Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

  • Ich würde zukünftig direkt anfangen schönzufüttern wenn du bemerkst, dass sie das Interesse eines Kindes auf sich zieht.
    Wenn sie schon knurrt würde ich sie ansprechen, die Kontaktaufnahme großzügig belohnen und ihr erlauben die Distanz zum Kind zu vergrößern.

    Ares macht das wenn uns im Dunkeln Personen begegnen die er aus irgendwelchen Gründen nicht gut einordnen kann.
    Er darf das mit einem Knurren kund tun wenn ich zu langsam war um es vorher zu merken und bekommt dann Kekse fürs Klappe halten.
    Inzwischen ist er in dem Moment beruhigt, in dem ich die potenzielle Gefahr wahr nehme.

  • Ahh das macht Sinn, ja! Super, vielen Dank :applaus: .

    So simpel und doch bin ich nicht drauf gekommen, weil es mich einfach grad selber überfordert hat und ich es auf keinen Fall vermurksen will.
    Dabei hab ich 10min davor genau das oben Beschriebene trainiert bei einem Hund der 50m weit weg war. Distanz, Ruhe und mega Party als sie sich an mir orientiert hat.

    Jetzt noch das Schönfüttern bevor die Unsicherheit ausbricht und ich fühle mich gewappnet :dafuer:

  • ...meiner Meinung nach (welche nicht richtig sein muss), muss der Hund wissen, das sowas zu nix führt und er nix zu melden hat mir gegenüber...und Theater nicht geduldet wird

    Ich glaube oft kann man so handeln, wie Du das beschreibst, aber das klappt nicht immer. Beim Emil war irgendwann ein Punkt erreicht, wo er sich so ins Nirwana geschossen hatte, dass er mich nicht wahrnehmen konnte, ergo konnte er auch mit Korrekturen in keinster Weise mehr etwas anfangen.
    Ist der Hund vom Kopf her nicht mehr da findet kein Lernen mehr statt.


    Ehrlich gesagt ist mein Hund ein ziemlicher Streber, der gerne alles richtig machen möchte, aber es manchmal einfach nicht kann.

    Genau so war das bei Emil auch. Ich lese in Deiner Beschreibung einen Teil unserer Geschichte. Es waren andere Trigger. Bewegungsreize, andere Hunde, Fahrräder, Jogger, fremde Menschen....er war/ist extrem reizoffen, konnte nix filtern war ständig drüber. Pipi war nun weniger das Problem. Emil äußert jeden Stress lautstark. Der kann schreien, dass einem die Ohren bluten. Er bellt sich so in Rage, dass er nichts mehr wahrnimmt.


    Er hört mich nicht. Ich verspreche es dir. Glaub mir das. Er hört mich nicht. Das ist mein Problem. Ja, ich bin seine Sonne und sein Mond, wenn er es leisten kann. Aber wenn wir draußen unterwegs sind, hört er mich zeitweise nicht mehr. Nicht einmal den Marker, den er sonst sehr freudig einlöst.

    War hier auch so. Mein kleiner Streber, der alles richtig machen wollte, zuhause ein Traum, unterwegs ein Alptraum.
    Er stresste uns beide mit seinem Gebell und Gehüpfe, mitleidige Blicke trafen mich wo auch immer ich war.

    Was ich lernen musste, war bei mir und ihm zu bleiben. Die anderen ausblenden. In Zeiten, wo Herr Hund zuhören konnte arbeiten, arbeiten, arbeiten.
    Als er drei war, hatte ich ihn soweit, dass ich reeeelativ normal mit beiden Hunden Gassi gehen konnte. Emil ignorierte fremde Menschen, ließ sich von Hunden abrufen, hat Chica nicht mehr gehütet. Dann holte ich den Collie und hab draußen die Uhr auf Null gestellt. Na nicht ganz, aber innerhalb der Dreiergruppe wars furchtbar. Emil sich draußen hochgepusht ohne Ende, Gebellt, hin und her gependelt, gehütet. Dank der Tips, die ich auch hier aus dem Hibbelhundethread bekommen habe (nebst Dresche versteht sich), habe ich ihn dann halt wieder extrem eingeschränkt in seinem Handlungsspielraum und siehe da, es wird wieder.
    Und wie gesagt. Er ist jetzt dreieinhalb |)

    Einzeltraining wird Euch sicher helfen und verglichen mit meinem Emil würde ich sagen Faffi ist noch soooo jung. Ich weiß wie es sich für Dich anfühlt, das weiß ich wirklich. Aber es dauert. Es kostet Zeit und Mühe, immer wieder wirft es einen gefühlt auf Null zurück, aber irgendwann guckt man auf seinen Hund und denkt: Jo, eigentlich ist er toll. Das "eigentlich" bleibt hier vermutlich, denn meine Umwelt findet ihn halt...anstrengend. Kein Hund mit dem man verträumt durch die Gegend schlendert. Aber gut, wenns weiter nix ist, hab inzwischen eh einen Radar wie ein Atom-U-boot

  • Wir sind heute weiter raus und hatten Glück - haben eine Strecke gefunden, wo an dem Tag nach Neuschnee kaum Hunde und Menschen gewesen sind. Gab mir eine kleine Möglichkeit zur Analyse.

    Er ging an der Schlepp recht schön, blieb aber ohne Witz alle drei Meter stehen zum Markieren, auch ohne vorherige Markierung (sieht man durch den Schnee ja schön) und Himmel... sein Urin stinkt aktuell extrem penetrant. Jetzt fängt's auch wieder an, dass er den Strahl nicht kontrollieren kann, läuft immer noch pinkelnd los, alles an die Vorderbeine. Puh.

    Sonst war es echt okay - bis wir wieder zurück zur frequentierteren Straße kamen, da roch er irgendetwas und das Hirn ging wieder unvermittelt komplett aus. Wirklich komplett. Hab getestet, ob das Halsband was hilft - ne, eher würde er sich erwürgen, als dann nicht nach vorne zu drängen, da läuft er auch blind auf die Straße voraus, wenn ich ihn ließe, obwohl er es eigentlich besser weiß.

    Ich bin gespannt, was die neue Trainerin sagt. Montag telefonieren wir mal.

  • Ok. Nur zum Verständnis für mich :)

    Wenn du weißt, dass er sich gern mal reinsteigert. Warum lässt du es zu, dass er alle drei Meter markiert?
    Ich würd das deutlich einschränken.

  • Ok. Nur zum Verständnis für mich :)

    Wenn du weißt, dass er sich gern mal reinsteigert. Warum lässt du es zu, dass er alle drei Meter markiert?
    Ich würd das deutlich einschränken.

    Weil das heute nach dem Desaster gestern - für ihn und für mich - einfach mal entspannen und vor allem beobachten war. Ich muss ihn sonst ständig kontrollieren und heute hatte ich die Möglichkeit, zu sehen, wie er sich in einem weniger "hundelastigen" Umfeld verhält, und ob es dort auch so extrem ist, oder er nur durch die vorhandenen Gerüche "getriggert" wird.

    Möchte ich ihn kontrollieren und verhindern, dass er markiert oder schnüffelt, darf ich natürlich nicht - wie heute - die 15-Meter-Schlepp nehmen, aber dann ist auch nicht an Entspannung zu denken. Manchmal hab ich das Gefühl, je kürzer die Leine, desto mehr dreht er hoch und desto interessanter ist alles außerhalb des Leinenradius.

  • Wenn sich etwas Energie aufgestaut hat und ich ihn nur kurz zum Pinkeln rausschicke, weil wir erst später rausgehen, wird er gerne mal frech, wenn er wieder rein soll. Dann hopst er rum, bellt gerne mal kurz, aber da kann man ihn schnell rausholen. Ich meine, ja, das ist fair - ich kann erst später spazieren gehen, er darf mir zeigen, dass er gerade unzufrieden ist, aber er muss auch wieder rauszuholen sein. Das geht meistens wirklich gut, wenn ich ihm einen einfachen Befehl abverlange und ihn dann dafür loben kann. Er ist halt ein Streber.

    Im Haus fällt er nicht auf. Gar nicht. Hat er eine Socke geklaut, muss ich ihn einfach nur erwischen - also ansehen - und er lässt sie von selber fallen. Er "streitet" nur mit mir, wenn er übermütig ist, und im Haus ist er das so gut wie nie.

    Auch, weil er Bewegung braucht, würde es mich total freuen, wenn wir irgendwann einigermaßen stressfrei auch mal nen schnellen Leinenspaziergang hinlegen könnten, damit er etwas Energie loswerden kann, ohne, dass es in ein Drama für mein Genick und seine Nerven ausartet oder ich eine halbe Stunde fahren muss.

  • Weil das heute nach dem Desaster gestern - für ihn und für mich - einfach mal entspannen und vor allem beobachten war. Ich muss ihn sonst ständig kontrollieren und heute hatte ich die Möglichkeit, zu sehen, wie er sich in einem weniger "hundelastigen" Umfeld verhält, und ob es dort auch so extrem ist, oder er nur durch die vorhandenen Gerüche "getriggert" wird.
    Möchte ich ihn kontrollieren und verhindern, dass er markiert oder schnüffelt, darf ich natürlich nicht - wie heute - die 15-Meter-Schlepp nehmen, aber dann ist auch nicht an Entspannung zu denken. Manchmal hab ich das Gefühl, je kürzer die Leine, desto mehr dreht er hoch und desto interessanter ist alles außerhalb des Leinenradius.

    Ah ok, danke für deine Antwort :)
    Wenn du ihn dafür angeleint lassen und die ganze Zeit kontrollieren musst ist das natürlich doof. Dass das sein kann hab ich so nicht bedacht, da ich das Markieren und Geschnüffel und so recht standardmäßig im Freilauf einschränke.

  • @Brizo wie sieht das einschränken bei dir aus? Brichst du es ab , korrigierst oder schickst weiter ? :smile:

    @Aenima ich würd ebenfalls positive Verknüpfung herstellen und über Z&B arbeiten. Hat zumindest bei meiner Hündin viel gebracht, die hatte Panik wenn Kinder /Menschen sie auch nur angeguckt haben. Darüber dann mit der Situation auseinandersetzen lassen , emotionale Lage umkonditioniert und gut.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!