Herdenschutzhunde an der Herde und technischer Herdenschutz

  • Hallöchen,

    ich schreibe Mal hier, weil hier bestimmt die Experten sind und im anderen Thread keiner antwortet :thinking_face: ...

    Beim Lesen in verschiedenen Themen über HSH kam bei mir eine Frage auf:

    Meine Bekannte hat vor 3 Jahren eine kastrierte HSH Mix Hündin aus dem Tierschutz aus Rumänien geholt. Sie hat viele Jahre Hundeerfahrung. Die Hündin war da 1, ist jetzt 4.

    Sie ist im gleichen Alter und im gleichen Monat eingezogen, wie mein Jacky. Die beiden kennen sich von Anfang an, wir sehen uns häufig und gehen zusammen spazieren. Die Hunde mögen sich sehr und spielen viel, können aber auch sehr entspannt miteinander spazieren gehen, an der Leine und auch im Freilauf.

    Es gibt aber genug Hunde, die sie nicht mag und reagiert im Dorf schon manchmal territorial und aggressiv, sie hat auch schon mal Menschen gezwickt, allerdings nur " Klamottenschaden". Auf der Hundewiese ist sie verträglich. Hinter ihrem Zaun macht sie Alarm. Sie ist aber tatsächlich auch tageweise Bürohund in einem kleinen Büro. Das klappt gut. Zuhause hat sie ein Riesengrundstück.

    Jetzt zu meiner Frage. Ich gehe von Anfang an zu meiner Bekannten auf das Grundstück , auch unangekündigt und habe mir, ehrlich gesagt, nie etwas dabei gedacht, da die Hündin uns immer freundlich begrüßt hat. Und ich meine wirklich " freundlich", nicht fiddelig.

    Durch viele Beiträge über HSH bin ich jetzt aber echt nachdenklich geworden, ob ihr freundliches Verhalten sich vielleicht ändern kann und ich da einfach nicht mehr unangekündigt auf das Grundstück gehen sollte.

    Ich habe definitiv keine Angst vor ihr und müsste ich ihren Charakter beschreiben, würde ich sie eher als zurückhaltend und unsicher beschreiben. Hier könnte evtl der Knackpunkt liegen. Denn unsichere Hunde gehen ja auch schon mal in die Offensive, wenn sie sich bedrängt fühlen.

    Es soll bei meiner Frage definitiv nicht darum gehen, ob die Auslastung" artgerecht" ist, sondern euer Bauchgefühl beim Lesen, als HSH Experten, zu meiner Einschätzung.

    Ich würde mich über Antworten freuen.

  • Ich bin beim besten Willen kein Experte für HSH, war aber eine Zeit lang beruflich auf abgelegenen Bauernhöfen unterwegs wo es vor allem Sennenhunde und HSH gab.

    Die HSH waren mir persönlich lieber als die Sennenhunde, weil man wenn man einmal als Freund akzeptiert wurde auch gefahrlos wieder kommen konnte. Ich war einmal im Monat auf den Höfen und dort wo die HSH waren wurde man kurz angebellt, dann freundlich begrüßt und solange man sich verhalten hat wie immer (also das vorher als gefahrlos eingeschätzte Verhalten gezeigt hatte) gab es nie Probleme

    Die meisten HSH sind keine Bestien, wenn man ihnen freundlich und respektvoll begegnet

  • Ich kann nur für uns sprechen, aber hier können gute Freunde oder Familie ohne Probleme rein kommen und werden auch freudig begrüßt. Bevor sie sieht wer da kommt, wird gemeldet und sobald sie die Person erkennt, wird sie heulend begrüßt. Wärst du also meine Freundin, wäre es hier kein Problem und würde auch keins werden.

  • Ich hatte gestern mein erstes Erlebnis mit arbeitenden HSH und mir ist tatsächlich ein kleines bisschen das Herz in die Hose gerutscht.

    Ich bin einen ausgewiesenen Wanderweg gelaufen und kurz bevor wir aus einem Wäldchen herauskommen war da ein Schild "Herdenschutzhunde im Einsatz. Mitgeführte Hunde bitte an kurzer Leine führen."

    Mein Gedanke war noch, dass ich hier in Hessen ja noch nie welchen an der Herde begegnet bin und dass so früh im Jahr ja auch nicht so wahnsinnig viele Weidetiere unterwegs sind.

    Ich habe meine Hunde natürlich trotzdem alle angeleint und bin weitergelaufen.

    50 Meter später stand ich an einer riesigen Rinderweide mit festem Unterstand und zwei Kangals liefen bellen aus 200 Meter Entfernung auf uns zu. Der Zaun bestand durchgehend nur aus drei Litzen, 2 davon sahen nicht stromführend aus. Der Wanderweg führte über mindestens 300 Meter direkt an diesem Zaun entlang.

    Ich habe mich für den kontrollierten Rückzug entschieden und bin einen anderen Weg gegangen.

    Wie funktioniert das denn anderswo mit Herdenschutz und Wanderern? Ich war ja gewillt mich korrekt zu verhalten, aber meine Hunde wären bestimmt nicht 100%ig ruhig geblieben und die Strecke, auf der uns dann bellende Kangals begleitet hätten war schon ordentlich. Darauf verlassen, dass die hinter den 3 Litzen bleiben wollte ich mich auch nicht.

    Einen tollen Job haben die jedenfalls gemacht!!!

    Ich würde den Wanderweg ja einfach umleiten. So viel Aufwand ist das nicht.

  • Jackybär Auf dem Tierhof hatten wir einen Kangal und zwei Kaukasen und da konnten die Menschen, die den Hunden gut bekannt waren, problemlos aufs Gelände. Die Hofleitung, ihr Mann und ich konnten auch neue Leute reinlassen und wenn jemand von uns dabei war, durfte sich jeder Gast frei bewegen. Wer dann oft genug da war und von uns "abgenommen" wurde, konnte den Hof auch in unserer Abwesenheit betreten.

  • Cherubina - war das im Kreis Vogelsberg?

    Ja, richtig. Kennst du die vielleicht? Ulrichstein

    Nur vom Telefonieren, die haben auch Wümmeniederungskangals vom FK freilebender Wölfe gesponsort bekommen. Im Telefonat klangen sie aber überaus vernünftig und auch danach, dass die die Hunde sorgfältig vorbereiten.

    https://www.freundeskreiswoelfe.de/bericht-herden…uf-dem-elan-hof

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!