Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Hallo, ich lese immer ganz still und höchst interessiert mit ? heute hab ich mal eine Frage bzw. war ein bisschen verwundert:

    Mir ist heute im Wildpark ein anderer Besucher begegnet der einen Pyrenäenberghund geführt hat.

    Und sehr imposanter wunderschöner und ruhiger Hund. Ich denke er war noch jünger, da ein bisschen schlaksig oder täuschte evtl wegen Sommerfell.

    Rasse ist validiert, ich hatte ihn kurz angesprochen.

    Ich hab mich gefragt, ob das für so einen HSH sinnig ist. Ich hätte das als Freizeitgestaltung gar nicht gesehen oder auch nicht als Teilbestandteil von Sozialisation.

    Wäre das beim Züchter was was auf der ToDo Liste steht?

    Ich konnte den Halter leider keine Löcher in den Bauch fragen, weil wir wegen meiner Knalltüte Abstand halten mussten, deshalb dachte ich ich frage mal hier die Expertin ??

  • Ich hab mich gefragt, ob das für so einen HSH sinnig ist. Ich hätte das als Freizeitgestaltung gar nicht gesehen oder auch nicht als Teilbestandteil von Sozialisation.

    Wäre das beim Züchter was was auf der ToDo Liste steht?

    Das wird ja ein Hund in Privathand gewesen sein - da macht man das an Sozialisation, was man mit anderen Hunden auch macht.

    Meine Rüden haben als Welpen eine "kleine" Umfeldsozialisation mitgemacht, sprich, ich war mit ihnen auch ein wenig unterwegs und wir haben verschiedene Dinge gemacht, die sie vllt. im späteren Leben auch mal brauchen könnten. Z. B. falls ich einen von ihnen mal zu einer Veranstaltung mitnehme, da sollten sie es kennen, auch mal ohne Herde unterwegs zu sein, Menschen um sich rum zu haben und auch mal in Gebäuden und Co gewesen sein, eine Treppe gelaufen sein.


    Der machts richtig - in Bayern ginge das allerdings nicht, da ist das Betretungsrecht von Almen für jedermann gesetzlich geregelt:

    https://www.sn.at/salzburg/polit…derern-90017098

  • Die Schafe und ihre HSH stehen wieder in der Nähe von Spuks Physio. Heute bin ich dort mal wieder ums Feld gelaufen und stand auf einmal nach der Kurve vor den Hunden... Ganz so schlimm war es nicht, aber beim Gang um die Kurve hab ich mitbekommen, dass die Hunde so in etwa auf der Mitte des Weges mit der Herde rumstehen und uns schon aufmerksam entgegenschauen.

    Picard ist alt genug, sie kennen zu lernen, also hab ich die Jungs angeleint, mir Picards Leine umgehängt, damit er seinen Abstand am Weg selbst wählen kann, und Spuk auf die abgewandte Seite genommen. Er ist nämlich derjenige, bei dem ich aufpassen muss, weil er das Theater der Hunde gern auf mich (und jetzt auch auf Picard) bezieht und dann deutlich erwidert, dass auch er bereit ist, auf sein Rudel aufzupassen. :hust:

    Zufällig hatte ich die Würstchenkette mit den Pansenwürstchen in der Tasche, da konnt ich locker jeden der Hunde abwechselnd für ruhiges Verhalten mal abbeißen lassen.

    Spuk war super, an seinem Verhalten habe ich gemerkt, dass die Hunde extrem sauber arbeiten (ich habe es auch selbst gesehen, aber in Spuks Reaktionen kann ich immer sehen, ob die Situation komplett okay ist oder noch ein Unterton mitschwingt, den ich nicht mitkriege). Die zwei Hunde, dieses Mal andere aus der etwa 20köpfigen Truppe, waren sehr klar im Verhalten, haben uns so lange nur ruhig beobachtet, bis wir auf der Höhe des Beginns ihrer Weide ankamen, dann wurden wir von ihnen laut und deutlich bellend eskortiert, bis wir am Ende der Weide ankamen. Und sobald wir am letzten Pfosten vorbei waren (der Weg ist derselbe, nur diese Weide endet), war Ruhe. Wir sind dann weiter, Spuk drehte einmal den Kopf zurück zu den Hunden und es kam ein deutliches "Wuff!" von ihnen. Kurz danach drehte Picard den Kopf nach hinten, wieder "Wuff!". Also hab ich das mal getestet und im Gehen über die Schulter zurückgeschaut... "Wuff!" :D

    Für Picards erste Begegnung mit arbeitenden HSH hat er sich sehr gut gemacht. Er war kaum verunsichert, wollte aber schon gern den Anweisungen der HSH folgen und zügig vorbeilaufen. Leider machte er einmal einen Hüpfer direkt vor meine Füße, so dass ich kurz anhalten und die Leine wieder zwischen meinen Beinen rauspulen musste - da ist er vor mich und zog deutlich, weil die Hunde lauter wurden. Sobald ich ihn wieder neben mir einsortiert hatte und wir weitergingen, wurden sie leiser und für den Zwerg war's auch wieder okay. Durch die umgehängte Leine hatte er die Wahl, wo er läuft, konnte aber nicht weit weg. Mir war es wichtig, dass er diese Erfahrung für sich macht und auch gucken kann, wenn er das braucht. So lief er durch eigene Entscheidung auf der dem Zaun zugewandten Seite an ziemlich lockerer Leine neben mir und hatte die Chance, sich das Geschehen anzusehen, ohne dass ich einwirken konnte. Das hat er super gemacht, und ich hatte den Eindruck, er hat verstanden, was diese Hunde ihm sagen wollen, und war mehr als bereit, den Anweisungen Folge zu leisten. So kann es bleiben.

    Kurz darauf hab ich mit Spuks Physio noch über die Hunde gesprochen; sie erzählte mir, dass vor ein paar Monaten zwei noch recht junge Rüden bei der Herde waren, die dem Job nicht wirklich gewachsen waren. Die sind auch auf die Hinterbeine gestiegen und am Zaun hoch und haben sich in hoher Erregungslage in die Flicken gekriegt. Da wollte sie, selbst sehr hundeerfahren, dann auch nicht mehr vorbeigehen mit ihren Hunden. Diese beiden Jungrüden waren aber dann auch wieder weg, sobald der Schafsbesitzer mitgekriegt hatte, dass da was nicht rund läuft, und wurden durch diese, meiner Meinung nach sehr erfahrenen und top arbeitenden Hunde ersetzt. So finde ich Herdenschutz mit Hunden klasse, man reagiert flexibel und prompt, wenn ein Team nicht funktioniert, und hat genug Hunde, um diese dann auch austauschen zu können. Ich denke, ich werd mit Picard da noch ein paar Mal zum Üben vorbeigehen, solange diese beiden Hunde da arbeiten, denn die machen das toll und der Zwerg kann was fürs Leben lernen.

  • Hier auch nochmal das neue Video von ÖdelDödl und mir. Die HSH sind ja supercool bei uns, daher haben wir mal wieder ein paar Trainingsrunden gedreht. Man merkt, dass Spuk da extrem cool ist, er kennt das alles schon, für Picard ist es neu, daher ist er ein bisschen hüpfig unterwegs und ich lasse ihn auch, entgegen dem, was man eigentlich tun sollte, nicht auf der abgewandten Seite laufen und er darf schauen. Wenn er die Situation einschätzen kann, wird er auch cool da vorbeischlendern, davon bin ich überzeugt.

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  • Wir waren uns heute Kühe angucken, von denen wir 4 Absetzer erwerben wollen und da waren auch diese beiden Damen anwesend ;)

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    Die beiden sind vor 4 Jahren eingezogen, nachdem sie einen Kälberriss hatten.

    Bei dem Gentest damals kam zwar nur "Hund" raus, muss aber ein sehr wilder Hund gewesen sein, der eine ganze Keule von einem Kalb verspeist hat |)

    Seit die beiden Damen da sind, gab es keinen Vorfall mehr, obwohl die Jäger dort schon mehrmals wieder durchziehende Wölfe gesehen haben.

    Die Hunde bleiben natürlich auch dort, wenn die Kühe abkalben und es gibt dabei auch keine Probleme zwischen Hunden und Rindern.

    Allerdings dulden die Kühe in der Anfangszeit die Hunde NICHT an den Kälbern, was die Hunde aber wissen und auf Abstand bleiben, ansonsten kann es nämlich auch schon mal zu einem Knuff kommen.

    Je älter die Kälber werden, umso entspannter werden auch wieder die Mütter.

    Die Hunde waren mega kuschelig und ich hätte gerne ein Bild von den beiden mit unserer 2 1/2 jährigen Tochter gemacht aber der war das irgendwann etwas zu viel Liebe:lol:

    Die beiden konnten schließlich über sie rüber gucken ;)

    Kaum waren wir runter von der Weide, waren beide aber sofort auch wieder im Einsatz, was sie bei einem vorbei fahrenden Auto auch kurz demonstriert haben.

    Viel über die Hunde haben wir nicht gesprochen, wir waren ja wegen den Kühen da aber ich fand es dennoch ganz interessant, die Hunde die ganze Zeit ein wenig bei der Interaktion mit den Kühen und Kälbern zu beobachten ;)

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