Sissi hat ungeklärte Anämie

  • Hallo Ihr Lieben,


    wir haben hier seit Anfang Dezember einen absoluten Ausnahmezustand.


    Meine Zwerdackel Hündin Sissi ist 11,5 Jahre alt, ich habe sie 2015 übernommen und sie ist eigentlich körperlich immer sehr robust gewesen – psychisch war sie immer ein Sorgenkind. Niemand weiß genau, was sie früher erlebt hat.
    Sie ist völlig fixiert auf mich und kann nicht alleine bleiben ( schreit dann wie am Spieß)
    Im Dezember begann unsere Pechsträhne, um es mal positiv zu sagen.
    Meine andere ältere Hündin (12) verstarb am 09.12. nach einer zu spät entdeckten Pyometra in der Tierklinik, ich war in der Woche davor 3 Mal beim Tierarzt weil es ihr schlecht ging – er hat es nicht entdeckt..
    Am 10.12. fuhre wir zum Tierarzt und berichteten was geschehen war, er sagte dass hätte er nicht geahnt bei der Symptomatik.
    Ich hatte es ihm nicht über genommen und stellte Sissi vor, die ebenfalls schlecht fraß.


    Beim Ultraschall stellte er ebenfalls eine Gebährmutterentzündung fest, nicht eitrig - eine Endometritis.


    Das Herz würde Geräusche machen, sei aber unbedenklich




    Er nahm Blut und riet dringend zur sofortigen OP.


    Nachdem ich gerade 24 Stunden vorher ein Tier deswegen verloren hatte,


    und er es so dringend machte, sollte die OP am Folgetag stattfinden.


    So brachten wir Sissi um 13 Uhr zum Termin – der Tierarzt sagte, die Laborbefunde seien okay. Er hatte es so eilig, weil die wohl zu spät eingetroffen waren, dass ich auch keine Einwilligung zur OP unterschreiben sollte – hat man vergessen.




    2 Stunden später holten wir dann unseren kleinen Hundezombie ab, Sissi kam gar nicht klar und war völlig schlaff.




    Da sagte der Tierarzt, JETZT :headbash: sei noch der fehlende Befund angekommen – mein Hund habe Anämie. Der Hämatokrit lag bei 50% ( vor der OP)


    Er schickte und so ohne weitere Behandlung nach Hause.



    Was weiter passierte, liste ich mal Stichpunkteartig auf:




    • Sissi war nach der OP sehr schlapp, kam ganz schlecht auf die Beine
    • Eine Woche später stellte ich sie nochmals vor, er gab mir ohne weitere Untersuchungen Prednisolon- 10mg am Tag ( sie wiegt 5kg)
    • Grosse Verbesserung gab es nicht, ausser mehr fressen und saufen – dann hat sie draussen immer Erde geleckt und am Ende sogar Steine gefressen habe ich nicht gesehen, es muss im dunklen auf dem Schotterparkplatz passiert sein).
    • Am dritten Tag mit Cortison stellten wir fest, dass sie „pumpt“, Dachte gleich, Herz und fuhr wieder hin
    • Man röntgte sie und das Herz war vergrößert und zwei Steine im Magen. Zum Cortison bekam ich Novaminsulfon und Paraffinöl, damit die Steine ausgeschieden werden. Ich fragte, ob sich die Medis vertragen – man sagte ja.
    • 3 Tage später Heiligabend bekam sie kaum noch Luft, wir fuhren zum Notdienst, Lunge voller Wasser, Herz stark vergrößert. Sie bekam Entwässerung und Antibiotika, das Cortison sollten wir ausschleichen ( 5 Tage).
    • Wir waren fast täglich beim Notdienst, sie wurde stabilisiert und nach fast 2 Wochen kamen die Schotter!steine raus. Sie hat 16 Tage hochdosiert Novaminsulfon- 10 Tage zusammen mit Cortison- bekommen, im Kot war Blut. Wie haben dann den Tierarzt gewechselt.
    • Die Anämie lag bei 20 %( vor der OP 50%)
    • Wir haben alles untersuchen lassen, die Ursache ist unbekannt. Eine KNOCHENMARKSBIOPSIE wäre noch das letzte, aber dazu müsste sie Narkose.
    • Heute war der Wert weiterhin bei 20%, die Anämie stagniert es wird nicht genug nachgebildet ( also schon , aber es müsste mehr sein)
    • Durch Medikamente und Steine hat sie Magen Darm Probleme, dies muss sich erst mal regenerieren aber sie frisst und es geht ihr deutlich besser. Sie hat sich scheinbar an die Anämie gewöhnt aber trotzdem kann man sie natürlich gar nicht belasten. Gassigehen dauert 2-5 Minuten im Hof

    Wir sind völlig verzweifelt, vielleicht hat jemand mal etwas ähnliches erlebt?


    Sissi bekommt Eisen und Vetmedin, ich gebe für den Bauch Liquimohr.



    Würde mich über Antworten sehr freuen, mit Hundesenioren habe ich ERfahrung - deswegen sschau ich mal, wo ich so Rat und Erfahrung einbringen kann.


    Liebe Grüße,


    Steffi und Sissi

  • Hallo Steffi,


    erstmal herzlich willkommen im Forum, auch wenn der Anlass kein schöner ist.
    @Dackelbennys Dackelhündin Tamy hatte, glaub ich, auch Anämie. Leider ist sie sehr jung verstorben.
    Vielleicht kann @Dackelbenny aber trotzdem mehr dazu sagen.
    Wenn du mal in der Suchfunktion nach Tamy suchst, findest du vielleicht den alten Thread.


    Ich drücke auf jeden Fall die Daumen für deine Sissi!


    Edit. Ich hab den Thread gefunden.

  • Kommt mir teilweise bekannt vor (bis auf die Gebärmuttervereiterung), bei uns ging es leider nicht gut aus. Ursache bis zum Schluss unbekannt, Vermutungen gab es.


    Röntgen und Ultraschall wurden gemacht? Im Blut ist nur die Anämie, keine Entzündungszeichen? Kein Fieber? Was macht das Gewicht?
    Wenn du sagst, Blutkörperchen werden schon nachgebildet, wurde also ein Blutausstrich bereits gemacht? Den halte ich sonst für sinnvoll.


    Ich habe mich damals irre viel belesen und leider gibt es unzählige Ursachen für Anämien, und teilweise eine schlimmer als die andere. Ich glaube, weitere sinnvolle Untersuchungen sind auf jeden Fall Tests auf Krankheiten wie Leptospirose, Babesiose, Toxoplasmose etc. Ich weiß nicht mehr, wie die alle hießen, bei uns war es dann für diese Tests zu spät, obwohl der Krankheitsverlauf über mehrere Wochen ging...Eine dieser Krankheiten wurde dann aber ganz stark vermutet gegen Ende, nachdem sonst alles ausgeschlossen war. Knochenmarksbiopsie war auch im Gespräch, mein Hund war aber nicht mehr narkosefähig, deswegen fand das nicht statt.


    Vielleicht kommt auch eine Bluttransfusion in Betracht. Das ist wohl teuer, aber wenn man selbst einen Spenderhund an der Hand hätte (bei uns muss dieser über 25kg haben), könnte man etwas sparen. Vielleicht kannst du das mal beim TA ansprechen und überlegen, ob sich ein Spenderhund auftreiben ließe in deinem Umfeld.


    Ich wünsche euch alles, alles Gute und drücke die Daumen, dass die Hündin sich wieder erholt!

  • In Bezug auf die Infektionskrankheiten wäre es interessant zu wissen wo du sie her hast. Kommt sie aus dem Ausland?


    Wie sehen die anderen Blutwerte aus? Billirubin? Thrombozyten? Leukozyten?


    Da ich es so verstanden habe, dass du bereits in einer Klinik bist, gehe ich davon aus, dass ein Blutausstrich bereits gemacht wurde. Aber natürlich wäre das sehr wichtig.

  • Meine Dackelhündin hatte keine weißen und keine roten Blutkörperchen mehr, auch keine Thrombozyten. Und zwar so wenig, dass nichts mehr im messbaren Bereich war.
    Sie war dann nach diversen Untersuchungen (Blutkontrollen, Röntgen, Ultraschall, Antikörpertest) beim Tierarzt in der Tierklinik in Haar weil mein TA nicht mehr weiter wusste und konnte.
    Dort wurde dann auch noch eine Knochenmarkspunktion gemacht. Sie hatte auch keinerlei Zellen mehr im Knochenmark. Auch ein Test auf Mittelmeerkrankheiten wurde gemacht.
    Ich musste sie dann leider mit 2 Jahren und 8 Monaten erlösen lassen weil ich sie ansonsten hätte steril halten müssen und sie jederzeit hätte innerlich oder äußerlich verbluten können.
    Angefangen hatte das Drama mit Fieber und sie wurde zuerst auf Infekt behandelt. Da sich aber nach 2-3 Tagen nichts besserte hat mein TA weitere Diagnostik gemacht.


    Das Ganze hat vom 1. TA-Besuch bis zum Einschläfern 1 Woche gedauert.


    Falls du genauer nachlesen willst, der Thread heißt "Brauche ein paar Daumen für Tamy" (sitz grad am Handy und kann da so schlecht verlinken)

  • Auch unser Hund ist von der reizoffenen Sorte, kann auch nicht alleine bleiben.


    Faffi hatte mit etwa 4-5 Monaten Anämie - es begann mit einem grippalen Infekt, es wurde nicht besser, Antibiotika extrem schlecht vertragen, Fieber, Bluttests ergaben immer wieder, dass der Hämatokrit zu niedrig war; wir waren täglich beim TA. Hund fraß kaum, schlapp, er hat ab da begonnen, morgens nüchtern zu brechen...


    Wir konnten letztendlich keine Ursache finden - nach Antibiotika und diversen Tests auf Babesien etc. ging es langsam besser, letztendlich hat sich die Sache von selbst erledigt.


    Gleichzeitig mit der ganzen Sache kam sein erster Allergieschub; durch Glück konnten wir das Problem-Protein sofort erkennen und haben es weggelassen. Wir stellten auf ein Futter um, das einen ungünstig niedrigen Proteingehalt hatte, Faffi fing auch an, gezielt Erde zu fressen, wann er nur konnte. Nach einer weiteren Futterumstellung war das weg. (Witzigerweise hab ich heute die Sorte nochmal als Leckerli getestet - aber die fasst er nicht mehr an. Das ist jetzt fast ein Jahr her.)


    Könnt ihr vielleicht in Absprache mit dem TA Mineralien zufüttern oder ein anderes Futter testen? Vielleicht fehlt ihr etwas, das sie dringend braucht.


    Ich wünsche euch das allerbeste. Vielleicht hat sie einfach aufgrund der Entzündung leichte innere Blutungen gehabt und hat irgendeinen Mangel, aufgrund dessen sie nicht ausgleichen kann.


    :streichel:

  • Hey und Danke fürs Feedback bis hier, das ist ja eine Krankheit die manche Hunde haben scheinbar?!
    ich hatte bei all meinen anderen Hunden nie was damit zu tun, mittlerweile habe ich auch ne ganze Vorlesung zum Thema Anämie von einer VM Studentin bekommen.


    Wir haben alles getestet, was so geht
    Blutparasiten, Mittelmeerkrankheiten, Darmparasiten, Blutaustrich, Geriartrie Screening.......


    Das Cortison gab es ja direkt als erstes, weil der alte TA ohne Diagnostik ( gibt da sogar nen Coombs Test , der Autoimmun belegen kann)
    meinte, es sei das und nach Cortison kann man den Test nicht mehr machen.
    Die Nieren sind okay, die anderen Organe auch - teilweise sogar besser als bei der OP :respekt:


    Es war keine Pyometra, sondern eine nicht eitrige Entzündung.


    Blutungen im Magen sind unser nächstes Projekt, dazu muss sie 3 Tage komplett vegetarisch ernährt werden, dann kann man den Kot darauf durchchecken.


    Mein Gefühl sagt auch, dass da irgendwas im Bauch ist - sie ist alt und hatte niemals sowas zuvor..
    Autoimmunerkranken entstehen meist nicht im Alter..


    Jedenfalls danke für die Antworten


    Lg, Steffi

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