesehen (die ich nicht für gegeben halte)


    PS @Sunti deiner Beschreibung nach waren unsere Situationen wirklich sehr verschieden und hätten bei mir sehr verschiedene Reaktionen ausgelöst.
    Das es Menschen gibt die Hunde nicht lesen können weiß ich leider auch, deshalb hatte ich geschrieben, daß die Situationen "hoffentlich" verschiedene Reaktionen hervorrufen.

  • Nein, natürlich sollte man seinen Hund auch verteidigen, wenn dieser durch die große Dummheit seines eigenen Halters in Gefahr gerät. Aber wenn man den Hund sehenden Auges in einen angeleinten Hund reinlaufen lässt, darf man meiner Meinung nach einfach nicht in Kauf nehmen, dass der andere Hund stirbt. Das ist so eine moralische Sache für mich. Weil ICH zu doof war, meinen Hund zu sichern, habe ich doch nicht das Recht, jemand Anderem, der mit meiner Doofheit gar nichts zu tun hat, einfach den Hund umbringen?

    Also ich weiss nicht, ob man in solchen Situationen überhaupt so weit denkt und wertet. Ich für meinen Teil habe dafür in der Regel keine Zeit, während des Trennens. Kann das jetzt nicht so sicher sagen, aber ich glaube ich möchte beide Hunde lebend aus der Situation bringen :ka: . Zumindest ist niemals ein Tötungsimpuls zu mir durchgedrungen :???: . Wobei ich ganz sicher bereit bin, den Hund zur Not auch zu verletzen. Würde ein Hund an meinen Massnahmen versterben, dann war es sicher keine Absicht. 3 x auf einen Hund einzustechen, das ist allerdings schon eine Hausnummer. Aber es ist wirklich sehr schwierig, auf die Emotionslage und die Gedankengänge eines mir völlig unbekannten Menschen zu schliessen. Die Infos sind wohl mehr als nur mager. Wer kann schon wissen, was diesen Menschen dazu bewogen hat :ka:


    PS: (man sollte keine Witze darüber machen, aber mir fällt trotzdem spontan einer ein: "Sorry Herr Richter, er ist mir einfach ins Messer gefallen ..." usw.)

  • Bei einer "normalen" Beißerei käme es mir niemals in den Sinn eine Hund massiv zu verletzen, da wird emotionslos getrennt und gut ist. Dabei packe ich den Hund, der sich anbietet und so fest wie nötig, um eine Fortsetzung der Prügelei zu verhindern. Eigentumsverhältnisse an den Hunden kläre ich in dem Moment nicht sondern handel pragmatisch. (Üblicherweise war kein Halter anwesend wenn ich Hunde getrennt habe, TH, Freigänger, zusammen lebende Gruppe, etc. Meine sind auch nicht ständig beteidigt, eigentlich eher selten)

    Im vorliegenden Fall sind die Informationen wirklich zu dünn um sagen zu können ob es sich um "kann man trennen" oder um eine Extremsituation gehandelt hat.

  • Eine schreckliche Geschichte. Vllt hat der Chi- Besitzer wirklich im Affekt gehandelt. Den anderen Hund zu spät gesehen, seinen nicht mehr kriegen können und das nächste was man sieht ist der eigene Zwerg im Maul eines....Boxermixes. Genauso wie unsereiner das anzweifelt ging es dem Messerstecher evtl auch. Vllt war es ja wirklich ein Boxermix und besagter reagierender HH sah in ihm einen Kampfhund? Und ob er dann noch sieht, dass der an der leine ist, wenn der Zwerg gerade gegriffen wird...und selbst wenn. Obwohl er an der Leine ist greift ja sonst niemand ein in dem Moment.
    Ich finde es grausig, ich würde mal behaupten sowas selber nicht im Leben tun zu können, aber Panik um den eigenen Hund und dadurch Ausblenden der Umgebung, das hatte ich auch schon. Emil war drei Monate alt, so Kaninchengröße quasi, war im Freilauf, da kam aus einem Seitenweg eine Briardhündin und hat sich ohne viel Federlesen auf ihn gestürzt. Ich hab die nicht kommen sehen, war nicht weit weg. Der Zwerg schrie wie verrückt und war unter der Hündin nicht mehr zu sehen. Besitzer, oder sonstwen hab ich gar nicht wahr genommen. Die Hündin hatte nicht mal ein Halsband um, ich hab mich von hinten auf sie gestürzt mich in Hals und Schultern gekrallt und sie zurück gerissen. Das ging wahnsinnig schnell alles, ich saß dann heulend auf der Erde, die Hündin war weg, ein Pärchen stand verdutzt da und erklärte mir, dass ihre keine Welpen mag und mein Zwerg kroch jammernd unter mich. Ich war panisch und kopflos. Ob die Hündin sich hätte umdrehen und mich beissen können, hab ich nicht drüber nachgedacht.
    Hätte ich ein Messer in der Tasche gehabt hätte ich das bestimmt nicht auf dem Schirm gehabt. Setzt voraus, dass man noch denken kann. Und das finde ich komisch. Messer rausholen, aufklappen, dreimal zustechen. Hat man gerade einen Ast in der Hand, ok dann benutzt man den vllt. Aber so? :???:

  • Ehrlich gesagt, kann ich es mir auch nur sehr schwer vorstellen, dass man ein Messer so im Affekt zieht und dreimal zusticht.
    Allerdings bin ich der Typ, der nichtmal die Wurfschellen aus der Tasche gezogen bekommt, wenn es zu einem Angriff kommt |) weil ich die in dem Moment völlig vergessen hab...

    Aber ich mag nicht werten bzgl des Messers, es gibt immer Ausnahmemomente und Situationen, in denen man komplett anders handelt als sonst. Nicht selten tut es einem hinterher sehr leid. Andere Optionen hätte es vielleicht gegeben, die besser gewesen wären...
    Mir tuts sehr leid um den verbluteten Hund, und natürlich tut mir auch der Chi leid, der wohl noch in Behandlung ist.

    Unterm Strich ist sowas fast immer menschliches Versagen (fast, weil manchmal einige Dinge schlicht nicht vorhersehbar oder komplett vermeidbar waren, man kann einfach nicht mit allem rechnen). Manchmal bewußt herbeigeführt, manchmal kurz nicht aufgepaßt, manchmal wiederholte Mißachtung. Unnötig, wie sovieles, was passiert! :( :

  • Hätte ich ein Messer in der Tasche gehabt hätte ich das bestimmt nicht auf dem Schirm gehabt. Setzt voraus, dass man noch denken kann. Und das finde ich komisch. Messer rausholen, aufklappen, dreimal zustechen. Hat man gerade einen Ast in der Hand, ok dann benutzt man den vllt. Aber so?

    Wenn alles schnell geht, man spontan reagiert, dann holt man hoffentlich kein Messer aus der Tasche.
    Ich habe minutenlang hilflos zugeschaut, wie mein Hund gelitten hat, wie der Halter seinen Hund nicht von meinem lösen konnte und mir gingen genug Gedanken für viele Stunden durch den Kopf.
    Ein Messer hätte ich vermutlich nicht einsetzen können, aber ich habe durchaus überlegt, ob ich den Hund irgendwie ausschalten kann ohne Conny los zu lassen. Und das Ausmaß an Verletzung an dem anderen Hund hätte ich in jeder Form in Kauf genommen.
    Das war bei mir keine spontane Reaktion, sondern ein Gedankengang, der aus dem Fortbestehen der Situation entstanden ist.

    Wir wissen nicht, was vorgefallen ist, wie lang die Situation ging, ob man vorher versucht hat die Hunde voneinander zu lösen,...
    Wir wissen auch nicht, ob der Chi in den großen "reingerannt" ist, oder auf vernünftigen Abstand vorbei gehen wollte.
    Wir wissen nicht, ob es eine Vorgeschichte gibt die für oder gegen den Chi-Halter spricht,
    Wir wissen gar nichts, um die Situation und die Reaktion beurteilen zu können.

  • Nein, natürlich sollte man seinen Hund auch verteidigen, wenn dieser durch die große Dummheit seines eigenen Halters in Gefahr gerät. Aber wenn man den Hund sehenden Auges in einen angeleinten Hund reinlaufen lässt, darf man meiner Meinung nach einfach nicht in Kauf nehmen, dass der andere Hund stirbt. Das ist so eine moralische Sache für mich. Weil ICH zu doof war, meinen Hund zu sichern, habe ich doch nicht das Recht, jemand Anderem, der mit meiner Doofheit gar nichts zu tun hat, einfach den Hund umbringen? Und keiner kann mir erzählen, dass der Chi-Halter nicht einen Moment Zeit hatte, sich zu besinnen, während er sein Taschenmesser aus der Tasche zieht, es aufklappt und dann DREIMAL auf einen Hund einsticht.

    Aber wenn dir ein Hund in deinen angeleinten Hund reinrennt dann darfst du ihn töten?
    Wie gesagt bin etwas schockiert dass man da irgendeine Unterscheidung macht. Wenn man diese macht also Hund angeleint Messer Hund nicht angeleint kein Messer dann hat das 0 mit Verteidigung zu tun sondern mit Rache oder sonst etwas.

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